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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Apotheken sind unverzichtbare Stützen eines Gesundheitssystems im Wandel – doch ihr Schutz hinkt der Realität hinterher. Während die Anforderungen steigen, von Impfungen über digitale Prozesse bis zur Heimversorgung, wächst auch das Risiko. Viele Betriebe sind unzureichend abgesichert, obwohl rechtliche Grauzonen, Datenschutzpflichten und Haftungsfragen den Alltag prägen. Das Einsammeln elektronischer Gesundheitskarten durch Boten steht ebenso in der Kritik wie das Fehlen branchenspezifischer Versicherungen. Gleichzeitig verschieben sich die Kräfte im Markt: Großhändler bündeln digitale Plattformen, während politische Vorhaben neue Herausforderungen bringen. Und all das geschieht in einer Gesellschaft, die sich zunehmend polarisiert – mit direkten Auswirkungen auf das Vertrauen in Institutionen wie die Apotheke vor Ort.
Apotheken gelten zunehmend als systemrelevante Säulen der medizinischen Grundversorgung in Deutschland. Inmitten eines Gesundheitswesens, das durch Reformstau, Fachkräftemangel und Digitalisierung unter Druck geraten ist, nehmen sie Aufgaben weit über die klassische Arzneimittelabgabe hinaus wahr. Impfungen, Medikationsanalysen, pharmazeutische Dienstleistungen und die Unterstützung bei der Nutzung digitaler Anwendungen wie E-Rezept oder eMedikationsplan gehören mittlerweile zum Alltag vieler Apotheken. Die Anforderungen an Apothekerinnen und Apotheker sind dabei nicht nur in der Breite, sondern auch in der Tiefe gestiegen. Gleichzeitig ist das Risikoprofil deutlich komplexer geworden. Wirtschaftlicher Druck, IT-Sicherheitsrisiken, regulatorische Unsicherheiten und haftungsrelevante Tätigkeiten wie die Heimversorgung oder pharmazeutische Dienstleistungen machen deutlich, dass ein branchenspezifischer Versicherungsschutz nicht länger eine Option, sondern eine Notwendigkeit ist.
Tatsächlich zeigt sich in der Praxis immer häufiger, dass viele Apotheken unzureichend oder falsch versichert sind. Standardpolicen decken oft nicht die branchentypischen Risiken ab – etwa bei Retaxationen durch gesetzliche Krankenkassen, bei DSGVO-Verstößen im Zusammenhang mit digitalen Anwendungen oder bei Schäden im Rahmen der Heimversorgung. Gerade bei Letzterem offenbaren sich teils gravierende Lücken: Heimversorgende Apotheken müssen sich beispielsweise mit der organisatorisch wie rechtlich sensiblen Aufgabe auseinandersetzen, elektronische Gesundheitskarten (eGK) von Patientinnen und Patienten einzusammeln. In vielen Fällen wird dafür ein Bote eingesetzt, der die Karten in stationären Einrichtungen abholt. Diese Praxis ist jedoch rechtlich umstritten. Bereits im Februar 2021 hat das Landgericht Magdeburg einem Apothekeninhaber untersagt, sich Versichertenkarten aushändigen zu lassen und diese in Arztpraxen zu bringen – ein Urteil, das viele Fragen zur datenschutzrechtlichen und haftungsrechtlichen Bewertung solcher Vorgänge aufwirft. Apotheken benötigen hier nicht nur klare rechtliche Leitlinien, sondern auch maßgeschneiderte Versicherungslösungen, die im Schadensfall greifen und rechtliche Auseinandersetzungen absichern.
Auch im digitalen Bereich erleben Apotheken derzeit tiefgreifende Umbrüche. Der Großhändler Alliance Healthcare Deutschland (AHD), lange Zeit mit dem eigenen Portal Apotheke.com im Markt vertreten, hat angekündigt, sich künftig dem bereits etablierten Angebot IhreApotheken.de (IA.de) anzuschließen. Diese Entscheidung spiegelt den Trend zur Zentralisierung digitaler Apothekenplattformen wider und unterstreicht den zunehmenden Wettbewerbsdruck im digitalen Raum. Für Apotheken bedeutet dies eine strategische Neuausrichtung: Sie müssen sich nicht nur in der analogen Welt behaupten, sondern auch digitale Sichtbarkeit, funktionierende Online-Bestellprozesse und Datenschutzkonformität sicherstellen – ein weiterer Aspekt, der den Bedarf an spezialisierten Cyberversicherungen und Betriebsunterbrechungspolicen verstärkt.
Parallel zu diesen branchenspezifischen Entwicklungen bereitet die Bundesregierung Maßnahmen für die kommende 21. Legislaturperiode vor. In den aktuellen Vorhabenvorschlägen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), die rund 600 Seiten umfassen, finden sich auch gesundheitspolitische Projekte. Darunter etwa die Förderung digitaler Gesundheitsanwendungen, der Ausbau telemedizinischer Angebote und die Schaffung regulatorischer Klarheit im Bereich der sektorenübergreifenden Versorgung. Zwar sind viele der Vorschläge noch vage formuliert, doch zeichnen sie ein Bild davon, wie das Gesundheitssystem der Zukunft aussehen könnte: digitaler, stärker vernetzt, aber auch anspruchsvoller für die Leistungserbringer. Für Apotheken bedeutet das zusätzliche Aufgaben, aber auch zusätzliche Risiken – vor allem, wenn gesetzliche Vorgaben sich schnell ändern oder digitale Infrastrukturen versagen.
Diese Entwicklungen lassen sich nicht losgelöst von gesamtgesellschaftlichen und politischen Veränderungen betrachten. Deutschland steht an einem demokratischen Wendepunkt, der von einer wachsenden gesellschaftlichen Polarisierung geprägt ist. Soziale Unsicherheiten, wirtschaftlicher Strukturwandel, Migrationsdebatten und der zunehmende Vertrauensverlust in staatliche Institutionen setzen das demokratische Fundament unter Druck. Die Herausforderungen im Gesundheitswesen – etwa bei der Finanzierung, beim Zugang zu Leistungen oder bei der Verteilung medizinischer Ressourcen – spiegeln diese Dynamiken wider. Apotheken geraten in diesem Spannungsfeld zunehmend zwischen die Fronten: Sie müssen einerseits den Anforderungen eines funktionierenden Gesundheitssystems gerecht werden, andererseits aber auch mit den realen Einschränkungen wirtschaftlicher Machbarkeit, bürokratischer Überfrachtung und gesellschaftlicher Erwartungen umgehen.
Insgesamt wird deutlich: Der Wandel im Apothekenwesen ist Teil eines größeren Transformationsprozesses, der tief in die Struktur des Gemeinwesens hineinwirkt. Die Frage, ob der bestehende Versicherungsschutz für Apotheken noch ausreichend ist, lässt sich vor diesem Hintergrund klar beantworten – in den meisten Fällen lautet sie: nein. Es braucht eine neue Generation branchenspezifischer Absicherung, die nicht nur klassische Betriebsrisiken abdeckt, sondern auch auf die komplexe Gemengelage aus Digitalisierung, Regulierung, Haftung und gesellschaftlichem Druck eingeht. Nur so lässt sich gewährleisten, dass Apotheken auch in Zukunft verlässlich, sicher und wirtschaftlich stabil agieren können – und damit ihren Beitrag zur Stabilisierung eines Gesundheitswesens leisten, das längst an seine systemischen Grenzen gestoßen ist.
Die Apotheke ist längst mehr als ein Ort der Arzneimittelabgabe – sie ist Krisenmanagerin, Digitalisierungshelferin, Gesundheitsberaterin und oft der letzte niedrigschwellige Zugang zum Gesundheitssystem. Doch während die Erwartungen an die Apotheken steigen, hinkt der Schutz hinterher. Es ist paradox: Die Politik deklariert Apotheken als systemrelevant, lässt sie aber in zentralen Fragen der Absicherung im Regen stehen. Wer pharmazeutische Dienstleistungen, digitale Prozesse und Heimversorgung fordert, muss auch die dafür notwendigen rechtlichen und versicherungstechnischen Rahmenbedingungen schaffen – alles andere ist Augenwischerei.
Besonders alarmierend ist, wie sehr sich Anspruch und Realität beim Versicherungsschutz auseinanderentwickelt haben. Standardpolicen mögen für Einzelhändler ausreichen, nicht aber für Apotheken, deren Risikoprofil durch Datenschutzverpflichtungen, Retaxationen und komplexe Versorgungssituationen geprägt ist. Heimversorgung mit eGK-Sammelaktionen, digitale Plattformanbindung, Impfberatung und Medikationsanalysen sind keine Nebenjobs – sie sind potenzielle Haftungsrisiken, die spezialisierten Schutz erfordern.
Gleichzeitig zeigt sich, dass viele Apothekeninhaber diesen Entwicklungen hinterherlaufen, oft aus Zeitmangel, manchmal aus Unkenntnis, zuweilen aus falsch verstandenem Sparzwang. Dabei ist klar: Wer in Zeiten wachsender Unsicherheit nicht in eine belastbare Absicherung investiert, spielt mit der Existenz seiner Apotheke – und gefährdet damit auch einen zentralen Pfeiler der wohnortnahen Gesundheitsversorgung.
Die Politik muss endlich verstehen, dass Versorgungssicherheit auch Absicherungssicherheit bedeutet. Und die Apothekerschaft muss sich stärker vernetzen, beraten lassen und vorausschauend handeln. Ein branchenspezifischer Versicherungsschutz ist kein Luxus, sondern überlebenswichtig. Denn wer systemrelevant ist, darf nicht ungeschützt bleiben.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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