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  • 09.04.2025 – Apotheken-News: Trump, E-Rezept, Apothekenpleiten – Risiken zwischen Weltpolitik und Versorgungskrise
    09.04.2025 – Apotheken-News: Trump, E-Rezept, Apothekenpleiten – Risiken zwischen Weltpolitik und Versorgungskrise
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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Trump, E-Rezept, Apothekenpleiten – Risiken zwischen Weltpolitik und Versorgungskrise

 

 Globale Machtverschiebungen, digitale Gefahren und wirtschaftlicher Druck setzen Apotheken unter Druck – Politik verspricht Hilfe, doch die Zeit drängt

Donald Trumps mögliche Rückkehr ins Weiße Haus sorgt weltweit für Nervosität – mit scharfen Tönen gegen internationale Abkommen, neuen Zollfantasien und einem demonstrativen Misstrauen gegenüber demokratischen Prozessen. Gleichzeitig ringen Apotheken in Deutschland mit den Folgen der Digitalisierung und wachsendem wirtschaftlichem Druck: Die Insolvenz der Sonnen Apotheke in Essen steht exemplarisch für eine Branche am Limit. Während Versandkonzerne wie Redcare Millionen am Kapitalmarkt einsammeln, kämpfen viele Vor-Ort-Apotheken ums Überleben. Die neue Koalition verspricht zwar Unterstützung, doch ob mit einem CDU-geführten Gesundheitsministerium unter Tino Sorge tatsächlich eine spürbare Wende gelingt, bleibt offen. Derweil zwingt das E-Rezept Apotheken in eine digitale Realität voller Risiken – wer jetzt nicht in IT-Sicherheit und klare Strategien investiert, spielt mit der eigenen Existenz.


Der frühere US-Präsident Donald Trump steht erneut im Zentrum globaler Debatten über die künftige Ausrichtung der internationalen Ordnung. Mit Blick auf eine mögliche zweite Amtszeit kündigt Trump Maßnahmen an, die nicht nur in den USA, sondern weltweit für Verunsicherung sorgen. In seinen jüngsten Äußerungen sprach er sich unter anderem für neue Pharma-Zölle aus, die insbesondere europäische Hersteller treffen könnten. Zugleich betonte er seine Bereitschaft, parlamentarische Verfahren zu umgehen und internationale Abkommen einseitig infrage zu stellen. Beobachter warnen davor, dass Trump in einer zweiten Amtszeit die multilateralen Prinzipien, auf denen die Nachkriegsordnung weitgehend fußt, noch entschlossener verlassen könnte. Protektionismus, Alleingänge und Misstrauen gegenüber demokratischen Institutionen könnten sich verfestigen und zu einer neuen globalen Instabilität führen.

Währenddessen richten sich die innenpolitischen Blicke in Deutschland auf eine bevorstehende Neuordnung der politischen Verantwortung im Gesundheitsbereich. In den Koalitionsverhandlungen zwischen CDU und SPD wurde vereinbart, dass das Gesundheitsministerium künftig von der CDU geführt werden soll. Der gesundheitspolitische Sprecher der Union, Tino Sorge, gilt als aussichtsreicher Kandidat für die Nachfolge von Karl Lauterbach. Im Koalitionsvertrag ist zudem ein Bekenntnis zur Stärkung der Apotheken verankert. Der entsprechende Passus, ausgehandelt durch die Arbeitsgruppe Gesundheit, sieht unter anderem Maßnahmen zur finanziellen und strukturellen Stabilisierung der öffentlichen Apotheken vor. Angesichts steigender Betriebskosten, wachsender Lieferengpässe und zunehmender digitaler Anforderungen soll den Apotheken wieder mehr Planungssicherheit gegeben werden.

Diese Zielsetzung dürfte auch durch aktuelle Entwicklungen untermauert werden, die exemplarisch an der Situation der Sonnen Apotheke in Essen deutlich werden. Inhaber Andreas Overkemping hat Insolvenz angemeldet. Die Gründe für die finanzielle Schieflage sind vielschichtig und reichen von einer unzureichenden Honoraranpassung über gestiegene Energiekosten bis hin zu Problemen mit der digitalen Rezeptabwicklung. Der Fall zeigt exemplarisch, wie fragil viele Apothekenstandorte inzwischen geworden sind – insbesondere dann, wenn sie die wachsenden organisatorischen und finanziellen Belastungen nicht mehr aus eigener Kraft stemmen können.

Auch auf der Unternehmensseite mehren sich die Signale eines tiefgreifenden Umbruchs. So hat der US-Biotechkonzern Amgen angekündigt, den Vertrieb des Medikaments Mimpara in allen EU- und EWR-Märkten zum 15. April einzustellen. Das Mittel, das zur Behandlung von sekundärem Hyperparathyreoidismus bei Dialysepatienten eingesetzt wird, war über Jahre hinweg eine feste Größe im nephrologischen Therapiespektrum. Die Entscheidung ist offenbar Teil einer strategischen Neuausrichtung, dürfte jedoch zahlreiche Patienten und Versorgungseinrichtungen vor Herausforderungen stellen.

Gleichzeitig positionieren sich digitale Gesundheitsunternehmen für die Zukunft. Der niederländische Versandapothekenkonzern Redcare, Muttergesellschaft von DocMorris, hat angekündigt, über die Ausgabe einer neuen Wandelanleihe frische Mittel in Höhe von 300 Millionen Euro am Kapitalmarkt einzuwerben. Das Unternehmen will mit dem Kapital unter anderem die technologische Infrastruktur ausbauen und seine Marktstellung im E-Rezept-Zeitalter weiter festigen. Bereits zuvor hatte DocMorris eine massive Investitionsoffensive angekündigt – ein klares Signal, dass der Wettbewerb im digitalen Apothekenmarkt weiter an Fahrt gewinnt.

Für stationäre Apotheken bedeutet die fortschreitende Digitalisierung nicht nur eine neue Form des Wettbewerbs, sondern auch erhebliche sicherheitstechnische und betriebswirtschaftliche Risiken. Seit der verpflichtenden Einführung des E-Rezepts Anfang 2024 hat sich die Betriebsrealität vieler Apotheken grundlegend gewandelt. Neben dem reibungslosen Empfang und der Verarbeitung digitaler Verordnungen müssen Betreiberinnen und Betreiber sich zunehmend gegen hybride Gefahren absichern – darunter Phishing-Angriffe, Systemausfälle, Manipulationen durch Schadsoftware und Missbrauch von Zugangsdaten. Während klassische Risiken wie Einbruch oder Wasserschaden durch etablierte Policen abgesichert sind, erfordern die neuen Bedrohungen umfassendere Schutzkonzepte. Experten raten zu maßgeschneiderten Cyber-Versicherungen, der Schulung des Personals und klaren Notfallplänen, um bei einem digitalen Vorfall handlungsfähig zu bleiben.

Die Herausforderungen für Apotheken wachsen – sowohl durch politische Entscheidungen, die auf Bundes- und internationaler Ebene getroffen werden, als auch durch strukturelle Veränderungen innerhalb der Branche. In einer Phase zunehmender Unsicherheit suchen viele Apothekenbetreiber nach Orientierung, um ihre Betriebe zukunftsfest aufzustellen. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die angekündigten politischen Maßnahmen, die wirtschaftlichen Umbrüche und die digitalen Risiken zu bewältigen sind – oder ob weitere Apotheken dem Beispiel aus Essen folgen müssen.


Kommentar:

Was sich derzeit auf den politischen und wirtschaftlichen Bühnen abzeichnet, ist eine gefährliche Verdichtung von Unsicherheit – für Apotheken, für den Gesundheitssektor insgesamt, aber auch für die internationale Ordnung. Donald Trumps mögliche Rückkehr ins Weiße Haus wird nicht nur als innenpolitisches Phänomen diskutiert, sondern als geopolitische Bedrohung. Wer glaubt, seine Angriffe auf multilaterale Prinzipien, demokratische Verfahren und globale Handelsabkommen seien bloße Rhetorik, verkennt die Realität seiner ersten Amtszeit – und unterschätzt die Entschlossenheit, mit der er die Regeln des Miteinanders neu schreiben will.

Während die Welt also auf eine mögliche Rückkehr des Unberechenbaren blickt, kämpft die deutsche Apothekenlandschaft mit sehr greifbaren, sehr konkreten Problemen. Die Insolvenz der Sonnen Apotheke in Essen ist kein Einzelfall, sondern ein Menetekel. Sie zeigt, wie schnell ein Betrieb ins Wanken gerät, wenn politische Versprechen, wirtschaftliche Rahmenbedingungen und digitale Anforderungen nicht in Einklang gebracht werden. Der Ruf nach Stärkung der Apotheken, wie er nun im Koalitionsvertrag wieder erklingt, ist notwendig – aber auch überfällig. Worte allein sichern keine Versorgung, sie ersetzen keine fairen Honorare, keine funktionierende Digitalinfrastruktur und keine belastbare wirtschaftliche Perspektive.

Während Redcare und DocMorris mit Millionenbeträgen ihre Zukunft planen und den Markt mit Wandelanleihen fluten, stehen viele Vor-Ort-Apotheken mit dem Rücken zur Wand. Der gesetzliche Zwang zum E-Rezept ist längst nicht das Ende der Fahnenstange – er ist der Auftakt zu einem neuen Zeitalter der Verwundbarkeit. Wer seine IT nicht schützt, wer keine Cyberversicherung hat, wer keine Notfallpläne vorbereitet, läuft Gefahr, im digitalen Sturm unterzugehen. Es reicht nicht, die Digitalisierung nur als Chance zu begreifen. Sie ist auch Risiko – und genau das muss in der politischen wie betrieblichen Praxis endlich ernst genommen werden.

Die Frage ist also nicht, ob die Apotheken gestärkt werden sollen – sondern wie, wie konkret, wie nachhaltig. Und ob die Verantwortlichen bereit sind, jenseits von Koalitionsrhetorik endlich Strukturen zu schaffen, die den Betrieb eines systemrelevanten Gesundheitsdienstleisters im 21. Jahrhundert ermöglichen. Denn während in Washington Machtspiele beginnen, brennt es vor Ort längst lichterloh.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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