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  • 31.03.2025 – Private Entnahmepläne: Jeder Dritte sorgt im Alter selbst vor
    31.03.2025 – Private Entnahmepläne: Jeder Dritte sorgt im Alter selbst vor
    SICHERHEIT | Medienspiegel & Presse | Der Ruhestand steht kurz bevor und eine Rentenlücke tut sich auf. Wer privat vorgesorgt hat, kann sich aus seinem eigenen Vermögen eine eig...

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SICHERHEIT | Medienspiegel & Presse |

Private Entnahmepläne: Jeder Dritte sorgt im Alter selbst vor

 

Wenn die Rente nicht reicht, greifen viele Ruheständler auf eigenes Vermögen zurück – doch falsche Planung kann existenzielle Folgen haben

Immer mehr Menschen stehen im Alter vor finanziellen Engpässen, weil die gesetzliche Rente nicht ausreicht. Wer privat vorgesorgt hat, kann mithilfe eines Entnahmeplans selbst für regelmäßige Auszahlungen aus dem eigenen Vermögen sorgen. Doch dieses Modell birgt Risiken und verlangt fundierte Entscheidungen zu Steuern, Lebenserwartung und Kapitalerhalt. Ein Blick auf Chancen, Grenzen und gesellschaftliche Verantwortung.


Angesichts sinkender gesetzlicher Rentenniveaus und steigender Lebenshaltungskosten wächst in Deutschland die Bedeutung privater Vorsorge. Viele Menschen, die in den kommenden Jahren in den Ruhestand treten, sehen sich mit einer finanziellen Lücke konfrontiert. Wer in der Erwerbsphase ein Vermögen angespart hat, etwa durch Sparpläne, Fonds oder sonstige Kapitalanlagen, kann mithilfe eines sogenannten Entnahmeplans versuchen, diese Lücke zu schließen. Dabei handelt es sich um ein Konzept, bei dem der Sparer aus seinem eigenen Vermögen regelmäßig Beträge entnimmt – mit dem Ziel, sich eine lebensnahe Zusatzrente selbst zu organisieren. Doch so einfach die Idee klingt, so komplex ist ihre Umsetzung.

Ein Entnahmeplan erfordert zunächst eine präzise Kalkulation: Wie hoch ist das vorhandene Vermögen? Wie lange soll es reichen? Und wie viel kann entnommen werden, ohne dass die Reserven vorzeitig aufgebraucht sind? Die zentrale Herausforderung liegt in der Ungewissheit über die eigene Lebenserwartung sowie die Entwicklung von Inflation und Kapitalmärkten. Wer zu optimistisch plant, läuft Gefahr, im hohen Alter ohne finanzielle Mittel dazustehen. Wer hingegen zu vorsichtig agiert, entnimmt möglicherweise zu wenig und schränkt sich unnötig ein.

Wesentlich ist die Höhe der Entnahmerate. Eine oft empfohlene Faustregel besagt, dass eine jährliche Entnahme von 3 bis maximal 4 Prozent des Vermögens langfristig tragfähig ist – vorausgesetzt, das Kapital bleibt weiterhin investiert und erwirtschaftet eine gewisse Rendite. Doch diese Renditen sind keine Garantie. Insbesondere bei volatilen Märkten oder bei einem plötzlichen Einbruch von Aktienkursen kann ein zu hoher Kapitalverbrauch zu einem ungewollt schnellen Vermögensverzehr führen. Gerade in den ersten Jahren des Ruhestands, wenn Verluste am stärksten durchschlagen, ist Vorsicht geboten.

Zudem spielen steuerliche Aspekte eine wichtige Rolle. Kapitalerträge unterliegen der Abgeltungsteuer. Werden Fondsanteile verkauft, fällt gegebenenfalls zusätzlich ein Gewinn an, der versteuert werden muss. Zwar können Sparer den Sparer-Pauschbetrag geltend machen, doch wer größere Summen entnimmt, muss mit nicht unerheblichen Steuerabzügen rechnen. Eine genaue Planung unter Berücksichtigung der Steuerlast ist daher unabdingbar. Auch die Frage, ob das Vermögen im Alter noch für Pflegekosten oder Notlagen verfügbar sein sollte, muss in die Überlegungen einbezogen werden.

Ein weiterer Aspekt ist die psychologische Komponente. Viele Menschen tun sich schwer damit, das über Jahre aufgebaute Vermögen im Alter gezielt abzubauen. Der Wunsch, etwas zu hinterlassen, konkurriert oft mit dem Bedürfnis, den Ruhestand in finanzieller Sicherheit zu verbringen. Ein strukturierter Entnahmeplan kann helfen, diesen Zwiespalt zu überwinden – sofern er realistisch und flexibel gestaltet wird. Die Anpassung des Plans an veränderte Lebenssituationen ist dabei ebenso wichtig wie eine regelmäßige Überprüfung der Kapitalentwicklung.

Ein Entnahmeplan ist kein Ersatz für eine klassische Rentenversicherung mit lebenslanger Auszahlungsgarantie, sondern eher ein Instrument für Menschen, die Wert auf Eigenverantwortung, Flexibilität und individuelle Gestaltung legen. Doch gerade diese Autonomie verlangt auch ein hohes Maß an finanziellem Verständnis. Ohne solides Wissen über Kapitalanlagen, Steuerrecht und Risikomanagement ist ein Entnahmeplan kaum verantwortungsvoll umzusetzen.


Kommentar:

Die Idee, sich im Ruhestand eine Zusatzrente aus dem eigenen Vermögen zu finanzieren, erscheint auf den ersten Blick attraktiv – sie verspricht Unabhängigkeit, Selbstbestimmung und Flexibilität. Doch bei näherer Betrachtung offenbart das Modell erhebliche Herausforderungen, die nicht nur individueller, sondern auch struktureller Natur sind.

Zunächst einmal ist der Entnahmeplan ein Spiegelbild einer gesellschaftlichen Entwicklung, in der sich der Staat zunehmend aus der Verantwortung für die Altersvorsorge zurückzieht. Die gesetzliche Rente wird zwar weiterhin als Basis dienen, doch das Rentenniveau ist seit Jahren rückläufig, während die Lebenserwartung steigt und die Inflation das reale Einkommen auffrisst. In dieser Gemengelage bleibt dem Einzelnen oft nichts anderes übrig, als sich auf eigene Faust abzusichern – mit allen damit verbundenen Unsicherheiten.

Hinzu kommt, dass die wenigsten Menschen über das nötige Wissen verfügen, um einen Entnahmeplan sachgerecht aufzusetzen. Finanzielle Bildung ist in Deutschland nach wie vor mangelhaft. Wer in der Schule kaum etwas über Zinseszinsen, Anlagerisiken oder Steuerfragen gelernt hat, steht im Alter schnell vor einem Berg an Entscheidungen, die er kaum überblicken kann. Das Risiko, sich zu überschätzen oder falsche Annahmen zu treffen, ist erheblich. Ein schlecht geplanter Entnahmeplan kann ebenso existenzbedrohend sein wie eine gescheiterte Rentenversicherung.

Zudem ist fraglich, ob es gerecht ist, die Last der Altersvorsorge einseitig auf die Schultern des Einzelnen zu verlagern. Nicht jeder konnte während des Erwerbslebens ausreichend Kapital aufbauen – sei es durch prekäre Beschäftigungsverhältnisse, familiäre Verpflichtungen oder schlichtweg fehlendes Einkommen. Wer keine Rücklagen bilden konnte, dem hilft auch der beste Entnahmeplan nichts. Die Debatte über die private Rentenvorsorge darf daher nicht isoliert geführt werden, sondern muss Teil einer breiteren Diskussion über soziale Gerechtigkeit und die Zukunft des Rentensystems sein.

Letztlich bleibt festzuhalten: Ein Entnahmeplan kann für gut informierte Sparer eine sinnvolle Option sein – aber er ist kein Allheilmittel. Die Politik darf sich nicht aus der Verantwortung ziehen, strukturelle Lösungen zu liefern, die allen Menschen ein würdevolles Leben im Alter ermöglichen. Private Eigenverantwortung kann eine Säule sein, aber sie darf nicht zum alleinigen Fundament der Altersvorsorge werden.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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