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  • 14.04.2025 – Männer und Vorsorge: Zu selten, zu spät
    14.04.2025 – Männer und Vorsorge: Zu selten, zu spät
    GESUNDHEIT | Medienspiegel & Presse | Viele Männer verzichten auf regelmäßige Gesundheitschecks – aus Zeitmangel, Unwissenheit oder schlichter Gewohnheit. Dabei könnten...

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ApoRisk® Nachrichten - GESUNDHEIT:


GESUNDHEIT | Medienspiegel & Presse |

Männer und Vorsorge: Zu selten, zu spät

 

Warum viele Männer Früherkennungsuntersuchungen meiden – und was das für ihre Gesundheit bedeutet

Viele Männer verzichten auf regelmäßige Gesundheitschecks – aus Zeitmangel, Unwissenheit oder schlichter Gewohnheit. Dabei könnten Vorsorgeuntersuchungen Krankheiten wie Prostatakrebs, Diabetes oder Bluthochdruck frühzeitig aufdecken und schwere Verläufe verhindern. Der Nutzen ist unbestritten, doch die Teilnahmequoten bleiben niedrig. Warum das so ist, welche Untersuchungen wann empfohlen werden und welche Rolle Apotheken künftig bei der Aufklärung spielen könnten, zeigt ein genauer Blick auf die Versäumnisse in der Männergesundheit.


Männer gelten als Risikogruppe in der Gesundheitsvorsorge – nicht, weil sie häufiger erkranken, sondern weil sie medizinische Früherkennungsangebote seltener in Anspruch nehmen. Während Frauen regelmäßiger zu ärztlichen Untersuchungen gehen und präventive Leistungen nutzen, lassen viele Männer diese Möglichkeiten ungenutzt. Die Gründe dafür reichen von mangelndem Gesundheitsbewusstsein über Zeitdruck bis hin zur Angst vor belastenden Diagnosen. Dabei zeigen Studien eindeutig: Wer sich regelmäßig untersuchen lässt, lebt länger, gesünder – und vermeidet häufig kostenintensive Therapien im Spätstadium.

Tatsächlich ist die Versorgungslage strukturell gut. Männer, die gesetzlich versichert sind, haben ab dem 35. Lebensjahr Anspruch auf einen Gesundheits-Check-up. Dieser umfasst unter anderem die Erhebung des allgemeinen Risikoprofils, die Kontrolle von Blutdruck und Blutzucker, Laboranalysen von Cholesterinwerten sowie eine ärztliche Beratung. Ziel ist es, häufige Zivilisationskrankheiten wie Diabetes mellitus Typ 2, arterielle Hypertonie oder Fettstoffwechselstörungen frühzeitig zu erkennen. Der Check-up darf alle drei Jahre durchgeführt werden, wird aber von nur rund einem Drittel der berechtigten Männer wahrgenommen.

Ab dem 45. Lebensjahr steht Männern zudem jährlich eine Untersuchung zur Früherkennung von Prostatakrebs zu. Prostatakrebs ist in Deutschland die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Die Untersuchung erfolgt durch eine Tastuntersuchung der Prostata sowie eine Begutachtung der äußeren Geschlechtsorgane und der Lymphknoten. In Kombination mit dem sogenannten PSA-Test – dessen Kosten jedoch nicht immer übernommen werden – kann das Risiko frühzeitig abgeschätzt werden. Dennoch zeigen Zahlen der Kassenärztlichen Vereinigungen, dass diese Möglichkeit oft erst dann genutzt wird, wenn bereits Beschwerden vorliegen.

Ein zentrales Element der Männerprävention ist auch die Darmkrebsvorsorge. Ab 50 Jahren wird jährlich ein Stuhltest auf verborgenes Blut angeboten, ab dem 55. Lebensjahr besteht Anspruch auf eine Darmspiegelung, die alle zehn Jahre wiederholt werden kann. Trotz der belegten Wirksamkeit dieser Maßnahme – insbesondere zur Entfernung von Krebsvorstufen – liegt die Teilnahmequote bei Männern unter 30 Prozent. Häufig genannte Barrieren sind Scham, Angst vor der Untersuchung oder schlichte Unkenntnis.

Darüber hinaus haben Männer ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre Anspruch auf ein Hautkrebs-Screening. Hierbei untersucht eine Ärztin oder ein Arzt die Haut auf auffällige Veränderungen. Das maligne Melanom ist bei Männern ab 50 besonders gefährlich – dennoch nehmen viele das Angebot nicht wahr. Die Gründe ähneln jenen bei anderen Vorsorgeuntersuchungen: ein Gefühl subjektiver Unverletzbarkeit, gepaart mit einem geringen Problembewusstsein.

Der Verzicht auf Vorsorge hat nicht nur individuelle Folgen. Werden chronische Krankheiten oder Krebserkrankungen zu spät erkannt, steigen die Behandlungskosten für das Gesundheitswesen, während die Heilungschancen sinken. Auch aus wirtschaftlicher Sicht ist Prävention lohnend – insbesondere bei einer alternden Gesellschaft mit zunehmendem Versorgungsbedarf.

Eine wichtige Rolle kann hierbei auch der wohnortnahe Zugang zur Gesundheitsberatung spielen. Apotheken, die täglich Millionen Menschen erreichen, könnten als niederschwellige Beratungsinstanz mehr zur Sensibilisierung beitragen – vorausgesetzt, sie werden systematisch eingebunden. Hinweise auf Vorsorgeuntersuchungen bei der Medikamentenabgabe, gezielte Kampagnen in der Offizin oder einfache Checklisten im Kundengespräch können einen wertvollen Beitrag leisten.

Doch strukturelle Verbesserungen allein reichen nicht. Es braucht auch eine gezielte Aufklärung, die sich an männlichen Lebensrealitäten orientiert: klare Informationen, direkte Ansprache, weniger Appelle an Selbstfürsorge, dafür mehr Bezug zu Verantwortung, Berufsfähigkeit und Familienleben. Digitale Angebote wie Termin-Apps oder telemedizinische Beratung könnten Schwellen abbauen – sofern sie flächendeckend implementiert und bekannt gemacht werden.


Kommentar:

Männergesundheit bleibt ein vernachlässigter Bereich der öffentlichen Gesundheitsförderung. Dass viele Männer Vorsorgeangebote nicht nutzen, wird zu oft als individuelles Versäumnis abgetan – dabei ist es ein strukturelles und kulturelles Problem. Es fehlt an gezielten Maßnahmen, an geeigneter Ansprache und an einer differenzierten Betrachtung männlicher Gesundheitsbiografien.

Der Mythos des unverwundbaren Mannes, der nur im äußersten Notfall zum Arzt geht, hält sich hartnäckig – obwohl er längst widerlegt ist. Männer sterben im Schnitt früher, sind häufiger von schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen betroffen und erkranken häufiger an bestimmten Krebsarten. Der fehlende Zugang zur Früherkennung hat fatale Folgen – sowohl für die individuelle Lebensqualität als auch für das Gesundheitssystem insgesamt.

Das Problem liegt nicht allein bei den Männern. Die Angebote zur Vorsorge sind zwar vorhanden, aber oft schlecht kommuniziert, unattraktiv gestaltet oder mit organisatorischen Hürden verbunden. Öffnungszeiten, die sich nicht mit beruflichen Verpflichtungen vereinbaren lassen, unverständliche Formulare oder unflexible Terminvergabe tragen dazu bei, dass viele Männer die Vorsorge schlichtweg aufschieben – oft bis es zu spät ist.

Gesundheitskommunikation muss sich verändern. Prävention darf nicht als weiblich konnotiertes Fürsorgeverhalten vermittelt werden, sondern als Ausdruck von Verantwortung, Kontrolle und Zukunftsplanung. Genau hier liegt eine Chance für das Gesundheitssystem: durch neue, passgenaue Ansätze, durch Einbindung digitaler Tools, durch eine stärkere Rolle wohnortnaher Akteure wie Apotheken und durch gezielte Sensibilisierung ab dem jungen Erwachsenenalter.

Wenn Männer verstehen, dass Vorsorge kein Zeichen von Schwäche, sondern von Weitsicht ist, wird sich auch das Verhalten langfristig ändern. Doch bis dahin bleibt es eine Aufgabe für Gesellschaft, Politik und Gesundheitswesen, die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen – und nicht länger zu warten, bis Symptome den Weg zur ärztlichen Praxis erzwingen. Denn dann ist es oft zu spät für einfache Lösungen.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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