
Für Sie gelesen
Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:
GESUNDHEIT | Medienspiegel & Presse |
Diabetes wirkt sich nicht nur auf den Blutzuckerspiegel aus, sondern auch auf die Haut – oft mit weitreichenden Folgen. Trockene Stellen, Infektionen und schlecht heilende Wunden sind keine Randerscheinungen, sondern medizinisch relevante Komplikationen. Warum eine konsequente Hautpflege für Menschen mit Diabetes mehr ist als eine bloße Routine und welche Risiken bei Vernachlässigung drohen, zeigt ein genauer Blick auf ein unterschätztes Thema im Umgang mit der chronischen Erkrankung.
Diabetes mellitus zählt zu den häufigsten chronischen Erkrankungen weltweit und betrifft in Deutschland über neun Millionen Menschen, Tendenz steigend. Während Blutzuckerwerte, Ernährung und Folgeerkrankungen wie Neuropathien oder Herz-Kreislauf-Probleme im Zentrum medizinischer Aufmerksamkeit stehen, wird ein zentrales Organ häufig vernachlässigt: die Haut. Dabei zeigen Studien, dass bis zu 70 Prozent aller Diabetespatienten im Verlauf ihrer Erkrankung dermatologische Veränderungen entwickeln – von trockener Haut über Pilzinfektionen bis hin zu schlecht heilenden Wunden.
Die pathophysiologischen Ursachen dieser Beschwerden sind vielfältig und betreffen insbesondere die Mikro- und Makrozirkulation. Ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel wirkt sich schädigend auf die kleinen Blutgefäße aus, die für die Versorgung der Haut mit Sauerstoff und Nährstoffen verantwortlich sind. Die Folge ist eine verminderte Durchblutung, die sich unter anderem durch blasse, kühle oder spröde Haut äußert. Hinzu kommt eine Schädigung der Nervenfasern, insbesondere der sensorischen Nerven. Diese diabetische Neuropathie führt dazu, dass kleinere Verletzungen, Druckstellen oder Verbrennungen nicht rechtzeitig wahrgenommen werden.
Darüber hinaus verändert sich die Zusammensetzung des Hautfetts, die Sekretion der Talgdrüsen nimmt ab und die natürliche Hautbarriere wird geschwächt. Gleichzeitig kommt es bei schlechter Stoffwechseleinstellung zu einer vermehrten Glukoseausscheidung über die Nieren, was den Körper Flüssigkeit kostet und sich in Form von trockener Haut bemerkbar macht. Auch Glukoseverbindungen können sich in der Haut einlagern und die Funktionsweise von Kollagen und Elastin beeinträchtigen.
Besonders betroffen sind exponierte Hautareale wie Gesicht und Hände, aber auch sensible Zonen wie Zehenzwischenräume, Achselhöhlen oder die Leistengegend. Hier erhöht sich das Risiko für bakterielle Infektionen und Mykosen erheblich. Der Übergang von Hautreizungen zu offenen Wunden ist oft fließend – und genau das macht sie gefährlich.
In der Praxis bedeutet dies, dass eine gezielte Hautpflege nicht als optionales Pflegeprogramm, sondern als Bestandteil der Basistherapie bei Diabetes verstanden werden muss. Eine schonende Reinigung mit lauwarmem Wasser, der Verzicht auf aggressive Reinigungsprodukte und eine anschließende Versorgung mit feuchtigkeitsspendenden und barrierestärkenden Substanzen gehören zur täglichen Routine. Besonders geeignet sind Wirkstoffe wie Harnstoff (Urea), Glycerin, Hyaluronsäure und Ceramide, die die Hautfeuchtigkeit erhöhen und die natürliche Schutzfunktion unterstützen.
Auch das Verhalten im Alltag ist relevant. Das gründliche, aber vorsichtige Abtrocknen der Haut – insbesondere in den Hautfalten – reduziert das Risiko für Infektionen. Peelings und stark parfümierte oder alkoholhaltige Produkte sind für Menschen mit Diabetes ungeeignet, da sie die Haut zusätzlich strapazieren.
Ein besonderer Fokus gilt der Fußpflege. Das diabetische Fußsyndrom zählt zu den häufigsten schwerwiegenden Komplikationen bei Diabetes. Kleinste Verletzungen können sich unbemerkt entzünden und zu langwierigen, schlecht heilenden Ulzerationen führen. Regelmäßige Sichtkontrollen, das Tragen gut sitzender Schuhe, eine medizinische Fußpflege und der Verzicht auf Eigenbehandlungen wie Hornhautraspeln oder Nagelschneiden sind zentrale Präventionsmaßnahmen.
Insgesamt lässt sich feststellen, dass Hautpflege bei Diabetes nicht nur dem subjektiven Wohlbefinden dient, sondern eine medizinisch relevante Maßnahme zur Vermeidung schwerer Folgeerkrankungen darstellt. Die frühzeitige Aufklärung und Integration in das alltägliche Selbstmanagement sollte daher Bestandteil jeder diabetologischen Betreuung sein.
Die Bedeutung der Hautpflege bei Diabetes wird nach wie vor massiv unterschätzt – sowohl von vielen Patienten als auch von einem Teil der Fachöffentlichkeit. Während der Fokus in der medizinischen Betreuung häufig auf der Einstellung des Blutzuckerspiegels, der Ernährungstherapie oder kardiovaskulären Begleiterkrankungen liegt, bleibt die Hautgesundheit vielfach im Hintergrund. Doch gerade in der dermatologischen Betreuung liegt ein großes ungenutztes Potenzial zur Vermeidung schwerer Komplikationen.
Dabei sprechen die Fakten eine klare Sprache: Ein erheblicher Teil der Diabetespatienten entwickelt im Krankheitsverlauf Hautprobleme – viele davon mit chronischem Verlauf. Das Risiko für Infektionen, chronische Wunden und stationäre Behandlungen steigt. Gleichzeitig sind diese Symptome für die Betroffenen mit erheblichem Leidensdruck verbunden – von Juckreiz über soziale Stigmatisierung bis hin zu massiven Einschränkungen in der Mobilität.
Was fehlt, ist nicht nur eine klare Kommunikation über die Relevanz der Hautpflege im ärztlichen Beratungsgespräch, sondern auch eine strukturelle Verankerung im Versorgungssystem. Hautpflege bei Diabetes muss als fester Bestandteil der Schulungsprogramme etabliert werden – nicht als kosmetische Empfehlung, sondern als therapeutischer Baustein.
Auch die Rolle der Apotheken und der medizinischen Fußpflege sollte gestärkt werden. Sie sind oft die ersten Anlaufstellen, wenn Hautprobleme auftreten, und verfügen über das nötige Wissen, um frühzeitig zu intervenieren. Integrierte Versorgungskonzepte, die Dermatologie, Diabetologie und Pflege verbinden, wären ein zukunftsweisender Ansatz.
In Zeiten steigender Diabetesprävalenz und zunehmender Multimorbidität ist es medizinisch und gesundheitspolitisch geboten, auch den vermeintlich „kleineren“ Problemen mehr Beachtung zu schenken. Hautpflege ist kein Luxus, sondern Prävention. Wer die Haut als Spiegel der Gesundheit ernst nimmt, schützt Patientinnen und Patienten vor schwerwiegenden Folgeerkrankungen – und entlastet langfristig auch das Gesundheitssystem.
Von Engin Günder, Fachjournalist
Sie haben einen Beruf gewählt, der weit mehr als reine Erwerbstätigkeit ist. Sie verfolgen im Dienste der Bevölkerung hohe ethische Ziele mit Energie, fachlicher Kompetenz und einem hohen Maß an Verantwortung. Um sich voll auf Ihre Aufgabe konzentrieren zu können, erwarten Sie die optimale Absicherung für die Risiken Ihrer Berufsgruppe.
Sie suchen nach Möglichkeiten, Ihre hohen Investitionen zu schützen und streben für sich und Ihre Angehörigen nach einem angemessenen Lebensstandard, auch für die Zukunft.
Unter der kostenfreien Telefonnummer 0800. 919 0000 oder Sie faxen uns unter 0800. 919 6666, besonders dann, wenn Sie weitere Informationen zu alternativen Versicherern wünschen.
Mit der ApoRisk® FirmenGruppe steht Ihnen ein Partner zur Seite, der bereits viele Apothekerinnen und Apotheker in Deutschland zu seinen Kunden zählen darf. Vergleichen Sie unser Angebot und Sie werden sehen, es lohnt sich, Ihr Vertrauen dem Versicherungsspezialisten für Ihren Berufsstand zu schenken.