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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
In der anspruchsvollen Welt der Apothekenbetriebe spielt professionelle Versicherungsberatung eine entscheidende Rolle, da Apotheker täglich medizinische und betriebliche Risiken navigieren müssen. Die Palette der erforderlichen Versicherungen, von Haftpflicht bis Cyberrisiken, ist breit und die Anforderungen sind spezifisch. Der Markt für Over-the-Counter-Produkte (OTC) bildet eine zentrale Säule im Portfolio jeder Apotheke, wobei die effektive Nutzung dieses Segments nicht nur einen wesentlichen Beitrag zum Umsatz leistet, sondern auch die Rolle des pharmazeutischen Fachpersonals als erste Beratungsinstanz stärkt. Weleda, bekannt für seine Naturkosmetik, erweitert sein Pharmaportfolio mit einer neuen OTC-Marke, die auf natürliche Stressbewältigung abzielt und auf die steigende Nachfrage nach ganzheitlichen Gesundheitslösungen reagiert. Eine umfassende Metaanalyse des Max-Planck-Instituts hat ergeben, dass weder Alter noch Bildung signifikante Faktoren bei der Erkennung von Fake News sind, was gängige Annahmen infrage stellt. Die rechtliche Auseinandersetzung um Medizinalcannabis hat eine neue Ebene erreicht, da Apothekerkammern gegen Online-Plattformen vorgehen, die ohne angemessene medizinische Untersuchung Cannabis-Rezepte anbieten. Mit dem Start der neuen AOK-Rabattverträge treten signifikante Herausforderungen für Apotheken auf, obwohl diese Verträge auf eine effizientere Kostenkontrolle im Gesundheitswesen abzielen. Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), erlebte während ihrer Amtszeit sowohl Herausforderungen als auch entscheidende Entwicklungen, die die Apothekenlandschaft nachhaltig prägten. Die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) wurde nach anfänglichen Sicherheitsbedenken und intensiven Prüfungen durchgeführt. In Deutschland hat die aktuelle Grippewelle ihren Höhepunkt erreicht, und weiterhin sind Vorsichtsmaßnahmen entscheidend, um die Verbreitung einzudämmen.
Strategische Absicherung: Der Stellenwert professioneller Versicherungsberatung für Apothekenbetriebe
In der komplexen Welt der Apothekenbetriebe spielt die professionelle Versicherungsberatung eine zunehmend entscheidende Rolle. Apotheker stehen täglich vor der Herausforderung, nicht nur medizinische, sondern auch betriebliche Risiken zu managen. Von Haftpflicht über Betriebsunterbrechungen bis hin zu Cyberrisiken – die Bandbreite der benötigten Versicherungen ist groß und die Anforderungen sind spezifisch.
Eine sorgfältige Auswahl der Versicherungspolicen, die genau auf die individuellen Bedürfnisse einer Apotheke zugeschnitten sind, ist daher unerlässlich. Experten betonen, dass eine fachkundige Beratung nicht nur potenzielle Risiken minimiert, sondern auch zur langfristigen finanziellen Stabilität des Unternehmens beiträgt. Denn die richtige Versicherung kann im Schadensfall den Unterschied zwischen einer kurzfristigen Belastung und einer existenziellen Krise bedeuten.
Trotz dieser offensichtlichen Notwendigkeit zeigen Studien, dass viele Apothekenbetreiber die Bedeutung einer maßgeschneiderten Versicherungsberatung unterschätzen. Oft wird erst im Schadensfall klar, dass die vorhandene Versicherungsdeckung Lücken aufweist. Experten warnen deshalb vor Standardlösungen und raten zu einer individuellen Beratung, die alle betrieblichen Facetten abdeckt.
Die Komplexität der Versicherungswelt macht es zudem schwierig, ohne entsprechendes Fachwissen die Übersicht zu behalten. Regelmäßige Überprüfungen und Anpassungen der Policen sind erforderlich, um mit den dynamischen Veränderungen in der Gesundheitsbranche Schritt zu halten. Dies gilt besonders angesichts neuer Risiken, wie sie etwa durch die Digitalisierung entstehen.
Die Bedeutung einer professionellen Versicherungsberatung für Apothekenbetriebe kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. In einer Zeit, in der die Risiken vielfältiger und die regulatorischen Anforderungen strenger werden, ist es entscheidend, dass Apothekenbetreiber auf maßgeschneiderte, fachgerechte Beratungsangebote zurückgreifen können. Nichtsdestotrotz bleibt die Initiative oft bei den Apothekern selbst. Sie müssen die Wichtigkeit erkennen, proaktiv zu handeln und ihre Versicherungsstrategien regelmäßig zu überdenken. Nur so können sie sicherstellen, dass ihr Betrieb gegen alle denkbaren Risiken gewappnet ist und sie ihre wichtige Rolle im Gesundheitssystem ohne vermeidbare finanzielle Risiken ausüben können.
OTC-Verkauf als Königsdisziplin: Wie Apotheken im Wettbewerb um Vertrauen und Innovation bestehen
Der Markt für Over-the-Counter-Produkte (OTC) repräsentiert eine zentrale Säule im Portfolio einer jeden Apotheke. Diese Produkte, die ohne ärztliche Verschreibung erhältlich sind, umfassen eine breite Palette von Medikamenten, Nahrungsergänzungsmitteln und Gesundheitsprodukten, die direkt an der Schnittstelle zwischen Konsumenten und dem Gesundheitssektor stehen. Für viele Apotheken bedeutet die effektive Nutzung dieses Segments nicht nur einen wesentlichen Beitrag zum Umsatz, sondern auch eine Möglichkeit, die Rolle des pharmazeutischen Fachpersonals als erste Beratungsinstanz zu stärken.
In der modernen Apothekenlandschaft sind die Herausforderungen im OTC-Bereich vielfältig. Zunächst steht der ständige Wettbewerb mit großen Online-Plattformen, die oft mit günstigeren Preisen locken, im Vordergrund. Dies zwingt lokale Apotheken dazu, ihre Strategien anzupassen, um Kunden nicht nur durch Produkte, sondern vor allem durch Mehrwertdienste und überzeugende Beratung zu binden. Hinzu kommt die Schwierigkeit, immer auf dem neuesten Stand der zahlreichen Produktneueinführungen und Gesundheitstrends zu bleiben, die Kunden möglicherweise ansprechen könnten.
Ein weiterer Aspekt ist die Notwendigkeit einer hochqualitativen Beratung. Hier können Apotheken durch individuelle Gesundheitsberatung und maßgeschneiderte Lösungen punkten, die weit über das hinausgehen, was eine Online-Bestellung bieten kann. Durch Investitionen in Weiterbildung und digitale Tools zur Verbesserung der Beratungsqualität können Apotheker ihr Fachwissen effektiv einsetzen, um den individuellen Bedürfnissen ihrer Kunden gerecht zu werden.
Innovative Ansätze, wie beispielsweise die Integration von digitalen Gesundheitsanwendungen, die Kunden erlauben, ihre Symptome vorab zu analysieren und dann gezielt Rat in der Apotheke zu suchen, stellen eine zukunftsweisende Entwicklung dar. Solche Technologien können nicht nur die Kundenerfahrung verbessern, sondern auch die Effizienz in der Beratung erhöhen.
Der OTC-Markt stellt eine einzigartige Chance für Apotheken dar, ihre zentrale Rolle im Gesundheitssystem zu behaupten und auszubauen. In einer Zeit, in der digitale Lösungen und der Online-Handel stetig an Bedeutung gewinnen, bleibt die persönliche Beratung in der Apotheke ein unschätzbarer Wert. Die Fähigkeit, auf individuelle Kundenbedürfnisse einzugehen, fundierte medizinische Beratung zu bieten und dabei eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen, ist eine Kompetenz, die nicht leicht durch Algorithmen oder automatisierte Prozesse ersetzt werden kann.
Zukünftig wird es für Apotheken entscheidend sein, diese persönliche Beratungskompetenz mit den Möglichkeiten der Digitalisierung zu verknüpfen. Hierbei geht es nicht nur darum, mit Online-Konkurrenten preislich oder logistisch mitzuhalten, sondern vielmehr darum, das Beratungserlebnis durch den Einsatz von Technologie zu bereichern und zu personalisieren. Indem Apotheken in Systeme investieren, die eine effiziente Erfassung von Kundenpräferenzen und -historie ermöglichen, können sie die Beratungseffizienz steigern und gleichzeitig eine tiefere, datengestützte Einsicht in die Bedürfnisse ihrer Kunden gewinnen.
Die Apotheken, die es verstehen, ihre traditionellen Stärken mit modernen Technologien zu verschmelzen und den Kunden dadurch einen erkennbaren Mehrwert zu bieten, werden sich erfolgreich im Markt behaupten können. Diese Synthese aus Menschlichkeit und Innovation könnte die Apotheke von morgen definieren und ihre Unersetzlichkeit im Gesundheitswesen zementieren.
Weleda erweitert Pharmaportfolio: Neue OTC-Marke für natürliche Stressbewältigung
Weleda, bekannt für seine Naturkosmetik und anthroposophischen Arzneimittel, baut seine Präsenz auf dem Pharmamarkt mit der Einführung einer neuen Over-the-Counter (OTC) Marke aus, die speziell auf die Stressbewältigung abzielt. Diese strategische Erweiterung des Sortiments umfasst drei innovative Produkte, die das Wohlbefinden durch natürliche Inhaltsstoffe fördern sollen. Die Entscheidung für diese neue Produktlinie spiegelt das Bestreben des Schweizer Unternehmens wider, auf die zunehmende Verbrauchernachfrage nach ganzheitlichen und verträglichen Gesundheitslösungen zu reagieren.
Die neue Marke, die auf der bewährten anthroposophischen Philosophie Weledas beruht, zielt darauf ab, die körpereigenen Regenerationsprozesse zu unterstützen und die Resilienz gegenüber Stressfaktoren zu stärken. Die Produkte, darunter Tropfen, Tabletten und Salben, sind das Ergebnis intensiver Forschung und Entwicklung, um eine wirksame und gleichzeitig sanfte Unterstützung bei der Stressbewältigung zu bieten. Sie enthalten ausgewählte natürliche Zutaten, die in der anthroposophischen Medizin bekannt sind für ihre positiven Effekte auf das Nervensystem und die allgemeine Stressresistenz.
Mit dem Ziel, eine führende Rolle im Bereich der natürlichen Gesundheitsprodukte einzunehmen, plant Weleda, die neuen Produkte in den kommenden Monaten in Apotheken in Deutschland und der Schweiz einzuführen. Diese Initiative ist nicht nur ein wichtiger Schritt für das Unternehmen, sondern positioniert Weleda auch als Pionier in einem wettbewerbsintensiven Markt, in dem Verbraucher zunehmend auf der Suche nach sicheren und effektiven Alternativen zu traditionellen pharmazeutischen Produkten sind.
Die Einführung der neuen OTC-Marke von Weleda stellt eine bedeutende Entwicklung in der Strategie des Unternehmens dar, das sich zunehmend auf den wachsenden Markt für natürliche und ganzheitliche Gesundheitslösungen konzentriert. Diese Entscheidung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die gesellschaftliche Belastung durch Stress auf einem historischen Höhepunkt ist und die Nachfrage nach natürlichen Behandlungsoptionen stark ansteigt. Die Produkte könnten, falls sie wie versprochen funktionieren, eine wichtige Rolle bei der Reduktion von Stresssymptomen spielen und gleichzeitig das Wohlbefinden verbessern.
Der Erfolg dieser neuen Produktlinie wird jedoch nicht nur von ihrer Wirksamkeit abhängen, sondern auch davon, wie gut es Weleda gelingt, die Vorteile dieser natürlichen Ansätze zu kommunizieren. In einem Markt, der von synthetischen Medikamenten dominiert wird, ist die Fähigkeit, Vertrauen und Glaubwürdigkeit aufzubauen, entscheidend. Weleda steht vor der Herausforderung, sowohl bei medizinischen Fachkräften als auch bei Endverbrauchern ein Bewusstsein für die Vorteile und die Sicherheit seiner Produkte zu schaffen. Dies wird eine klare und transparente Kommunikationsstrategie erfordern, die wissenschaftlich fundierte Vorteile mit patientenorientierten Erfahrungen verbindet. Wenn Weleda diese Hürden überwinden kann, könnte es seine Position als führender Anbieter von natürlichen und anthroposophischen Gesundheitslösungen festigen und erweitern.
Durchblick im Informationsdschungel: Bildung und Alter nicht ausschlaggebend bei der Erkennung von Fake News
Eine umfassende Metaanalyse des Max-Planck-Instituts, unter der Leitung von Mubashir Sultan, einem Doktoranden am Zentrum für Adaptive Rationalität, liefert neue Einblicke in das Phänomen der Anfälligkeit für Fehlinformationen. Die Studie zeigt, dass weder Alter noch Bildung signifikante Faktoren sind, wenn es darum geht, die Wahrheit von Falschinformationen zu unterscheiden. Dieses Ergebnis stellt eine gängige Annahme infrage, nach der höhere Bildungsniveaus zwangsläufig zu einem besseren kritischen Denkvermögen führen.
Die Forscher untersuchten, wie demografische Faktoren wie Alter, Geschlecht, Bildung und politische Identität sowie psychologische Faktoren – analytisches Denken, parteipolitische Voreingenommenheit, motivierte Reflexion und Vertrautheit – die Fähigkeit beeinflussen, den Wahrheitsgehalt von Online-Nachrichten zu bewerten. Überraschenderweise hatte die Bildung kaum Einfluss darauf, ob jemand in der Lage war, wahre von falschen Informationen zu unterscheiden. Auch das Alter war nicht entscheidend; ältere Menschen schnitten sogar besser ab als ihre jüngeren Gegenstücke, möglicherweise aufgrund ihrer umfassenderen Lebenserfahrung und einer allgemeinen Skepsis gegenüber zu leicht glaubhaften Schlagzeilen.
Ein signifikanter Einfluss wurde jedoch bei politischen Überzeugungen festgestellt. In den USA fielen Republikaner häufiger Fehlinformationen zum Opfer als Demokraten. Diese Ergebnisse könnten auf die unterschiedlichen Informationsblasen hinweisen, in denen sich die politischen Gruppen bewegen. Menschen mit starken analytischen Fähigkeiten zeigten eine höhere parteipolitische Voreingenommenheit, was darauf hindeutet, dass selbst ein kritisches Denkvermögen nicht vor persönlichen Überzeugungen schützt, die die Wahrnehmung von Fakten verzerren können.
Die Ergebnisse der Metaanalyse des Max-Planck-Instituts über die Anfälligkeit für Fehlinformationen sind ein Weckruf für die Gesellschaft. Sie verdeutlichen, dass traditionelle Annahmen über Bildung und kritisches Denken nicht ausreichen, um uns vor der Flut an Fehlinformationen zu schützen. Besonders die Rolle der politischen Identität und die Neigung, bestätigende Informationen über kritische Bewertung zu stellen, unterstreichen die Notwendigkeit einer umfassenderen Strategie zur Medienbildung. Diese sollte nicht nur auf das Erkennen von Fehlinformationen abzielen, sondern auch darauf, wie unbestätigte Informationen das kollektive Verständnis von Wahrheit untergraben können.
Die Studie wirft ein Schlaglicht auf die dringende Notwendigkeit, Medienkompetenz tiefgreifender in die Bildungssysteme zu integrieren. Nur durch die Förderung eines kritischen Bewusstseins bei jedem Einzelnen – unabhängig von Bildungsstand oder Alter – können wir hoffen, die Demokratie vor den zerstörerischen Auswirkungen von Fake News zu schützen. Es ist an der Zeit, dass Bildungseinrichtungen, Politik und Medien zusammenarbeiten, um den Bürgern die Werkzeuge an die Hand zu geben, die sie benötigen, um informierte Entscheidungen in einer zunehmend vernetzten Welt zu treffen.
Streit um Medizinalcannabis: Apothekerkammer Nordrhein geht gerichtlich gegen Online-Plattformen vor
Die rechtliche Auseinandersetzung um den Verkauf von Medizinalcannabis hat eine neue Ebene erreicht. Die Apothekerkammer Nordrhein (AKNR) hat vor dem Landgericht Hamburg Klage gegen die Plattform DrAnsay eingereicht, die Cannabis-Rezepte online ohne angemessene medizinische Untersuchung anbietet. Dieser Schritt markiert den neuesten Versuch, gegen Anbieter vorzugehen, die sich an der Grenze zwischen legaler Medizin und unreguliertem Konsum bewegen.
Die AKNR kritisiert, dass seit der Neuregelung der Cannabis-Gesetze durch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach die Abgrenzung zwischen Medizinal- und Freizeitgebrauch verschwimmt. Insbesondere stört sich die Kammer an der Praxis einiger Plattformen, Medizinalcannabis über vereinfachte Verfahren wie Online-Fragebögen zu verschreiben, die nicht den medizinischen Standardanforderungen entsprechen. Dies könnte nicht nur das Patientenwohl gefährden, sondern auch das Vertrauen in Cannabis als seriöse medizinische Behandlungsoption untergraben.
Im Gerichtsprozess argumentiert die AKNR, dass die Werbepraktiken von DrAnsay, darunter das Bewerben von "Kiffen auf Rezept", sowohl das Heilmittelwerbegesetz als auch das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb verletzen. Die Geschäftsführerin der AKNR, Dr. Bettina Mecking, und ihr Rechtsanwalt Dr. Morton Douglas legten dar, dass die einfache Online-Konsultation, die DrAnsay anbietet, nicht die erforderliche medizinische Sorgfalt einer persönlichen Untersuchung und Beratung erfüllt.
Eine gerichtliche Entscheidung wird für den 11. März erwartet. Die vorläufigen Äußerungen des Gerichts deuten darauf hin, dass es die Bedenken der AKNR teilt, was den Ausgang des Prozesses potenziell zugunsten der Kammer beeinflussen könnte.
Die Initiative der Apothekerkammer Nordrhein gegen die laxen Praktiken bei der Verschreibung von Medizinalcannabis ist ein bedeutender und notwendiger Schritt zur Wahrung der medizinischen Standards. In einer Zeit, in der die Grenzen zwischen Medizin und Freizeitkonsum immer weiter verschwimmen, ist es entscheidend, dass die medizinische Verantwortung nicht dem Profit geopfert wird. Die klare Trennung von medizinischer Versorgung und Freizeitgebrauch ist essenziell, um das Vertrauen in die medizinische Cannabisbehandlung zu stärken und Patienten vor potenziellen Gefahren durch unsachgemäße Verschreibungen zu schützen. Das Vorgehen der AKNR verdeutlicht die Notwendigkeit einer strengen Regulierung und Überwachung in diesem sensiblen Bereich der Medizin.
Komplexität und regionale Unterschiede: Die neue Realität der AOK-Rabattverträge
Mit dem Start der 30. Runde der Rabattverträge am 1. Juni führt die AOK eine Reihe neuer Maßnahmen ein, die auf eine effizientere Kostenkontrolle im Gesundheitswesen abzielen. Diese Verträge, die über einen Zeitraum von zwei Jahren gültig sind, beinhalten eine Vielzahl von Medikamenten, die häufig verordnet werden, sogenannte Schnelldreher. Doch während diese Verträge auf den ersten Blick eine positive Entwicklung darstellen mögen, werfen sie bei genauerer Betrachtung signifikante Probleme für Apotheken auf.
Ein besonders kritisches Element ist die Einführung von Exklusivzuschlägen, die sich ausschließlich auf bestimmte Regionen Deutschlands erstrecken. Diese regionale Differenzierung führt zu einem unübersichtlichen "Flickenteppich" an Verträgen, der die Apotheken vor erhebliche Herausforderungen stellt. Die Notwendigkeit, regionalspezifische Verträge zu navigieren, führt zu einem erhöhten administrativen Aufwand, der nicht nur die Lagerhaltung und Logistik kompliziert, sondern auch die Effizienz und Schnelligkeit der Medikamentenausgabe beeinträchtigt. Darüber hinaus können solche regionalen Exklusivverträge zu einer Verunsicherung bei den Patienten führen, wenn gewohnte Medikamente plötzlich nicht mehr verfügbar sind oder durch andere ersetzt werden.
Diese Entwicklung wirft wichtige Fragen bezüglich der Transparenz und Fairness der Vertragsverhandlungen auf. Apotheker und andere Stakeholder im Gesundheitswesen müssen zunehmend flexible und dynamische Systeme implementieren, um auf die schnell wechselnden Bedingungen reagieren zu können. Dies erfordert erhebliche Investitionen in IT-Systeme und Schulungen für das Personal, was wiederum die Betriebskosten der Apotheken steigert.
Die kontinuierliche Ausweitung und regionale Differenzierung der AOK-Rabattverträge illustriert ein wachsendes Spannungsfeld zwischen Kosteneinsparungen und operationeller Belastung für Apotheken. Während die AOK und andere Krankenkassen mit diesen Verträgen signifikante Einsparungen im Arzneimittelbudget anstreben, müssen die indirekten Kosten und der zusätzliche Arbeitsaufwand, der auf die Apotheken zukommt, dringend berücksichtigt werden.
Die regionale Fragmentierung der Verträge mag kurzfristig zu Einsparungen führen, langfristig jedoch könnte sie das Gesundheitssystem belasten, indem sie Ineffizienzen und Verzögerungen in der Medikamentenversorgung fördert. Es bedarf einer sorgfältigen Abwägung und möglicherweise einer Neugestaltung der Rabattvertragspolitik, um sicherzustellen, dass die Vorteile nicht durch die negativen Auswirkungen auf die Apotheken und letztendlich auf die Patientenversorgung überschattet werden. Die AOK und andere Beteiligte müssen in einen konstruktiven Dialog treten, um Lösungen zu finden, die eine faire und effiziente Medikamentenversorgung für alle Regionen Deutschlands gewährleisten.
Rückblick auf eine Ära voller Herausforderungen: Gabriele Regina Overwiening und die Höhen und Tiefen ihrer Amtszeit
Die Amtszeit von Gabriele Regina Overwiening als Präsidentin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) war geprägt von signifikanten Ereignissen, die sowohl die Apothekenlandschaft als auch ihre Rolle als Standesvertreterin beeinflussten. Über vier Jahre hinweg stand Overwiening an der Spitze der deutschen Apotheker und sah sich mit Herausforderungen wie der COVID-19-Pandemie, umfassenden Protesten und einer letztlich gescheiterten Apothekenreform konfrontiert. Diese Periode zeichnete sich durch eine Achterbahn der Emotionen und entscheidende Entwicklungen für die Branche aus.
Die COVID-19-Pandemie testete die Belastbarkeit und Flexibilität der Apotheken in Deutschland. Overwiening führte in dieser Zeit zahlreiche Verhandlungen und stand im ständigen Dialog mit politischen Entscheidungsträgern, um die Interessen und die Bedeutung der Apotheken im Gesundheitssystem zu unterstreichen. Diese Bemühungen waren entscheidend, um die Versorgung und den Betrieb unter den erschwerten Pandemiebedingungen zu sichern.
Ein besonders kontroverses Thema war die Erhöhung des Kassenabschlags, die von vielen in der Branche als finanzieller Rückschlag empfunden wurde. Overwiening bezeichnete diese Entscheidung als „Schlag in die Magengrube“ und symbolisiert damit die Spannungen zwischen den Apotheken und den Krankenkassen. Dieser Konflikt unterstrich die komplexen Beziehungen und die Notwendigkeit, stets für die wirtschaftlichen Interessen der Apotheken zu kämpfen.
Die gescheiterte Apothekenreform, die während ihrer Amtszeit nicht umgesetzt wurde, bleibt ein weiterer kritischer Punkt. Die Reform zielte darauf ab, die rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen der Apotheken zu stärken, scheiterte jedoch an politischen Widerständen und Unstimmigkeiten innerhalb der verschiedenen Interessengruppen.
Für Overwiening persönlich war der größte „Gänsehaut-Moment“ ihrer Amtszeit jedoch die breite Unterstützung der Apotheker während der bundesweiten Proteste. Diese Momente der Solidarität und des gemeinsamen Engagements für die Berufsgruppe zeigten die Stärke und Einheit der Apotheker in Deutschland.
Die Amtszeit von Gabriele Regina Overwiening als ABDA-Präsidentin wird als eine Zeit der intensiven Auseinandersetzungen und bedeutenden Herausforderungen in Erinnerung bleiben. Ihre Führung in Krisenzeiten, insbesondere während der Pandemie, verdeutlichte die essenzielle Rolle der Apotheken im Gesundheitssystem. Trotz der Enttäuschungen, wie der gescheiterten Apothekenreform und der Erhöhung des Kassenabschlags, hat Overwiening wichtige Impulse für die Zukunft gesetzt und das Fundament für kommende Verbesserungen gelegt. Ihre Amtszeit lehrt, dass Standhaftigkeit und ein klarer Einsatz für die beruflichen Interessen auch in stürmischen Zeiten von größter Bedeutung sind.
Umstellung auf Überweisungen nach Irland: Apotheken vor neuen administrativen und datenschutzrechtlichen Herausforderungen
In einer überraschenden Wendung hat die Gedisa, ein zentraler Akteur im deutschen Pharmamarkt, bekannt gegeben, dass alle Apotheken, die mit ihr Geschäfte machen, künftig ihre Zahlungen über einen neuen Dienstleister abwickeln müssen, der seinen Sitz in Irland hat. Diese bedeutende Änderung tritt sofort in Kraft und markiert das Ende des bisherigen SEPA-Lastschriftverfahrens, das eine automatisierte Zahlungsabwicklung ermöglichte. Stattdessen müssen Apotheken nun jede Zahlung individuell per Überweisung tätigen.
Diese Umstellung hat bei vielen Apothekeninhabern für Verunsicherung gesorgt. Ein betroffener Apothekeninhaber äußert sich kritisch über die neuen Anforderungen: „Das wird ein enormer Zeitaufwand sein. Außerdem frage ich mich, warum man ausgerechnet eine Bank in Irland wählt, wo meiner Meinung nach der Datenschutz mit am dünnsten ist.“ Die Entscheidung für Irland als Standort für die Abwicklung der Finanztransaktionen wird besonders kritisch gesehen, da Irland in der Vergangenheit oft wegen seiner laxeren Datenschutzgesetze im Vergleich zu anderen EU-Staaten in der Kritik stand.
Die zusätzliche administrative Last, die mit der manuellen Verarbeitung jeder einzelnen Überweisung einhergeht, könnte die Betriebsabläufe in vielen Apotheken signifikant beeinträchtigen. Zudem erhöht der Wechsel zu einem ausländischen Zahlungsverarbeiter die Komplexität und potenzielle Fehleranfälligkeit der finanziellen Transaktionen. Apotheker befürchten nicht nur einen Anstieg des Arbeitsaufwandes, sondern auch erhöhte Risiken im Hinblick auf die Sicherheit und Vertraulichkeit ihrer Finanzdaten.
Die Entscheidung der Gedisa, ihren gesamten Zahlungsverkehr nach Irland zu verlegen, lässt zahlreiche Fragen bezüglich der Effizienz, Sicherheit und datenschutzrechtlichen Angemessenheit dieser Maßnahme aufkommen. Es stellt sich die Frage, ob die Vorteile einer solchen Umstellung die damit verbundenen Risiken überwiegen. Die Kritik eines Apothekeninhabers an der Auswahl Irlands als Standort hebt eine wesentliche Sorge hervor: den Datenschutz. In einer Zeit, in der Datensicherheit und -schutz von entscheidender Bedeutung sind, erscheint die Wahl eines Landes, das für seine weniger strengen Datenschutzgesetze bekannt ist, zumindest fragwürdig.
Für die betroffenen Apotheken bedeutet dies eine erhebliche Umstellung, die weit mehr als nur logistische Anpassungen erfordert. Es geht um die Integrität der finanziellen Infrastruktur und das Vertrauen der Kunden, das möglicherweise auf die Probe gestellt wird. Gedisa wird möglicherweise weitere Schritte unternehmen müssen, um die Bedenken ihrer Partner zu adressieren und sicherzustellen, dass die neue Zahlungsstruktur sowohl effizient als auch sicher ist. In der Zwischenzeit bleibt die Apothekenbranche in einem Zustand der Unsicherheit und des abwartenden Beobachtens, was die langfristigen Auswirkungen dieser Entscheidung betrifft.
Strategische Neuausrichtung: Abda stärkt politische Vertretung mit neuer Stabsstelle
In einem bemerkenswerten Schritt zur Stärkung ihrer politischen Arbeit hat die Abda, die Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Apothekerverbände, die Einrichtung einer zentralen Stabsstelle für politische Strategie und Politikkontakte angekündigt. Diese Stabsstelle wird direkt in die Geschäftsstelle der Bundesapothekerkammer (BAK) und des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) in Berlin integriert.
Die Leitung dieser neuen Einheit übernimmt Ralf Denda, der über umfassende Erfahrungen im politischen Berlin verfügt. Denda war zwischen 1997 und 2002 als persönlicher Referent und Büroleiter des FDP-Bundestagsabgeordneten Hildebrecht Braun tätig. Seine profunde Kenntnis der politischen Prozesse und Netzwerke qualifizieren ihn besonders für diese zentrale Rolle.
Ein weiteres bekanntes Gesicht im Team der Stabsstelle ist Paul Schmelzer, der zuvor das Büro der FDP-Bundestagsabgeordneten Kristine Lütke geleitet hat. Schmelzer, zusammen mit zwei weiteren neuen Mitarbeitern, die bis Mai ihre Positionen antreten werden, soll die Stabsstelle vollständig machen.
Die Hauptaufgaben der Stabsstelle umfassen die Vorbereitung und Analyse politischer Gespräche für die Vertreter von Abda, BAK und DAV, die kontinuierliche Beobachtung und Bewertung der politischen Lage sowie die Intensivierung der Kontaktpflege mit politischen Entscheidungsträgern. Der Aufbau der Stabsstelle befindet sich derzeit noch in der Umsetzungsphase und wird voraussichtlich Anfang Mai abgeschlossen sein.
Dies könnte bedeuten, dass die Apothekerschaft in den kritischen Wochen der Koalitionsverhandlungen möglicherweise noch nicht vollständig von der strategischen Unterstützung der neuen Stabsstelle profitieren kann. Dennoch signalisiert dieser Schritt eine bedeutende Intensivierung der politischen Bemühungen der Abda, die darauf abzielen, die Interessen und Anliegen der Apothekerschaft auf nationaler Ebene noch wirkungsvoller zu vertreten.
Die Gründung der neuen Stabsstelle für politische Strategie und Politikkontakte durch die Abda ist ein kluger und notwendiger Schritt in einer Zeit, in der die politische Landschaft Deutschlands und die Gesundheitspolitik zunehmend komplexer werden. Mit erfahrenen Kräften wie Ralf Denda und Paul Schmelzer an der Spitze der Initiative unterstreicht die Abda ihre Absicht, auf höchstem Niveau mitzugestalten und Einfluss zu nehmen.
Diese strategische Neuausrichtung bietet nicht nur die Möglichkeit, politische Entscheidungen effektiver zu beeinflussen, sondern stärkt auch die Position der Apotheker als unverzichtbarer Teil des Gesundheitssystems. Trotz des ambitionierten Zeitplans und der Herausforderungen, die eine solche Neugründung mit sich bringt, ist die potenzielle Auswirkung dieser Stabsstelle auf die politische Schlagkraft der Apothekerschaft immens. Sie könnte langfristig dazu beitragen, die Interessen der Apotheker in der Gesundheitspolitik deutlicher zu artikulieren und deren Umsetzung zu sichern.
Sicherheit der elektronischen Patientenakte: Bundesweite Einführung nach intensiven Prüfungen
Die bundesweite Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) steht unmittelbar bevor, nachdem anfängliche Sicherheitsbedenken ausgeräumt wurden. Ursprünglich war der Start der ePA bereits für vor fünf Tagen geplant, jedoch verzögerte sich dieser aufgrund von Sicherheitslücken, die vom Chaos Computer Club (CCC) aufgedeckt wurden. Diese Bedenken führten zu einer gründlichen Überprüfung und Anpassung der Sicherheitsmaßnahmen.
Die Bundesregierung hat nun bestätigt, dass keine weiteren Hindernisse für eine sichere Einführung der ePA bestehen. In einer Antwort auf eine Anfrage der Gruppe Die Linke, vertreten durch Heidi Reichinnek und Sören Pellmann, erläuterte die Regierung die umgesetzten Sicherheitsverbesserungen. Diese umfassen unter anderem die Einführung des VSDM++-Verfahrens und die Implementierung zusätzlicher Überwachungsmechanismen wie Monitoring und Anomalie-Erkennung, um die Sicherheit der ePA zu gewährleisten.
Zudem wurde ein intensiver Austausch mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) geführt, der sicherstellte, dass alle technischen und organisatorischen Sicherheitslücken adressiert wurden. Die Sicherheitsforschenden des CCC hatten Ende des letzten Jahres auf potenzielle Schwachstellen hingewiesen, die nach eingehender Prüfung jedoch als unwahrscheinlich für eine tatsächliche Gefährdung eingestuft wurden.
Die Bundesregierung plant nun, die ePA Anfang des zweiten Quartals bundesweit auszurollen. Dabei wird besonderes Augenmerk darauf gelegt, dass sich die ePA zuerst in Modellregionen bewähren muss und alle weiteren technischen Maßnahmen zur Sicherheitserhöhung umgesetzt sind. Dieses schrittweise Vorgehen soll die Zuverlässigkeit und Sicherheit der digitalen Patientenakte unter Beweis stellen und das Vertrauen der Nutzer stärken.
Die Einführung der elektronischen Patientenakte ist ein entscheidender Schritt in die Digitalisierung des Gesundheitswesens in Deutschland. Die intensive Prüfung und die daraus resultierenden Anpassungen zeigen, dass die Bundesregierung die Sicherheit und den Datenschutz sehr ernst nimmt. Dies ist besonders wichtig, da die ePA sensible Gesundheitsdaten von Millionen Bürgern enthält. Das proaktive Vorgehen der Bundesregierung in der Zusammenarbeit mit Sicherheitsexperten und die transparente Kommunikation darüber sollten als Vorbild für zukünftige Projekte der digitalen Infrastruktur dienen. Es bleibt zu hoffen, dass die ePA nach ihrem erfolgreichen Rollout zu einer effizienteren und sichereren medizinischen Versorgung beiträgt, ohne dabei die Privatsphäre der Bürger zu kompromittieren.
Verzögerter Abschied von Erythrosin: Ein umfassender Einblick in die Herausforderungen der Lebensmittelfarbstoffregulierung in den USA
Anfang dieses Jahres setzte die US-amerikanische Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde (FDA) ein lang erwartetes Verbot des Farbstoffes Erythrosin durch, eine Entscheidung, die eine tiefgreifende Debatte über die Sicherheit von Lebensmittelzusatzstoffen widerspiegelt. Erythrosin, auch bekannt als Red No. 3, hat eine markante rosarote Färbung und wurde seit den 1960er Jahren in einer Vielzahl von Produkten verwendet, von Kaugummi bis hin zu Kosmetika. Die Kontroverse um Erythrosin begann jedoch ernsthaft in den 1990er Jahren, als Studien an Nagetieren eine mögliche Verbindung zu Krebs aufzeigten, was zu einem teilweisen Verbot seiner Verwendung in bestimmten Produkten führte.
Trotz früher Warnzeichen dauerte es Jahrzehnte, bis ein vollständiges Verbot erreicht wurde. Diese Verzögerung kann durch die komplexen und oft langwierigen regulatorischen Prozesse erklärt werden, die für die Bewertung und den Ausschluss von Lebensmittelzusatzstoffen in den USA erforderlich sind. Experten betonen, dass die FDA umfangreiche Beweise und wiederholte Studien benötigt, um eine unwiderrufliche Entscheidung zu treffen. Diese gründliche Vorgehensweise soll einerseits den Verbraucherschutz sicherstellen, führt andererseits aber auch zu Kritik, wenn es um die Schnelligkeit der Reaktionsfähigkeit auf potenzielle Gesundheitsrisiken geht.
Die Reaktionen auf das endgültige Verbot sind vielfältig. Während viele Gesundheitsorganisationen und Verbraucherschutzgruppen das Verbot als einen überfälligen Sieg für die öffentliche Gesundheit feiern, äußern Industriegruppen und einige Wirtschaftsverbände Bedenken hinsichtlich der wirtschaftlichen Auswirkungen. Für viele Hersteller bedeutet das Verbot eine Notwendigkeit zur Neugestaltung ihrer Produkte, was zusätzliche Forschungs- und Entwicklungskosten sowie Vermarktungsstrategien nach sich zieht.
Das Beispiel Erythrosin zeigt deutlich die Schwierigkeiten und Notwendigkeiten auf, die mit der Regulierung von Lebensmittelzusätzen in einem komplexen und globalisierten Marktumfeld verbunden sind. Der späte Umschwung der FDA wirft wichtige Fragen über die Effektivität und Agilität regulatorischer Prozesse auf. Es ist unerlässlich, dass die Behörden nicht nur wissenschaftlich fundierte Entscheidungen treffen, sondern diese auch zügig umsetzen, um den Schutz der Verbraucher zu gewährleisten.
Die Verzögerungen, die wir bei Erythrosin gesehen haben, sollten als kritischer Anstoß für eine Überarbeitung der regulatorischen Rahmenbedingungen dienen. Eine schnellere Reaktionsfähigkeit auf wissenschaftliche Erkenntnisse und eine proaktivere Überwachung der auf dem Markt befindlichen Zusatzstoffe könnten dazu beitragen, Gesundheitsrisiken effektiver zu minimieren. Dieser Fall betont die Notwendigkeit für eine stärkere Transparenz und Verantwortlichkeit innerhalb der Lebensmittelüberwachungsbehörden und sollte als Weckruf dienen, die Prozesse zu straffen und die Sicherheit der Konsumenten in den Vordergrund zu stellen.
Neuregelung der Diamorphin-Substitution: Ein fortschrittlicher Schritt in der Opioidabhängigkeitstherapie
Die jüngsten Änderungen in der Betäubungsmittelverschreibungsverordnung (BtMVV), die im Bundesgesetzblatt veröffentlicht wurden, markieren einen signifikanten Schritt vorwärts in der Behandlung von Opioidabhängigkeit in Deutschland. Mit der Anpassung des § 5 und der Einführung des neuen § 5a BtMVV zielen die Änderungen darauf ab, den Zugang zur diamorphingestützten Substitutionstherapie zu erleichtern und effektiver zu gestalten. Diese Therapieform, die seit 2010 von den Krankenkassen erstattet wird, hat sich als ein kritischer Bestandteil in der Behandlung schwerer Opioidabhängigkeiten erwiesen.
Die Anpassungen umfassen eine Absenkung des Mindestalters für die Behandlung von 23 auf 18 Jahre sowie eine Reduktion der erforderlichen Dauer der Opioidabhängigkeit von fünf auf zwei Jahre. Diese Änderungen ermöglichen es mehr betroffenen Jugendlichen und jungen Erwachsenen, frühzeitiger Zugang zu wichtigen Behandlungen zu erhalten. Zudem wurde die Anforderung, dass Patienten zuvor zwei erfolglose Behandlungsversuche der Opioidabhängigkeit nachweisen mussten, auf einen Versuch reduziert, was die bürokratischen Hürden für den Behandlungsbeginn senkt.
Die Streichung des Hinweises auf „überwiegend intravenösen Konsum“ als Voraussetzung für die Behandlung trägt dem veränderten Konsumverhalten Rechnung. Stattdessen wird nun eine breitere Palette von Konsumformen berücksichtigt, was die Behandlungsoptionen flexibler macht. Zudem reflektiert die Neufassung der klinischen Voraussetzungen, die nun von „erheblichen Defiziten im medizinischen, psychologischen oder sozialen Bereich“ sprechen, eine präzisere und patientenzentrierte Sichtweise auf die vielschichtigen Auswirkungen der Opioidabhängigkeit.
Diese legislative Überarbeitung stellt einen adaptiven Ansatz in der Suchtmedizin dar, der nicht nur die wissenschaftlichen Erkenntnisse und klinischen Erfahrungen berücksichtigt, sondern auch die individuellen Bedürfnisse der Betroffenen in den Mittelpunkt der Behandlungsstrategien stellt. Es ist ein Zeichen dafür, dass das Gesundheitssystem flexibel auf die Herausforderungen der Suchtbehandlung reagiert und bestrebt ist, die Zugänglichkeit und Wirksamkeit der Therapien kontinuierlich zu verbessern.
Die Reform der Betäubungsmittelverschreibungsverordnung in Bezug auf die Diamorphin-Substitution ist ein klares Signal, dass Deutschland seine Suchtpolitik ernst nimmt und bestrebt ist, evidenzbasierte Ansätze zur Bekämpfung der Opioidkrise zu implementieren. Diese Änderungen sind nicht nur eine Anpassung an die klinische Praxis und die Bedürfnisse der Patienten, sondern auch ein wichtiger Schritt zur Entstigmatisierung der Suchtbehandlung. Indem der Gesetzgeber auf die Herausforderungen und Barrieren reagiert, die sich in der realen Welt zeigen, und diese proaktiv angeht, verbessert er die Chancen auf erfolgreiche Behandlungsergebnisse und unterstützt somit den langfristigen Genesungsprozess der Betroffenen. Diese Neuerungen sollten als Teil einer umfassenden Strategie gesehen werden, die darauf abzielt, Sucht nicht nur zu behandeln, sondern auch präventiv zu wirken und langfristig die öffentliche Gesundheit zu stärken.
Digitale Gesundheitshilfen: Ein Brückenschlag in der psychischen Versorgung
In Deutschland sind psychische Erkrankungen eine wachsende Herausforderung. Rund ein Sechstel der Bevölkerung leidet nach jüngsten Erhebungen an psychischen Störungen, wobei die Zahl der Betroffenen kontinuierlich steigt. Die Suche nach einem Therapieplatz gestaltet sich schwierig; oft sind monatelange Wartezeiten die Regel, nicht die Ausnahme. In dieser Versorgungslücke setzen nun Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA), auch bekannt als Apps auf Rezept, an.
Diese digitalen Werkzeuge, die von der gesetzlichen Krankenversicherung erstattet werden können, bieten psychologische Unterstützung mittels Methoden der Verhaltenstherapie. Zu den Funktionen gehören geführte Selbsthilfeprogramme, Tracking-Tools für Stimmungen und Verhalten, sowie Module für Entspannung und Achtsamkeit. Besonders für Menschen mit leichten bis mittelschweren psychischen Belastungen könnten diese Apps eine erste Anlaufstelle sein. Sie versprechen eine unmittelbare, niederschwellige Hilfe – zugänglich von jedem Ort und zu jeder Zeit.
Trotz der Potenziale können DiGA eine face-to-face Therapie nicht vollständig ersetzen. Sie sind als Ergänzung gedacht, um die lange Wartezeit auf professionelle Hilfe zu überbrücken oder die laufende Therapie zu unterstützen. Experten, wie Dr. Gerhild Rausch-Riedel vom Bundesverband der Vertragspsychotherapeuten, betonen jedoch, dass insbesondere schwere psychische Erkrankungen weiterhin einer persönlichen Behandlung bedürfen. Denn die Beziehung zwischen Therapeut und Patient spielt eine entscheidende Rolle im Heilungsprozess, die eine App nicht leisten kann.
Die Zukunft der DiGA sieht vielversprechend aus, mit dem Potenzial, die psychische Gesundheitsversorgung zu ergänzen und zu revolutionieren. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie diese digitalen Helfer die Landschaft der psychischen Gesundheit langfristig prägen werden.
Die Einführung von Digitalen Gesundheitsanwendungen markiert einen bedeutenden Fortschritt in der deutschen Gesundheitslandschaft. Sie bieten eine praktische Alternative, um die immense Lücke zwischen Bedarf und Verfügbarkeit psychotherapeutischer Plätze zu schließen. Doch die wahre Herausforderung liegt nicht in der Technologie selbst, sondern in unserer Fähigkeit, diese Werkzeuge sinnvoll zu integrieren. Sie sollten als ein Teil eines umfassenden Betreuungsnetzwerks betrachtet werden, das auch die unersetzbaren menschlichen Elemente der Therapie einschließt. Nur so kann eine ganzheitliche und empathische Behandlung gewährleistet werden, die den individuellen Bedürfnissen der Betroffenen gerecht wird.
Grippewelle erreicht Höhepunkt – Vorsichtsmaßnahmen weiterhin entscheidend
In Deutschland scheint der Höhepunkt der aktuellen Grippewelle laut den neuesten Berichten des Robert Koch-Instituts (RKI) erreicht zu sein. Die jüngsten Daten zu akuten Atemwegsinfektionen zeigen, dass die Anzahl der gemeldeten Grippefälle in der Woche vom 10. bis zum 16. Februar stabil geblieben ist, obwohl das allgemeine Niveau der Erkrankungen hoch bleibt. Laut RKI leiden derzeit etwa 7,5 Millionen Menschen in Deutschland an Atemwegsinfektionen, viele davon sind Grippefälle, die alle Altersgruppen betreffen.
Die Gesundheitsbehörden berichten von einem Rückgang der Krankenhauseinweisungen in den meisten Altersgruppen, obwohl immer noch ein bedeutender Anteil der hospitalisierten Patienten aufgrund schwerer Influenzaverläufe behandelt wird. Insbesondere bei Schulkindern ist zwar ein Rückgang der Gesamtfälle feststellbar, jedoch bleibt die Zahl der schwer verlaufenden Fälle auf einem kritischen Niveau.
Vor diesem Hintergrund empfiehlt das RKI Personen mit Symptomen einer akuten Atemwegsinfektion, sich drei bis fünf Tage von der Arbeit oder Schule fernzuhalten und den direkten Kontakt zu anderen Personen, insbesondere zu vulnerablen Gruppen, zu vermeiden. Das Tragen von Masken wird als wichtige Schutzmaßnahme gesehen, um die Verbreitung des Virus zu minimieren.
Des Weiteren wird das Tragen von Mund-Nase-Schutz in Innenräumen empfohlen, um einer Ansteckung vorzubeugen. Die Impfung bleibt ein zentraler Pfeiler der Präventionsstrategie gegen Covid-19, Influenza, RSV und Pneumokokken, wobei sich die Bürgerinnen und Bürger an die aktuellen Empfehlungen der Ständigen Impfkommission halten sollten.
Die aktuellen Zahlen des RKI machen deutlich, dass die Grippewelle zwar ihren Höhepunkt erreicht haben könnte, die Gefahr aber keineswegs gebannt ist. Es ist beruhigend zu sehen, dass die Zahl der Krankenhauseinweisungen zurückgeht, doch die anhaltend hohe Anzahl schwerer Fälle, besonders bei Kindern, erfordert unsere ungeteilte Aufmerksamkeit und Vorsicht.
Die Empfehlungen des RKI, insbesondere das Tragen von Masken und die Beachtung der Quarantäne-Empfehlungen, sind einfache, aber effektive Mittel, um die Ausbreitung der Influenza einzudämmen. Diese Maßnahmen schützen nicht nur den Einzelnen, sondern auch die Gemeinschaft, besonders diejenigen unter uns, die aufgrund ihres Alters oder ihrer gesundheitlichen Verfassung vulnerabler sind.
Es bleibt zu hoffen, dass die Bevölkerung die Ratschläge der Gesundheitsbehörden ernst nimmt und weiterhin solidarisch handelt, um diese saisonale Bedrohung zu meistern. Letztlich ist es unsere gemeinsame Verantwortung, die Verbreitung der Grippe zu kontrollieren und durch präventives Handeln die Gesundheit aller zu sichern.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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