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  • 31.03.2025 – Apotheke schließt nach Mietanstieg und Umsatzrückgang
    31.03.2025 – Apotheke schließt nach Mietanstieg und Umsatzrückgang
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Die wirtschaftliche Belastung im Apothekenwesen erreicht einen neuen Höhepunkt: Trotz Investitionen und moderner Ausstattung sehen sich i...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheke schließt nach Mietanstieg und Umsatzrückgang

 

Wachsende Kosten, sinkende Erträge und fehlende Reformen bringen immer mehr Apotheken an ihre wirtschaftlichen Grenzen

Die wirtschaftliche Belastung im Apothekenwesen erreicht einen neuen Höhepunkt: Trotz Investitionen und moderner Ausstattung sehen sich immer mehr Betriebe zur Schließung gezwungen. Der aktuelle Fall verdeutlicht, wie steigende Fixkosten und ausbleibende Reformen die Existenz vieler Apotheken bedrohen – und welche Maßnahmen jetzt erforderlich sind, um die wohnortnahe Versorgung zu sichern.


Der Apothekenmarkt in Deutschland steht zunehmend unter Druck – ein Umstand, den nun ein weiterer Standort mit der endgültigen Schließung zu spüren bekam. Nach Angaben aus dem Umfeld der Betreiber war der Rückzug wirtschaftlich unausweichlich. Hauptgründe: eine massive Mietsteigerung und dauerhaft rückläufige Umsätze. Auch eine frühere Investition in die Modernisierung konnte das wirtschaftliche Ungleichgewicht nicht mehr ausgleichen. Der Betrieb war auf Dauer nicht mehr kostendeckend.

Der Fall steht exemplarisch für ein Problem, das sich bundesweit verschärft. Apotheken in Deutschland sehen sich mit einer wachsenden Kombination struktureller Herausforderungen konfrontiert. Dazu zählen nicht nur inflationsbedingte Kostensteigerungen bei Personal, Energie und Miete, sondern auch zunehmender bürokratischer Aufwand, Lieferengpässe bei Medikamenten, ein wachsender Fachkräftemangel und die zunehmende Verlagerung von Arzneimittelumsätzen in den Versandhandel.

Inhabergeführte Apotheken sind besonders betroffen. Anders als große Filialunternehmen oder digitale Anbieter verfügen sie nicht über wirtschaftliche Rücklagen oder Skaleneffekte, die kurzfristige Einbußen abfedern könnten. Der wirtschaftliche Spielraum wird zunehmend enger, zumal viele Fixkosten – darunter insbesondere die Miete – kaum beeinflussbar sind. Gewerbliche Mietverträge bieten in aller Regel keinen Schutz vor Preissprüngen, und Anpassungen lassen sich oft nur zu Lasten der Rentabilität auffangen.

Hinzu kommt die Unsicherheit über die politische Entwicklung. Viele Apothekenbetreiber fühlen sich mit ihren Problemen alleingelassen. Die Reformpläne der Bundesregierung, etwa zur Umstrukturierung der Apothekenvergütung oder zur Einführung neuer pharmazeutischer Dienstleistungen, schaffen bislang keine Entlastung. Im Gegenteil: Der bürokratische Aufwand steigt, während die Honorierung oft nicht ausreicht, um die damit verbundenen Mehrbelastungen wirtschaftlich abzufangen.

Auch demografische und regionale Unterschiede verschärfen die Lage. In strukturschwachen Regionen bricht die Kundschaft zunehmend weg, während in Städten die Mietpreise explodieren. Die Folge ist eine Erosion der flächendeckenden Versorgung: Immer mehr Apotheken schließen – nicht aus mangelndem Engagement, sondern aus wirtschaftlicher Notwendigkeit.

Für die betroffene Bevölkerung bedeutet jede Schließung einen Verlust an Versorgungsnähe, Vertrautheit und medizinischer Erreichbarkeit. Besonders ältere oder mobilitätseingeschränkte Menschen sind auf eine ortsnahe Apotheke angewiesen. Wenn Standorte wegbrechen, verlängern sich nicht nur die Wege, sondern auch die Wartezeiten und der Zugang zu Beratung und Akutmedikation wird erschwert.

Experten fordern seit Langem ein politisches Umdenken. Ohne gezielte Gegenmaßnahmen, so die Einschätzung vieler Branchenkenner, droht in den kommenden Jahren eine dramatische Ausdünnung der Apothekenlandschaft – mit schwerwiegenden Folgen für die Versorgungssicherheit.


Kommentar:

Die Schließung einer weiteren Apotheke mag zunächst wie ein betriebswirtschaftlicher Einzelfall erscheinen – tatsächlich aber steht sie für ein tiefer liegendes, systemisches Problem. Immer häufiger sind es keine Managementfehler oder Versorgungsmängel, die zur Aufgabe führen, sondern externe Faktoren: Mietsteigerungen, Honorardruck, Personalknappheit, Reformstaus.

Wer heute eine Apotheke betreibt, bewegt sich in einem Spannungsfeld aus medizinischem Anspruch und ökonomischem Überlebenskampf. Die Rolle der Apotheke als wohnortnahe Gesundheitsinstanz, als erste Anlaufstelle für akute Beschwerden, als niedrigschwelliger Beratungspunkt für chronisch Erkrankte – all das steht auf dem Spiel, wenn die wirtschaftliche Grundlage weiter erodiert.

Dass selbst modernisierte Betriebe mit klarem Konzept keine wirtschaftliche Perspektive mehr sehen, ist ein besorgniserregendes Zeichen. Denn es zeigt: Die bisherigen politischen Instrumente greifen nicht. Eine Reform der Apothekenvergütung, die dem tatsächlichen Aufwand und der Verantwortung gerecht wird, ist ebenso überfällig wie eine Mietpreiskontrolle für systemrelevante Versorgungsbetriebe.

Gleichzeitig müssen bürokratische Lasten abgebaut und gezielte Investitionsanreize geschaffen werden – insbesondere für kleinere, unabhängige Apotheken. Sonst droht ein schleichender Rückzug aus der Fläche, der weder durch Versandhandel noch durch digitale Angebote kompensiert werden kann.

Die Apothekenkrise ist keine stille Entwicklung – sie ist ein lauter Hilferuf. Wer ihn ignoriert, riskiert nicht nur das wirtschaftliche Aus zahlreicher Betriebe, sondern auch eine tiefgreifende Schwächung des Gesundheitswesens in seiner alltäglichen, wohnortnahen Form. Die Zeit für politische Kurskorrekturen ist längst überfällig.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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