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  • 11.04.2025 – Apotheken-News: Apothekenschließung als letzter Ausweg
    11.04.2025 – Apotheken-News: Apothekenschließung als letzter Ausweg
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Immer mehr Apotheken geben auf – nicht aus Altersgründen, sondern weil die wirtschaftlichen und strukturellen Rahmenbedingungen keinen ...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Apothekenschließung als letzter Ausweg

 

Wirtschaftlicher Druck, Personalmangel und Reformstau gefährden die wohnortnahe Versorgung

Immer mehr Apotheken geben auf – nicht aus Altersgründen, sondern weil die wirtschaftlichen und strukturellen Rahmenbedingungen keinen tragfähigen Betrieb mehr zulassen. Steigende Kosten, fehlende Fachkräfte, technische Hürden und ausbleibende politische Reformen führen dazu, dass selbst langjährig etablierte Standorte schließen. Die Folgen für die Versorgungssicherheit sind gravierend – besonders in ländlichen Regionen, wo der nächste Ansprechpartner für Arzneimittel oft nicht mehr erreichbar ist.


In vielen Teilen Deutschlands verschwinden Apotheken zunehmend aus dem Stadtbild – ein Trend, der nicht nur ländliche Regionen betrifft, sondern mittlerweile auch städtische Quartiere mitversorgt. Die Hintergründe sind komplex und doch eindeutig: Ein stagnierendes Vergütungssystem, anhaltende Lieferengpässe, wachsende Bürokratie und ein sich zuspitzender Personalmangel sorgen dafür, dass immer mehr Inhaberinnen und Inhaber ihren Betrieb nicht länger aufrechterhalten können oder wollen. Die Folge ist eine schleichende Erosion der wohnortnahen Arzneimittelversorgung, die bislang als Selbstverständlichkeit galt.

Insbesondere die fehlende Honoraranpassung steht exemplarisch für die strukturelle Vernachlässigung der Apotheken durch die Gesundheitspolitik. Seit über einem Jahrzehnt ist das Fixhonorar pro verschreibungspflichtigem Medikament nahezu unverändert geblieben. Währenddessen sind die Betriebskosten – insbesondere für Personal, Mieten, Energie, IT und Digitalisierung – kontinuierlich gestiegen. Gleichzeitig erfordert die tägliche Arbeit deutlich mehr Zeitaufwand: pharmazeutische Dienstleistungen, Medikationsanalysen, Impfangebote und die Bearbeitung des E-Rezepts belasten zunehmend die Kapazitäten.

Die Einführung digitaler Prozesse, wie des elektronischen Rezepts, wurde von vielen Apotheken ursprünglich als Modernisierungschance begrüßt, entpuppt sich in der Praxis jedoch als fehleranfällige und wenig effiziente Umstellung. Technische Probleme, unklare Zuständigkeiten und eine fehlende Schnittstellenharmonisierung zwischen Arztpraxen, Apotheken und Krankenkassen führen zu Verzögerungen, Mehraufwand und Frustration beim Personal. Zudem fehlt es vielerorts an ausreichender finanzieller Förderung für die digitale Infrastruktur.

Parallel dazu verschärft sich die Personalsituation dramatisch. Nicht nur Fachkräfte fehlen, auch der Nachwuchs bleibt zunehmend aus. Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt, und viele junge Pharmazeutinnen und Pharmazeuten sehen sich nicht mehr in der Rolle einer selbstständigen Apothekenleitung. Die Gründe reichen von unsicheren wirtschaftlichen Perspektiven über die hohe Verantwortung bis hin zur bürokratischen Überlastung. Die Folge ist eine wachsende Zahl an Apotheken, die schließen, weil keine Nachfolge gefunden wird.

Besonders problematisch sind diese Entwicklungen für die Versorgungssicherheit. In dünn besiedelten Regionen bedeutet die Schließung einer Apotheke nicht nur längere Wege für Patienten, sondern auch einen Verlust an direkter Beratung, Notdienstverfügbarkeit und pharmazeutischer Begleitung chronisch Kranker. Die wohnortnahe Versorgung gerät ins Wanken – und mit ihr ein zentrales Element des solidarisch organisierten Gesundheitssystems.


Kommentar:

Die zunehmende Schließung von Apotheken ist kein Randphänomen, sondern das Symptom eines tiefer liegenden Reformversagens. Seit Jahren ist bekannt, dass die wirtschaftliche Basis vieler Apotheken erodiert. Dennoch fehlen politische Antworten, die diesen Trend wirksam stoppen könnten. Stattdessen dominieren Einzelmaßnahmen, Symbolpolitik und überfällige Reförmchen, die die strukturellen Ursachen verkennen oder nur oberflächlich adressieren.

Die öffentliche Apotheke ist mehr als eine Abgabestelle für Medikamente. Sie ist ein niedrigschwelliger Ort für Gesundheitsberatung, ein Sicherungsnetz in akuten Versorgungslücken und eine vertraute Anlaufstelle, insbesondere für ältere oder chronisch kranke Menschen. Dass dieser Versorgungsanker nun zunehmend bröckelt, gefährdet nicht nur die Versorgungssicherheit, sondern untergräbt auch das Vertrauen in die Stabilität des Gesundheitssystems.

Die Politik muss sich der Realität stellen: Ohne eine dynamische Anpassung der Vergütungsstrukturen, eine konsequente Entlastung der Apothekenteams von Bürokratie und eine gezielte Förderung des Berufsnachwuchses wird sich der Rückzug aus der Fläche fortsetzen. Die Folgen reichen weit über betriebswirtschaftliche Einzelschicksale hinaus – sie betreffen Millionen Patientinnen und Patienten, deren wohnortnahe Versorgung nicht mehr selbstverständlich ist.

Wer dem Apothekenwesen eine Zukunft geben will, muss bereit sein, es als systemrelevante Versorgungsstruktur endlich ernst zu nehmen – mit einer Reformpolitik, die realitätsnah, planbar und zukunftsorientiert ist. Die Zeit des Zögerns ist abgelaufen.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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