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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Mikroplastik in Infusionen, fehlerhafte Glukosesensoren und Schmerzmittel mit überraschendem Einfluss auf den Geschmackssinn – die medizinische Versorgung in Deutschland gerät unter Druck. Während Apotheken mit wachsenden Belastungen im Notdienst kämpfen und PTA zwischen Überforderung und Berufsethos stehen, treibt die Politik Digitalprojekte wie CardLink und die elektronische Patientenakte voran – oft schneller als die Praxis folgen kann. Zugleich gelingt es der Apothekerschaft, fragwürdige Reformpläne wie die „Apotheke ohne Apotheker“ zu stoppen. Und doch gibt es Mut machende Beispiele: Ein Apotheker in Berchtesgaden setzt auf Innovation und Nähe zum Patienten. Zwischen Vertrauenskrise und Aufbruchsstimmung zeigt sich: Das Gesundheitswesen steht an einem Wendepunkt – mit weitreichenden Folgen für Patienten, Fachkräfte und die Zukunft der Versorgung.
Mikroplastik stellt längst nicht mehr nur ein ökologisches Problem dar, sondern hat nun auch die sensibelsten Bereiche der Medizin erreicht. Eine aktuelle Untersuchung legt offen, dass handelsübliche Infusionslösungen mit winzigen Kunststoffpartikeln belastet sein können, die aus den Polypropylenbehältern stammen, in denen die Flüssigkeiten gelagert und verabreicht werden. Besonders alarmierend: Diese Partikel gelangen nicht über Umwege, sondern direkt in den Blutkreislauf der Patienten – in einem Umfeld, das eigentlich für Schutz und Heilung stehen sollte. Die Erkenntnisse werfen neue Fragen zur Materialwahl und zur Verantwortung medizinischer Hersteller auf, denn bislang existieren keine einheitlichen Grenzwerte für Mikroplastik in Arzneimitteln.
Parallel dazu sorgt ein Fall aus einer westfälischen Hausarztpraxis für Aufsehen in der Versorgung von Diabetespatienten. Eine Allgemeinmedizinerin berichtet öffentlich über einen Patienten, dessen FreeStyle Libre-Sensor vom US-Hersteller Abbott über Wochen hinweg unplausibel niedrige Glukosewerte anzeigte. Die Diskussion über diesen Vorfall hat auf der Plattform LinkedIn eine breite Debatte ausgelöst – über die Zuverlässigkeit medizintechnischer Geräte, über die Rolle der ärztlichen Kontrolle und über die Notwendigkeit, Patienten im Umgang mit digitalen Hilfsmitteln intensiver zu schulen. Während manche Stimmen den Vorfall als bedauerliche Ausnahme werten, fordern andere eine kritischere Auseinandersetzung mit Technikverlass und Zulassungsverfahren.
Auch bei der Wirkung gängiger Medikamente gerät Bekanntes ins Wanken. Forscher haben herausgefunden, dass Schmerzmittel wie Ibuprofen und Naproxen nicht nur schmerzlindernd wirken, sondern möglicherweise auch den Süßgeschmack beeinflussen. In einer neuen Studie wurde beobachtet, dass diese Substanzen die Wahrnehmung süßer Geschmacksreize hemmen können – ein Effekt, der bisher kaum beachtet wurde, jedoch potenzielle Auswirkungen auf den Zuckerstoffwechsel und damit auf die Entstehung oder Behandlung metabolischer Erkrankungen wie Diabetes mellitus haben könnte. Die Ergebnisse eröffnen neue Perspektiven für die Ernährungsmedizin, werfen aber auch Fragen hinsichtlich möglicher Nebenwirkungen auf, die bislang nicht Teil der Aufklärung sind.
Im Apothekenwesen verschärfen sich derweil die strukturellen Probleme, insbesondere beim Nacht- und Notdienst. In immer mehr Regionen Deutschlands nimmt die Apothekendichte ab, während gleichzeitig die Notdienstbezirke zusammengelegt und neu strukturiert werden. Für Patienten bedeutet das häufig: längere Wege, insbesondere in ländlichen Gebieten. Für Apotheker hingegen steigt der organisatorische Druck. Die effiziente Planung eines Notdienstes wird zur logistischen Herausforderung, die mit steigendem Personalaufwand und zunehmender Bürokratie einhergeht – obwohl es genau dieser Dienst ist, der vielen Menschen in akuten Situationen den Zugang zu lebenswichtigen Medikamenten sichert.
Die Digitalisierung des Gesundheitssektors zeigt unterdessen neue Dynamiken, wie die Digital-Health-Messe DMEA in Berlin deutlich macht. Dort stellte der Terminal-Hersteller Cherry seine neu zugelassene CardLink-Lösung vor, die von der Gematik offiziell anerkannt wurde. Die Technologie soll die Einbindung von E-Rezepten in den Apothekenalltag kostengünstiger und effizienter gestalten. Beobachter sehen darin einen bedeutenden Schritt zur flächendeckenden Digitalisierung, gleichzeitig mahnen Kritiker jedoch zu realistischer Einschätzung – denn Erfahrungen mit Verzögerungen, technischen Problemen und fehlender Softwarekompatibilität haben das Vertrauen vieler Apotheker zuletzt erschüttert.
Ein zentrales politisches Thema bleibt die Reform des Apothekenwesens, die durch den Vorstoß von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach eine neue Brisanz erhielt. Sein Plan, die sogenannte „Apotheke ohne Apotheker“ gesetzlich zu ermöglichen, stieß auf massiven Widerstand. Insbesondere die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (Abda) positionierte sich geschlossen gegen das Vorhaben. Auf dem Sächsischen Apothekertag in Chemnitz würdigte der ehemalige CDU-Bundestagsabgeordnete Reinhard Grindel die Abda für ihre strategisch geführte Lobbyarbeit, die letztlich zum politischen Rückzug des Ministers in diesem Punkt geführt habe. Der Fall zeigt: Auch in einem von digitalem Wandel und wirtschaftlichem Druck geprägten Umfeld kann Geschlossenheit politische Wirkung entfalten.
Trotz solcher politischen Erfolge bleibt der Alltag vieler pharmazeutisch-technischer Assistentinnen (PTA) von Belastung geprägt. Ihre Rolle als tragende Säule der Arzneimittelversorgung wurde besonders in der Corona-Pandemie sichtbar. Die Anforderungen an Kommunikation, Fachwissen und Belastbarkeit sind hoch – häufig bei geringerer gesellschaftlicher Anerkennung und unter wirtschaftlichem Druck. Viele PTA erleben ihren Beruf als Berufung, sehen sich jedoch zunehmend zwischen Kundenansprüchen, Zeitdruck und ausbleibender Wertschätzung aufgerieben. Die Debatte über eine bessere Bezahlung und strukturelle Entlastung bleibt hochaktuell.
Auch steuerlich geraten viele Bürger zunehmend unter Druck, insbesondere beim Thema Erhaltungsaufwendungen an Immobilien. Wer innerhalb der ersten drei Jahre nach dem Erwerb einer Immobilie umfangreiche Renovierungen oder Instandhaltungsmaßnahmen durchführt, kann diese in vielen Fällen nicht sofort steuerlich absetzen. Stattdessen müssen die Kosten über die Nutzungsdauer des Objekts abgeschrieben werden – ein Modell, das viele Steuerpflichtige unvorbereitet trifft, insbesondere nach wetterbedingten Schäden oder notwendigen Modernisierungen. Experten fordern hier mehr Transparenz und praxisnähere Regelungen im Steuerrecht.
Gleichzeitig zeigen einzelne Unternehmer, dass auch in schwierigen Zeiten neue Wege möglich sind. Der österreichische Apotheker Andreas Erharter wagte am 1. März den Schritt in die Selbstständigkeit und übernahm eine Apotheke im bayerischen Berchtesgaden – in einer Phase, in der viele seiner Kollegen ihre Betriebe schließen oder abgeben. Erharter setzt gezielt auf Innovation, digitale Lösungen und Kundennähe. Sein Konzept verbindet traditionelle Beratung mit modernen Elementen wie Online-Vorbestellung und Gesundheitsdienstleistungen vor Ort. Sein Beispiel zeigt, dass der Beruf des Apothekers auch in einer veränderten Gesundheitslandschaft zukunftsfähig bleiben kann – wenn der Wille zur Erneuerung vorhanden ist.
Nicht zuletzt begleitet ein weiteres zentrales Thema die Diskussion über den digitalen Wandel im Gesundheitswesen: die elektronische Patientenakte (ePA). Obwohl ihr Start bereits mehrfach angekündigt wurde, gibt es nun erneut Verzögerungen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach erklärte auf der DMEA, dass der Rollout nun „in den kommenden Wochen“ schrittweise erfolgen solle. Zuvor hatte der Chaos Computer Club (CCC) gravierende Sicherheitsmängel aufgedeckt, die einen Start zum ursprünglich geplanten Termin Mitte Februar unmöglich machten. Die ePA bleibt damit ein Symbol für das Spannungsfeld zwischen politischem Anspruch, technischen Hürden und der berechtigten Forderung nach Datenschutz und Datensouveränität der Patienten. Die Glaubwürdigkeit der digitalen Gesundheitsstrategie wird nicht zuletzt daran gemessen werden, ob es gelingt, Vertrauen durch Transparenz und Sicherheit zurückzugewinnen.
Die medizinische Versorgung in Deutschland steht an einem kritischen Wendepunkt – zwischen technologischem Fortschritt, politischen Machtspielen und struktureller Erosion. Was sich derzeit im Gesundheitswesen abspielt, ist ein Lehrstück über die Gleichzeitigkeit von Innovation und Vertrauensverlust. Mikroplastik in Infusionslösungen, unzuverlässige Glukosesensoren, Nebenwirkungen gängiger Schmerzmittel – all das sind Symptome eines Systems, das sich zu sehr auf industrielle Standards, wirtschaftliche Effizienz und digitale Lösungen verlässt, ohne die elementare Frage zu stellen: Dient das noch dem Patienten?
Der Fall der FreeStyle Libre-Sensoren offenbart, wie fragil das Vertrauen in Medizintechnik sein kann, wenn Kontrollinstanzen, Schulung und Kommunikation nicht Schritt halten. Gleichzeitig wird deutlich, dass es nicht reicht, digitale Systeme wie die elektronische Patientenakte oder CardLink-Terminals nur politisch zu bejubeln – sie müssen sicher, zuverlässig und praxistauglich sein. Andernfalls verspielen wir das Vertrauen derer, für die all diese Systeme eigentlich gemacht sind.
Besonders bezeichnend ist das politische Ringen um die „Apotheke ohne Apotheker“. Der Versuch, ein jahrzehntelang bewährtes Modell zugunsten vermeintlicher Effizienz zu schleifen, zeigt eine fatale Fehleinschätzung politischer Verantwortung. Der lautstarke Widerstand der Apothekerschaft war nicht nur legitim, sondern notwendig – als Schutz für eine wohnortnahe Versorgung, die in Krisenzeiten ihre Systemrelevanz eindrucksvoll bewiesen hat.
Dass gleichzeitig pharmazeutisch-technische Assistentinnen unter enormer Belastung arbeiten, während der Notdienst zunehmend zur Zerreißprobe wird, passt ins Bild einer Branche, die sich aufreibt zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Diejenigen, die tagtäglich Verantwortung tragen, erleben kaum politische Wertschätzung, sondern werden mit zunehmenden Lasten konfrontiert.
Und doch gibt es Hoffnungsschimmer: Apotheker wie Andreas Erharter zeigen, dass Mut zur Selbstständigkeit, Kundennähe und Innovationsfreude auch in dieser angespannten Lage ein Zukunftsmodell sein können. Aber solche Beispiele dürfen nicht zur Ausnahme bleiben – sie brauchen verlässliche Rahmenbedingungen, politische Rückendeckung und ein Umfeld, das Verantwortung nicht bestraft, sondern fördert.
Was die gesundheitspolitische Agenda jetzt braucht, ist kein weiteres Pilotprojekt, kein neuer Zeitplan, sondern ein echter Kurswechsel: zurück zur Patientenorientierung, zur Stärkung des Vor-Ort-Gesundheitssystems und zu mehr Respekt für jene, die es täglich am Laufen halten. Denn die Gesundheit der Bevölkerung darf weder Spielball politischer Reformer noch Opfer technischer Schnellschüsse werden.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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