ApoRisk® auf Facebook ApoRisk® auf X
  • 31.03.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute: Finanzpolitik, Kundenberatung und Sicherheitsfragen in deutschen Apotheken
    31.03.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute: Finanzpolitik, Kundenberatung und Sicherheitsfragen in deutschen Apotheken
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | In vielen deutschen Apotheken prägt eine alltägliche Szenerie das Bild: Kunden kommen oft gehetzt herein, beladen mit Fragen und Sorgen,...

Für Sie gelesen

Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:

ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute: Finanzpolitik, Kundenberatung und Sicherheitsfragen in deutschen Apotheken

 

Einblick in die komplexen Veränderungen und Herausforderungen des Apothekenwesens, geformt durch politische Entscheidungen und gesellschaftliche Ansprüche

In vielen deutschen Apotheken prägt eine alltägliche Szenerie das Bild: Kunden kommen oft gehetzt herein, beladen mit Fragen und Sorgen, und suchen nach einer kompetenten Beratung, die ihnen nicht nur Klarheit verschafft, sondern auch eine menschliche Verbindung in einem oft anonymen Gesundheitssystem bietet. Während die politische Landschaft mit der Bildung einer neuen Bundesregierung aus CDU und SPD auf den Prüfstand gestellt wird, werden zentrale finanzpolitische Grundsätze herausgefordert. Es stehen gigantische Investitionen an, von Infrastrukturprojekten bis hin zu Verteidigungsausgaben, die die Versorgung vor Ort gefährden könnten. Unterdessen erleben Apotheken bedrohliche Vorfälle, wie jüngst in Deggendorf, wo ein Mann mit einer Softair-Waffe Methadon erpresste, was die Sicherheitsbedenken in den Vordergrund rückt. In England wird die "Pille danach" bald kostenlos über Apotheken angeboten, ein Schritt zur Gleichberechtigung und zur Stärkung des Apothekensektors. Währenddessen betont Gabriele Regina Overwiening beim Westfälisch-lippischen Apothekertag die Erfolge der Arbeitsgruppe Gesundheit, die signifikant zur Weiterentwicklung der Pharmazie beigetragen haben. Doch Apotheken sehen sich mit spezifischen Risiken konfrontiert, von Cyberangriffen bis hin zu regulatorischen Änderungen, was eine umfassende Notfallplanung unerlässlich macht. Die richtige Handhabung der Beschäftigungsverhältnisse bleibt kritisch, um Scheinselbstständigkeit zu vermeiden, und die rechtliche Zulässigkeit vorformulierter Beratungsverzichte bei Versicherungsverträgen wird durch Gerichtsentscheidungen weiter präzisiert. Zudem steht die wirtschaftliche Stabilität der Apotheken auf dem Spiel, insbesondere wenn es um den Schutz vor Vermögensschäden durch einen Ausfall der Kühlsysteme geht.

 

HV-Tisch: Zentrum der Kundenberatung und Umsatzmotor in Apotheken

Der Alltag in vielen deutschen Apotheken wird häufig von einer Szenerie geprägt, die sich täglich wiederholt: Kunden betreten das Geschäft, oft gehetzt oder mit einem Katalog an Fragen und Sorgen. Sie erwarten eine kompetente Beratung, die ihnen nicht nur Klarheit über ihre gesundheitlichen Anliegen bietet, sondern auch menschliche Nähe in einem oft anonym wirkenden Gesundheitssystem. Doch nicht immer ist die Bereitschaft des Personals, sich diesen Anforderungen zu stellen, auf dem erforderlichen Niveau. Ein Phänomen, das als "HV-Drückebergerei" zunehmend in den Fokus von Apothekenleitungen rückt.

Daniela Hänel, eine erfahrene Apothekeninhaberin, beschreibt den HV-Tisch als "Königsdisziplin" des Apothekenbetriebs. Ihrer Meinung nach ist dies der Bereich, wo nicht nur die intensivste Kundeninteraktion stattfindet, sondern auch der Hauptumsatz generiert wird. Die Herausforderung besteht jedoch darin, das Personal kontinuierlich zu motivieren und deren Beratungskompetenz zu fördern. Dies schließt regelmäßige Schulungen und Fortbildungen ein, die darauf abzielen, das neueste pharmazeutische Wissen zu vermitteln und gleichzeitig die Beratungsfähigkeiten zu schärfen.

Hänel betont die Wichtigkeit eines proaktiven Ansatzes, um die Beratungsqualität zu sichern und die Umsatzziele zu erreichen. Dazu gehört auch, eine positive Arbeitsatmosphäre zu schaffen, in der sich Mitarbeiter wertgeschätzt fühlen und ihre Aufgaben als wesentlich für den Erfolg der Apotheke erkennen. Innovative Ansätze wie Bonusprogramme oder Mitarbeiter des Monats können zusätzliche Anreize schaffen.

Die Rolle des HV-Tisches geht über die reine Umsatzgenerierung hinaus; er ist auch ein entscheidender Berührungspunkt für die Patientenbindung und das Vertrauensverhältnis zur Kundschaft. In Zeiten, in denen Online-Apotheken eine immer größere Rolle spielen, kann die persönliche Beratung am HV-Tisch ein entscheidender Wettbewerbsvorteil sein.

Die Bedeutung der direkten Kundenberatung in Apotheken kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Sie steht nicht nur im Zentrum des geschäftlichen Erfolgs, sondern bildet auch die Grundlage für das Vertrauen und die Zufriedenheit der Kunden. In einer Zeit, in der die Digitalisierung und der Online-Handel unaufhaltsam voranschreiten, bieten persönliche Gespräche am HV-Tisch eine unersetzliche menschliche Komponente.

Die Herausforderungen, die mit der Motivation und Schulung des Personals einhergehen, sind nicht zu unterschätzen, bieten jedoch auch eine große Chance. Apotheken, die es schaffen, ihre Teams regelmäßig zu fortbilden und für den Kundenkontakt zu begeistern, setzen sich deutlich von der Konkurrenz ab. Nicht nur wird dadurch der Umsatz gesteigert, es baut sich auch eine Stammkundschaft auf, die auf die Qualität der Beratung vertraut und die Apotheke bewusst als Anlaufstelle für Gesundheitsfragen wählt.

Es ist daher entscheidend, dass Apothekenleitungen die Wichtigkeit des HV-Tisches erkennen und alles daransetzen, ihre Teams entsprechend zu unterstützen und zu fördern. Langfristig sichert dies nicht nur den wirtschaftlichen Erfolg, sondern stärkt auch das Ansehen der Apotheken als unverzichtbare Säulen der Gesundheitsversorgung in der Gemeinschaft.

 

Apotheken in der Warteschleife – Milliardenpläne der Politik drohen Versorgung vor Ort zu übersehen

Noch bevor die künftige Bundesregierung aus CDU und SPD ihr Amt antritt, geraten zentrale finanzpolitische Grundsätze ins Wanken. Jahrzehntelang galt die Schuldenbremse als unantastbares Dogma – nun stehen plötzlich gigantische Investitionsvorhaben im Raum, flankiert von einer möglichen Blanko-Schuldenermächtigung für Verteidigungsausgaben. Im Fokus steht dabei eine Infrastruktur-Offensive in Höhe von bis zu 500 Milliarden Euro, verteilt über die nächsten zwölf Jahre. Hinzu kommen weitere Forderungen aus verschiedenen Ressorts – unter anderem für Bundeswehr, Klimaschutz und Digitalisierung.

Doch während milliardenschwere Einzelmaßnahmen bereits diskutiert werden, fehlt eine systematische Priorisierung, welche die gesamtgesellschaftliche Relevanz einzelner Sektoren angemessen berücksichtigt. Vor allem der Gesundheitsbereich sieht sich einer verschärften Konkurrenz um staatliche Mittel gegenüber. Kliniken, Pflegeeinrichtungen und ärztliche Interessenvertretungen positionieren sich frühzeitig, um von der neuen Ausgabenkultur zu profitieren. In diesem Umfeld drohen die öffentlichen Apotheken ins Hintertreffen zu geraten.

Obwohl Apotheken eine zentrale Rolle in der dezentralen Gesundheitsversorgung spielen und als erste Anlaufstelle für Patienten gelten, ist bislang keine gezielte Förderung vorgesehen. Vorschläge für eine sogenannte Apotheken-Strukturhilfe in Höhe von rund einer Milliarde Euro finden auf Bundesebene derzeit wenig Gehör. Umgerechnet auf die rund 18.000 Apotheken im Land ergäbe sich eine mögliche Unterstützung von etwa 50.000 bis 60.000 Euro pro Betrieb – eine Summe, die angesichts der erwarteten Milliardenverteilung in anderen Bereichen kaum ins Gewicht fällt.

Die politische Ausgangslage macht die Situation nicht einfacher. Mit der Ankündigung hoher Summen wird zunächst ein breites Anspruchsdenken erzeugt, ohne dass konkrete Förderziele definiert sind. Diese Vorgehensweise begünstigt jene Akteure, die über starke Lobbystrukturen und mediale Durchschlagskraft verfügen. Apotheken – oft kleinteilig organisiert und ohne geschlossen auftretenden Spitzenverband – riskieren in dieser Verteilungspolitik übersehen zu werden.

Hinzu kommt, dass die öffentliche Wahrnehmung der Apothekenbranche vielfach von Routinebildern geprägt ist. Während Ärzte und Kliniken bei Reformen regelmäßig mit der Notwendigkeit lebenswichtiger Eingriffe argumentieren können, fehlt den Apotheken in der politischen Kommunikation bislang eine vergleichbare Erzählung. Dabei tragen sie maßgeblich zur Versorgungssicherheit bei, übernehmen Notdienste, bieten pharmazeutische Beratung und unterstützen zunehmend auch bei Prävention und digitalen Anwendungen.

Sollte es der Branche nicht gelingen, sich als systemrelevanter Akteur im Rahmen der bevorstehenden Mittelvergabe zu positionieren, droht ein weiterer Bedeutungsverlust. In einem Umfeld, in dem Gelder nach Lautstärke, Netzwerkdichte und politischem Druck vergeben werden, reicht eine sachliche Relevanz allein nicht aus.

Die Gefahr ist real, dass Apotheken trotz ihrer Rolle im Alltag vieler Menschen am Ende der langen Interessentenliste landen – weit hinter Verteidigung, Verkehr, Klimaschutz und digitaler Verwaltung.

Wer Milliarden verspricht, weckt Erwartungen – doch das Rennen um die Mittel ist längst eröffnet, bevor auch nur ein Cent geflossen ist. Die Apotheken gehen mit denkbar schlechten Karten in dieses Spiel. Zwar verfügen sie über eine hohe gesellschaftliche Akzeptanz, doch fehlen ihnen häufig die Strukturen, um politische Relevanz lautstark zu untermauern.

Die bisherige Zurückhaltung könnte sich nun rächen. Denn wenn Mittel nicht gezielt nach Bedarf, sondern nach Einfluss verteilt werden, haben andere längst die besseren Startplätze eingenommen. Apotheken geraten so leicht in eine defensive Position: Sie warten auf politische Zuwendung, während andere bereits konkrete Förderpakete schnüren.

Dabei wäre es ein Leichtes, den Versorgungsauftrag der Apotheken in die geplanten Investitionen einzubinden – sei es über gezielte Digitalisierungsförderung, strukturelle Hilfen für ländliche Regionen oder verbesserte Honorierungsmodelle für pharmazeutische Leistungen. Stattdessen droht die Branche erneut übergangen zu werden.

In Zeiten, in denen Milliarden mobilisiert werden, sollten 50.000 Euro pro Apotheke keine Hürde sein – sondern ein notwendiger Beitrag zur Sicherung der wohnortnahen Gesundheitsversorgung. Doch wer nichts fordert, wird auch nichts erhalten. Die Apotheken sind nun gefordert, ihre Stimme zu erheben – bevor es zu spät ist.

 

Koalitionsgespräche: Neue Finanzpolitische Maßnahmen in der Diskussion

In den aktuellen Koalitionsverhandlungen zwischen CDU, CSU und SPD zeichnen sich bedeutende finanzpolitische Änderungen ab, die weitreichende Folgen für die deutsche Bevölkerung haben könnten. Die Diskussionen erstrecken sich über verschiedene Schlüsselbereiche, darunter Steuerpolitik, Rentenreform und soziale Entlastungen.

Ein Hauptaugenmerk liegt auf der möglichen Anpassung der Einkommensteuergrenze, um mittlere bis hohe Einkommen steuerlich zu entlasten. Während die CDU eine Anhebung auf 80.000 Euro vorschlägt, plädiert die SPD für eine Grenze von 83.600 Euro und eine Erhöhung des Spitzensteuersatzes von 42 auf 47 Prozent. Eine solche Maßnahme zielt darauf ab, die Steuerlast gerechter zu verteilen, trifft jedoch auf politischen Widerstand, insbesondere hinsichtlich der vorgeschlagenen Reichensteuer.

Ein weiteres kontroverses Thema sind die Vorschläge zur Rentenpolitik. Die SPD möchte das aktuelle Rentenniveau von 48 Prozent beibehalten, während die CDU die Mütterrente aufbessern will. Diese Änderungen könnten ohne zusätzliche Steuermittel oder andere Finanzierungsquellen zu einem Anstieg des Beitragssatzes führen, was langfristige finanzielle Implikationen für Arbeitnehmer und Arbeitgeber nach sich ziehen würde.

Die Parteien diskutieren zudem über eine Erhöhung der Pendlerpauschale, was Pendler steuerlich entlasten könnte. Darüber hinaus gibt es Vorschläge zur Förderung freiwilliger Mehrarbeit, indem bestimmte Überstundenzuschläge steuerfrei gestellt werden, sowie steuerliche Anreize für Rentner, die im Alter weiterarbeiten möchten.

Im Gesundheitssektor könnte eine Zunahme der finanziellen Belastungen drohen, da die Kosten für Kranken- und Pflegeversicherungen steigen. Um diese Entwicklung zu kompensieren, könnten zusätzliche Steuermittel erforderlich sein, was wiederum zu einem Spannungsfeld mit anderen finanzpolitischen Zielen führt.

Die Verhandlungen werden auch von Debatten über familienpolitische Maßnahmen begleitet, darunter eine mögliche Erhöhung des Kindergeldes für das dritte und jedes weitere Kind. Auch der Wohnungsmarkt und die Energiekostenpolitik sind wichtige Diskussionspunkte, insbesondere die Prüfung von Bußgeldern für Vermieter, die gegen die Mietpreisbremse verstoßen, sowie Pläne zur Senkung der Stromsteuer.

Die derzeitigen Koalitionsverhandlungen stellen eine kritische Phase in der deutschen Politik dar, in der zukunftsweisende Entscheidungen getroffen werden, die das finanzielle Wohl der Bevölkerung direkt beeinflussen. Die vorgeschlagenen Maßnahmen zeigen ein klares Bemühen, sowohl wirtschaftliche als auch soziale Aspekte in Einklang zu bringen. Doch die Herausforderung besteht darin, einen Kompromiss zu finden, der sowohl fiskalische Verantwortung als auch soziale Gerechtigkeit gewährleistet.

Die Balance zwischen Steuerentlastungen für höhere Einkommen und der notwendigen Unterstützung für finanziell schwächere Gruppen spiegelt die komplexe Natur politischer Entscheidungsfindung wider. Ebenso die Rentenpolitik, die dringend nachhaltige Lösungen erfordert, um zukünftigen Generationen eine sichere Altersvorsorge zu bieten.

Die Ergebnisse dieser Verhandlungen werden nicht nur die finanzielle Landschaft Deutschlands prägen, sondern auch das Vertrauen der Bürger in ihre politischen Vertreter. Es bleibt zu hoffen, dass die getroffenen Entscheidungen sowohl weitsichtig als auch gerecht ausfallen, um die Fundamente für eine stabile und prosperierende Zukunft zu stärken.

 

Bedrohung in Deggendorfer Apotheke: Unerwarteter Vorfall mit Softair-Waffe

In Deggendorf, einer Stadt im Herzen Niederbayerns, kam es zu einem alarmierenden Zwischenfall, als ein 35-jähriger Mann eine lokale Apotheke mit einer Softair-Waffe betrat und versuchte, Methadon zu erpressen. Der Vorfall ereignete sich am Freitagmittag in einer Apotheke in der belebten Innenstadt. Nach Angaben der Polizei führte der Mann anfangs ein kurzes Gespräch mit dem 67-jährigen Apotheker. Plötzlich zog er eine Softair-Waffe und forderte das Betäubungsmittel, ohne die Waffe auf den Apotheker oder die anwesende Angestellte zu richten.

Der Apotheker reagierte mit bemerkenswerter Ruhe und Fassung. Er schob den bewaffneten Mann behutsam aus dem Geschäft, verhinderte so eine Eskalation und gewährleistete die Sicherheit aller Beteiligten. Kunden befanden sich zu diesem Zeitpunkt nicht im Verkaufsraum. Der Täter flüchtete ohne die geforderten Medikamente, wurde jedoch kurz darauf von der Polizei im nahegelegenen Stadtpark aufgegriffen. Bei ihm fand man die erlaubnisfreie Waffe, woraufhin er die Tat gestand. Nach seiner vorläufigen Festnahme wurde er wieder freigelassen, muss sich jedoch nun wegen Bedrohung verantworten.

Der Vorfall in Deggendorf wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, mit denen Apothekenpersonal im Alltag konfrontiert sein kann. Die kühle und besonnene Reaktion des Apothekers zeigt, wie wichtig professionelle Schulungen im Umgang mit Krisensituationen sind. Es ist ein Beweis dafür, dass die richtige Vorbereitung in solchen Momenten nicht nur dazu beiträgt, die unmittelbare Gefahr zu minimieren, sondern auch potenziell traumatische Erlebnisse für die Beteiligten abwendet. Dieser Vorfall sollte als Weckruf dienen, die Sicherheitsprotokolle in Apotheken zu überdenken und gegebenenfalls zu verstärken, um ähnliche Situationen in Zukunft zu vermeiden.

 

Kostenlose "Pille danach" in englischen Apotheken: Ein Schritt zur Gleichberechtigung im Gesundheitswesen

In einer bedeutenden politischen Wende hat die britische Regierung angekündigt, dass die "Pille danach" in England bald kostenlos über Apotheken erhältlich sein wird. Diese Initiative ist Teil eines umfassenden Investitionspakets zur Stärkung des Apothekensektors und soll bestehende regionale Ungleichheiten in der Zugänglichkeit zur Notfallverhütung beseitigen. Bisher mussten Frauen, abhängig von ihrem Wohnort, bis zu 30 Pfund für die "Pille danach" in Apotheken bezahlen, während sie in Hausarztpraxen und Kliniken für sexuelle Gesundheit kostenfrei zur Verfügung stand.

Die neue Regelung zielt darauf ab, eine sogenannte "Postleitzahlenlotterie" zu beenden, in der der Zugang zur Notfallverhütung von der geografischen Lage abhängt. Durch die Bereitstellung der "Pille danach" ohne Kosten in allen Apotheken Englands werden nicht nur finanzielle Hürden abgebaut, sondern auch Hausarztpraxen entlastet. Dies ermöglicht es den Ärzten, sich intensiver anderen medizinischen Anliegen zu widmen. Gesundheitsminister Stephen Kinnock betonte, dass gleicher Zugang zu sicherer und wirksamer Empfängnisverhütung essentiell für die Gesundheitsversorgung von Frauen und ein Eckpfeiler einer gerechten Gesellschaft ist.

Die National Pharmacy Association begrüßte die Maßnahme als vorteilhaft für Patienten und Apotheken. Sie forderte jedoch, dass Apotheken für die erforderlichen Beratungen vor der Abgabe der Medikamente eine vollständige Kostenerstattung vom National Health Service (NHS) erhalten müssen. Dieser Schritt wird als wesentlich betrachtet, um die zusätzlichen Dienstleistungen, die Apotheken nun erbringen, angemessen zu kompensieren.

Die Entscheidung der britischen Regierung, die "Pille danach" kostenlos in Apotheken anzubieten, markiert einen signifikanten Fortschritt im Streben nach Gleichberechtigung im Gesundheitssektor. Indem man die finanziellen und geografischen Barrieren für den Zugang zu Notfallverhütung beseitigt, wird ein wichtiger Schritt zur Stärkung der Autonomie von Frauen über ihre reproduktive Gesundheit unternommen. Es ist jedoch wichtig, dass diese Initiative nicht isoliert betrachtet wird. Umfassende Bildung über Verhütungsmethoden und Zugang zu regelmäßiger gynäkologischer Versorgung sind ebenso entscheidend, um die gesundheitliche Gleichstellung zu fördern. Es bleibt abzuwarten, wie effektiv diese Maßnahme in der Praxis umgesetzt wird und inwiefern sie tatsächlich zur Entlastung der Hausarztpraxen beiträgt. Es ist eine Sache, Medikamente kostenlos anzubieten, eine andere jedoch, sicherzustellen, dass sie unter den richtigen medizinischen Standards und mit ausreichender Beratung verabreicht werden. Diese Herausforderungen anzugehen, wird entscheidend sein, um den wahren Wert dieser politischen Maßnahme zu realisieren.

 

Fortschritte in der Pharmazie: Gabriele Overwiening hebt Erfolge der AG Gesundheit beim WLAT hervor

Beim jährlichen Westfälisch-lippischen Apothekertag (WLAT) in Dortmund standen zahlreiche Themen auf der Tagesordnung, die für die Zukunft der Pharmazie in Deutschland richtungsweisend sein könnten. Eine der zentralen Figuren des Treffens, Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening, nutzte die Gelegenheit, um die Leistungen der Arbeitsgruppe (AG) Gesundheit besonders hervorzuheben. Overwiening beschrieb das Ergebnispapier der AG als „großen Erfolg der vergangenen Jahre“, welcher maßgeblich zur Entwicklung und Verbesserung der pharmazeutischen Praxis beigetragen habe.

Die AG Gesundheit, die sich aus Experten verschiedener Bereiche zusammensetzt, darunter Pharmazeuten, Mediziner und Gesundheitsökonomie-Experten, hat in den letzten Jahren umfangreiche Analysen durchgeführt und Empfehlungen erarbeitet, die direkt in die Praxis umgesetzt wurden. Diese Empfehlungen betrafen unter anderem die Optimierung von Arbeitsabläufen in Apotheken, die Einführung neuer Technologien zur Patientenbetreuung und die Stärkung der Apotheken als zentrale Anlaufstellen für Gesundheitsfragen im lokalen Umfeld.

Präsidentin Overwiening wies darauf hin, dass die Implementierung dieser Vorschläge nicht nur zu einer effizienteren Arbeitsweise geführt hat, sondern auch die Qualität der patientenzentrierten Versorgung signifikant verbessert wurde. Das Engagement und die Ergebnisse der AG Gesundheit seien ein Beweis dafür, dass kooperative Ansätze in der Gesundheitspolitik und pharmazeutischen Praxis zu realen und messbaren Verbesserungen führen können.

Das starke Lob, das Gabriele Overwiening für die AG Gesundheit aussprach, verdeutlicht die tiefe Wertschätzung für kollektive Bemühungen und fachübergreifende Zusammenarbeit innerhalb der pharmazeutischen Gemeinschaft. Das Papier der AG repräsentiert mehr als nur eine Ansammlung von Empfehlungen; es ist ein Symbol für den progressiven Geist, der die moderne Pharmazie antreibt. Die Tatsache, dass diese Ergebnisse auf dem WLAT eine so prominente Anerkennung fanden, spricht Bände über die Relevanz und die Dringlichkeit, mit der die Branche auf aktuelle und zukünftige Herausforderungen reagiert.

Die Ausführungen von Overwiening betonen nicht nur die Bedeutung von Innovation und adaptiver Veränderung, sondern auch die Rolle der Apotheker als integraler Bestandteil des Gesundheitssystems. Die Zukunft der Pharmazie sieht sich vielen Herausforderungen gegenüber, von der digitalen Transformation über demografische Veränderungen bis hin zu neuen gesundheitspolitischen Anforderungen. In diesem Kontext sind Foren wie der WLAT unverzichtbar, da sie den fachlichen Austausch fördern und den Grundstein für zukünftige Entwicklungen legen. Diese Ereignisse bieten eine Plattform für Dialog und sind entscheidend für die Gestaltung der Gesundheitslandschaft in Deutschland und darüber hinaus.

 

Schutzmaßnahmen für Apotheken: Strategien zur Abwehr branchenspezifischer Risiken

Apotheken stehen vor einer Vielzahl von branchenspezifischen Risiken, die von regulatorischen Änderungen über Cyberangriffe bis hin zu Versorgungsengpässen reichen. Angesichts der zentralen Rolle, die Apotheken in der Gesundheitsversorgung spielen, ist es entscheidend, dass sie sich proaktiv schützen. Dieser Bericht beleuchtet die wichtigsten Risiken und die Strategien, die Apotheken anwenden können, um ihre Widerstandsfähigkeit zu stärken.

Ein bedeutendes Risiko für Apotheken ist die ständige Änderung der gesetzlichen Vorschriften. Regelmäßige Updates und Änderungen in der Gesundheitsgesetzgebung können erhebliche Auswirkungen auf den Betrieb haben. Um sich zu schützen, sollten Apotheken kontinuierlich Schulungen und Weiterbildungen für ihre Mitarbeiter anbieten. Der Einsatz von spezialisierten Softwarelösungen kann ebenfalls helfen, gesetzliche Anforderungen effizient zu überwachen und umzusetzen.

Ein weiteres großes Risiko sind Cyberangriffe. Apotheken sind aufgrund der sensiblen Gesundheitsdaten, die sie verwalten, ein attraktives Ziel für Cyberkriminelle. Der Schutz vor Cyberangriffen erfordert eine Kombination aus technischer Infrastruktur und Schulung des Personals. Regelmäßige Sicherheitsupdates, die Verwendung von Verschlüsselungstechnologien und eine strikte Zugriffskontrolle sind grundlegende Maßnahmen. Darüber hinaus sollten Apotheken ihre Mitarbeiter regelmäßig in IT-Sicherheit schulen, um Phishing-Angriffe und andere Bedrohungen abzuwehren.

Versorgungsengpässe stellen ein weiteres Risiko dar, insbesondere in Zeiten globaler Krisen. Die COVID-19-Pandemie hat gezeigt, wie schnell Lieferketten unterbrochen werden können. Apotheken können diesem Risiko durch die Diversifizierung ihrer Lieferanten entgegenwirken. Es ist ratsam, Verträge mit mehreren Lieferanten abzuschließen und regelmäßige Bestandsprüfungen durchzuführen, um Engpässe frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden.

Auch das Management von Arzneimittelrückrufen stellt ein bedeutendes Risiko dar. Ein effizientes Rückrufmanagement-System ist unerlässlich, um schnell und korrekt auf Rückrufaktionen zu reagieren. Dies beinhaltet klare Protokolle und Kommunikationswege, um betroffene Produkte rasch aus dem Verkehr zu ziehen und die Kunden zu informieren.

Schließlich sollten Apotheken auch die betriebswirtschaftlichen Risiken nicht außer Acht lassen. Dies umfasst die Überwachung der finanziellen Gesundheit des Unternehmens, um Insolvenzen zu vermeiden. Regelmäßige Finanzanalysen und eine solide Liquiditätsplanung können dazu beitragen, finanzielle Schwierigkeiten frühzeitig zu erkennen und zu beheben.

Insgesamt erfordert der Schutz vor branchenspezifischen Risiken in Apotheken eine umfassende Strategie, die sowohl technologische als auch organisatorische Maßnahmen umfasst. Durch kontinuierliche Weiterbildung, den Einsatz moderner Technologien und eine vorausschauende Planung können Apotheken ihre Widerstandsfähigkeit stärken und sicherstellen, dass sie auch in schwierigen Zeiten eine zuverlässige Gesundheitsversorgung bieten.

Die Apothekenbranche steht vor einer Vielzahl von Herausforderungen, die ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und proaktive Maßnahmen erfordern. Es ist erfreulich zu sehen, dass viele Apotheken bereits Schritte unternehmen, um sich vor branchenspezifischen Risiken zu schützen. Doch es gibt noch viel zu tun.

Regulatorische Änderungen sind unvermeidlich, aber Apotheken, die in kontinuierliche Schulungen und die richtige Software investieren, sind besser darauf vorbereitet. Ebenso ist der Schutz vor Cyberangriffen von größter Bedeutung, insbesondere angesichts der zunehmenden Digitalisierung im Gesundheitswesen. Es reicht nicht aus, lediglich in technische Sicherheitslösungen zu investieren; die Sensibilisierung und Schulung der Mitarbeiter ist ebenso entscheidend.

Versorgungsengpässe und Arzneimittelrückrufe sind weitere Herausforderungen, die ein robustes Risikomanagement erfordern. Apotheken müssen flexibel und vorausschauend handeln, um auf unvorhergesehene Ereignisse schnell reagieren zu können. Die Diversifizierung der Lieferanten und ein effizientes Rückrufmanagement-System sind hierbei unerlässlich.

Finanzielle Stabilität ist ein oft übersehenes, aber kritisches Element des Risikomanagements. Apotheken, die ihre Finanzen sorgfältig überwachen und planen, sind besser gerüstet, um wirtschaftliche Schwankungen zu überstehen.

Insgesamt zeigt sich, dass Apotheken, die proaktiv handeln und umfassende Schutzmaßnahmen ergreifen, nicht nur ihre eigenen Geschäfte sichern, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Stabilität und Zuverlässigkeit der Gesundheitsversorgung leisten. Es bleibt zu hoffen, dass immer mehr Apotheken diesen Weg einschlagen und sich gegen die vielfältigen Risiken der Branche wappnen.

 

Strategische Notfallplanung in Apotheken: Ein unverzichtbarer Bestandteil der Betriebsführung

Die strategische Notfallplanung stellt eine wesentliche Säule für die langfristige Sicherheit und Stabilität von Apotheken dar. Diese Planung ist entscheidend, um sowohl die Kontinuität des Betriebs als auch die persönlichen Zukunftspläne des Inhabers, insbesondere den Übergang in den Ruhestand, sicherzustellen.

Ein erster und grundlegender Schritt in der Notfallplanung ist die umfassende Analyse und Dokumentation aller betrieblichen Prozesse. Dies betrifft die Einkaufsprozesse, Lagerhaltung, das Management der Medikamentenbestände, die Interaktion mit Kunden sowie sämtliche administrative Vorgänge. Eine detaillierte Dokumentation dieser Abläufe ist essenziell, um im Falle einer unvorhergesehenen Abwesenheit des Apothekenleiters den Betrieb ohne Unterbrechungen fortzuführen und eine effiziente Einarbeitung von Vertretungen oder Nachfolgern zu ermöglichen.

Ein weiterer zentraler Aspekt der Notfallplanung ist die finanzielle Vorsorge. Diese umfasst die Bewertung des Unternehmenswertes der Apotheke, die Planung der Altersvorsorge und das Management von Rücklagen für zukünftige Verpflichtungen. Solche finanziellen Überlegungen müssen sowohl die kurzfristigen Liquiditätsbedürfnisse als auch die langfristige finanzielle Absicherung berücksichtigen, um einen angemessenen Lebensstandard nach dem Berufsaustritt zu gewährleisten.

Die rechtlichen Rahmenbedingungen der Notfallplanung beinhalten die Erstellung eines Testaments, die Planung der Erbschaftsangelegenheiten und die Klärung von Vollmachten sowie gesetzlichen Vertretungen. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um im Falle eines unerwarteten Ereignisses einen reibungslosen Übergang und die Kontinuität des Apothekenbetriebs zu sichern.

Die Integration externer Berater, darunter Rechtsanwälte, Steuerberater und Unternehmensberater, spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Diese Fachleute unterstützen nicht nur bei der Umsetzung der geplanten Maßnahmen, sondern bieten auch wertvolle Beratungen hinsichtlich optimaler Strategien für eine rechtlich abgesicherte und nachhaltige Betriebsübergabe.

Die strategische Notfallplanung ist für Apothekenbetreiber weit mehr als eine betriebliche Notwendigkeit; sie repräsentiert einen umfassenden und essentiellen Prozess, der die Zukunft einer kritischen Infrastruktureinrichtung absichert. Eine gut konzipierte Notfallplanung minimiert nicht nur Risiken, sondern bereitet auch auf den Ruhestand und die potenzielle Geschäftsübergabe vor. Die Tragweite dieser Planung ist immens, da sie die Grundlage für die nachhaltige Sicherung und den Erfolg der Apotheke bildet.

Für Apothekenbetreiber bedeutet dies eine Verpflichtung, ihre Geschäfte nicht nur gegen gegenwärtige Risiken abzusichern, sondern auch auf zukünftige Herausforderungen vorzubereiten. Durch ernsthafte Berücksichtigung dieser Verantwortung legen sie eine solide Basis für ihren Lebensabend sowie für die Stabilität und Zuverlässigkeit der pharmazeutischen Versorgung ihrer Gemeinde.

In diesem Kontext müssen Apothekenbetreiber auch die Prioritäten der Versicherung gegen Online- und Offline-Risiken überdenken. Diese Risiken umfassen Cyberangriffe, die zu Datenverlusten oder -diebstahl führen können, sowie physische Risiken, wie Naturkatastrophen oder Einbrüche, die die physischen Ressourcen der Apotheke gefährden. Eine adäquate Versicherungspolice zu finden, die sowohl digitale als auch traditionelle Risiken abdeckt, ist entscheidend für eine umfassende Notfallplanung und sollte eine hohe Priorität in der strategischen Ausrichtung jeder Apotheke haben.

 

Scheinselbstständigkeit in Apotheken: Rechtsrisiken und Verantwortlichkeiten

Das Thema Scheinselbstständigkeit ist nicht nur ein wiederkehrendes Problem in großen Unternehmen und im Sport, sondern betrifft auch kleinere Betriebe wie Apotheken. Insbesondere für Apothekenbetreiber ist es entscheidend, die Beschäftigungsverhältnisse klar zu definieren, um unerwartete Nachzahlungen und rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.

Ein aktuelles Urteil des Landessozialgerichts Baden-Württemberg, das ein Dopingkontrollunternehmen zur Nachzahlung von fast 160.000 Euro an Sozialversicherungsbeiträgen verpflichtet hat, wirft ein Schlaglicht auf die strenge Auslegung von Arbeitsverhältnissen durch deutsche Gerichte. In diesem Fall wurden die als freie Mitarbeiter geführten Dopingkontrolleure als abhängig Beschäftigte eingestuft, da sie in den Betriebsablauf eingegliedert und weisungsgebunden waren.

Für Apothekenbetreiber ergibt sich daraus die klare Botschaft, dass die Gestaltung von Arbeitsverträgen und die tatsächliche Handhabung der Arbeitsbeziehungen sorgfältig überprüft werden müssen. Viele Apotheken nutzen freie Mitarbeiter für spezielle Dienstleistungen oder zur Unterstützung im Alltag. Es ist jedoch essenziell, dass diese Mitarbeiter tatsächlich in der Lage sind, ihre Tätigkeit frei zu gestalten und keinem vergleichbaren Weisungsrecht wie fest angestellte Mitarbeiter unterliegen.

Die Deutsche Rentenversicherung hat mehrere Kriterien festgelegt, die auf eine Scheinselbstständigkeit hindeuten. Dazu gehören unter anderem die Einbindung in die Arbeitsorganisation des Auftraggebers, die Notwendigkeit, dessen Anweisungen zu folgen, sowie die Unmöglichkeit, die Arbeitszeit frei zu gestalten. Apothekenbetreiber sollten daher prüfen, ob ihre freien Mitarbeiter diesen Kriterien entsprechen oder eher als fest angestellte Mitarbeiter zu betrachten sind.

Ein weiteres Risiko besteht darin, dass bei einer Feststellung von Scheinselbstständigkeit nicht nur Nachzahlungen für Sozialversicherungsbeiträge anfallen, sondern auch Bußgelder verhängt werden können. Zudem kann die Glaubwürdigkeit und das Ansehen der Apotheke Schaden nehmen, was langfristig geschäftsschädigend wirken könnte.

Das Urteil aus Baden-Württemberg sollte als Weckruf für alle Apothekenbetreiber dienen. In einer Zeit, in der flexible Arbeitsmodelle zunehmend üblich sind, bleibt die rechtliche Absicherung dieser Verhältnisse ein kritischer Punkt. Es ist nicht nur eine Frage der finanziellen und betrieblichen Sicherheit, sondern auch des fairen Umgangs mit Mitarbeitern, die eine klare Erwartungshaltung bezüglich ihrer Rolle und ihrer Rechte haben.

Apothekenbetreiber sind gut beraten, ihre Beschäftigungspraktiken regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Dabei sollten sie nicht nur auf die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben achten, sondern auch auf die Schaffung eines Arbeitsumfeldes, das sowohl den betrieblichen Bedürfnissen als auch den Rechten der Mitarbeiter gerecht wird. Langfristig sichert dies nicht nur die Einhaltung von Vorschriften, sondern stärkt auch die Beziehung zwischen Arbeitgebern und Mitarbeitern, was wiederum die Grundlage für ein erfolgreiches Apothekengeschäft bildet.

 

Rechtliche Zulässigkeit vorformulierter Beratungsverzichte bei Versicherungsverträgen

Das Oberlandesgericht Nürnberg hat mit einem Beschluss vom 09. Januar 2025 eine bedeutsame Entscheidung zur Gültigkeit vorformulierter Beratungsverzichte im Rahmen von Versicherungsverträgen getroffen. Dieser Beschluss könnte richtungsweisend für die Handhabung von Beratungsverzichten sowohl für Versicherer als auch Vermittler sein. Laut Gericht ist ein solcher Verzicht gültig, wenn er optisch deutlich hervorgehoben und vom Versicherungsnehmer eigenhändig unterschrieben wird, ohne dass ein separates Dokument dafür erforderlich ist.

Der Fall, der zu dieser Entscheidung führte, betraf einen Versicherungsnehmer, der nach einem ausführlichen Beratungsgespräch per Telefon ein Antragsformular für eine fondsgebundene Basis-Rentenversicherung unterzeichnete. In diesem Formular war eine bereits vorgedruckte Option zum Verzicht auf weitere Beratung enthalten, die der Kunde durch seine Unterschrift bestätigte. Als er später Schadenersatz wegen angeblich unzureichender Beratung forderte, argumentierte der Versicherer erfolgreich, dass der Verzicht rechtmäßig sei.

Das Gericht stellte klar, dass derartige Verzichtserklärungen rechtens sind, solange sie bewusst und eindeutig abgegeben werden. Diese Entscheidung hebt hervor, dass solche Erklärungen nicht der Kontrolle durch Allgemeine Geschäftsbedingungen unterliegen, da es sich um individuelle und bewusste Willensbekundungen handelt. Jedoch wies das Gericht auch darauf hin, dass in Fällen eines deutlichen Verhandlungsungleichgewichts oder bei erkennbarem besonderem Beratungsbedarf eines Kunden der Verzicht sittenwidrig und somit unwirksam sein kann.

Die Entscheidung des Oberlandesgerichts Nürnberg wirft ein Schlaglicht auf die ständige Gratwanderung zwischen Vertragsfreiheit und Verbraucherschutz. Während der Beschluss den Versicherern ermöglicht, ihre Prozesse effizienter zu gestalten, indem sie nicht für jeden Beratungsverzicht ein separates Dokument erstellen müssen, birgt er auch Risiken. Die Betonung auf der optischen Hervorhebung und der bewussten Entscheidung des Versicherungsnehmers setzt voraus, dass die Versicherer in ihrer Kommunikation klar und unmissverständlich sein müssen. Diese Entscheidung mag zwar für den Moment Rechtssicherheit bieten, jedoch bleibt abzuwarten, wie sich dies in der Praxis bewähren wird und ob sie tatsächlich dem Geist des Verbraucherschutzes gerecht wird. Die Balance zwischen Effizienz und ethischer Verantwortung gegenüber dem Kunden wird damit zur zentralen Herausforderung für die Versicherungsbranche.

 

Kühlpflicht mit Risiko – Warum Apotheken gezielt gegen Vermögensschäden vorsorgen müssen

In deutschen Apotheken lagern temperaturkritische Arzneimittel und Impfstoffe nicht selten in fünfstelliger Höhe. Ein Ausfall der Kühlung kann damit zu einem erheblichen wirtschaftlichen Schaden führen – mit Folgen nicht nur für die Arzneimittelsicherheit, sondern auch für die wirtschaftliche Stabilität der Apotheke. Betreiberinnen und Betreiber stehen vor der Herausforderung, neben der technischen Ausstattung auch den passenden Versicherungsschutz zu gewährleisten.

Denn während die Betriebshaftpflichtversicherung vor allem Personen- und Sachschäden Dritter abdeckt, greift sie bei Vermögensschäden durch Kühlgutverluste in der Regel nicht. Genau hier setzt die branchenspezifische Kühlgut-Versicherung an, die auf die Besonderheiten pharmazeutischer Lagerhaltung zugeschnitten ist. Sie übernimmt Schäden durch Kühlkettenunterbrechung, Bedienfehler oder technische Defekte – vorausgesetzt, die Bedingungen des Versicherungsvertrags werden eingehalten.

Dazu gehört etwa die lückenlose Dokumentation der Lagertemperaturen. Diese ist nicht nur aus arzneimittelrechtlicher Sicht erforderlich, sondern auch eine zentrale Voraussetzung für die Anerkennung von Ansprüchen gegenüber dem Versicherer. Einige Anbieter fordern zudem die regelmäßige Wartung der Kühlsysteme und die Nutzung von Geräten mit Alarmfunktionen bei Temperaturabweichung. Die Verantwortung für die Einhaltung liegt beim Apothekeninhaber – und ist nicht delegierbar.

Auch die Wahl der Versicherungssumme ist entscheidend: Wird der tatsächliche Warenwert unterschätzt, droht im Schadenfall eine Unterversicherung, was zu erheblichen Kürzungen der Erstattung führen kann. Besonders in größeren Apotheken oder bei saisonal starkem Impfstoffvorrat sind regelmäßige Aktualisierungen der versicherten Werte empfehlenswert.

Rechtsexperten raten Apotheken dazu, branchenspezifische Risiken wie die Lagerung von Betäubungsmitteln, die unter strenge Vorschriften fallen, in die Versicherungsanalyse einzubeziehen. In einigen Fällen kann auch eine Kombination mit einer Ertragsausfallversicherung sinnvoll sein, etwa wenn ein Kühlgutverlust zu einer temporären Betriebseinschränkung führt.

Die Priorität einer solchen Absicherung ist hoch: Kühlgutverluste zählen zu den typischen Schadensereignissen in Apotheken, sind aber ohne spezialisierten Versicherungsschutz mitunter existenzbedrohend. Angesichts wachsender Anforderungen an die Arzneimittelsicherheit und eines zunehmend kritischen Prüfverhaltens durch Versicherer ist die Kühlgut-Versicherung daher kein optionales Extra, sondern ein betriebsnotwendiges Instrument.

Apotheken leben vom Vertrauen – und von der lückenlosen Sicherstellung der Arzneimittelqualität. Wer Kühlgut lagert, übernimmt Verantwortung für Stabilität, Wirksamkeit und Unversehrtheit dieser Präparate. Dass ein technischer Defekt oder ein Bedienfehler diese Verantwortung binnen Stunden in ein finanzielles Desaster verwandeln kann, wird oft erst im Ernstfall erkannt. Eine spezialisierte Versicherungslösung ist daher kein Luxus, sondern ein notwendiger Schutzschirm. Sie schützt nicht nur das Lager, sondern auch den Betrieb als Ganzes. In Zeiten steigender regulatorischer Anforderungen und wachsenden wirtschaftlichen Drucks ist es fahrlässig, diese Absicherung dem Zufall zu überlassen. Wer professionell lagert, muss auch professionell vorsorgen – im Interesse der Patienten wie der eigenen Existenz.

 

Sondervermögen: Schulden mit anderem Namen

Union und SPD haben sich auf ein neues milliardenschweres Sondervermögen verständigt. Dabei handelt es sich nicht etwa um Geldreserven oder angesparte Rücklagen des Staates, wie der Begriff suggerieren könnte. Vielmehr geht es um ein Konstrukt, das es der Bundesregierung ermöglicht, neue Schulden aufzunehmen – außerhalb des regulären Haushalts.

Das Instrument des Sondervermögens hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Prominente Beispiele sind der Energie- und Klimafonds, das Sondervermögen für die Bundeswehr sowie der Wirtschaftsstabilisierungsfonds. All diesen Konstruktionen ist gemein, dass sie Schulden finanzieren, die nicht unter die regulären Ausgabenregeln des Bundeshaushalts fallen.

Verfassungsrechtlich erlaubt das Grundgesetz solche Ausnahmen unter bestimmten Bedingungen – etwa bei Naturkatastrophen, außergewöhnlichen Notsituationen oder mit einer Zweidrittelmehrheit im Bundestag. Kritiker bemängeln jedoch, dass das Sondervermögen zunehmend als politisches Schlupfloch genutzt werde, um die im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse zu umgehen.

Auch der Bundesrechnungshof hat in der Vergangenheit wiederholt vor einer Ausuferung solcher Schattenhaushalte gewarnt. Sie würden die Transparenz der Staatsfinanzen untergraben und langfristig die Haushaltsdisziplin gefährden. Zwar werde das Geld für konkrete politische Projekte verwendet, doch fehle dem Parlament mitunter die umfassende Kontrolle, wie sie für reguläre Haushaltsmittel gilt.

Die nun zwischen Union und SPD vereinbarte neue Schuldenaufnahme soll gezielt für Zukunftsinvestitionen eingesetzt werden. Doch auch hier bleibt die Frage offen, ob solche Investitionen nicht im normalen Haushalt abgebildet werden müssten – mitsamt der nötigen parlamentarischen Debatte und Abwägung.

Das Wort „Sondervermögen“ ist ein politischer Euphemismus. Es klingt nach Sicherheit, Stabilität und Rücklagen. In Wahrheit handelt es sich um Schulden mit einem anderen Etikett. Diese rhetorische Verschleierung ist gefährlich, denn sie erschwert die öffentliche Debatte über die tatsächliche finanzielle Lage des Staates. Wer sich zu Sondervermögen bekennt, sollte auch offen sagen: Wir nehmen neue Schulden auf – aus guten Gründen vielleicht, aber es bleibt eine Schuldenaufnahme. Eine transparente Haushaltsführung braucht klare Begriffe und ehrliche Kommunikation. Andernfalls droht der Verlust des Vertrauens in die Finanzpolitik.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

Zurück zur Übersicht

Kontakt
Jetzt Ihr persönliches Angebot anfordern!
Rückrufservice
Gerne rufen wir Sie zurück!
Suche
  • Pharmarisk® OMNI: Die Allrisk-Police zu Fixprämien
    Pharmarisk® OMNI: Die Allrisk-Police zu Fixprämien
    Allgefahrenschutz online berechnen und beantragen

Wir kennen Ihr Geschäft, und das garantiert Ihnen eine individuelle und kompetente Beratung.

Sie haben einen Beruf gewählt, der weit mehr als reine Erwerbstätigkeit ist. Sie verfolgen im Dienste der Bevölkerung hohe ethische Ziele mit Energie, fachlicher Kompetenz und einem hohen Maß an Verantwortung. Um sich voll auf Ihre Aufgabe konzentrieren zu können, erwarten Sie die optimale Absicherung für die Risiken Ihrer Berufsgruppe.

Sie suchen nach Möglichkeiten, Ihre hohen Investitionen zu schützen und streben für sich und Ihre Angehörigen nach einem angemessenen Lebensstandard, auch für die Zukunft.

  • Die PharmaRisk® FLEX
    Die PharmaRisk® FLEX
    Eine flexible Versicherung für alle betrieblichen Gefahren
Nutzen Sie unsere Erfahrung und rufen Sie uns an

Unter der kostenfreien Telefonnummer 0800. 919 0000 oder Sie faxen uns unter 0800. 919 6666, besonders dann, wenn Sie weitere Informationen zu alternativen Versicherern wünschen.

Mit der ApoRisk® FirmenGruppe steht Ihnen ein Partner zur Seite, der bereits viele Apothekerinnen und Apotheker in Deutschland zu seinen Kunden zählen darf. Vergleichen Sie unser Angebot und Sie werden sehen, es lohnt sich, Ihr Vertrauen dem Versicherungsspezialisten für Ihren Berufsstand zu schenken.

  • Die PharmaRisk® CYBER
    Die PharmaRisk® CYBER
    Eine einzige Versicherung für alle Internetrisiken