ApoRisk® auf Facebook ApoRisk® auf X
  • 08.04.2025 – Apotheken-News: Digitale Pflicht, reales Risiko für Apothekenbetreiber
    08.04.2025 – Apotheken-News: Digitale Pflicht, reales Risiko für Apothekenbetreiber
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Mit der Einführung des E-Rezepts hat sich die Arbeitsrealität in Apotheken grundlegend verändert. Was als digitaler Fortschritt gedac...

Für Sie gelesen

Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:

ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Digitale Pflicht, reales Risiko für Apothekenbetreiber

 

Das E-Rezept verschärft die Anforderungen an Sicherheit, Verantwortung und Versicherungsschutz

Mit der Einführung des E-Rezepts hat sich die Arbeitsrealität in Apotheken grundlegend verändert. Was als digitaler Fortschritt gedacht war, bringt für viele Betriebe erhebliche Unsicherheiten mit sich. Die neue Abhängigkeit von funktionierenden IT-Systemen, sensiblen Datenschnittstellen und digitaler Infrastruktur erhöht das Ausfall- und Haftungsrisiko spürbar. Gleichzeitig bleiben klassische Gefahren wie Einbruch, Wasserschäden oder technische Defekte bestehen. Viele Apotheken stehen nun vor der Herausforderung, digitale und analoge Risiken zugleich beherrschen zu müssen – oft ohne ausreichende Unterstützung oder angemessene Absicherung. Die Frage, wie sich Betriebe in dieser neuen Risikolage schützen können, wird zur zentralen Zukunftsfrage des Apothekenwesens.


Seit dem 1. Januar 2024 ist das E-Rezept in Deutschland verpflichtend – eine Maßnahme, die das Gesundheitswesen digitalisieren und Abläufe effizienter gestalten soll. Doch für viele Apothekenbetreiber hat dieser Schritt nicht nur technische Umstellungen, sondern auch eine grundlegende Neubewertung betrieblicher Risiken zur Folge. Während Politik und Krankenkassen von einem Fortschritt sprechen, verändert sich die tägliche Praxis vieler Vor-Ort-Apotheken grundlegend – insbesondere im Hinblick auf Betriebssicherheit und Absicherung. Die Priorität, Risiken aktiv zu managen, hat sich verschoben: Versicherungen gegen digitale und physische Schäden sind nicht länger optional, sondern zentraler Bestandteil eines stabilen Apothekenbetriebs.

Mit dem E-Rezept hat sich der Datenverkehr zwischen Arztpraxis, Patient und Apotheke vollständig in den digitalen Raum verlagert. Apotheken sind nun darauf angewiesen, dass die technischen Schnittstellen rund um die Uhr funktionieren, die Verbindungen sicher sind und die Abrechnungen fehlerfrei laufen. Bereits kleinere Systemausfälle können die Medikamentenabgabe behindern, fehlerhafte Übermittlungen zu Retaxationen führen oder schlimmstenfalls den gesamten Betrieb lahmlegen. Hinzu kommt: Jede Apotheke verarbeitet täglich große Mengen sensibler Gesundheitsdaten – ein attraktives Ziel für Cyberkriminelle.

In den vergangenen Monaten wurden aus mehreren Regionen gezielte Cyberangriffe auf Apotheken gemeldet. Die Methoden reichen von Schadsoftware über gezielte Phishing-Mails bis hin zur Blockade ganzer IT-Systeme durch sogenannte Ransomware. Solche Angriffe haben oft massive Folgen: Sie führen zu Betriebsunterbrechungen, Datenverlusten, Verletzungen der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) und teils zu existenzbedrohenden Kosten – für Wiederherstellung, Rechtsberatung, Schadensersatz und Reputationsmanagement.

Gleichzeitig bleiben analoge Risiken allgegenwärtig: Einbruch, Brand, Wasserschäden, Ausfall von Kühlsystemen oder Lieferverzögerungen bei Arzneimitteln zählen weiterhin zum Alltag. Besonders problematisch ist die Kombination: Ein Stromausfall kann nicht nur die Medikamentenlagerung gefährden, sondern auch den digitalen Rezeptfluss unterbrechen. Die Betriebssicherheit in Apotheken ist heute so stark von digitaler Infrastruktur abhängig wie nie zuvor – bei gleichzeitig steigenden Anforderungen an Haftung und Verantwortlichkeit.

Viele Apothekenbetreiberinnen und -betreiber stehen damit vor der Herausforderung, ihre Risikostruktur neu zu denken. Die klassische Betriebshaftpflicht oder Inhaltsversicherung deckt meist keine Schäden durch Cyberangriffe oder IT-Ausfälle ab. Auch Retaxationen infolge technischer Fehler oder datenschutzrechtliche Verstöße sind in herkömmlichen Policen selten enthalten. Die betriebliche Realität verlangt daher nach einem ganzheitlichen Versicherungsschutz, der online- und offline-Risiken gemeinsam betrachtet – und nicht als voneinander getrennte Sphären.

Expertinnen und Experten raten dazu, bestehende Versicherungsverträge dringend zu überprüfen und sie an die neue Risikolage anzupassen. Cyberversicherungen sollten heute zur Grundausstattung gehören. Sie bieten neben der finanziellen Absicherung auch konkrete Hilfestellung im Schadenfall: IT-Forensik, Notfallhotlines, Rechtsberatung, Kommunikation mit Datenschutzbehörden und die Wiederherstellung betrieblicher Systeme. Ebenso wichtig sind Vertrauensschadenversicherungen, die für Schäden durch eigene Mitarbeitende greifen, sowie Policen für Vermögensschäden infolge von Abrechnungsfehlern, Systemstörungen oder Fehlbedienungen.

Darüber hinaus sind organisatorische Maßnahmen unerlässlich: regelmäßige Datensicherungen, Zugriffskontrollen, Schulungen für das Personal im Umgang mit digitalen Rezeptsystemen, sowie ein umfassender Notfall- und Wiederanlaufplan. Denn der Schutz vor Risiken beginnt nicht erst bei der Versicherung – er muss im Betriebsalltag verankert sein.

Problematisch bleibt, dass Apotheken in dieser Entwicklung weitgehend auf sich gestellt sind. Es fehlen staatliche Vorgaben, verbindliche Sicherheitsstandards und eine flächendeckende Förderung für den digitalen und organisatorischen Transformationsprozess. In einer Branche, die zur kritischen Infrastruktur zählt, ist das ein strukturelles Versäumnis – mit potenziell weitreichenden Folgen für die Arzneimittelversorgung in Deutschland.

 
Kommentar: Sicherheit wird Pflicht – und bleibt dennoch Privatsache

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens ist in vollem Gange, doch ihre Risiken tragen diejenigen, die an vorderster Stelle stehen: die Apotheken. Das E-Rezept ist Symbol eines neuen digitalen Zeitalters, aber es ist auch ein Test für die Resilienz des Versorgungssystems – und dieser Test zeigt Schwächen. Apotheken sind gesetzlich verpflichtet, digitale Prozesse umzusetzen, aber die Verantwortung für deren Absicherung wird ihnen allein überlassen.

Diese Konstellation ist nicht nur ungerecht, sondern gefährlich. Denn die Risiken der Digitalisierung sind nicht hypothetisch – sie sind real, wachsend und branchenübergreifend sichtbar. Der IT-Ausfall einer Apotheke bedeutet nicht nur Umsatzeinbußen für den Betrieb, sondern Versorgungslücken für Patientinnen und Patienten. Ein Cyberangriff ist kein Betriebsproblem, sondern ein Versorgungsvorfall. Dennoch fehlt eine gesetzlich geregelte Grundlage, die Apotheken flächendeckend verpflichtet und gleichzeitig befähigt, sich gegen diese Risiken abzusichern.

Das E-Rezept hat die Abhängigkeit von funktionierenden digitalen Strukturen erhöht. Damit steigen auch die Anforderungen an Risikomanagement, Datenschutz, technische Notfallplanung – und nicht zuletzt: an Versicherungsschutz. Versicherungen gegen Cyberrisiken und Betriebsunterbrechung müssen heute den gleichen Stellenwert haben wie die Temperaturüberwachung in der Kühlkette oder die Einbruchmeldeanlage. Sie sind keine Option mehr, sondern Voraussetzung für Sicherheit und Betriebsstabilität.

Doch ohne politische Flankierung bleibt es bei individuellen Lösungen. Apothekenbetreiber, die gut beraten sind oder über die nötigen Mittel verfügen, können sich absichern. Andere bleiben verwundbar. Diese Ungleichheit gefährdet die Gleichwertigkeit der Versorgung – und sie sendet ein fatales Signal: Die Pflicht zur Digitalisierung ist kollektiv, ihre Risiken sind privat. Wenn dieses Missverhältnis nicht behoben wird, wird das E-Rezept weniger zum Fortschrittsinstrument, sondern mehr zum Risikoträger im Gesundheitswesen. Und das kann sich eine alternde Gesellschaft mit wachsendem Versorgungsbedarf nicht leisten.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

Zurück zur Übersicht

Kontakt
Jetzt Ihr persönliches Angebot anfordern!
Rückrufservice
Gerne rufen wir Sie zurück!
Suche
  • Pharmarisk® OMNI: Die Allrisk-Police zu Fixprämien
    Pharmarisk® OMNI: Die Allrisk-Police zu Fixprämien
    Allgefahrenschutz online berechnen und beantragen

Wir kennen Ihr Geschäft, und das garantiert Ihnen eine individuelle und kompetente Beratung.

Sie haben einen Beruf gewählt, der weit mehr als reine Erwerbstätigkeit ist. Sie verfolgen im Dienste der Bevölkerung hohe ethische Ziele mit Energie, fachlicher Kompetenz und einem hohen Maß an Verantwortung. Um sich voll auf Ihre Aufgabe konzentrieren zu können, erwarten Sie die optimale Absicherung für die Risiken Ihrer Berufsgruppe.

Sie suchen nach Möglichkeiten, Ihre hohen Investitionen zu schützen und streben für sich und Ihre Angehörigen nach einem angemessenen Lebensstandard, auch für die Zukunft.

  • Die PharmaRisk® FLEX
    Die PharmaRisk® FLEX
    Eine flexible Versicherung für alle betrieblichen Gefahren
Nutzen Sie unsere Erfahrung und rufen Sie uns an

Unter der kostenfreien Telefonnummer 0800. 919 0000 oder Sie faxen uns unter 0800. 919 6666, besonders dann, wenn Sie weitere Informationen zu alternativen Versicherern wünschen.

Mit der ApoRisk® FirmenGruppe steht Ihnen ein Partner zur Seite, der bereits viele Apothekerinnen und Apotheker in Deutschland zu seinen Kunden zählen darf. Vergleichen Sie unser Angebot und Sie werden sehen, es lohnt sich, Ihr Vertrauen dem Versicherungsspezialisten für Ihren Berufsstand zu schenken.

  • Die PharmaRisk® CYBER
    Die PharmaRisk® CYBER
    Eine einzige Versicherung für alle Internetrisiken