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  • 02.04.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Koalitionspoker, Apothekenrisiken, Pharmainnovationen
    02.04.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Koalitionspoker, Apothekenrisiken, Pharmainnovationen
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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Koalitionspoker, Apothekenrisiken, Pharmainnovationen

 

Zwischen Machtfragen in Berlin, wachsendem Haftungsdruck im Apothekenalltag und milliardenschweren Durchbrüchen in der Arzneimittelforschung formt sich ein neues Bild von Versorgung und Verantwortung

Die politischen Uhren ticken unerbittlich, während Friedrich Merz im Ringen um eine stabile Koalition zunehmend unter Zeitdruck gerät – nicht nur wegen des nahenden Osterfestes, sondern auch angesichts eskalierender Streitfragen wie der Finanzpolitik. Gleichzeitig zeigen sich Apotheken in einem anderen Spannungsfeld: dem der täglichen Haftungsrisiken. Um teure Schäden zu vermeiden, braucht es gezielte Absicherung – ein Thema, das ebenso aktuell ist wie die zunehmende Bedeutung der Apotheken für die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung. Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach fordert eine stärkere Rolle für Apotheken, die längst mehr leisten als nur die Abgabe von Medikamenten. Das spiegelt sich auch im Mut zur Expansion wider: Maria Hinz investiert trotz wirtschaftlicher Unsicherheit in eine zweite Apotheke in Cottbus – getragen von dem Anspruch, regionale Versorgung zu sichern. Auch in der Industrie gibt es Bewegung: Boehringer Ingelheim präsentiert Milliardeninvestitionen in neue Medikamente, kritisiert aber die Regulierungswut, während Weleda mit natürlichen Produkten einen Umsatzrekord erzielt. Derweil drängen sich medizinische Innovationen auf den Markt: Atropin-Augentropfen gegen kindliche Myopie könnten bald regulär erhältlich sein, und mit Fosdenopterin steht erstmals eine Therapie gegen den seltenen Molybdän-Cofaktor-Mangel Typ A zur Verfügung. Auch ein alter Bekannter ist zurück: Champix zur Raucherentwöhnung feiert sein Comeback nach längerer Pause. In der Beratung stehen Apotheken vor einer heiklen Aufgabe, wenn es um Psychopharmaka im Alter geht – zwischen notwendiger Intervention und Zurückhaltung. Inmitten dieser fachlichen wie gesellschaftlichen Herausforderungen zeigt sich: Selbst kleine Impulse wie Humor können Großes bewirken – etwa Stress senken und kreative Lösungsansätze fördern, was nicht nur im politischen Koalitionspoker dringend nötig scheint.

 

Entscheidende Stunden im Koalitionspoker

Während die Uhr unerbittlich tickt, intensivieren sich die Koalitionsverhandlungen unter der Führung des CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz. Mit dem nahenden Osterfest steigt der Druck, eine regierungsfähige Koalition zu formieren. Die Zeit drängt, denn die selbst gesetzte Frist von zwei Wochen rückt immer näher. Aktuelle Entwicklungen deuten darauf hin, dass die Diskussionen um die Finanzpolitik der potenziellen Koalition in die entscheidende Phase treten.

Die Hauptverhandlungen konzentrieren sich derzeit auf die Haushaltskürzungen, die von allen Seiten akzeptiert wurden. Dennoch gibt es Zwist: Die SPD drängt auf Steuererhöhungen als Teil des Pakets, ein Vorschlag, der bei anderen Koalitionspartnern auf Widerstand stößt. Gerüchten zufolge ist der festgelegte Zeitplan noch immer instabil, was Fragen bezüglich der Einhaltung der Fristen aufwirft.

In der Nacht oder spätestens in den nächsten 24 Stunden steht eine wichtige Entscheidung bevor, die darüber bestimmen könnte, ob die Koalition die großen Finanzfragen klären kann. Gelingt dies, könnte der Koalitionsvertrag in der kommenden Woche zwischen Montag und Mittwoch präsentiert werden.

Weitere wichtige Meilensteine sind das Mitgliedervotum der SPD, das kurz nach Ostern geplant ist, sowie die Veröffentlichung der Kabinettsliste, die voraussichtlich um den 20. April stehen soll. Boris Pistorius von der SPD ist bisher der einzige, dessen Position im neuen Kabinett als gesichert gilt, wahrscheinlich entweder als Verteidigungs- oder Innenminister.

Der wahrscheinlichste Termin für die Kanzlerwahl ist der 7. Mai, ein Datum, das mit großer Spannung erwartet wird. Am Vortag finden Fraktionssitzungen statt, und am folgenden Tag wird einer historischen Gedenkstunde zur Kapitulation Deutschlands vor 80 Jahren gedacht.

Die Koalitionsverhandlungen sind stets ein Spiegelbild politischer Kompromissbereitschaft sowie der zugrundeliegenden Konflikte. Während Friedrich Merz und seine Partei CDU die Regierungsbildung vorantreiben, zeigt die aktuelle Auseinandersetzung um Steuererhöhungen die tiefen Gräben, die zwischen den wirtschaftlichen und sozialpolitischen Ideologien der beteiligten Parteien bestehen. Die SPD hält an ihrem sozialdemokratischen Kurs fest, der auf gerechte Steuerlasten abzielt, während konservative Kreise vor allem auf Haushaltsdisziplin und Ausgabenkürzungen setzen. Diese Verhandlungen werden nicht nur die politische Landschaft Deutschlands in den kommenden Jahren prägen, sondern auch zeigen, wie resilient das politische System im Angesicht interner Spannungen und drängender gesellschaftlicher Herausforderungen ist. Die Ergebnisse dieser Tage könnten daher weit mehr als nur die Zusammensetzung einer Regierung bestimmen; sie könnten den politischen Kurs Deutschlands auf Jahre hinaus festlegen.

 

Wie Apotheken sich gegen Haftpflichtschäden schützen können

Apotheken sehen sich täglich mit zahlreichen potenziellen Haftungsrisiken konfrontiert. Fehler bei der Medikamentenabgabe, unzureichende Beratung oder unsachgemäße Lagerung von Arzneimitteln können gravierende Konsequenzen haben. Um sich vor den finanziellen Auswirkungen solcher Haftpflichtschäden zu schützen, sind umfassende und gezielte Maßnahmen erforderlich.

Der Abschluss einer Berufshaftpflichtversicherung ist eine der grundlegendsten Schutzmaßnahmen. Diese Versicherung bietet Schutz vor finanziellen Forderungen, die aus beruflichen Fehlern resultieren. Für Apotheken ist es essenziell, eine Police zu wählen, die auf die spezifischen Risiken im Gesundheitswesen abgestimmt ist. Eine gut ausgewählte Berufshaftpflichtversicherung umfasst nicht nur die Apotheke selbst, sondern auch die Angestellten und Auszubildenden, was einen umfassenden Schutz gewährleistet.

Zusätzlich zur Berufshaftpflichtversicherung sollten Apotheken eine Betriebshaftpflichtversicherung in Betracht ziehen. Während die Berufshaftpflicht berufliche Fehler abdeckt, schützt die Betriebshaftpflicht vor allgemeinen Haftungsrisiken, wie etwa Personenschäden durch Stürze in der Apotheke. Die Kombination beider Versicherungen bietet eine umfassende Absicherung gegen eine breite Palette von Haftungsrisiken.

Ein weiterer zentraler Aspekt des Schutzes vor Haftpflichtschäden ist die kontinuierliche Fortbildung des Apothekenpersonals. Regelmäßige Schulungen und Weiterbildungen stellen sicher, dass die Mitarbeiter stets über die neuesten Entwicklungen und Standards im pharmazeutischen Bereich informiert sind. Dies reduziert nicht nur das Risiko von Fehlern, sondern erhöht auch die Qualität der Beratung und Dienstleistungen.

Qualitätsmanagementsysteme sind ebenfalls von großer Bedeutung. Durch die Implementierung solcher Systeme können Apotheken standardisierte Prozesse einführen und sicherstellen, dass alle Arbeitsabläufe ordnungsgemäß dokumentiert und überwacht werden. Dies ermöglicht es, Fehler frühzeitig zu erkennen und zu beheben, bevor sie zu größeren Problemen führen.

Eine sorgfältige Dokumentation aller Tätigkeiten ist ein weiteres Schlüsselelement. Eine lückenlose Aufzeichnung kann im Falle eines Haftpflichtanspruchs als wichtiges Beweismittel dienen und zeigt, dass die Apotheke nach den geltenden Standards und Vorschriften arbeitet.

Zudem sollten Apotheken die Beratung durch Experten in Anspruch nehmen. Versicherungsberater und Rechtsanwälte, die auf das Gesundheitswesen spezialisiert sind, können Apotheken dabei unterstützen, die richtigen Versicherungen auszuwählen und rechtliche Fallstricke zu vermeiden.

Durch die Kombination dieser Maßnahmen können Apotheken das Risiko von Haftpflichtschäden erheblich reduzieren und sich effektiv gegen die finanziellen Folgen absichern.

Der Schutz vor Haftpflichtschäden geht weit über die finanzielle Absicherung hinaus. Apotheken tragen eine immense Verantwortung gegenüber ihren Patienten und der Gesellschaft insgesamt. Fehler in der Apotheke können schwerwiegende gesundheitliche Konsequenzen haben. Deshalb ist eine proaktive Haltung unerlässlich.

Versicherungen bieten einen notwendigen finanziellen Rückhalt, doch die wahre Sicherheit liegt in der Prävention. Fortbildungen, Qualitätsmanagement und sorgfältige Dokumentation sind keine bloßen bürokratischen Hürden, sondern essentielle Elemente einer verantwortungsbewussten Apothekenführung. Eine gut geführte Apotheke zeichnet sich durch mehr als nur ein umfassendes Produktsortiment und fachkundige Beratung aus. Sie muss auch höchste Standards in Sachen Sicherheit und Verlässlichkeit erfüllen.

In einer Zeit, in der die Anforderungen an das Gesundheitssystem stetig steigen, müssen Apotheken ihre Schutzmaßnahmen kontinuierlich weiterentwickeln und optimieren. Dies erfordert nicht nur finanzielle Investitionen, sondern auch ein klares Bekenntnis zur Qualität und Sicherheit.

Indem Apotheken in die Ausbildung ihrer Mitarbeiter und die Optimierung ihrer Prozesse investieren, tragen sie aktiv zur Minimierung von Risiken bei und stärken das Vertrauen der Patienten in ihre Dienstleistungen. Nur so können sie ihre bedeutende Rolle im Gesundheitswesen nachhaltig und erfolgreich ausfüllen. Apotheken müssen sich ihrer ethischen Verpflichtung bewusst sein und stets bestrebt sein, diese zu erfüllen – im Interesse der Gesundheit und Sicherheit der Patienten.

 

Boehringer Ingelheim kündigt neue Medikamente an – Milliarden für Forschung, Kritik an Regulierung

Der Pharmakonzern Boehringer Ingelheim hat im vergangenen Geschäftsjahr seinen Wachstumskurs fortgesetzt und zugleich die Entwicklung mehrerer neuer Präparate angekündigt. Wie das Unternehmen mitteilte, stieg der währungsbereinigte Konzernumsatz um 6,1 Prozent auf 26,8 Milliarden Euro. Besonders stark entwickelte sich das Segment Humanpharma mit einem Anstieg von sieben Prozent auf 21,9 Milliarden Euro. Der Bereich Tiergesundheit legte um 1,9 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro zu. Wichtigstes Produkt war erneut das Antiparasitikum Nexgard, das einen Umsatz von 1,35 Milliarden Euro erzielte – ein Zuwachs von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Mit Blick auf die kommenden Jahre plant Boehringer eine Reihe von Markteinführungen. Zwei Wirkstoffe stehen dabei besonders im Fokus: Zongertinib zur Behandlung von Lungenkrebs sowie Nerandomilast gegen Lungenfibrose. Beide befinden sich in einem fortgeschrittenen Entwicklungsstadium, eine Zulassung könnte 2025 erfolgen. In Deutschland dürfte es jedoch zu erheblichen Verzögerungen bei der Markteinführung von Zongertinib kommen. Der bisherige Leiter des Deutschlandgeschäfts, Fridtjof Traulsen, verwies auf strukturelle Hindernisse im deutschen Zulassungssystem. Eine Reform des Arzneimittelmarktneuordnungsgesetzes (Amnog) sei daher aus Sicht des Unternehmens dringend erforderlich.

Im Bereich der neurologischen Erkrankungen musste Boehringer zuletzt einen Rückschlag hinnehmen. Die Entwicklung des Schizophrenie-Medikaments Iclepertin wurde nach enttäuschenden Studienergebnissen in der späten Entwicklungsphase eingestellt. Das Unternehmen setzt nun auf den Kandidaten CT-155, der sich derzeit in Phase III befindet. Erste Ergebnisse werden im laufenden Jahr erwartet.

Parallel zur Forschung investiert Boehringer in die strategische Neuausrichtung seiner Lieferketten. Hintergrund sind mögliche protektionistische Maßnahmen in den USA, einem der wichtigsten Märkte des Unternehmens. Um unabhängiger von globalen Störungen zu werden, baut der Konzern gemeinsam mit Partnern eine regionale Lieferkette für das Blockbuster-Medikament Jardiance auf. Das Präparat, das unter anderem bei Diabetes und Herzinsuffizienz eingesetzt wird, war erneut das umsatzstärkste Produkt im Portfolio mit 8,4 Milliarden Euro – ein Plus von über 14 Prozent.

Trotz globaler Unsicherheiten rechnet Boehringer im laufenden Jahr mit einem leichten Umsatzwachstum. Die Perspektive hängt nach Einschätzung des Managements nicht zuletzt von regulatorischen Rahmenbedingungen und der Geschwindigkeit künftiger Zulassungsverfahren ab.

Boehringer Ingelheim steht exemplarisch für das Spannungsfeld zwischen Innovationskraft und Regulierung im Gesundheitswesen. Während Milliarden in Forschung investiert werden, bremst ein schwerfälliges Zulassungssystem den Zugang zu neuen Therapien – insbesondere in Deutschland. Der Fall Zongertinib zeigt, wie gravierend die Folgen sein können, wenn bürokratische Hürden die Markteinführung verzögern. Gleichzeitig wird deutlich, wie sehr pharmazeutische Entwicklungen inzwischen auch geopolitischen Risiken unterliegen. Die Reaktion des Unternehmens auf drohende Handelsbarrieren durch eine Regionalisierung der Lieferketten wirkt strategisch konsequent, ist aber auch ein Zeichen wachsender Unsicherheit. Forschung allein reicht nicht – ohne ein verlässliches regulatorisches Umfeld bleibt ihr gesellschaftlicher Nutzen eingeschränkt.

 

Weleda setzt neue Maßstäbe in der Kosmetik- und Pharmaindustrie

Im Jahr 2024 hat Weleda, der Schweizer Pionier in der Naturkosmetik und Pharmabranche, einen bedeutenden Umsatzrekord aufgestellt. Mit einem Anstieg auf 456 Millionen Euro, was einem Wachstum von 8 Prozent entspricht, festigt das Unternehmen seine führende Position auf dem Markt. Das Betriebsergebnis (Ebit) konnte im Vergleich zum Vorjahr auf beeindruckende 28 Millionen Euro verdoppelt werden.

Die Kosmetiksparte, traditionell die stärkste Umsatzquelle von Weleda, verzeichnete einen Anstieg von 8 Prozent auf 367,9 Millionen Euro. Innovationsfreudigkeit zeigte sich vor allem in der Einführung neuer Produkte wie der Gesichtspflege 'Blauer Enzian & Edelweiss' und einer erweiterten Rosmarin-Haarpflege-Serie. Eine Premiumstrategie sowie eine umfassende Modernisierung der Marke haben maßgeblich zu diesem Erfolg beigetragen.

Parallel dazu erfuhr die Pharmasparte ein Wachstum von fast 9 Prozent und erreichte einen Umsatz von 88,3 Millionen Euro. Tina Müller, CEO von Weleda, hob hervor, dass die strategische Neuausrichtung des Produktportfolios und die Konzentration auf hochwertige Verkaufskanäle, insbesondere Apotheken und ausgewählte internationale Märkte, zentrale Elemente dieser positiven Entwicklung waren.

Weledas Engagement für Innovation, Premiumisierung, Digitalisierung und Internationalisierung wird auch in der fortlaufenden Expansion auf globaler Ebene deutlich. Mit zweistelligen Wachstumsraten in Asien, den USA sowie in osteuropäischen, südeuropäischen und Benelux-Märkten setzt das Unternehmen seine Erfolgsgeschichte fort. Auch in den DACH-Regionen wurde ein robustes Wachstum verzeichnet, mit einem Umsatzplus von 6 Prozent in Deutschland und 7 Prozent in der Schweiz.

Die Pläne zur möglichen Errichtung einer Produktionsstätte in den USA, als Reaktion auf drohende Zölle, und die dynamische Präsenz in neuen Medienkanälen wie TikTok, unterstreichen Weledas Bestreben, sich adaptiv und zukunftsorientiert aufzustellen. Nicht zuletzt zeigt die Entwicklung der Pflegemarke minLen, in Zusammenarbeit mit Prinzessin Madeleine von Schweden, das Bestreben, alle Generationen anzusprechen und sicherzustellen, dass Produkte auch die jüngsten Verbraucher erreichen.

Weledas beeindruckende Umsatzsteigerung im Jahr 2024 ist ein Spiegelbild seiner erfolgreichen Anpassung an die sich wandelnden Marktbedingungen und Konsumentenbedürfnisse. Durch die kontinuierliche Innovation und die Erweiterung des Produktportfolios hat das Unternehmen gezeigt, dass es nicht nur auf Trends reagiert, sondern diese aktiv mitgestaltet. Besonders bemerkenswert ist die Entscheidung, trotz der geopolitischen Spannungen und wirtschaftlichen Unsicherheiten, strategische Schritte wie die mögliche Expansion in die USA zu erwägen. Dieser Vorstoß könnte Weleda nicht nur vor potenziellen Handelshemmnissen schützen, sondern auch seine Präsenz in einem der größten Verbrauchermärkte der Welt stärken. Die kluge Balance zwischen Wachstum und ethischer Verantwortung positioniert Weleda als Vorreiter in der globalen Kosmetik- und Pharmaindustrie.

 

Gesundheitskompetenz in der Krise – Apotheken als Schlüsselakteure gefordert

Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach hat bei der Vorstellung einer neuen Studie zur Gesundheitskompetenz die Rolle der Apotheken im deutschen Gesundheitssystem hervorgehoben. Apotheken müssten künftig stärker als erste Anlaufstellen für gesundheitliche Beratung wahrgenommen werden und über ihre klassische Funktion als Arzneimittelabgabestellen hinauswachsen, sagte Gerlach bei einer Pressekonferenz in München.

Hintergrund der Aussagen ist eine repräsentative Untersuchung zur Gesundheitskompetenz der Bevölkerung, die von der Technischen Universität München gemeinsam mit dem Institut für Digitale Gesundheit durchgeführt wurde. Die Ergebnisse zeichnen ein deutliches Bild: Drei von vier Erwachsenen in Deutschland haben Schwierigkeiten, Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen, zu bewerten und in ihr eigenes Verhalten zu übertragen. Besonders auffällig: Selbst unter Personen mit höherer Bildung zeigen sich erhebliche Defizite. Zudem schneiden jüngere Menschen schlechter ab als ältere. Auch ein Ost-West-Gefälle wurde festgestellt – Menschen in den neuen Bundesländern wiesen im Schnitt eine höhere Kompetenz auf als in den alten.

Gerlach betonte, dass die sektorübergreifende Zusammenarbeit im Gesundheitssystem gestärkt werden müsse. Gerade angesichts des Fachkräftemangels sei es notwendig, vorhandenes Wissen besser zu vernetzen. Apotheken könnten dabei eine tragende Rolle übernehmen, indem sie Patientinnen und Patienten niedrigschwellig informieren und ihnen Orientierung geben – insbesondere im Bereich der Prävention.

Zugleich geriet die elektronische Patientenakte in den Blick. Zwar werde sie als sinnvoller Schritt gesehen, doch fehle es häufig an der Verständlichkeit der darin enthaltenen Informationen. Ohne geeignete Aufbereitung drohe sie, zur bloßen Datensammlung ohne praktischen Nutzen für die Patienten zu werden, sagte Kai Kolpatzik, Chief Scientific Officer des Wort & Bild Verlages. Der Einsatz von künstlicher Intelligenz zur sprachlichen Aufbereitung könne hier einen Mehrwert schaffen, dürfe jedoch nicht den persönlichen Erklärungsbedarf durch medizinisches Fachpersonal ersetzen.

Auch der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Stefan Schwartze, äußerte sich zu den Ergebnissen der Studie. Viele Menschen fühlten sich im deutschen Gesundheitssystem zunehmend verloren. Es brauche einfache Sprache, transparente Informationen und mehr Einbindung der Patientinnen und Patienten bei der Entwicklung von Gesundheitsangeboten und digitalen Anwendungen. Verständliche Kommunikation müsse zum Regelfall werden – von der Arztpraxis bis zur Gesundheits-App.

Die Studie, an der 2.000 Erwachsene teilnahmen, wirft ein Schlaglicht auf eine strukturelle Schwäche des Systems: Der Zugang zu Gesundheitswissen ist für viele Menschen unzureichend. Apotheken könnten einen entscheidenden Beitrag leisten, um diese Lücke zu schließen – vorausgesetzt, sie werden in der Gesundheitspolitik stärker als beratende Instanz mitgedacht.

Die Zahlen zur Gesundheitskompetenz sind alarmierend – und sie betreffen weite Teile der Gesellschaft. Wer Informationen nicht versteht, kann keine eigenverantwortlichen Entscheidungen treffen. Prävention und Gesundheitsvorsorge bleiben dann dem Zufall überlassen. Dass ausgerechnet jüngere Menschen schlechter abschneiden, sollte zu denken geben. Gleichzeitig zeigt sich hier eine Chance: Apotheken sind flächendeckend vorhanden, gut erreichbar und genießen hohes Vertrauen. Sie könnten als beratende Akteure viel bewirken – wenn man sie lässt. Was es braucht, ist eine klare politische Linie, die Beratung in Apotheken nicht nur erlaubt, sondern strukturell fördert und vergütet. Gesundheitskompetenz ist kein Randthema, sondern ein Gradmesser für ein funktionierendes Gesundheitssystem.

 

Zukunftssicherung trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten: Maria Hinz erweitert ihr Apotheken-Netzwerk in Cottbus

In einer Phase wirtschaftlicher Unsicherheit hat sich Maria Hinz, eine erfahrene Apothekerin, entschlossen, ihre berufliche Zukunft aktiv zu gestalten. Mit 39 Jahren und bereits einer erfolgreichen Apotheke im Rücken hat sie in Cottbus eine zweite Apotheke übernommen. Diese Entscheidung basiert auf einer sorgfältigen Marktanalyse, die einen deutlichen Bedarf an pharmazeutischer Versorgung in der Region aufzeigt. „Es geht mir nicht darum, reich zu werden. Mein Ziel ist es, die pharmazeutische Versorgung in Cottbus zu stärken und so einen Beitrag zur Gesundheitsversorgung der Gemeinschaft zu leisten“, erläutert Hinz.

Mit der Übernahme hat Hinz nicht nur ihren Geschäftsbereich erweitert, sondern auch eine innovative Dachmarken-Strategie eingeführt. Diese Strategie zielt darauf ab, ein kohärentes Markenbild zu schaffen, das den Wiedererkennungswert erhöht und das Vertrauen der Kunden stärkt. Zu den Kernaspekten dieser Strategie gehören die Digitalisierung von Dienstleistungen, die Verbesserung der Logistik und Lagerhaltung sowie die Einführung eines einheitlichen Kundenservice-Standards. „Wir möchten die Vorteile der Digitalisierung nutzen, um unsere Prozesse zu optimieren und gleichzeitig das persönliche Element, das für das Apothekenwesen so wichtig ist, beizubehalten“, erklärt die Apothekerin.

Darüber hinaus hat sich Hinz zum Ziel gesetzt, die Apotheke als Gesundheitszentrum in der Region zu etablieren, das eng mit lokalen Kliniken und Arztpraxen zusammenarbeitet. Diese Integration soll nicht nur die Versorgung optimieren, sondern auch präventive Gesundheitsprogramme fördern, die auf die spezifischen Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung zugeschnitten sind.

Maria Hinz' Engagement für ihre Apotheken und die Gemeinschaft von Cottbus ist ein leuchtendes Beispiel für unternehmerischen Weitblick und soziales Engagement in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten. Ihre Strategie, durch gezielte Investitionen und innovative Geschäftsmodelle sowohl wirtschaftlichen Erfolg als auch sozialen Mehrwert zu schaffen, verdient besondere Anerkennung. Es zeigt, wie Unternehmerinnen und Unternehmer in der Gesundheitsbranche nicht nur als Händler, sondern auch als wesentliche Akteure im öffentlichen Gesundheitssystem agieren können.

Die zukunftsorientierte Ausrichtung von Hinz könnte ein wegweisendes Modell für andere Apothekenbetreiber sein, das illustriert, wie durch lokale Verankerung und innovative Ansätze die Gesundheitsversorgung auf eine neue Stufe gehoben werden kann. In einer Zeit, in der viele Branchen von Unsicherheit und Umbruch geprägt sind, beweist Hinz, dass mit Mut, klarem Blick und einem starken Fokus auf die Bedürfnisse der Kunden sowohl wirtschaftlicher als auch gesellschaftlicher Erfolg möglich ist. Ihre Investitionen in Cottbus könnten somit nicht nur ein Ankerpunkt für stabiles Wachstum sein, sondern auch ein Beispiel dafür, wie durch Engagement und Innovation nachhaltige Entwicklung in der Region vorangetrieben wird.

 

Psychopharmaka im Alter: Wann Apotheken intervenieren sollten – und wann nicht

Bei älteren Patientinnen und Patienten mit komplexer Medikation stellt sich in Apotheken regelmäßig die Frage: Eingreifen oder nicht? Diese Thematik stand im Mittelpunkt eines aktuellen Webinars, in dem anhand eines Fallbeispiels diskutiert wurde, wie eine strukturierte Medikationsanalyse insbesondere bei Psychopharmaka zu einer signifikanten Verbesserung der Lebensqualität führen kann – aber auch, wo die Grenzen der Intervention liegen.

Konkret ging es um eine 81-jährige Frau mit Alzheimer-Demenz, die unter Schwindel, innerer Unruhe, häufigem Harndrang und Schlafstörungen litt. Hinzu kam ein kürzlich aufgetretener epileptischer Anfall. Der Ehemann der Patientin bat eine Apothekerin, die Medikation überprüfen zu lassen. Die Analyse offenbarte eine hohe anticholinerge Gesamtlast durch gleich mehrere Wirkstoffe: Sertralin, Promethazin, Oxybutynin, Cinnarizin und Dimenhydrinat. Die Nebenwirkungen reichten von Schwindel und Schlafstörungen bis zur möglichen Senkung der Krampfschwelle. Zudem fehlte ein spezifisches Antidementivum.

Die Medikationshistorie der Patientin war komplex. Die verschiedenen Präparate waren von mehreren Fachärzten verordnet worden – darunter Hausärztin, Urologin, Neurologin und Krankenhausärzte. Eine Koordination der Medikation hatte offenbar nicht stattgefunden. In Absprache mit allen Beteiligten wurden mehrere Präparate abgesetzt oder ersetzt. So tauschte die Urologin Oxybutynin zunächst gegen Trospium und setzte die Inkontinenzmedikation später ganz ab. Die Neurologin ersetzte Sertralin durch Mirtazapin, was zu einer deutlichen Verbesserung des Schlafs führte. Auch das zuvor verordnete Melperon konnte abgesetzt werden.

Die Apothekerin betonte jedoch, dass ein Eingreifen nicht in jedem Fall angezeigt sei. Sie verwies auf eine Entscheidungshilfe, die Apothekerinnen und Apothekern Orientierung bieten soll. So sei Zurückhaltung geboten, wenn ein Facharzt die Therapie betreut, regelmäßige Kontrollen erfolgen und der Patient stabil ist. Interveniert werden sollte hingegen bei multipler Verordnung durch verschiedene Fachrichtungen, ausbleibenden Kontrollen oder bei eindeutigen Beschwerden und auffälligem Verhalten der Patienten. Entscheidend sei in jedem Fall eine klare Kommunikation mit den behandelnden Ärzten – unter Beachtung der Schweigepflicht und nur mit Zustimmung der Betroffenen.

Der Fall zeigt, wie entscheidend ein strukturierter pharmazeutischer Blick auf die Medikation im Alter sein kann. Zugleich macht er deutlich, dass die Grenzen der apothekerlichen Verantwortung beachtet werden müssen, insbesondere bei sensiblen psychiatrischen Therapien.

Der Fall illustriert eindrucksvoll, welche Rolle Apotheken in der Versorgung älterer Patientinnen und Patienten einnehmen können – insbesondere, wenn Medikamente unterschiedlicher Fachärzte zusammenkommen und potenzielle Risiken unentdeckt bleiben. Gerade bei Psychopharmaka ist die Balance zwischen notwendiger Vorsicht und therapeutischer Initiative schwierig. Es braucht Erfahrung, Kommunikation und Mut zur Verantwortung. Doch ebenso wichtig ist das Wissen, wann Zurückhaltung angebracht ist. Die Grenze zwischen hilfreichem Eingriff und riskanter Einmischung verläuft oft schmal. Wer als Apothekerin oder Apotheker in diesen Fällen agiert, sollte nicht nur fachlich sicher sein, sondern auch die ethischen und rechtlichen Rahmenbedingungen im Blick behalten.

 

Atropin-Augentropfen vor Zulassung zur Myopie-Behandlung bei Kindern

Mit Ryjunea® könnte in Kürze ein neues Fertigarzneimittel zur Behandlung der fortschreitenden Kurzsichtigkeit bei Kindern zugelassen werden. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat eine positive Zulassungsempfehlung ausgesprochen. Bislang mussten entsprechende Atropin-haltige Augentropfen individuell in Apotheken als Rezeptur hergestellt werden.

Ryjunea enthält den Wirkstoff Atropin in einer Konzentration von 0,1 mg/ml. Atropin wirkt als kompetitiver Antagonist an Muskarinrezeptoren und blockiert die Wirkung des körpereigenen Acetylcholins. Obwohl der exakte Wirkmechanismus bei der Myopiebehandlung noch nicht vollständig geklärt ist, gehen Fachkreise davon aus, dass Atropin zu einer Umstrukturierung und Stabilisierung der Sklera führt. Dies könnte das Längenwachstum des Augapfels bremsen und so das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit verzögern.

Das Medikament soll bei Kindern zwischen 3 und 14 Jahren eingesetzt werden, wenn sich die Kurzsichtigkeit pro Jahr um mindestens 0,5 Dioptrien verschlechtert. Voraussetzung für den Therapiebeginn ist eine bestehende Myopie zwischen -0,5 und -6,0 Dioptrien. Die Verordnung darf ausschließlich durch Augenärzte erfolgen.

Die Grundlage für die Zulassung bildet eine placebokontrollierte Studie mit 852 teilnehmenden Kindern im genannten Altersbereich. Die Studie erstreckt sich über 24 Monate. Erste Zwischenergebnisse zeigen eine signifikante Verlangsamung der Myopieprogression bei Anwendung von Ryjunea. Die finalen Studiendaten werden im Sommer dieses Jahres erwartet.

Zu den häufig gemeldeten Nebenwirkungen gehören Lichtempfindlichkeit, Augenreizungen sowie verschwommenes Sehen. Diese Effekte sind im Zusammenhang mit der Wirkung von Atropin nicht ungewöhnlich und erfordern eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung.

Sollte Ryjunea zugelassen werden, würde erstmals ein standardisiertes industriell hergestelltes Präparat für die Verlangsamung kindlicher Myopie verfügbar, was eine Vereinfachung in der Versorgung und mehr therapeutische Sicherheit bedeuten könnte.

Die mögliche Zulassung von Ryjunea markiert einen bedeutsamen Schritt in der augenärztlichen Versorgung von Kindern mit fortschreitender Kurzsichtigkeit. Die Myopie gilt weltweit als zunehmendes Gesundheitsproblem, das langfristige Risiken für die Augengesundheit birgt. Dass nun ein industriell gefertigtes Präparat zur Verfügung stehen könnte, schafft nicht nur eine Entlastung für Apotheken, sondern auch eine standardisierte Grundlage für eine evidenzbasierte Behandlung.

Dennoch bleibt zu betonen, dass die genauen Wirkmechanismen des Atropins weiterhin nicht abschließend geklärt sind. Auch die Langzeitsicherheit muss weiter im Blick behalten werden. Die erwarteten finalen Studiendaten könnten hier entscheidende Hinweise liefern. Wichtig ist zudem, dass die Therapie nicht isoliert betrachtet wird. Eine umfassende augenärztliche Betreuung und die Berücksichtigung zusätzlicher Maßnahmen wie Verhaltensanpassungen im Alltag bleiben unerlässlich.

 

Neue Hoffnung bei seltener Stoffwechselstörung – Fosdenopterin erstmals zugelassen

Seit März ist in Deutschland erstmals eine zielgerichtete Therapie zur Behandlung des seltenen Molybdän-Cofaktor-Mangels Typ A (MoCD Typ A) verfügbar. Mit der Zulassung von Fosdenopterin steht eine Substratersatztherapie zur Verfügung, die direkt in den gestörten Stoffwechselprozess eingreift und damit das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen soll. MoCD Typ A zählt zu den äußerst seltenen erblichen Stoffwechselerkrankungen und betrifft vorwiegend Neugeborene.

Die Erkrankung beruht auf Mutationen im MOCS1-Gen, wodurch die körpereigene Produktion des Zwischenprodukts cPMP unterbunden wird. Dieses Zwischenprodukt ist notwendig für die Bildung des Molybdän-Cofaktors, der wiederum für die Funktion bestimmter Enzyme – darunter der Sulfitoxidase – unverzichtbar ist. Ein Ausfall dieses Stoffwechselwegs führt zu einer Anreicherung toxischer Sulfite im Gehirn. Die Folgen sind gravierend: Bereits in den ersten Lebenstagen kommt es häufig zu schwer kontrollierbaren Krampfanfällen, muskulärer Hypotonie und anderen Anzeichen einer rasch voranschreitenden neurologischen Schädigung.

Fosdenopterin, zugelassen unter dem Handelsnamen Nulibry, ersetzt das fehlende cPMP synthetisch. Die Behandlung erfolgt einmal täglich per intravenöser Infusion. Die Dosierung richtet sich nach dem Körpergewicht beziehungsweise – bei Säuglingen unter einem Jahr – nach dem Gestationsalter. Der Wirkstoff ermöglicht die Wiederherstellung der MoCo-Synthese und damit auch die Aktivierung der Sulfitoxidase, wodurch die neurotoxischen Stoffwechselprodukte abgebaut werden können.

Die Zulassung von Fosdenopterin basiert auf Daten einer retrospektiven Analyse von 15 genetisch bestätigten Fällen. Im Vergleich zu einer unbehandelten historischen Kontrollgruppe zeigte sich ein deutlich verbessertes Gesamtüberleben. Ein Jahr nach Therapiebeginn waren 93 Prozent der behandelten Kinder noch am Leben – im Vergleich zu 75 Prozent in der Kontrollgruppe. Darüber hinaus wurden positive Entwicklungen bei der Nahrungsaufnahme, beim Wachstum sowie bei der motorischen Entwicklung festgestellt.

Als häufigste Nebenwirkung treten katheterassoziierte Komplikationen auf. Zudem deuten tierexperimentelle Studien auf ein potenzielles Risiko für Phototoxizität hin. Patienten und ihre Betreuungspersonen müssen deshalb auf die Vermeidung direkter Sonneneinstrahlung und künstlicher UV-Quellen hingewiesen werden. Eine begleitende Vitamin-D-Supplementierung kann laut Fachinformation erwogen werden.

Die Lagerung des Präparats stellt besondere Anforderungen: Die ungeöffnete Durchstechflasche muss tiefgekühlt gelagert werden. Nach der Rekonstitution ist die Lösung nur für kurze Zeit verwendbar und muss innerhalb von vier Stunden verabreicht werden.

Fosdenopterin gilt als Orphan-Arzneimittel und wurde unter außergewöhnlichen Zulassungsbedingungen eingeführt. Für betroffene Familien stellt das Präparat trotz aller Einschränkungen einen bedeutenden Fortschritt dar, da es erstmals eine therapeutische Möglichkeit bei einer bislang fatal verlaufenden Erkrankung eröffnet.

Mit der Einführung von Fosdenopterin vollzieht sich ein Paradigmenwechsel in der Behandlung einer bislang unbehandelbaren Stoffwechselkrankheit. Zwar bleibt die Datenlage schmal, doch angesichts der Seltenheit der Erkrankung sind die bisherigen Ergebnisse bemerkenswert. Die Verlängerung des Überlebens und erste Hinweise auf eine verbesserte Entwicklung markieren einen wichtigen Schritt in der Orphan-Drug-Therapie. Der medizinische Fortschritt zeigt sich hier nicht in großen Zahlen, sondern in der individuellen Rettung von Leben. Gerade in seltenen Indikationen darf der medizinische Aufwand nicht am ökonomischen Nutzen gemessen werden – sondern an der Perspektive, die er den betroffenen Familien bietet.

 

Wiedereinführung von Champix in Deutschland: Ein Neubeginn für Raucherentwöhnung

Nach einer Vertriebspause ist Champix, das bekannte Medikament zur Raucherentwöhnung, seit dem 1. April wieder auf dem deutschen Markt erhältlich. Champix, dessen Wirkstoff Vareniclin ist, wurde ursprünglich 2006 in den USA unter dem Namen Chantix und kurz darauf in der Europäischen Union als Champix zugelassen. Die erneute Verfügbarkeit des Medikaments kommt nach einer Unterbrechung im Jahr 2021, verursacht durch Bedenken bezüglich der Überschreitung der akzeptierten Tagesdosen von Nitrosaminen, einem potenziellen Karzinogen.

Vareniclin, der aktive Bestandteil von Champix, spielt eine zentrale Rolle im Mechanismus der Raucherentwöhnung. Es blockiert die nikotinergen Acetylcholinrezeptoren im Gehirn, wodurch die belohnenden Effekte des Rauchens reduziert und Entzugssymptome gemildert werden. Die Behandlung beginnt mit einer einwöchigen Titrationsphase, in der die Dosierung schrittweise erhöht wird, gefolgt von einer Standarddosierung von zweimal täglich 1 mg.

Die Wiedereinführung von Champix erfolgt in verschiedenen Packungsgrößen: die Starterpackung mit einer Kombination aus 0,5 mg und 1 mg Tabletten für die ersten 14 Tage, gefolgt von Folgepackungen mit 1 mg oder reduzierten 0,5 mg Tabletten jeweils für 28 Tage. Trotz seiner Wirksamkeit wird Champix in Deutschland als Lifestyle-Medikament klassifiziert, was bedeutet, dass die Kosten nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden.

Eine aktuelle Bewertung des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) und eine Meta-Analyse bestätigen die Wirksamkeit von Vareniclin. Die Meta-Analyse, die Daten aus 34 randomisierten Studien mit über 26.000 Teilnehmern umfasst, zeigt, dass Vareniclin im Vergleich zu Bupropion, Nikotinersatztherapien und Placebos signifikant erfolgreicher ist. Die sogenannte EAGLE-Studie unterstreicht darüber hinaus, dass keine signifikanten Zunahmen neuropsychiatrischer Nebenwirkungen zu verzeichnen sind, was die Sicherheit von Vareniclin als unterstützende Therapie in der Raucherentwöhnung betont.

Die Wiedereinführung von Champix auf dem deutschen Markt markiert einen wichtigen Meilenstein in der Unterstützung von Rauchern, die den Wunsch haben, ihr Laster zu besiegen. Die Tatsache, dass Vareniclin nach eingehender Prüfung erneut zugelassen wurde, spricht für die Ernsthaftigkeit, mit der Behörden und Hersteller die öffentliche Gesundheit und Sicherheit behandeln. Dennoch bleibt die Klassifikation als Lifestyle-Medikament und die daraus resultierende fehlende Kostenübernahme durch die Krankenkassen eine Hürde. Es wirft die Frage auf, ob die Gesundheitssysteme die Bedeutung der Raucherentwöhnung möglicherweise unterschätzen, insbesondere angesichts der hohen Gesundheitskosten, die durch Rauchen verursacht werden. Dies könnte eine Gelegenheit sein, die Politik neu zu bewerten und eventuell Anpassungen vorzunehmen, die sowohl die öffentliche Gesundheit fördern als auch die finanzielle Belastung der Betroffenen mindern.

 

Die heilende Kraft des Lachens: Wie Humor Stress reduziert und Kreativität fördert

In einer Welt, die von schnellen Veränderungen und stetigen Herausforderungen geprägt ist, gewinnt die Rolle des Humors als psychologisches Werkzeug zunehmend an Bedeutung. Lachen ist weit mehr als nur eine spontane Reaktion auf Freude; es ist ein kraftvolles Instrument, das zur Stressbewältigung und Förderung von Kreativität beitragen kann. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass durch Lachen Stresshormone wie Cortisol abgebaut und Glückshormone wie Endorphine freigesetzt werden, was eine sofortige Stimmungsaufhellung zur Folge hat.

Die physischen Prozesse während des Lachens – tiefe Atmung und Entspannung der Muskulatur – unterstützen diesen Effekt. Diese Reaktionen verbessern die Sauerstoffzufuhr im Blut, stimulieren Herz und Lunge und stärken das Immunsystem. Über diese unmittelbaren Vorteile hinaus kann Humor auch längerfristig zur psychischen Gesundheit beitragen. Dr. Steven Sultanoff, klinischer Psychologe und Professor an der Pepperdine University, erklärt, dass Humor hilft, negative Emotionen aufzulösen, indem er eine neue Perspektive auf schwierige Situationen ermöglicht.

Dieser Mechanismus wird besonders in stressigen oder belastenden Phasen wirksam, wenn Menschen dazu neigen, humorvolle Inhalte zu suchen oder selbst humorvolle Bemerkungen zu machen. Dabei geht es nicht darum, negative Gefühle zu verleugnen, sondern vielmehr darum, eine kurze Pause zu schaffen, in der die emotionalen Batterien wieder aufgeladen werden können. Die Fähigkeit, Humor gezielt einzusetzen, kann trainiert werden, um die Stimmung zu heben und die Resilienz zu stärken.

Die Betrachtung von Humor als therapeutisches Instrument ist in der modernen Stressgesellschaft nicht nur hilfreich, sondern notwendig. In Zeiten, in denen psychische Belastungen allgegenwärtig sind, bietet das Lachen eine einfache, zugängliche und vor allem natürliche Methode zur Verbesserung des Wohlbefindens. Es geht nicht um eine Flucht vor der Realität, sondern um den geschickten Umgang mit den emotionalen Herausforderungen des Lebens. Durch den bewussten Einsatz von Humor können wir nicht nur unsere eigene Gesundheit fördern, sondern auch positiv auf unser Umfeld wirken. In diesem Sinne ist das Lachen tatsächlich die beste Medizin – nicht nur für den Körper, sondern auch für die Seele.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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