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  • 30.03.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute: Insolvenzgefahren, E-Rezept-Störungen und steuerliche Anpassungen
    30.03.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute: Insolvenzgefahren, E-Rezept-Störungen und steuerliche Anpassungen
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | In der dynamischen Welt der Apothekenbetreiber offenbaren sich vielschichtige Herausforderungen und Wendepunkte, die tiefgreifende berufli...

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Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute: Insolvenzgefahren, E-Rezept-Störungen und steuerliche Anpassungen

 

Ein detaillierter Einblick in die finanziellen, administrativen und digitalen Schwierigkeiten, die das Apothekenwesen in Deutschland prägen

In der dynamischen Welt der Apothekenbetreiber offenbaren sich vielschichtige Herausforderungen und Wendepunkte, die tiefgreifende berufliche und persönliche Krisen nach sich ziehen können. Ein schleichender Weg in die Insolvenz, geprägt von schrittweiser Liquiditätsverschlechterung, zunehmenden Kreditlasten und rückläufigen Umsätzen, markiert einen kritischen Wendepunkt. Parallel wird der Alltag vieler Apotheker von Verwaltungsaufgaben dominiert, die die Zeit für die eigentliche pharmazeutische Arbeit einschränken. Die Einführung des E-Rezeptes, gedacht als digitaler Fortschritt, entpuppt sich durch technische Schwierigkeiten als zusätzliche Belastung, die direkte finanzielle Einbußen zur Folge hat. Zudem stellen hochpreisige Medikamente mit ihrer erforderlichen Vorfinanzierung eine erhebliche finanzielle Belastung dar. Diese und weitere bürokratische und finanzielle Druckpunkte erfordern eine solide Absicherung durch eine Berufshaftpflichtversicherung, um gegen potenzielle Haftungsrisiken gewappnet zu sein. In einem anderen Bereich eröffnen Betriebsveranstaltungen steuerliche Entlastungen, die von Apothekeninhabern genutzt werden können. Zusätzlich setzt das Bundesfinanzministerium mit seiner neuesten Steuerrichtlinie für Kryptowährungen neue Standards, die eine angepasste Besteuerung dieser digitalen Vermögenswerte ermöglichen. Währenddessen nähert sich die Frist zur Einführung der technischen Sicherheitseinrichtungen, die Manipulationen an digitalen Kassensystemen verhindern sollen. Über all diese operativen Herausforderungen hinaus bleibt die Nachfolgeplanung in Apotheken ein sensibles Thema, das oft zu spät angegangen wird, mit potenziell dramatischen Folgen für die Unternehmensfortführung. Diese retrospektiven Einsichten führen bei vielen Apothekeninhabern zu einer reflektierten Betrachtung ihrer Anfangsjahre, in denen ökonomische Erwägungen oft von der fachlichen Leidenschaft überschattet wurden.

 

Überwindung und Neuausrichtung: Insolvenz als kritischer Wendepunkt im Leben von Apothekenbetreibern

Die Insolvenz einer Apotheke markiert einen kritischen Wendepunkt im Leben des Betreibers, der oft mit einer tiefgreifenden persönlichen und beruflichen Krise verbunden ist. Der Weg in die Insolvenz beginnt in der Regel schleichend. Erste Anzeichen können eine schrittweise Verschlechterung der Liquidität, zunehmende Kreditbelastungen und rückläufige Umsätze sein. Ohne rechtzeitiges Gegensteuern kann die Situation schnell eskalieren, was zu schwerwiegenden finanziellen Engpässen führt.

In dieser Phase ist es für Apothekenbetreiber essenziell, eine objektive Bestandsaufnahme der eigenen finanziellen Situation vorzunehmen und professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Wirtschaftsprüfer und Steuerberater können dabei unterstützen, die finanzielle Lage detailliert zu analysieren und mögliche Rettungsmaßnahmen zu ergreifen. Gleichzeitig ist die Beratung durch einen erfahrenen Insolvenzanwalt unverzichtbar, um die rechtlichen Aspekte des Verfahrens zu navigieren und die besten Optionen für eine Schuldenregulierung oder eine Unternehmenssanierung auszuloten.

Ein Insolvenzverfahren muss jedoch nicht das Ende der beruflichen Laufbahn bedeuten. Vielmehr bietet es die Möglichkeit, die Apotheke neu zu strukturieren oder sogar komplett neu auszurichten. Dies kann durch die Ausarbeitung eines Insolvenzplans geschehen, der die Fortführung des Geschäfts unter neuen Bedingungen ermöglicht. Hierbei spielt die Akzeptanz der Gläubiger eine entscheidende Rolle, die oft von der überzeugenden Darlegung eines tragfähigen Zukunftsplans abhängt.

Der psychologische Aspekt einer Insolvenz ist nicht zu unterschätzen. Viele Betreiber erleben eine Phase intensiver Selbstreflexion und Selbstkritik, die von Scham und dem Gefühl des Versagens begleitet wird. In dieser emotional belastenden Zeit ist es von großer Bedeutung, Unterstützung durch Familie, Freunde und professionelle psychologische Beratung zu suchen. Die mentale Gesundheit zu bewahren, ist entscheidend für die erfolgreiche Bewältigung der Krise und den anschließenden Neubeginn.

Insolvenz in der Apothekenbranche ist ein Thema, das mit vielen Vorurteilen und einem großen Stigma behaftet ist. Dabei wird oft übersehen, dass die Insolvenz auch eine Chance zur Neugestaltung und Verbesserung darstellen kann. Sie zwingt die Betreiber, innovative Ansätze zu erwägen, die finanzielle Praktiken und Geschäftsmodelle betreffen. Durch diesen Prozess können nachhaltigere und effizientere Strukturen geschaffen werden, die nicht nur die Resilienz des Einzelnen, sondern auch des gesamten Apothekenwesens stärken.

Ein kultureller Wandel im Umgang mit geschäftlichem Scheitern ist notwendig. Es sollte mehr darum gehen, aus Fehlern zu lernen und sie als integralen Bestandteil des unternehmerischen Lernprozesses zu betrachten. Eine Entstigmatisierung der Insolvenz könnte somit eine Kultur der Offenheit und des Lernens fördern, die letztlich der gesamten Branche zugutekommt. Wird dieser Perspektivenwechsel in der Gesellschaft und in den Köpfen der Unternehmer verankert, kann dies eine Welle der Erneuerung und des Fortschritts in der Apothekenlandschaft auslösen.

 

Zwischen Rezeptur und Regie – Wenn Verwaltung zur Hauptaufgabe wird

Viele Apothekerinnen und Apotheker starten mit Begeisterung in die Selbstständigkeit – getragen von ihrer Leidenschaft für Pharmazie, dem Wunsch nach Kundenkontakt und dem Streben nach fachlicher Entfaltung. Doch die Realität in der Führung einer Apotheke bringt oft eine ernüchternde Erkenntnis: Der Alltag ist geprägt von Verwaltung, Bürokratie und Personalmanagement. Die eigentliche pharmazeutische Tätigkeit rückt zunehmend in den Hintergrund.

Wer eine Apotheke betreibt, übernimmt nicht nur die Verantwortung für Arzneimittelversorgung, sondern auch für die wirtschaftliche Stabilität eines mittelständischen Unternehmens. Dies bedeutet: Dienstpläne schreiben, Retaxationen prüfen, Verhandlungen mit Krankenkassen führen, behördliche Anforderungen erfüllen, Software und Technik instand halten – und nebenbei ein motiviertes Team leiten. Viele Inhaber berichten, dass sie den größten Teil ihrer Arbeitszeit im Büro verbringen – weit entfernt vom HV-Tisch, wo eigentlich ihre Stärken liegen.

Diese Entwicklung hat Folgen. Zum einen leidet die Zufriedenheit vieler Apotheker, wenn sie sich von ihrer fachlichen Tätigkeit entfremdet fühlen. Zum anderen entsteht ein strukturelles Problem: Die Qualität der pharmazeutischen Beratung, die politisch immer wieder eingefordert wird, kann nicht aufrechterhalten werden, wenn Führungskräfte durch Verwaltungsaufgaben gebunden sind.

Wer als Apothekenleiter wieder mehr Zeit für Kundenberatung und pharmazeutische Arbeit gewinnen möchte, steht vor einer anspruchsvollen Aufgabe. Es braucht eine klare Priorisierung und eine funktionierende Delegationsstruktur. Die Qualifikation des Teams spielt dabei eine entscheidende Rolle – nicht nur im Verkaufsbereich, sondern auch in der administrativen Unterstützung. Gut geschulte Filialleiter, strukturierte Arbeitsabläufe und die Auslagerung bestimmter Aufgaben an externe Partner wie Steuerberater oder spezialisierte Abrechnungsdienste können helfen, Freiräume zu schaffen.

Doch es bleibt ein Spagat: Zwischen unternehmerischer Verantwortung und fachlicher Berufung. Wer langfristig bestehen will, muss beides verbinden – und dabei auch die persönliche Belastungsgrenze im Blick behalten.

Die Erkenntnis, dass das Führen einer Apotheke heute weniger mit Pharmazie als mit Management zu tun hat, trifft viele Idealisten schmerzhaft. Was einst Berufung war, wird zur Betriebsführung – mit allen bürokratischen Fallstricken, die der Gesundheitsmarkt bereithält. Die Politik ruft nach mehr pharmazeutischer Beratung, aber schafft gleichzeitig Bedingungen, unter denen genau diese kaum noch möglich ist.

Es ist höchste Zeit, dass die Rolle der Apothekenleitung neu gedacht wird. Nicht jeder gute Apotheker ist automatisch ein guter Unternehmer – und muss es auch nicht sein. Vielmehr braucht es Unterstützungssysteme, die es ermöglichen, die Aufgaben sinnvoll zu verteilen. Dazu gehören nicht nur Fortbildungen im Bereich Personalführung und Betriebswirtschaft, sondern auch eine politische Diskussion über den realistischen Rahmen, in dem Apotheken arbeiten können.

Beratung und Menschlichkeit sind das Herzstück jeder Apotheke. Wenn diese Werte hinter Excel-Tabellen und Kontrollpflichten verschwinden, verlieren nicht nur die Apotheken, sondern die ganze Gesellschaft.

 

Systemausfälle und Vertrauensverlust: Die E-Rezept-Problematik in deutschen Apotheken

In den vergangenen Monaten hat sich das E-Rezept, einst als Meilenstein der digitalen Gesundheitsreform in Deutschland gefeiert, für viele Apotheken von einem Versprechen in eine Belastung verwandelt. Ein wesentlicher Stolperstein sind die wiederkehrenden technischen Probleme mit den Telematikinfrastruktur-Servern (TI-Servern), die zu erheblichen Betriebsstörungen geführt haben. Diese Störungen betrafen das Einlesen und Verarbeiten von E-Rezepten, was zu direkten finanziellen Einbußen im so kritischen rezeptpflichtigen Geschäftsbereich der Apotheken geführt hat.

Die Schwierigkeiten begannen mit intermittierenden Ausfällen der TI-Server, die von der gematik betrieben werden. Diese Ausfälle verhinderten das Einlesen der digitalen Rezepte, ein Prozess, der für die Abwicklung des Rx-Geschäfts entscheidend ist. Apotheker und technisches Personal berichteten von stundenlangen Unterbrechungen, die nicht nur den Betriebsfluss störten, sondern auch die Geduld und das Vertrauen der Kunden stark auf die Probe stellten.

Die direkte Folge dieser technischen Probleme war eine spürbare Verärgerung unter den Kunden, die sich zunehmend nach alternativen Versorgungsmöglichkeiten umsahen. Viele Apotheken berichten von einem Anstieg der Kundenabwanderung zu Online-Apotheken, die schneller und ohne die technischen Hürden der TI-Server agieren können. Dieser Trend zur Digitalisierung im Handel mit Medikamenten wird durch die technischen Schwierigkeiten unnötig beschleunigt und vertieft die Krise für stationäre Apotheken weiter.

Die finanziellen Einbußen sind für viele Apothekenbetreiber spürbar. Ein nicht unerheblicher Teil des Umsatzes im Apothekenwesen stammt aus dem Verkauf verschreibungspflichtiger Medikamente. Durch die Probleme mit den E-Rezepten sehen sich viele Apotheken einer doppelten Bedrohung gegenüber: Einerseits verlieren sie den direkten Umsatz durch nicht einlösbare Rezepte, andererseits wandern Kunden ab, die diese Schwierigkeiten nicht tolerieren.

Die Krise um das E-Rezept wirft ein Schlaglicht auf die dringende Notwendigkeit, die digitale Infrastruktur im Gesundheitswesen nicht nur aufzubauen, sondern auch nachhaltig zu pflegen und zu verbessern. Die wiederholten Ausfälle der TI-Server sind ein Symptom für tiefer liegende Probleme in der Implementierung digitaler Gesundheitstechnologien in Deutschland.

Es ist unabdingbar, dass die gematik und andere beteiligte Institutionen eine stabile und zuverlässige IT-Infrastruktur gewährleisten, die den Anforderungen einer modernen Gesundheitsversorgung gerecht wird. Dies beinhaltet auch eine transparente Kommunikation und schnelle Lösungsansätze bei auftretenden Problemen, um das Vertrauen der Apotheker und der Öffentlichkeit zu erhalten.

Darüber hinaus ist es kritisch, dass Apotheken selbst proaktive Maßnahmen ergreifen. Dazu gehört die Schulung des Personals im Umgang mit digitalen Systemen und möglicherweise die Investition in eigene IT-Lösungen, die eine gewisse Unabhängigkeit von den zentralen Servern der gematik bieten könnten.

Langfristig muss das Ziel sein, die digitale Transformation im Gesundheitswesen so zu gestalten, dass sie nicht nur effizient und benutzerfreundlich ist, sondern auch die Resilienz gegen technische Störungen erhöht. Nur so kann das volle Potenzial des E-Rezepts ausgeschöpft und die Versorgung der Patienten sichergestellt werden, ohne dass Apotheken unter den technischen Kinderkrankheiten dieses Systems leiden müssen.

 

Wachsende Belastung: Der Druck hochpreisiger Medikamente auf Apotheken

In der deutschen Apothekenlandschaft zeichnet sich eine tiefgreifende Veränderung ab: Der Anteil hochpreisiger Arzneimittel an den Gesamtabsätzen nimmt kontinuierlich zu. Diese Entwicklung, verstärkt seit Anfang 2023, stellt Apotheker vor eine Reihe finanzieller und operationeller Herausforderungen. Hochpreisige Medikamente sind oft entscheidend für die Behandlung schwerer Krankheiten, erfordern jedoch von den Apotheken eine erhebliche Vorfinanzierung, die weit vor der Erstattung durch die Krankenkassen fällig wird.

Die finanziellen Risiken für Apotheker sind erheblich. Die Notwendigkeit, große Summen zu investieren, um diese Medikamente vorrätig zu halten, kann zu einem ernsthaften Liquiditätsengpass führen. Wenn Krankenkassen Zahlungen verzögern, geraten Apotheken unter Umständen in eine prekäre finanzielle Lage. Darüber hinaus zwingt die Vorfinanzierung Apotheken häufig dazu, auf Kredite zurückzugreifen, die mit hohen Zinssätzen verbunden sein können.

Neben den finanziellen Belastungen stehen Apotheker auch vor logistischen Herausforderungen. Hochpreisige Medikamente erfordern oft spezielle Lagerungsbedingungen und eine sorgfältige Handhabung, um ihre Wirksamkeit und Sicherheit zu gewährleisten. Fehlbestände oder Verwaltungsfehler können nicht nur zu finanziellen Verlusten führen, sondern auch das Wohl der Patienten gefährden.

Die zunehmende Abhängigkeit von hochpreisigen Medikamenten ist nicht nur eine finanzielle Last für die Apotheken, sondern wirft auch Fragen zur langfristigen Tragfähigkeit dieses Trends auf. Es ist an der Zeit, dass Politik und Gesundheitswesen zusammenarbeiten, um realistische Lösungen zu entwickeln, die Apotheken nicht übermäßig belasten.

Eine mögliche Maßnahme könnte die Anpassung der Erstattungsrichtlinien sein, um die finanzielle Last der Apotheken zu verringern. Ebenso könnten verbesserte Zahlungsmodalitäten oder Finanzhilfen für Apotheken, die eine große Menge an hochpreisigen Medikamenten vorhalten, eingeführt werden. Langfristig müssen auch die Pharmaunternehmen in die Pflicht genommen werden, faire Preise zu gewährleisten, die die realen Kosten und den Nutzen dieser lebenswichtigen Medikamente widerspiegeln.

In einem Gesundheitssystem, das zunehmend auf hochpreisige Therapien setzt, müssen die finanziellen und operationellen Lasten gerecht verteilt werden, um eine nachhaltige Versorgung zu sichern. Es ist im Interesse aller, dass Apotheken als wesentliche Säule der Gesundheitsversorgung stabil und handlungsfähig bleiben.

 

Zwischen Sicherheit und Haftung: Die Bedeutung der Berufshaftpflichtversicherung für Apotheken

In der Kette der medizinischen Versorgung spielen Apotheken eine entscheidende Rolle, die über die bloße Abgabe von Medikamenten hinausgeht. Sie agieren als kritische Kontrollinstanzen, die die Sicherheit und Richtigkeit von Arzneimittelverschreibungen gewährleisten. Angesichts dieser bedeutenden Aufgabe ist die rechtliche Absicherung durch eine Berufshaftpflichtversicherung für Apotheken nicht nur eine kluge Entscheidung, sondern eine essenzielle Maßnahme zum Schutz vor potenziellen Haftungsrisiken.

Der Fall des Oberlandesgerichts Köln, bei dem sowohl der Arzt als auch der Apotheker für die Ausgabe einer falsch dosierten Medikation haftbar gemacht wurden, verdeutlicht die potenziellen Risiken, denen Apotheken täglich gegenüberstehen. In diesem Kontext dient die Berufshaftpflichtversicherung nicht nur als Schutzschild gegen finanzielle Verluste durch Rechtsstreitigkeiten, sondern auch als Garant für die Aufrechterhaltung des Betriebs im Falle rechtlicher Auseinandersetzungen.

Für Apothekenbetreiber ist es von größter Wichtigkeit, eine Versicherungspolice zu wählen, die speziell auf die Risiken des Apothekenbetriebs zugeschnitten ist. Eine umfassende Berufshaftpflichtversicherung für Apotheken deckt typischerweise nicht nur Schadensersatzforderungen ab, sondern bietet auch Unterstützung bei der Abwehr ungerechtfertigter Ansprüche. Dies umfasst sowohl die juristischen Kosten als auch etwaige Schadenersatzzahlungen, die aus Fehlern bei der Medikamentenabgabe resultieren können.

Die Priorität einer solchen Versicherung in der Apothekenbranche kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Sie dient der finanziellen Stabilität und der langfristigen Sicherheit des Apothekenbetriebs. Insbesondere bei Apotheken, die eine hohe Anzahl an Verschreibungen bearbeiten, kann das Risiko von Verschreibungsfehlern trotz aller Vorsichtsmaßnahmen nicht vollständig eliminiert werden. In solchen Fällen ist eine Berufshaftpflichtversicherung unverzichtbar, um gegen die finanziellen Folgen von Haftungsansprüchen abgesichert zu sein.

Die Rolle der Apotheken im Gesundheitssystem ist von unschätzbarem Wert, doch mit dieser Rolle kommt auch eine große Verantwortung. Die Notwendigkeit einer spezifischen Berufshaftpflichtversicherung für Apotheken unterstreicht die potenziellen Gefahren, die mit dieser Verantwortung einhergehen. Der Fall des Oberlandesgerichts Köln sollte als ein Weckruf für alle Apothekenbetreiber dienen, die vielleicht noch zögern, in einen umfassenden Versicherungsschutz zu investieren.

Es geht nicht nur darum, sich selbst zu schützen – es geht auch darum, das Vertrauen der Patienten zu wahren. Ein Fehler kann nicht nur finanzielle, sondern auch emotionale und gesundheitliche Auswirkungen haben. Die Berufshaftpflichtversicherung ist daher nicht als Kostenfaktor, sondern als Investition in die Sicherheit und Integrität der Apothekenpraxis zu betrachten. In einem Berufsfeld, in dem der geringste Fehler verheerende Folgen haben kann, ist es entscheidend, alle notwendigen Vorkehrungen zu treffen, um die Kontinuität und Zuverlässigkeit der Patientenversorgung zu gewährleisten.

Die Diskussion um die Berufshaftpflichtversicherung ist auch eine Diskussion über Qualität und Professionalität im Apothekenwesen. Jeder Apothekenbetreiber sollte sich der Tragweite seiner Entscheidungen bewusst sein und die Berufshaftpflichtversicherung als eine Grundlage für qualitativ hochwertige pharmazeutische Arbeit und Patientensicherheit ansehen.

 

Steuerliche Entlastungen bei Betriebsfeiern: Wie Apotheken profitieren können

Betriebsveranstaltungen sind nicht nur Gelegenheiten zur Mitarbeitermotivation und -bindung, sondern bieten auch steuerliche Vorteile, die Apothekeninhaber nutzen können. Diese Events, ob Weihnachtsfeiern, Sommerfeste oder andere gesellige Zusammenkünfte, sind aus steuerrechtlicher Sicht besonders interessant, wenn sie bestimmte Kriterien erfüllen.

Laut aktueller steuerrechtlicher Regelungen können Kosten für Betriebsveranstaltungen bis zu einem Freibetrag von 110 Euro pro Mitarbeiter und Veranstaltung steuer- und sozialversicherungsfrei bleiben. Voraussetzung hierfür ist, dass es sich um übliche Veranstaltungen handelt, an denen grundsätzlich alle Mitarbeiter teilnehmen können. Die Finanzverwaltung erkennt bis zu zwei solcher Veranstaltungen pro Jahr als betrieblich und damit als abzugsfähig an.

Zu den abzugsfähigen Kosten zählen Mieten für Veranstaltungsräume, Bewirtungskosten, Kosten für Künstler oder DJs sowie Aufwendungen für Transport und Übernachtung der Mitarbeiter, sofern diese notwendig sind. Wichtig ist, dass die Kosten pro Mitarbeiter den genannten Freibetrag nicht überschreiten. Andernfalls wird der übersteigende Betrag als geldwerter Vorteil gewertet und muss versteuert werden.

Ein weiterer wesentlicher Punkt ist die korrekte Dokumentation aller Ausgaben. Detaillierte Rechnungen und eine Teilnehmerliste sind essentiell, um im Falle einer steuerlichen Prüfung die Angemessenheit und Notwendigkeit der Ausgaben belegen zu können. Auch sollten Apothekeninhaber darauf achten, dass die Veranstaltungen einen offiziellen Charakter haben und nicht den Eindruck privater Feiern erwecken.

Die Möglichkeit, Kosten für Betriebsfeiern steuerlich geltend zu machen, ist ein wichtiger Aspekt, der zur finanziellen Entlastung von Apothekeninhabern beitragen kann. Während solche Veranstaltungen maßgeblich zur Stärkung des Teamgeistes und zur Wertschätzung der Mitarbeiter beitragen, ermöglicht die steuerliche Absetzbarkeit eine zusätzliche finanzielle Optimierung. In Zeiten wirtschaftlicher Herausforderungen sollten Apothekeninhaber alle verfügbaren steuerlichen Vorteile nutzen, um ihre Betriebe effizient und mitarbeiterfreundlich zu führen. Es ist jedoch wichtig, sich stets von einem Steuerberater aktuell beraten zu lassen, um alle Vorteile korrekt und im Einklang mit den steuerrechtlichen Bestimmungen zu nutzen.

 

Neuausrichtung der Steuerpolitik für Kryptowährungen: Das Bundesfinanzministerium setzt neue Maßstäbe

Das Bundesfinanzministerium hat mit der Veröffentlichung seines neuen Anwendungsschreibens im März dieses Jahres ein deutliches Zeichen gesetzt: Die Besteuerung von Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum und anderen digitalen Assets wird nicht nur ernster genommen, sondern auch an die Dynamiken des digitalen Marktes angepasst. Dieser Schritt folgt auf eine Reihe von höchstrichterlichen Entscheidungen, die in den vergangenen Monaten richtungsweisend für die Behandlung digitaler Währungen im deutschen Steuerrecht waren.

Das Anwendungsschreiben ist eine direkte Antwort auf die wachsende Bedeutung von Kryptowährungen als Anlage- und Zahlungsmittel. Es bietet detaillierte Anweisungen zur steuerlichen Erfassung und Behandlung der verschiedenen Arten von Transaktionen, die mit Kryptowährungen durchgeführt werden können, und schließt damit eine wichtige Lücke im steuerlichen Umgang mit digitalen Assets.

Ein zentraler Punkt des neuen Regelwerks ist die steuerliche Freistellung von Gewinnen aus dem Verkauf von Kryptowährungen nach einer Haltedauer von mehr als einem Jahr. Diese Regelung zielt darauf ab, langfristige Investitionen in den Kryptomarkt zu fördern und spekulative Kurzzeitgeschäfte zu reduzieren. Ein weiterer wesentlicher Aspekt betrifft das Mining von Kryptowährungen, welches nun eindeutig als gewerbliche Tätigkeit klassifiziert wird und somit steuerpflichtig ist. Diese Klassifizierung hat weitreichende Folgen für Miner, die nun ihre Einkünfte entsprechend deklarieren und versteuern müssen.

Das Schreiben behandelt auch die Mehrwertsteuerpflicht bei Transaktionen mit Kryptowährungen und bietet Klarheit für Unternehmen, die Dienstleistungen in Verbindung mit digitalen Währungen anbieten. Es stellt einen entscheidenden Schritt dar, um Kryptowährungen in das bestehende wirtschaftliche und rechtliche System zu integrieren und dabei sowohl Unternehmer als auch Anleger vor rechtlichen Unsicherheiten zu schützen.

Die Anpassung der steuerlichen Richtlinien für Kryptowährungen ist nicht nur eine Reaktion auf die zunehmende Nutzung digitaler Assets, sondern spiegelt auch den globalen Trend zur stärkeren Regulierung dieses volatilen Marktes wider. Deutschland positioniert sich damit als ein Land, das Innovation fördert, dabei aber auch die Notwendigkeit einer regulierten und gerechten Besteuerung sieht.

Das jüngste Anwendungsschreiben des Bundesfinanzministeriums zur Besteuerung von Kryptowährungen markiert einen Wendepunkt in der deutschen Finanzpolitik. Diese neue Richtlinie ist ein kluges Zugeständnis an die Realitäten des digitalen Zeitalters und ein Versuch, die Finanzverwaltung auf die Herausforderungen und Chancen der Blockchain-Technologie vorzubereiten. Die Entscheidung, Gewinne aus dem Handel mit Kryptowährungen nach einer Haltedauer von über einem Jahr von der Steuer zu befreien, zeigt ein fortschrittliches Denken, das langfristige Investitionen belohnt und die Volatilität des Marktes durch die Entmutigung kurzfristiger Spekulationen potenziell mindert.

Die klare Definition von Mining als gewerblicher Tätigkeit trägt ebenfalls zur Professionalisierung und Legitimierung des Minings bei, wodurch dieses Segment der Krypto-Industrie möglicherweise mehr Investoren anziehen wird. Zudem bietet das Schreiben eine dringend benötigte Klarheit für Unternehmen, die im Bereich der Kryptowährungen tätig sind, und fördert somit deren Integration in die formelle Wirtschaft.

Während die neuen Richtlinien in vielerlei Hinsicht begrüßenswert sind, werfen sie auch Fragen hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung des Kryptomarktes auf. Wie wird die deutsche Krypto-Community auf diese steuerlichen Änderungen reagieren? Welchen Einfluss haben diese Regelungen auf die Innovationsfähigkeit Deutschlands im Bereich der digitalen Währungen? Diese und weitere Fragen werden die Diskussionen in den kommenden Monaten bestimmen und sind entscheidend für die Positionierung Deutschlands in der globalen Kryptoökonomie.

 

TSE-Meldepflicht rückt näher: Frist für Kassensysteme endet im Juli 2025

Bereits seit dem Jahr 2016 ist die Einführung der sogenannten Technischen Sicherheitseinrichtung (TSE) gesetzlich verankert. Ziel dieser Maßnahme ist es, Manipulationen an digitalen Kassensystemen zu verhindern und damit eine lückenlose und revisionssichere Aufzeichnung von Geschäftsvorfällen zu gewährleisten. Während die Umsetzung in der Vergangenheit durch Übergangsregelungen und technische Verzögerungen ins Stocken geraten war, wird es nun ernst: Bis spätestens zum 31. Juli 2025 müssen alle elektronischen Aufzeichnungssysteme, die in Betrieben zum Einsatz kommen, an die Finanzverwaltung gemeldet werden.

Die gesetzliche Grundlage für diese Meldepflicht ist § 146a Abs. 4 der Abgabenordnung. Dieser verpflichtet Unternehmen dazu, ihre Kassensysteme, die mit einer TSE ausgestattet sind, digital bei der Finanzbehörde zu registrieren. Zuständig für die Bereitstellung des Meldeverfahrens ist das Bundeszentralamt für Steuern (BZSt), das dafür das sogenannte „Digital interface of the tax authorities“ (DITA) zur Verfügung stellt.

Für die Meldung stehen grundsätzlich zwei technische Wege zur Verfügung: Zum einen die direkte Online-Eingabe über das BZStOnline-Portal (BOP), zum anderen die automatisierte Übertragung über eine standardisierte Schnittstelle. Welche Variante genutzt wird, hängt vor allem von der Art und Anzahl der eingesetzten Kassensysteme sowie von der jeweiligen Softwarestruktur im Unternehmen ab.

Neben den technischen Anforderungen gilt es auch, die organisatorischen Rahmenbedingungen zu beachten. So müssen bei der Meldung unter anderem der Hersteller und die Seriennummer des Kassensystems, die TSE-Identifikationsnummer sowie der Einsatzort angegeben werden. Unternehmen, die dieser Pflicht nicht nachkommen, müssen mit empfindlichen Konsequenzen rechnen – bis hin zur Schätzung der Umsätze durch die Finanzverwaltung.

Besonders für kleine und mittelständische Unternehmen, etwa im Einzelhandel oder in Apotheken, bedeutet die fristgerechte Umsetzung zusätzlichen Aufwand. Auch wenn viele Betriebe ihre Kassensysteme bereits mit einer TSE ausgestattet haben, fehlt häufig noch die formale Registrierung. Die Finanzbehörden mahnen deshalb zur rechtzeitigen Umsetzung, um mögliche Sanktionen zu vermeiden.

Die TSE-Meldepflicht ist kein neues Thema, doch ihre konkrete Umsetzung droht vielen Unternehmen jetzt zum Verhängnis zu werden. Was über Jahre verschoben wurde, steht nun endgültig auf der Agenda – mit einem verbindlichen Enddatum. Dass die Digitalisierung der Kassensysteme und deren Anbindung an die Steuerverwaltung ein wichtiger Schritt im Kampf gegen Steuerbetrug ist, steht außer Frage. Doch die Realität zeigt: Viele Betriebe kämpfen noch immer mit technischen Hürden, fehlender Information oder schlichtem Zeitmangel.

Statt weiterer Aufschübe ist nun Transparenz und Unterstützung gefragt. Die Finanzverwaltung sollte nicht nur auf die Frist verweisen, sondern den Unternehmen auch klare, niedrigschwellige Wege zur Umsetzung aufzeigen. Denn was als Sicherheitsmaßnahme gedacht ist, darf nicht zur bürokratischen Stolperfalle für ehrliche Betriebe werden.

 

Letzter Wille mit Folgen – Warum das Apotheken-Testament frühzeitig geregelt sein sollte

Die Nachfolgeplanung bei Apotheken gehört zu den sensibelsten Themen im Spannungsfeld zwischen Familienrecht, Berufsrecht und Unternehmensfortführung. Immer noch regeln viele Apothekeninhaber ihren letzten Willen zu spät oder gar nicht. Die Folgen sind oft dramatisch: Streit unter Erben, steuerliche Nachteile und schlimmstenfalls das Ende des Apothekenbetriebs.

Kommt es zum Todesfall ohne ein wirksames Testament, greift die gesetzliche Erbfolge. Diese sieht die Bildung einer Erbengemeinschaft vor, an der meist der Ehegatte sowie Abkömmlinge beteiligt sind. Diese Konstruktion bringt nicht nur bürokratische Hürden mit sich – etwa durch notwendige Pflegschaften bei minderjährigen Erben – sondern führt regelmäßig zu Konflikten über die Bewertung und Aufteilung des Apothekenvermögens. Zudem kollidiert sie mit den Anforderungen des § 9 Apothekengesetz, der die Verpachtung der Apotheke ausschließlich einem privilegierten Personenkreis erlaubt.

Besonders heikel: Sobald ein Mitglied der Erbengemeinschaft nicht mehr die Voraussetzungen des § 9 ApoG erfüllt – etwa durch Alter oder fehlende Approbation –, entfällt das Verpachtungsrecht für alle Beteiligten. In solchen Fällen bleibt nur der Weg über eine kostenintensive Erbauseinandersetzung, eine Übertragung von Erbteilen oder ein kompletter Verzicht. Für den Apothekenbetrieb kann dies das wirtschaftliche Aus bedeuten.

Dem lässt sich nur mit einer frühzeitig gestalteten testamentarischen Verfügung begegnen. Möglichkeiten bestehen etwa im Berliner Testament, bei dem sich Ehegatten gegenseitig als Alleinerben einsetzen, oder in der Kombination aus Alleinerbenschaft und Vermächtnisregelung zur Wahrung von Steuerfreibeträgen und zur Vermeidung von Pflichtteilsansprüchen. Auch eine Konstruktion mit Vor- und Nacherbschaft kann sinnvoll sein, wenn die Verpachtungsberechtigung über zwei Generationen gesichert werden soll.

Ein entscheidender Punkt bleibt dabei die unmittelbare Erbenstellung des verpachtungsberechtigten Personenkreises. Nur wenn Kinder oder Ehegatten direkt vom Apothekeninhaber erben, können sie die Apotheke nach dessen Tod verpachten. Wird diese Voraussetzung durch eine unbedachte testamentarische Gestaltung unterlaufen, geht nicht nur ein wesentlicher Vermögenswert verloren – auch die Fortführung der Apotheke im Sinne des Verstorbenen ist dann nicht mehr möglich.

Angesichts der engen berufsrechtlichen Vorgaben, der steuerlichen Risiken und der familiären Komplexität erscheint eine individuelle Testamentsgestaltung für Apothekeninhaber unumgänglich. Wer sich dieser Verantwortung entzieht, riskiert nicht nur juristische Unsicherheit, sondern unter Umständen auch den dauerhaften Verlust eines über Jahrzehnte aufgebauten Unternehmens.

Der Tod ist sicher – aber seine Folgen müssen es nicht sein. Gerade für Apothekeninhaber, deren Betrieb nicht nur Unternehmen, sondern oft auch Lebenswerk ist, sollte die Nachlassregelung ein zentrales Element der Vorsorge sein. Die gesetzliche Erbfolge taugt nicht für die Besonderheiten eines berufsrechtlich regulierten Unternehmens. Die Erfahrung zeigt: Ein fehlendes oder ungenaues Testament führt im Apothekenbereich schnell zu unkalkulierbaren juristischen und wirtschaftlichen Risiken.

Wer nicht rechtzeitig handelt, überlässt die Apothekenzukunft dem Zufall – und verpasst die Chance, familiäre Interessen, betriebliche Kontinuität und rechtliche Vorgaben in Einklang zu bringen. Testamentsgestaltung ist kein Tabuthema, sondern unternehmerische Pflicht.

 

Unternehmerische Reue: Was Apothekeninhaber mit dem Wissen von heute anders machen würden

Die unternehmerische Verantwortung, die mit der Leitung einer Apotheke einhergeht, wird häufig unterschätzt – vor allem zu Beginn der Selbstständigkeit. Viele Apothekeninhaber, die heute auf mehrere Jahre Berufserfahrung zurückblicken, äußern in vertraulichen Gesprächen denselben Tenor: Mit dem Wissen von heute hätten sie vieles anders gemacht. Nicht aus Leichtsinn oder Nachlässigkeit, sondern weil ökonomisches Denken zu Beginn häufig von fachlicher Leidenschaft überlagert wurde. Rückblickend zeigen sich Strukturen und Versäumnisse, die oft nicht sofort ins Auge fielen, deren Auswirkungen jedoch langfristig tiefgreifend waren.

Ein zentrales Versäumnis betrifft die fehlende Priorisierung der Liquiditätsplanung. Während der Umsatz oft als Gradmesser für den Erfolg galt, geriet der tatsächlich verfügbare Zahlungsmittelbestand in den Hintergrund. Die Folge: Liquiditätsengpässe in kritischen Phasen, etwa bei Umsatzrückgängen, plötzlichen Steuernachzahlungen oder unerwarteten Investitionen. Viele hätten sich gewünscht, von Anfang an ein tagesaktuelles Controlling-System etabliert zu haben, das nicht nur Rückblick, sondern auch Vorschau ermöglicht – etwa in Form rollierender Liquiditätspläne. Ein solches System hätte nicht nur die Handlungsfähigkeit gesichert, sondern auch frühzeitig auf finanzielle Schieflagen hingewiesen.

Eng damit verbunden ist die Einsicht, dass finanzielle Warnsignale zu spät oder gar nicht erkannt wurden. Hohe Personalkosten in Relation zum Rohertrag, ein zunehmender Lagerwert bei stagnierenden Umsätzen oder Rückgänge bei den Privatumsätzen sind typische Beispiele. Sie wurden häufig als temporäre Schwankungen abgetan, anstatt strukturell hinterfragt zu werden. Erst die kumulierte Wirkung solcher Entwicklungen machte deutlich, dass frühzeitige Analysen und Grenzwertsysteme notwendig gewesen wären – ein Aspekt, der heute in vielen Apotheken mühsam nachgerüstet wird.

Auch die fehlende Vorbereitung auf Worst-Case-Szenarien rächte sich bei vielen Apothekenbetreibern. Der Gedanke, was passieren würde, wenn ein Hauptlieferant ausfällt, ein Cyberangriff die EDV lahmlegt oder das Personal krankheitsbedingt längerfristig ausfällt, wurde selten systematisch durchdacht. Notfallpläne existierten nicht oder waren unvollständig. Dabei hätte ein vorausschauendes Risikomanagement – mit klaren Abläufen, Ansprechpartnern und Maßnahmen – im Ernstfall nicht nur Stress reduziert, sondern auch existenzielle Gefahren minimiert.

Ein weiteres häufig genanntes Versäumnis betrifft den Umgang mit Verträgen – ob mit Banken, Vermietern oder Großhändlern. Oft wurden Konditionen akzeptiert, ohne sie regelmäßig auf ihre Angemessenheit zu überprüfen oder nachzuverhandeln. Dabei hätten angepasste Zahlungsziele, Staffelpreise oder Mietanpassungen in wirtschaftlich angespannten Lagen wichtige finanzielle Luft verschaffen können. Die Erkenntnis, dass auch bestehende Verträge verhandelbar sind, kam bei vielen zu spät.

Die Rolle des Steuerberaters wurde in vielen Fällen missverstanden. Statt diesen aktiv in betriebswirtschaftliche Überlegungen einzubeziehen und regelmäßig aktuelle Auswertungen einzufordern, wurde er primär als Erfüllungsgehilfe für gesetzliche Pflichten wahrgenommen. Die BWA kam oft mit erheblicher Verzögerung – wenn überhaupt. Dabei wären aktuelle betriebswirtschaftliche Kennzahlen ein unverzichtbares Steuerungsinstrument gewesen. Einige Apothekeninhaber berichten sogar, dass sie über Jahre hinweg ohne belastbare Monatsauswertungen wirtschafteten – eine Praxis, die sie heute als grob fahrlässig einstufen würden.

Auch auf strategischer Ebene fehlte vielfach ein klar definiertes Zielbild. Statt einer langfristigen Perspektive – etwa der Etablierung als Kompetenzzentrum, Spezialisierung auf bestimmte Versorgungsbereiche oder Planung einer späteren Übergabe – dominierten operative Zwänge. Die Apotheke wurde „betrieben“, aber nicht „entwickelt“. Unternehmerischer Weitblick, der sich in einem konsistenten Konzept für Personalentwicklung, Prozessgestaltung und Expansion niederschlägt, wurde häufig erst im Krisenfall nachgeholt.

Der kontinuierliche Aufbau finanzieller Rücklagen wurde ebenfalls vernachlässigt. In der Anfangsphase standen Investitionen und Konsum häufig im Vordergrund, ohne dass systematisch Reserven für schwierige Zeiten aufgebaut wurden. Viele Apotheken wären besser durch wirtschaftliche Dellen gekommen, hätten sie von Beginn an eine Liquiditätsreserve in Höhe mehrerer Monatsausgaben gebildet.

Ein strukturelles Problem offenbarte sich zudem bei der mangelhaften Vorbereitung auf Lieferengpässe. Gerade in Zeiten globaler Instabilität zeigte sich, dass eine zu enge Bindung an wenige Lieferanten, fehlende Alternativstrategien und geringe Lagerreichweiten zu ernsthaften Versorgungsproblemen führen können. Apotheken, die frühzeitig auf eine flexible Beschaffungspolitik und strategische Bevorratung setzten, waren klar im Vorteil.

Ebenfalls kritisch beurteilt wird heute die fehlende Bereitschaft zur kontinuierlichen Weiterbildung in Betriebswirtschaft und Finanzwesen. Während Fortbildungen im pharmazeutischen Bereich selbstverständlich waren, blieben ökonomische Themen oft außen vor – mit gravierenden Folgen. Die eigene Rolle als Unternehmer wurde unterschätzt, Verantwortung delegiert, Zahlen nicht verstanden oder ignoriert.

Auch der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen wurde vielerorts als verzichtbar angesehen. Dabei hätten regelmäßige Gespräche im Netzwerk – ob formal organisiert oder informell – oft entscheidende Impulse liefern können, um betriebliche Prozesse zu verbessern oder strategische Fehler früh zu erkennen.

Und nicht zuletzt: Die digitale Transformation wurde unterschätzt oder zu zögerlich angegangen. Dabei hätten moderne Warenwirtschaftssysteme, digitale Kundenbindung, automatisierte Abläufe oder Online-Kommunikation nicht nur Prozesse optimiert, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit deutlich gesteigert. Der Fehler lag häufig nicht in der Technik selbst, sondern im mangelnden strategischen Willen zur Digitalisierung – ein Versäumnis, das sich heute schmerzlich bemerkbar macht.

Der Blick zurück ist keine einfache Übung. Wer als Apothekeninhaber mit sich selbst ins Gericht geht, erkennt nicht nur Fehler, sondern auch verpasste Chancen. Doch dieser Rückblick ist wertvoller als jede theoretische Schulung – denn er basiert auf realen Erfahrungen, die unternehmerische Realität in all ihren Facetten widerspiegeln.

Was lässt sich daraus lernen? Zunächst einmal, dass wirtschaftlicher Erfolg keine Selbstverständlichkeit ist – auch nicht bei guter fachlicher Arbeit. Eine Apotheke ist ein komplexes Unternehmen, das täglich finanziell gesteuert, betriebswirtschaftlich durchdacht und strategisch entwickelt werden muss. Wer dies ignoriert, überlässt seinen Erfolg dem Zufall – und kann in turbulenten Zeiten schnell in Schieflage geraten.

Die zentrale Lehre lautet: Unternehmerische Kompetenz ist kein „Nice-to-have“, sondern ein Muss. Wer heute gründet oder eine bestehende Apotheke übernimmt, sollte nicht nur Arzneimittel lieben, sondern auch Excel-Tabellen verstehen, Liquiditätspläne lesen und Kennzahlen deuten können. Der Steuerberater darf kein entfernter Dienstleister sein, sondern muss als strategischer Partner eng eingebunden werden. Ebenso sollten Verträge regelmäßig hinterfragt, Prozesse kontinuierlich optimiert und Notfallszenarien realistisch durchgespielt werden.

Auch der unternehmerische Mut zur Digitalisierung ist nicht länger optional. Wer sich heute digitalen Prozessen verschließt, riskiert nicht nur Effizienzverluste, sondern auch den Anschluss an eine sich wandelnde Kundenerwartung. Und schließlich: Austausch mit anderen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern Ausdruck von Professionalität. Wer kluge Köpfe um Rat fragt, erweitert nicht nur sein Wissen, sondern reduziert das Risiko folgenschwerer Fehlentscheidungen.

Die gute Nachricht: Es ist nie zu spät, alte Versäumnisse zu korrigieren. Doch je früher die unternehmerische Reife beginnt, desto besser die Chancen, eine Apotheke wirtschaftlich stabil, zukunftssicher und erfolgreich zu führen. Der Blick zurück sollte daher kein Anlass für Selbstvorwürfe sein – sondern ein Antrieb für bessere Entscheidungen ab morgen.

 

Glosse: Die Landpartie der Pillendreher – Zwischen Kuhweiden und Rezeptblöcken

In einem Land, in dem es mehr Apotheken gibt als McDonald's Filialen, ist die jüngste Nachricht aus der Welt der Pharmazie wie ein frischer Windstoß über eine müde Sommerwiese. Die AG Gesundheit, ein Gremium, das offenbar mehr auf den Monopoly-Brettern der Bundesrepublik spielt als in staubigen Büros, hat eine neue Wende im Vergütungsdrama der Apotheken eingeläutet: Mehr Geld für alle – aber besonders für jene, die sich zwischen Kuhfladen und Kornfeldern niederlassen.

Die Erhöhung des Fixums pro Rx-Packung von 8,35 auf 9,50 Euro klingt zunächst wie ein trockener Buchhaltungseintrag, doch die zusätzliche Prämie für ländliche Apotheken, die bis zu 11 Euro reichen kann, ist das wahre Zückerchen in diesem Gesetzestext. Man stelle sich vor: Apotheker, sonst gewohnt an das gedämpfte Licht ihrer städtischen Wirkungsstätten, schnüren nun die Wanderstiefel, um neue Geschäftsfronten zwischen Feldern und Bauernmärkten zu eröffnen.

Doch diese plötzliche "Landlust" ist mehr als nur der Versuch, dem städtischen Smog zu entkommen. Es ist ein kluger Schachzug im großen Spiel der Pharmazie. Wer hätte gedacht, dass das ruhige Landleben plötzlich zum Epizentrum des pharmazeutischen Unternehmertums avancieren könnte? Und so ziehen unsere Apotheker los, bepackt mit Tabletten und Tinkturen, bereit, die ländlichen Gefilde nicht nur mit Medizin, sondern auch mit einer Prise städtischer Raffinesse zu versorgen.

Das Land, bisher eine Bühne für Schafe und traktorfahrende Landwirte, wird plötzlich zu einem Hotspot für die Pillendreher. Die einst ruhigen Dorfapotheken sehen sich einer Invasion städtischer Kollegen gegenüber, die mit ihren schicken Baristasets und Wi-Fi-fähigen Wartezimmern das Dorfleben revolutionieren könnten. Die Dorfbewohner, bisher gewohnt an den gemächlichen Gang zum nächsten Arzt, finden nun moderne Gesundheitsversorgung vor ihrer Haustür – ob sie wollen oder nicht.

Aber die Stadtflucht birgt auch ihre Tücken. Denn wo zuvor die größte Aufregung der jährliche Kuchenbasar war, gibt es nun Wettbewerb. Apotheken, die sich an jeder Ecke drängeln, bieten plötzlich Rabatte auf Hustensaft und führen Treueprogramme ein, die selbst den eifrigsten Punktesammler überfordern könnten. Der ländliche Pharmamarkt wird zum Kampfgebiet, wo jeder um das größte Stück vom Kuchen – oder sollte man sagen, vom Blisterpack – kämpft.

Und so stellt sich heraus, dass das ländliche Apothekenparadies vielleicht nicht ganz das Gelbe vom Ei ist. Mit jedem zusätzlichen Apotheker im Dorf sinkt die Exklusivität, und bald könnte das sorgfältig aufgebaute Geschäft nur noch einer von vielen sein. Die Pharmazie auf dem Land – einst eine beschauliche Angelegenheit – wird zum Schauplatz eines erbitterten Pillenduells.

In dieser Glosse des Lebens, wo die AG Gesundheit die Regeln schreibt und die Apotheker die Würfel rollen, bleibt nur zu hoffen, dass am Ende nicht nur die Medizin, sondern auch der Humor nicht zu kurz kommt. Denn eines ist sicher: Wenn die Pharmazeuten ins Grüne ziehen, ist das Landleben nie wieder wie zuvor.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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