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  • 01.02.2025 – Apotheken-News: Rezeptfälschung, digitale Umstellung und internationale Handelsspannungen im Pharmasektor
    01.02.2025 – Apotheken-News: Rezeptfälschung, digitale Umstellung und internationale Handelsspannungen im Pharmasektor
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | In einer Apotheke in Bayern greift die Polizei einen mutmaßlichen Rezeptfälscher auf, ein Vorfall, der die Wachsamkeit des

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Rezeptfälschung, digitale Umstellung und internationale Handelsspannungen im Pharmasektor

 

Herausforderungen wie Medikamentenengpässe und strategische Neuausrichtungen von Drogeriemärkten beeinflussen tiefgreifend die globale Pharmalandschaft

In einer Apotheke in Bayern greift die Polizei einen mutmaßlichen Rezeptfälscher auf, ein Vorfall, der die Wachsamkeit des Apothekenpersonals unterstreicht. Diese Ereignisse werfen ein Schlaglicht auf die dringende Notwendigkeit der Digitalisierung: Ab Juli 2025 wird die Meldung verschreibungspflichtiger Medikamente an die Private Krankenversicherung komplett digital abgewickelt, eine Herausforderung für Apotheken, die sich anpassen müssen. In der Wissenschaft sorgt eine Studie für Aufsehen, die dem Ginkgo-biloba-Extrakt eine potenzielle Verlangsamung des Demenzfortschritts zuschreibt. Gleichzeitig warnen Experten vor der gefährlichen Paracetamol-Challenge in sozialen Netzwerken. Europaweite Medikamentenengpässe persistieren und bedrohen die Versorgungssicherheit, während die deutsche Pharmaindustrie durch mögliche US-Strafzölle auf europäische Importe vor wirtschaftlichen Schäden steht. Unterdessen könnte die Drogeriemarktkette dm den Apothekenmarkt revolutionieren, indem sie Abholstationen für Over-the-Counter-Medikamente einführt, was das traditionelle Apothekengeschäft möglicherweise stark verändern wird.


In Bayern wurde kürzlich ein mutmaßlicher Rezeptfälscher festgenommen, was auf die Wachsamkeit einer Apothekenmitarbeiterin in Vilshofen zurückzuführen ist. Die Mitarbeiterin erkannte Unstimmigkeiten in einer Verordnung für ein hoch begehrtes Abnehmpräparat, woraufhin sie ohne Zögern die Polizei informierte. Diese Festnahme wirft ein Schlaglicht auf die anhaltende Problematik von Rezeptfälschungen und die entscheidende Rolle des Apothekenpersonals bei der Aufdeckung solcher Betrugsversuche.

Die Digitalisierung im Gesundheitssektor macht weitere Fortschritte, die auch die Apotheken direkt betreffen. Ab dem 1. Juli 2025 müssen alle Meldungen verschreibungspflichtiger Arzneimittel, die zulasten der Privaten Krankenversicherung (PKV) gehen, digital erfolgen. Diese Umstellung, bekanntgegeben von der ABDATA, bedeutet das Ende der bisherigen Praxis, Packungsanzahlen über bedruckte Sonderbelege in Papierform zu übermitteln. Die Apotheken stehen somit vor der Herausforderung, ihre Systeme entsprechend anzupassen, da eine Übergangsfrist nicht vorgesehen ist.

Eine bedeutende medizinische Entdeckung wurde durch eine retrospektive Kohortenstudie bekannt, die aufzeigt, dass ein standardisierter Ginkgo-biloba-Extrakt das Fortschreiten einer leichten bis mittelschweren Demenz um 50 Prozent verlangsamen könnte. Diese Studie, basierend auf den Daten von 4.765 Patienten aus dem deutschen Gesundheitssystem, könnte weitreichende Implikationen für die Behandlung von Demenz haben, indem sie eine mögliche präventive oder verlangsamende Therapie bietet.

In der Zwischenzeit hat die sogenannte Paracetamol-Challenge in sozialen Netzwerken, insbesondere in der Schweiz und Belgien, für Aufsehen gesorgt. Diese gefährliche Mutprobe, bei der Teilnehmer hohe Dosen von Paracetamol einnehmen, um sich gegenseitig zu überbieten, hat bereits zu mehreren schweren Gesundheitsschäden geführt. Medizinische Experten warnen eindringlich vor den Risiken, da eine Überdosierung zu irreversiblen Leberschäden oder gar zum Tod führen kann.

Die anhaltenden Medikamentenengpässe in Europa bleiben ein drängendes Problem, wie aus einem Bericht der Pharmaceutical Group of the European Union (PGEU) hervorgeht. Fast alle europäischen Länder berichten von anhaltenden Lieferengpässen, die die Versorgungssicherheit gefährden und keine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr zeigen.

Zusätzlich drohen der deutschen Pharmaindustrie wirtschaftliche Verluste durch von Donald Trump angedrohte Strafzölle auf europäische Importe. Besonders die Pharmabranche, die stark von den Vereinigten Staaten abhängig ist, könnte im Falle eines Handelskonfliktes sowohl wirtschaftlichen Schaden erleiden als auch die Versorgungssicherheit gefährden.

Ursel Pichottka, eine Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte (PKA), die über 50 Jahre Berufserfahrung hat, bietet ein beeindruckendes Beispiel für die tiefgreifenden Veränderungen innerhalb des pharmazeutischen Berufs. Angefangen bei handwerklichen Tätigkeiten wie dem Gießen von Zäpfchen bis hin zu einem heute fast ausschließlich kaufmännisch geprägten Arbeitsalltag, spiegeln ihre Erlebnisse den Wandel der Apothekenlandschaft wider.

Eine finanzielle Entlastung steht den deutschen Apotheken bevor, da der Kassenabschlag ab dem 1. Februar 2024 wieder auf 1,77 Euro gesenkt wird. Diese Maßnahme sollte die finanzielle Belastung, die durch die vorübergehende Erhöhung des Abschlags entstanden ist, mildern und damit die wirtschaftliche Situation vieler Apotheken verbessern.

Erstaunlicherweise nahm die Apothekenbranche nicht am bundesweiten Wirtschaftswarntag teil, der dazu gedacht war, auf die zunehmenden Belastungen für deutsche Betriebe aufmerksam zu machen. Dies könnte auf eine Vielzahl von Gründen zurückzuführen sein, darunter möglicherweise eine andere Bewertung der aktuellen wirtschaftlichen und politischen Lage durch die Apothekeninhaber.

Die Drogeriemarktkette dm könnte bald eine größere Rolle im Apothekenmarkt spielen. Mit der Ankündigung, ein umfangreiches System von Abholstationen für Over-the-Counter (OTC)-Medikamente einzuführen, positioniert sich dm als möglicher game changer im Apothekenmarkt. Dieser strategische Schritt, der die Kombination von täglichem Einkauf und Medikamentenabholung ermöglicht, könnte die traditionellen Geschäftsmodelle bestehender Apotheken herausfordern und möglicherweise zu tiefgreifenden Veränderungen führen.


Kommentar:

Die jüngsten Entwicklungen im deutschen Gesundheitssektor und in der Pharmabranche werfen ein helles Licht auf die sich rapide wandelnde Landschaft der medizinischen Versorgung und der pharmazeutischen Industrie. Die Festnahme eines Rezeptfälschers in Bayern zeigt nicht nur die anhaltenden Schwierigkeiten im Kampf gegen Arzneimittelkriminalität, sondern auch die entscheidende Rolle des Apothekenpersonals, das durch seine Aufmerksamkeit und sein schnelles Handeln dazu beiträgt, potenzielle Gefahren für Patienten abzuwenden.

Gleichzeitig markiert die bevorstehende Umstellung auf die elektronische Meldung verschreibungspflichtiger Arzneimittel eine bedeutende Änderung in der administrativen Praxis der Apotheken. Diese Digitalisierung ist ein zweischneidiges Schwert: Sie verspricht Effizienzsteigerung und eine Reduzierung des Papieraufwands, setzt die Apotheken jedoch auch unter Druck, ihre Systeme innerhalb einer engen Frist anzupassen, ohne dass eine Übergangszeit gewährt wird. Dies könnte besonders für kleinere Apotheken eine Herausforderung darstellen.

Die Bedeutung der wissenschaftlichen Forschung wird durch die Studie zum Ginkgo-biloba-Extrakt unterstrichen, die potenziell transformative Auswirkungen auf die Behandlung von Demenzpatienten haben könnte. Diese Art von Forschung verstärkt die Hoffnung auf neue Therapien in einem Bereich, in dem die Behandlungsoptionen bisher begrenzt waren.

Die sorglose Teilnahme an der Paracetamol-Challenge in sozialen Netzwerken, die zu schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen führen kann, unterstreicht die Notwendigkeit einer besseren Aufklärung der Öffentlichkeit über die Risiken von Medikamentenmissbrauch. Es ist ein trauriges Zeugnis dafür, wie Online-Trends gefährliches Verhalten fördern können, und ein Aufruf an medizinische Fachkräfte und Behörden, präventive Maßnahmen zu intensivieren.

Die anhaltenden Medikamentenengpässe in Europa und die durch die US-Handelspolitik drohenden wirtschaftlichen Einbußen für die deutsche Pharmaindustrie zeigen, wie globalisierte Märkte sowohl Chancen als auch Risiken bergen. Diese Situation erfordert eine kluge und vorausschauende Handels- und Gesundheitspolitik, um die Versorgungssicherheit und wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten.

Abschließend illustriert der Schritt von dm, Apothekenprodukte in ihr Sortiment aufzunehmen und Abholstationen für Medikamente einzurichten, eine signifikante Marktveränderung. Dies könnte eine Disruption des traditionellen Apothekenmarktes bedeuten, die sowohl Chancen als auch Herausforderungen für bestehende Apothekenbetriebe darstellt. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklung auf den Wettbewerb und die Verbraucherwahl auswirken wird, und ob dies zu einer weiteren Verschmelzung von Einzelhandel und Gesundheitsdienstleistungen führen wird. In jedem Fall sind dies Zeiten des Wandels, und alle Beteiligten – von Apotheken über Gesetzgeber bis hin zu den Konsumenten – müssen bereit sein, sich anzupassen und proaktiv auf diese Veränderungen zu reagieren.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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