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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Apotheken vor dem Kollaps, Pflegeheime im Personalnotstand, Arztpraxen am Limit – und eine Gesundheitspolitik, die mit technischen Reformen das System retten will, das längst in seinen Grundfesten wankt. Während Ministerien neue Gesetze schreiben, brechen an der Basis Versorgungsstrukturen weg. Lieferengpässe, Bürokratie, Cyberrisiken und Finanzdruck spitzen sich gleichzeitig zu. Digitale Lösungen scheitern oft an der Realität vor Ort, und politisches Handeln verliert sich im Klein-Klein. Derweil wächst die Unsicherheit – bei Patienten, Leistungserbringern und Versicherten. Wer verstehen will, warum die nächste Krise nicht mehr punktuell, sondern systemisch sein wird, sollte diesen Bericht lesen.
Ein dramatischer Spagat zwischen Digitalisierung, Versorgungssicherheit und wirtschaftlichem Überlebenskampf prägt derzeit das deutsche Gesundheitswesen – mit besonders akuten Folgen für Apotheken, Pflegeeinrichtungen und ärztliche Praxen. Während die Bundesregierung mit der Reform des Apothekenrechts, neuen Regeln für das E-Rezept und der Einführung von telemedizinischen Konzepten einen Systemwandel beschleunigen will, kämpfen zahlreiche Vor-Ort-Apotheken gegen existenzielle Herausforderungen. Lieferengpässe, Personalmangel, aggressive Retaxationen der Kassen, sinkende Honorare und ein zunehmend bürokratischer Alltag setzen den Apotheken zu – und gefährden damit auch die wohnortnahe Versorgung. Vor allem in ländlichen Regionen zeichnet sich ein flächendeckender Rückzug ab. Parallel zu den Reformplänen des Bundesgesundheitsministers, die etwa mit „Light-Apotheken“ oder telepharmazeutischer Beratung auf Reibung stoßen, versuchen Apothekenbetreiber mit digitalen Lösungen wie KI-gestützter Lagersteuerung oder automatisierten Sprachassistenten dem Druck standzuhalten.
In Pflegeheimen zeigt sich ein ähnliches Bild: Der Fachkräftemangel spitzt sich weiter zu, während zugleich neue gesetzliche Vorgaben etwa bei der Medikationsversorgung durch Heimversorgung sapothekenspezifische Anforderungen erhöhen. Hinzu kommen Unsicherheiten durch steigende Betriebskosten, energiebedingte Ausgaben und unklare Finanzierungszusagen seitens der Politik. Der jüngste Protestbrief der Apothekerschaft in Brandenburg an die Landesregierung unterstreicht den Ernst der Lage. Auch Ärztinnen und Ärzte berichten von überfüllten Wartezimmern, langen Terminwartezeiten und einer ausgedünnten Versorgungslandschaft, besonders in strukturschwachen Regionen wie Berlin-Lichtenberg oder Teilen Sachsens.
Zudem wächst der digitale Druck: Die Einführung neuer Schnittstellen für das E-Rezept, Änderungen bei Teilmengenregelungen sowie die Integration von Defektlisten in Warenwirtschaftssysteme erfordern massive Softwareanpassungen. Gleichzeitig wird immer deutlicher, wie anfällig das System für Cyberangriffe ist. Apotheken, Arztpraxen und Kliniken melden regelmäßig Ausfälle durch mangelhaft geschützte IT-Infrastrukturen, veraltete Backups und fehlende Awareness-Programme. Auch die angekündigte „Cyberresilienzverordnung“ der EU dürfte zwar Standards setzen, doch deren Umsetzung bleibt unklar.
Im wirtschaftlichen Kontext führen steigende Kosten, stagnierende Einnahmen und neue steuerliche Vorschriften etwa bei Inflationsausgleichsprämien oder der Besteuerung von Kapitalerträgen zu weiteren Belastungen – auch für Apothekeninhaber, die auf Diversifikation ihrer Einnahmen setzen. Ob durch Selbstzahlerangebote, pharmazeutische Dienstleistungen wie Blutdruckmessung oder Impfung, oder durch betriebswirtschaftliche Optimierungen: Der Druck zur unternehmerischen Neuausrichtung wächst.
Gleichzeitig rücken gesellschaftliche Themen stärker in den Fokus: Die Integration internationaler Fachkräfte, etwa aus Afrika, wird als Lösungsansatz diskutiert, aber auch als neues Konfliktfeld. Ähnlich kontrovers verläuft die Diskussion über die Rolle der ABDA bei politischen Entscheidungsprozessen, die Sichtbarkeit des PTA-Berufs und die Glaubwürdigkeit der berufspolitischen Repräsentanz.
Während auf europäischer Ebene Lehren aus der vergangenen Legislaturperiode gezogen werden, etwa mit Blick auf KI-Governance, Plattformregulierung und Datenhoheit, fehlt es auf nationaler Ebene oft an strategischer Kohärenz. Die jüngsten Versuche, mit dem Medizinforschungsgesetz oder dem Apothekenreformgesetz neue Impulse zu setzen, erscheinen vielen als zu spät, zu technisch, zu realitätsfern.
Im Hintergrund dieser Gemengelage agieren Versicherer, die zunehmend individuelle Deckungskonzepte für Apotheken, Pflegeeinrichtungen und Gesundheitsdienstleister anbieten – von Allrisk-Policen mit Best-Leistungs-Garantie bis zu Cyber- und Vertrauensschadenversicherungen. Dennoch bleiben Absicherungslücken, insbesondere bei Betriebsunterbrechungen, Retaxationen oder Streitigkeiten über Dienstunfähigkeit bei Beamten.
Der Blick auf das große Ganze offenbart ein System im Übergang – mit ungewissem Ausgang. Weder die Digitalisierung noch das Gesundheitswesen als Ganzes funktionieren autark. Sie sind aufeinander angewiesen – und auf eine Politik, die nicht nur reformiert, sondern führt.
Was sich derzeit im deutschen Gesundheitswesen abspielt, ist mehr als eine Aneinanderreihung von Krisen. Es ist ein struktureller Offenbarungseid. Die Politik reformiert im Akkord, aber ohne Rückkopplung zur Praxis. Während Minister Lauterbach in Talkshows von Telepharmazie als Zukunftsmodell schwärmt, müssen Apothekerinnen und Apotheker vor Ort um die Abgabe von Fieberzäpfchen kämpfen. Digitalisierung wird propagiert, ohne die realen Gegebenheiten in Apotheken, Praxen und Pflegeheimen mitzudenken – weder personell noch technisch.
Gleichzeitig verheddern sich die Akteure im Klein-Klein regulatorischer Anpassungen, während die großen Fragen unbeantwortet bleiben: Wie sieht eine flächendeckende Gesundheitsversorgung in einer älter werdenden Gesellschaft aus? Wer finanziert sie nachhaltig? Und wie wird sie gegen systemische Risiken wie Cyberangriffe geschützt?
Der Gesundheitsmarkt ist kein Experimentierfeld für Theoriepolitiker. Er ist Fundament und Frühwarnsystem zugleich. Wer ihn destabilisiert – ob durch verfehlte Reformen, wirtschaftlichen Druck oder politische Ignoranz –, riskiert mehr als betriebliche Existenzen. Er riskiert das Vertrauen in die Versorgung selbst.
Wenn Apotheken schließen, wenn Pflegekräfte kündigen, wenn Patienten Monate auf Termine warten, dann ist das kein Betriebsunfall – sondern ein Symptom politischer Verantwortungslosigkeit. Wer jetzt nicht handelt, verschiebt nicht nur Lösungen, sondern verschärft das Problem.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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