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  • 27.04.2025 – Warum die Wechseljahre Sexualität neu definieren und Chancen für neue Intimität eröffnen
    27.04.2025 – Warum die Wechseljahre Sexualität neu definieren und Chancen für neue Intimität eröffnen
    GESUNDHEIT | Medienspiegel & Presse | Sexualität in den Wechseljahren ist geprägt von hormonellen Veränderungen, psychischen Herausforderungen und gesellschaftlichen Erwar...

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ApoRisk® Nachrichten - GESUNDHEIT:


GESUNDHEIT | Medienspiegel & Presse |

Warum die Wechseljahre Sexualität neu definieren und Chancen für neue Intimität eröffnen

 

Zwischen Hormonschwankungen und Lebenswandel können Frauen neue sexuelle Erfüllung finden

Mit den Wechseljahren verändert sich die weibliche Sexualität tiefgreifend. Hormonelle Umstellungen, psychische Belastungen und körperliche Beschwerden wirken zusammen. Doch viele Frauen entdecken auch neue Chancen: mehr Selbstbestimmung, neues Begehren und eine erfülltere Sexualität. Was sich wirklich hinter Lustverlust und Neuanfang verbirgt, zeigt eine differenzierte Betrachtung von Körper, Psyche und Partnerschaft in dieser sensiblen Lebensphase.


Mit Eintritt in die Lebensmitte verändert sich die Sexualität vieler Frauen grundlegend. Bereits ab Mitte 40 sinkt die Produktion der Sexualhormone, wobei der Rückgang nicht allein das sexuelle Verlangen bestimmt. In der Perimenopause fällt zunächst das entspannungsfördernde Progesteron, während Estrogene und Testosteron stabiler bleiben. Das veränderte hormonelle Gleichgewicht beeinflusst das Körpergefühl und die sexuelle Reaktionsfähigkeit unterschiedlich stark. Besonders Testosteron spielt weiterhin eine zentrale Rolle für die Libido, auch wenn es altersbedingt leicht abnimmt.

Neben biologischen Faktoren wirken sich psychosoziale Belastungen entscheidend auf das sexuelle Erleben aus. Beruflicher Stress, familiäre Verpflichtungen und Veränderungen in der Partnerschaft erhöhen den Druck und senken über neurochemische Prozesse das sexuelle Verlangen. Der Verlust der Fruchtbarkeit und sichtbare Zeichen des Alterns beeinflussen zusätzlich das Selbstbild vieler Frauen, oft mit nachteiligen Folgen für ihre sexuelle Offenheit. Während manche Frauen in dieser Zeit einen Freiheitsgewinn erleben und neue sexuelle Bedürfnisse formulieren, geraten andere durch das Empty-Nest-Syndrom, depressive Verstimmungen und Selbstzweifel in eine belastende Krise.

Körperliche Beschwerden wie Hitzewallungen, vaginale Trockenheit, Schlafstörungen und Beckenbodenschwäche verstärken die Belastungen. Die vulvovaginale Atrophie als Folge des Estrogenmangels mindert nicht nur die sexuelle Lust, sondern beeinträchtigt oft nachhaltig die Lebensqualität. Chronische Erkrankungen wie Diabetes, Schilddrüsenerkrankungen und Herzinsuffizienz sowie Medikamente wie Antidepressiva oder Betablocker tragen ebenfalls zu Libidostörungen bei.

Diagnostizieren Mediziner eine Hypoactive Sexual Desire Dysfunction, stehen verschiedene Therapieansätze zur Verfügung. Neben sexualtherapeutischer Beratung und psychologischer Unterstützung können Hormonersatztherapien helfen, die Lebensqualität zu verbessern. Lokale Estrogenpräparate, vaginale Laserbehandlungen und gegebenenfalls transdermales Testosteron ergänzen das therapeutische Spektrum. Die Wahl der Therapie muss dabei individuell und verantwortungsvoll erfolgen.

Verhütung bleibt bis zum Nachweis der Menopause essenziell. Aufgrund steigender kardiovaskulärer Risiken sollten Frauen jenseits der 40 hormonelle Kontrazeptiva sorgfältig abwägen und vermehrt auf gestagenbasierte oder nicht-hormonelle Methoden zurückgreifen. Erst nach ausbleibender Menstruation über mindestens zwölf Monate und Bestätigung durch Laborparameter entfällt die Notwendigkeit einer Kontrazeption.

Insgesamt zeigt sich, dass Sexualität in den Wechseljahren eine komplexe Wechselwirkung aus biologischen, psychischen und sozialen Faktoren darstellt. Frauen, die diese Phase aktiv gestalten und frühzeitig medizinische Unterstützung in Anspruch nehmen, können ihre sexuelle Gesundheit und Lebensqualität langfristig erhalten oder sogar verbessern.

 
Kommentar:

Die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit Sexualität in den Wechseljahren bleibt unzureichend. Zu lange dominierte eine biologistische Sichtweise, die hormonelle Veränderungen als Hauptursache für Lustverlust in den Vordergrund rückte. Tatsächlich zeigen Studien und klinische Erfahrungen, dass die Wechseljahre weit mehr als ein hormoneller Einschnitt sind. Sie markieren einen Lebensabschnitt, der Frauen emotional, psychisch und sozial neu herausfordert.

Statt Defizitorientierung erfordert diese Phase eine ressourcenorientierte Perspektive. Frauen, die sich von traditionellen Rollenbildern befreien, gewinnen nicht selten neue Selbstbestimmtheit über ihre Sexualität. Doch diese Potenziale werden häufig von strukturellen Defiziten überlagert. Ein mangelndes gesellschaftliches Bewusstsein, fehlende Aufklärung und ein Gesundheitswesen, das weibliche Sexualität oft auf Reproduktion reduziert, verhindern eine positive Neuausrichtung.

Verantwortungsträger im Gesundheitswesen und in der Politik müssen gezielt Programme entwickeln, die Frauen in dieser Lebensphase unterstützen. Dazu gehört der Zugang zu qualifizierter sexualmedizinischer Beratung, der Ausbau evidenzbasierter Therapiekonzepte und eine Enttabuisierung von Themen wie Libidoverlust, Scheidentrockenheit oder partnerschaftlichen Krisen. Auch die Forschung muss sich stärker den komplexen Wechselwirkungen zwischen Hormonen, psychosozialen Belastungen und gesellschaftlichen Strukturen widmen.

Die Wechseljahre dürfen nicht länger als schmerzhafter Abschied von der eigenen Weiblichkeit betrachtet werden. Sie bieten die Chance auf ein neues, selbstbestimmtes sexuelles Erleben jenseits von gesellschaftlichen Erwartungen. Voraussetzung dafür ist eine offene, kompetente und respektvolle Begleitung durch Medizin, Medien und Gesellschaft. Nur so können Frauen die sexuelle und emotionale Freiheit erreichen, die ihnen in jeder Lebensphase zusteht.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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