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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Ein Arzt verweigert die Zusammenarbeit mit der Apotheke bei pharmazeutischen Dienstleistungen – symptomatisch für ein System, in dem alte Rollenmuster auf neue Versorgungsrealitäten treffen. Gleichzeitig sinkt die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung dramatisch, während Präventionspotenziale ungenutzt bleiben. Pfizer bringt mit Champix ein umstrittenes Medikament zurück, Vitamin-B12-Präparate sorgen für Unsicherheit bei der Gabeform, und ein Blick in die Medizingeschichte zeigt, wie wissenschaftlicher Fortschritt oft aus Konflikten entsteht. Wer heute ins Eigenheim investiert, muss steuerlich aufpassen – besonders bei wetterbedingten Schäden. Und wer fünf Risikofaktoren meidet, gewinnt Jahrzehnte an gesunder Lebenszeit. Doch all diese Entwicklungen werfen eine zentrale Frage auf: Ist das deutsche Gesundheitswesen bereit für echten Wandel – oder bleibt es beim Nebeneinander von Anspruch und Wirklichkeit?
Die Einführung pharmazeutischer Dienstleistungen (pDL) durch Apotheken war ein politischer Meilenstein im deutschen Gesundheitswesen, rechtlich fundiert und finanziell abgesichert durch die gesetzlichen Krankenkassen. Doch die Praxis zeigt: Theorie und Realität driften mitunter erheblich auseinander. Insbesondere an den Schnittstellen zwischen Apotheken und ärztlichen Praxen kommt es zu Reibungen, die tief sitzende strukturelle Probleme des Systems offenbaren. Eine Apothekerin berichtete jüngst von einem Vorfall, bei dem ein Arzt auf die Bitte um Zusammenarbeit im Rahmen einer pharmazeutischen Dienstleistung mit dem Satz „Nicht in meinen Kompetenzbereich!“ reagierte – ein Ausbruch, der symptomatisch für den schwelenden Konflikt zwischen Professionen ist. Während Apotheker zunehmend Verantwortung in der Beratung und Therapiebegleitung übernehmen sollen, fühlen sich viele Ärzte durch diese Entwicklung in ihrer Autorität oder Rolle herausgefordert. Der Widerstand scheint nicht nur sachlich, sondern emotional motiviert – und deutet auf ein ungelöstes Rollenverständnis innerhalb der ambulanten Versorgung hin.
Parallel dazu rückt ein weiterer Aspekt der gesundheitlichen Versorgung in den Fokus: die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung. Eine aktuelle Studie der Technischen Universität München, durchgeführt in Kooperation mit dem WHO Collaborating Centre for Health Literacy und dem Wort & Bild Verlag, belegt eine besorgniserregende Entwicklung: Rund ein Drittel der Menschen in Deutschland hat Schwierigkeiten, Gesundheitsinformationen korrekt zu verstehen und in den Alltag zu integrieren. Im Vergleich zu 2014 bedeutet das einen Rückgang der Gesundheitskompetenz um 20 Prozentpunkte. Diese Entwicklung könnte nicht nur zu einer ineffizienten Inanspruchnahme medizinischer Leistungen führen, sondern auch bestehende gesundheitliche Ungleichheiten weiter verschärfen. Gerade vor dem Hintergrund wachsender Präventionsaufgaben und einer alternden Gesellschaft ist dieser Befund alarmierend – und stellt das Gesundheitssystem vor zusätzliche Herausforderungen, etwa in der Kommunikation über Vorsorgeangebote, Therapieoptionen oder auch digitale Gesundheitsanwendungen.
Im Bereich der Medikation gibt es ebenfalls bedeutsame Entwicklungen. So kündigte Pfizer an, dass das Raucherentwöhnungsmittel Champix® ab dem 1. April 2025 wieder auf den deutschen Markt zurückkehrt. Das Medikament mit dem Wirkstoff Varenicilin war seit 2021 aufgrund von Nitrosamin-Verunreinigungen, die als potenziell krebserregend gelten, vom Markt genommen worden. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hatte im Anschluss striktere Zulassungsbedingungen gefordert. Pfizer hat diese Anforderungen inzwischen erfüllt, was die erneute Zulassung ermöglichte. Die Rückkehr von Champix ist für viele Raucher, die auf medikamentöse Unterstützung angewiesen sind, eine willkommene Nachricht – zugleich erinnert der Fall daran, wie sensibel die Balance zwischen Arzneimittelsicherheit und Versorgungssicherheit ist.
Auch abseits regulatorischer Fragen sorgt die Diskussion um die richtige Verabreichungsform von Vitamin B12 für Kontroversen. Angesichts steigender Verschreibungszahlen – insbesondere bei Veganern, Patienten mit Magen-Darm-Erkrankungen oder infolge bestimmter Medikamenteneinnahmen – stellt sich für viele die Frage: Tablette oder Spritze? Während orale Präparate bequem und kostengünstig sind, bevorzugen viele Ärztinnen und Ärzte weiterhin die intramuskuläre Injektion, insbesondere bei ausgeprägtem Mangel. Studien zeigen, dass bei entsprechender Dosierung auch Tabletten effektiv sein können – doch die Praxis bleibt heterogen. Diese Unsicherheit betrifft nicht nur Patientinnen und Patienten, sondern auch das pharmazeutische Personal, das beratend tätig wird. Einheitliche Leitlinien und eine stärkere Aufklärung könnten helfen, den bestehenden Informations- und Meinungspluralismus zu überwinden.
Im Rückblick auf die Geschichte der medizinischen Forschung offenbart sich, dass wissenschaftliche Auseinandersetzungen stets Teil des Fortschritts waren. Ein prägnantes Beispiel dafür ist die Rivalität zwischen Robert Koch und Max von Pettenkofer im späten 19. Jahrhundert. Während Koch als Begründer der Bakteriologie die mikrobielle Ursache von Infektionskrankheiten postulierte und mit seinen Arbeiten zu Tuberkulose und Cholera bahnbrechende Erkenntnisse lieferte, vertrat Pettenkofer eine umweltmedizinisch geprägte Sichtweise und lehnte die reine Keimtheorie lange Zeit ab. Ihre Differenzen waren nicht nur fachlicher Natur, sondern auch Ausdruck unterschiedlicher Weltanschauungen – zwischen naturwissenschaftlicher Reduktion und ganzheitlichem Hygieneverständnis. Die Debatte zwischen den beiden Pionieren wirkt bis heute nach und zeigt, wie kontrovers wissenschaftliche Paradigmenwechsel verlaufen können.
Auch wirtschaftliche Aspekte, etwa im Immobilienbereich, werfen derzeit Fragen auf – insbesondere im Zusammenhang mit der steuerlichen Behandlung von Erhaltungsaufwendungen. Wer innerhalb der ersten drei Jahre nach Erwerb eines Mietobjekts oder Eigenheims größere Investitionen zur Instandsetzung tätigt – etwa infolge wetterbedingter Schäden – muss häufig mit einer steuerlichen Hürde rechnen. Denn in diesem Zeitraum gelten strenge Regeln: Statt einer sofortigen Absetzbarkeit müssen größere Erhaltungsaufwendungen unter Umständen über viele Jahre abgeschrieben werden. Dies kann erhebliche Liquiditätsengpässe nach sich ziehen und trifft Eigentümer oft unvorbereitet, insbesondere wenn Schäden infolge von Sturm, Hagel oder Starkregen schnell beseitigt werden müssen. Eine vorausschauende Planung und steuerliche Beratung ist daher unerlässlich, um die Auswirkungen auf die persönliche Finanzplanung zu minimieren.
Einen gänzlich anderen Blickwinkel eröffnet eine aktuelle Langzeitstudie, die die Auswirkungen vermeidbarer Risikofaktoren auf die Lebenserwartung untersucht hat. Demnach profitieren Menschen, die mit 50 Jahren frei von Bluthochdruck, Übergewicht, Diabetes, erhöhtem Cholesterin und Nikotinkonsum sind, von einem deutlich verlängerten Leben in Gesundheit. Die Daten belegen, dass sich nicht nur die Lebensspanne verlängert, sondern auch die Zahl der Jahre ohne chronische Erkrankung signifikant steigt. Die fünf genannten Risikofaktoren gelten weltweit als Hauptursachen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die nach wie vor die häufigste Todesursache darstellen. Die Erkenntnisse unterstreichen die Bedeutung präventiver Maßnahmen – und zeigen zugleich, wie groß das Potenzial einer gesundheitsbewussten Lebensführung für den Einzelnen wie auch für das gesamte Gesundheitswesen ist.
Ob im Konflikt zwischen Heilberufen, bei der Frage nach der richtigen Medikation oder bei der individuellen Verantwortung für die eigene Gesundheit – das deutsche Gesundheitswesen steht vor einer Vielzahl struktureller, gesellschaftlicher und wissenschaftlicher Herausforderungen. Die Entwicklungen der letzten Monate werfen Schlaglichter auf die Komplexität eines Systems, das sich in einem tiefgreifenden Wandel befindet. Inmitten dieses Wandels werden Kommunikation, Kooperation und Vertrauen zu zentralen Ressourcen – und zugleich zu Prüfsteinen für die Zukunftsfähigkeit der Versorgung.
Was als Fortschritt für Patientensicherheit und Prävention gedacht war, offenbart in der Praxis ein System, das an seinen eigenen Grenzen scheitert. Die Einführung pharmazeutischer Dienstleistungen sollte Apotheken stärken und Versorgungslücken schließen – doch statt kollegialer Zusammenarbeit erleben viele Apotheker offenen Widerstand von ärztlicher Seite. Das Argument „Nicht mein Kompetenzbereich“ ist nicht nur ein Rückzugsreflex, sondern Ausdruck eines überholten Standesdenkens, das in einem modernen Gesundheitssystem keinen Platz mehr haben sollte. In Zeiten multiprofessioneller Versorgung braucht es keine Revierkämpfe, sondern gegenseitigen Respekt und klare Schnittstellen.
Gleichzeitig zeigt der drastische Rückgang der Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung, wie sehr das System versäumt hat, Menschen mitzunehmen. Wenn ein Drittel der Bürger mit Gesundheitsinformationen überfordert ist, dann scheitert Prävention nicht an Ressourcen, sondern an Verständlichkeit. Hier liegt eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die weder Ärzten noch Apothekern allein aufgebürdet werden kann – aber beide sind gefordert, verständlich zu kommunizieren und Vertrauen aufzubauen.
Dass ausgerechnet ein Medikament wie Champix nach jahrelanger Abwesenheit zurückkehrt, unterstreicht die Spannweite zwischen regulatorischer Vorsicht und medizinischem Bedarf. Der Fall mahnt zur Balance: Arzneimittelsicherheit darf nie verhandelbar sein – aber der Versorgungsrealität muss Rechnung getragen werden. Gleiches gilt für die Debatte um Vitamin B12: Zwischen wissenschaftlicher Evidenz und ärztlicher Vorliebe bleibt oft wenig Raum für eine patientenzentrierte Lösung. Auch hier braucht es mehr Dialog – und weniger Dogmatik.
Die Geschichte von Koch und Pettenkofer erinnert daran, dass Fortschritt oft im Widerspruch beginnt. Doch aus wissenschaftlichem Streit erwächst nur dann Erkenntnis, wenn Offenheit, Lernbereitschaft und gegenseitige Achtung im Spiel sind. Im heutigen System jedoch wird zu oft an Besitzständen festgehalten – statt gemeinsam die Versorgung weiterzuentwickeln.
Selbst im Steuerrecht zeigt sich, wie sehr Detailregelungen den Alltag belasten können. Wer in ein Haus investiert, das durch Wetter beschädigt wurde, wird nicht selten mit steuerlichen Fallstricken konfrontiert – ein weiteres Beispiel dafür, dass Systemlogik und Lebensrealität auseinanderklaffen.
Und schließlich die fünf großen Risikofaktoren: Bluthochdruck, Übergewicht, Rauchen, Diabetes und Cholesterin – sie stehen wie ein Mahnmal im Raum. Wer sie vermeidet, lebt nicht nur länger, sondern besser. Es ist paradox: Wir wissen heute mehr über Prävention denn je, doch setzen zu wenig davon um. Was fehlt, ist kein Wissen – sondern der Wille, Strukturen zu schaffen, die gesunde Entscheidungen erleichtern und echte Gesundheitskompetenz fördern.
Das Gesundheitswesen der Zukunft braucht keine neuen Besitzansprüche, sondern eine neue Haltung. Eine Haltung, die Kooperation vor Konfrontation stellt, die Patientenorientierung über Standesgrenzen hebt und die bereit ist, alte Zöpfe abzuschneiden. Denn klar ist: Ohne Mut zur Veränderung wird aus Reform nur Rhetorik.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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