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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Die Welt der Apotheken ist komplex und von zahlreichen Herausforderungen geprägt, die von administrativen Hürden wie Retaxationen bis hin zu innovativen Veränderungen durch die Einführung des E-Rezepts reichen. Während Apotheken durch die digitale Transformation des Gesundheitswesens einen Schritt nach vorne machen, müssen sie sich gleichzeitig gegen die wachsende Konkurrenz aus dem Online-Arzneimittelhandel behaupten. Neue gesetzliche Regelungen, wie die erweiterten Impfkompetenzen der Apotheken, stärken ihre Rolle in der Gesundheitsversorgung, werfen jedoch gleichzeitig rechtliche und wirtschaftliche Fragen auf. Die Einführung rezeptfreier Notfallkontrazeptiva und die Probleme mit indischen Arzneimittelschachteln im Fälschungsschutzsystem stellen weitere Herausforderungen dar. In Notfällen, etwa bei Unterkühlung oder Erfrierungen, können Apotheken wertvolle Erste-Hilfe-Leistungen bieten, die in kalten Wintermonaten besonders gefragt sind. Zudem wird die sinkende Zahl der Organspenden in Deutschland zunehmend besorgniserregend, während Herzkrankheiten durch seltene, aber ernstzunehmende Herztumoren ergänzt werden. Diese Themen zeigen eindrucksvoll, wie Apotheken als zentrale Akteure im Gesundheitssystem nicht nur mit technischen, sondern auch mit gesellschaftlichen und ethischen Fragestellungen konfrontiert sind.
Zwischen Regulierung und Risiko: Die komplexe Welt der Apothekenretaxationen
Retaxationen sind ein ständiges Phänomen im deutschen Gesundheitssystem, das tief in das tägliche Wirken von Apotheken eingreift. Diese administrativen Rückforderungen, bei denen Krankenkassen die Erstattung für bereits abgegebene Medikamente nachträglich kürzen oder ganz streichen, erzeugen eine erhebliche Unsicherheit. Die Abläufe, die zu einer Retaxation führen, sind oft komplex und beginnen mit der Abgabe des Medikaments an den Patienten. Fehler können überall auftreten: bei der Dateneingabe, im Druck des Rezepts, bei der Medikamentenausgabe oder in der finalen Abrechnung.
Das Prozedere ist vielschichtig. Nachdem das Medikament ausgegeben wurde, reicht die Apotheke das Rezept zur Erstattung ein. Hier beginnt ein sorgfältiger Prüfprozess der Krankenkassen, der Wochen bis Monate dauern kann. Entdecken die Krankenkassen Fehler, folgt eine Retaxation. Dies löst in der Apotheke einen Reaktionsprozess aus, der von der Überprüfung der Beanstandungen über interne Audits bis hin zu möglichen Widerspruchsverfahren reicht.
Um sich gegen solche finanziellen Unsicherheiten zu wappnen, haben Apotheken ihre internen Kontrollsysteme verschärft. Moderne Software hilft dabei, Fehler bei der Rezeptbearbeitung zu erkennen und zu korrigieren. Durch regelmäßige Schulungen wird das Personal fortlaufend über Neuerungen in den Abrechnungsrichtlinien informiert, und die Kooperation mit den Krankenkassen wird intensiviert, um Richtlinien und Anforderungen klarer zu gestalten.
Trotz dieser Maßnahmen bleibt das Risiko bestehen. Die Dynamik des Gesundheitsmarktes, die regelmäßige Anpassung von Medikamentenpreisen und Veränderungen in den Krankenkassenverträgen erfordern eine ständige Anpassung und Überwachung durch die Apotheken. Diese fortlaufende Unsicherheit zwingt Apotheken nicht nur zu finanziellen Rücklagen, sondern beeinflusst auch die Preiskalkulation und die Lagerhaltung.
Die fortwährenden Retaxationen werfen ein Schlaglicht auf die Notwendigkeit einer systemischen Überarbeitung des Abrechnungssystems zwischen Apotheken und Krankenkassen. Der aktuelle Zustand, in dem Fehler so leicht zu finanziellen Verlusten führen können, legt eine gewisse Fragilität des Systems offen und betont die Bedeutung von Fairness und Transparenz in den Abrechnungsprozessen.
Es ist an der Zeit, dass eine grundlegende Reform angegangen wird, die sowohl die technologischen als auch die prozeduralen Aspekte der Medikamentenabrechnung umfasst. Hierbei sollte ein Augenmerk auf die Vereinfachung der Prozesse, die Stärkung der digitalen Infrastruktur und die Einführung klarer, einheitlicher Richtlinien gelegt werden, die wenig Raum für Interpretation lassen.
Die Einführung eines standardisierten elektronischen Rezeptsystems könnte beispielsweise viele der derzeitigen Probleme adressieren. Ein solches System würde nicht nur die Genauigkeit bei der Medikamentenausgabe erhöhen, sondern auch die Kommunikation zwischen Apotheken und Krankenkassen vereinfachen und beschleunigen. Zusätzlich könnte eine neutrale Schlichtungsstelle für Retaxationen eingeführt werden, die im Konfliktfall zwischen Apotheken und Krankenkassen vermittelt.
Langfristig muss das Ziel sein, eine Balance zu finden, die den Apotheken ermöglicht, ihre unverzichtbare Rolle in der Gesundheitsversorgung ohne die ständige Bedrohung durch finanzielle Unsicherheiten zu erfüllen. Dies erfordert ein kooperatives Vorgehen aller Beteiligten im Gesundheitssystem und den politischen Willen, strukturelle Veränderungen durchzusetzen, die eine gerechte, effiziente und nachhaltige Lösung für alle Parteien bieten.
E-Rezept: Ein Jahr der digitalen Transformation im Gesundheitswesen
Seit der Einführung der E-Rezept-Pflicht zum 1. Januar 2024 ist die digitale Transformation des deutschen Gesundheitssystems einen entscheidenden Schritt weitergegangen. Die Bilanz des ersten Jahres fällt überwiegend positiv aus, auch wenn die Einführung des elektronischen Rezepts nicht ohne Herausforderungen verlief. Laut einer aktuellen Analyse des Apothekendienstleisters Noventi wurden 2024 insgesamt 171 Millionen E-Rezepte abgerechnet, was rund ein Drittel des gesamten E-Rezept-Aufkommens in Deutschland entspricht. Besonders bemerkenswert ist, dass etwa 70 Prozent der abgerechneten Rezepte E-Rezepte waren – eine Zahl, die im November des vergangenen Jahres sogar auf 78 Prozent stieg.
Der durchschnittliche Bruttorezeptwert eines E-Rezepts lag 2024 bei 65,60 Euro, was nur ein Drittel des Werts eines herkömmlichen Papierrezepts ausmacht. Dies ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass E-Rezepte immer nur eine einzelne Medikation umfassen, während auf einem Papierrezept mehrere Medikamente verordnet werden können. Noventi hebt hervor, dass dieser niedrigere Rezeptwert jedoch nicht negativ zu werten ist, da die elektronische Verordnung zu weniger Fehlmedikationen und einer verbesserten Versorgung führt.
Trotz anfänglicher Hürden konnte sich das E-Rezept-System im ersten Jahr fest etablieren. Besonders hervorzuheben ist die Nutzungshäufigkeit der elektronischen Gesundheitskarte (EGK) als Methode zur Einlösung des E-Rezepts. Laut einer Umfrage der Gematik gaben 86 Prozent der Befragten an, das E-Rezept über die EGK einzulösen, was die bevorzugte Methode darstellt. In Deutschland wurden mittlerweile rund 550 Millionen E-Rezepte eingelöst, was die zunehmende Akzeptanz und das Vertrauen in das digitale System widerspiegelt.
Die Einführung des E-Rezepts zeigt auch eine klare Richtung in der Digitalisierung des Gesundheitswesens, mit dem Ziel, die Effizienz zu steigern, die Patientensicherheit zu erhöhen und die Fehlerquote bei der Verschreibung von Medikamenten zu verringern. Allerdings bestehen weiterhin Ausnahmen, so dürfen Ärztinnen und Ärzte Betäubungsmittel und T-Rezepte nach wie vor nicht elektronisch verordnen, was das System momentan noch einschränkt. Trotz dieser Einschränkungen zeigt sich ein positives Fazit: Die digitale Revolution im Gesundheitswesen schreitet voran, und die Vorteile der elektronischen Verordnung werden zunehmend erkannt.
Die Einführung des E-Rezepts markiert einen Meilenstein auf dem Weg zu einer umfassenden Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen. Die Zahlen sprechen für sich: Mit 171 Millionen abgerechneten E-Rezepten im Jahr 2024 und einer kontinuierlich steigenden Akzeptanz unter den Patienten und Ärzten zeigt sich, dass der digitale Wandel mehr als nur ein Experiment ist. Trotz der anfänglichen Herausforderungen hat sich das System mittlerweile gut etabliert und bietet echte Vorteile. Besonders hervorzuheben ist die Verbesserung der Patientensicherheit durch die Reduzierung von Fehlmedikationen.
Dennoch bleibt die Frage, wie die Politik die noch bestehenden Lücken – etwa die nicht elektronische Verordnung von Betäubungsmitteln und T-Rezepten – schließen will. Hier ist weiterhin Nachbesserung erforderlich, um das System wirklich umfassend und zukunftsfähig zu machen. Denn die eigentlichen Vorteile des E-Rezepts – die Optimierung der Medikamentenversorgung und die Vereinfachung der Abläufe – werden erst dann in vollem Umfang nutzbar, wenn alle Verschreibungen vollständig digitalisiert sind. Trotzdem zeigt die Entwicklung der letzten Monate, dass der Weg in eine digitale Gesundheitszukunft geebnet ist.
Shop Apotheke bleibt zuversichtlich trotz drohender Konkurrenz von dm im Online-Arzneimittelhandel"
Die Drogeriekette dm hat angekündigt, im Jahr 2025 in den Online-Arzneimittelhandel einzutreten und rezeptfreie Medikamente aus Tschechien nach Deutschland zu versenden. Diese Entscheidung stellt eine ernstzunehmende Konkurrenz für etablierte niederländische Versandhändler wie Doc Morris und Shop Apotheke dar, die bereits seit Jahren erfolgreich im deutschen Markt tätig sind. Obwohl dm betont, dass der Versand von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln nicht Teil des Geschäftsmodells ist, hat die Nachricht über den geplanten Markteintritt bereits Auswirkungen auf die Aktienkurse der niederländischen Anbieter. So brach der Kurs von Doc Morris und Shop Apotheke nach der Ankündigung von dm dramatisch ein.
Im Gespräch mit dem Handelsblatt äußerte sich Olaf Heinrich, Vorstandsvorsitzender von Redcare Pharmacy, der Muttergesellschaft von Shop Apotheke, selbstbewusst zu dieser neuen Herausforderung. Heinrich betonte, dass das Unternehmen den Schritt von dm erwartet habe und diese Entwicklung keine Änderungen an der Geschäftsstrategie oder den Prognosen von Shop Apotheke nach sich ziehe. Er verwies darauf, dass Shop Apotheke mit einem Umsatz von 2,4 Milliarden Euro im Jahr 2024 und einem Wachstum von 32 Prozent im Vergleich zum Vorjahr klar als Marktführer in Europa etabliert sei. Heinrich hob hervor, dass Shop Apotheke als Apotheke und nicht als Drogeriekette agiere, was das Unternehmen von dm unterscheide. Die breite Produktpalette, die sowohl rezeptfreie als auch verschreibungspflichtige Medikamente sowie Gesundheits- und Pflegeprodukte umfasst, stelle einen klaren Wettbewerbsvorteil dar.
Ein weiterer Punkt, den Heinrich anführte, war die Position von dm im Markt. Da dm in Tschechien operiere, könne das Unternehmen nur rezeptfreie Arzneimittel verkaufen, was den Spielraum im Markt erheblich begrenze. Für Shop Apotheke sei dieser Bereich seit Jahren eine Erfolgsgeschichte, und das Unternehmen habe hier ein starkes Wachstum erzielt, so Heinrich weiter. Besonders im Bereich der verschreibungspflichtigen Medikamente sieht Heinrich weiterhin großes Potenzial für Shop Apotheke, was die Einschätzung stützt, dass das Unternehmen auch angesichts der neuen Konkurrenz von dm weiterhin eine zentrale Rolle im Online-Arzneimittelhandel spielen wird.
Die Einführung des E-Rezepts und die damit verbundene Entwicklung des Card-Link-Verfahrens haben Shop Apotheke zusätzlich gestärkt. Im vergangenen Jahr konnte das Unternehmen deutlich von diesen Neuerungen profitieren und eine größere Zahl aktiver Kunden gewinnen. Heinrich erklärte, dass die umfangreiche Werbekampagne zur Einführung des E-Rezepts ein voller Erfolg gewesen sei und zu einer signifikanten Steigerung der Kundenzahl geführt habe.
Trotz der Bedrohung durch neue Wettbewerber bleibt Heinrich überzeugt, dass Shop Apotheke weiterhin eine führende Rolle auf dem deutschen und europäischen Markt für Online-Arzneimittel einnehmen wird. Er betonte, dass das Unternehmen besonders im Bereich der verschreibungspflichtigen Medikamente noch am Anfang stehe und große Wachstumschancen habe.
Shop Apotheke reagiert auf die Ankündigung von dm mit bemerkenswerter Gelassenheit. Während die Drogeriekette aus Tschechien die Branche herausfordert, sieht der Vorstand von Redcare Pharmacy klare Wettbewerbsvorteile in der breiten Produktpalette und der langjährigen Marktstellung seines Unternehmens. Besonders hervorzuheben ist die Fokussierung auf verschreibungspflichtige Medikamente, wo Heinrich ein weiteres großes Wachstumspotential sieht.
Die Entwicklung des E-Rezepts und die damit verbundenen technologischen Innovationen haben Shop Apotheke in eine starke Ausgangsposition versetzt, die durch gezielte Werbemaßnahmen und ein wachsendes Kundenportfolio weiter gestärkt wurde. Heinrichs Kommentar unterstreicht, dass sein Unternehmen den Wettbewerb nicht scheut, sondern sich vielmehr als gut gerüstet für die Herausforderungen der Zukunft sieht. Angesichts des wachsenden Marktes und der kontinuierlichen Optimierung der Online-Apotheken-Dienste bleibt abzuwarten, wie sich dm im Markt behaupten kann und inwieweit Shop Apotheke seine führende Rolle beibehalten wird. Dennoch ist es klar, dass die Konkurrenz durch dm ein neues Kapitel im deutschen Online-Arzneimittelhandel aufschlagen könnte, bei dem Shop Apotheke mit seiner Expertise und breiten Angebotspalette sicher einen entscheidenden Vorteil behalten dürfte.
Erweiterte Impfkompetenzen: Apotheken im Spannungsfeld von Chancen und Risiken
Mit der gesetzlichen Erweiterung ihrer Impfkompetenzen übernehmen Apotheken eine Schlüsselrolle in der Gesundheitsversorgung. Sie dürfen nun nicht mehr nur Grippe- und COVID-19-Impfungen anbieten, sondern auch eine wachsende Palette weiterer Schutzimpfungen. Ziel dieser Regelung ist es, den Zugang zu Impfleistungen zu erleichtern, die Impfquote zu steigern und gleichzeitig die ärztliche Versorgung zu entlasten. Doch während die neuen Kompetenzen die Rolle der Apotheken als zentrale Anlaufstellen stärken, stellen sie die Betreiber vor neue Herausforderungen, insbesondere in rechtlicher und wirtschaftlicher Hinsicht.
Die Durchführung von Impfungen setzt nicht nur eine umfassende Schulung der Apothekenteams voraus, sondern auch höchste Sorgfalt in der Anwendung und Dokumentation. Patientenaufklärung, die Einhaltung von Lagerungsvorschriften und die fachgerechte Verabreichung der Impfstoffe sind zwingend notwendig, um Fehler und Komplikationen zu vermeiden. Ein unzureichender Beratungsprozess oder eine unvollständige Dokumentation könnten schwerwiegende rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Im Falle von Impfreaktionen oder vermeintlichen Behandlungsfehlern drohen Schadensersatzforderungen, die ohne ausreichenden Versicherungsschutz existenzbedrohend sein können.
Eine klassische Berufshaftpflichtversicherung reicht oft nicht aus, um die erweiterten Haftungsrisiken abzudecken. Spezielle Policen, die sich an den neuen Anforderungen orientieren und Risiken wie Impfkomplikationen, Fehler bei der Aufklärung oder Schäden durch fehlerhafte Dokumentation umfassen, sind unverzichtbar. Auch hohe Deckungssummen und flexible Anpassungsmöglichkeiten sollten berücksichtigt werden, um einen umfassenden Schutz sicherzustellen.
Zusätzlich zu den Haftungsrisiken wächst die Bedeutung von Cybersecurity in Apotheken. Mit der Einführung digitaler Impfdokumentationen und der verstärkten Nutzung digitaler Prozesse steigt die Gefahr von Cyberangriffen und Datenverlusten. Ein Hackerangriff oder eine Datenpanne könnte nicht nur finanzielle Verluste nach sich ziehen, sondern auch das Vertrauen der Patienten nachhaltig schädigen. Cyberversicherungen, die speziell auf die Bedürfnisse von Apotheken zugeschnitten sind, sind daher essenziell, um finanzielle Schäden und Betriebsunterbrechungen zu minimieren.
Auch unvorhergesehene Ereignisse wie Naturkatastrophen, technische Störungen oder Einbrüche können den Betrieb einer Apotheke empfindlich beeinträchtigen. All-Risk-Versicherungen bieten in solchen Fällen eine wichtige Absicherung, die den Fortbestand der Apotheke selbst in Krisensituationen gewährleistet.
Apothekenbetreiber sollten ihre bestehenden Versicherungen regelmäßig überprüfen und an die neuen Gegebenheiten anpassen. Die Zusammenarbeit mit spezialisierten Versicherungsberatern kann dabei helfen, Deckungslücken zu identifizieren und individuelle Lösungen zu entwickeln. Die erweiterten Kompetenzen bieten Apotheken neue Möglichkeiten, erfordern jedoch auch eine proaktive Herangehensweise an Risikomanagement und Absicherung.
Die erweiterten Impfkompetenzen von Apotheken sind ein wichtiger Schritt zur Stärkung der dezentralen Gesundheitsversorgung. Sie ermöglichen einen leichteren Zugang zu Schutzimpfungen und tragen dazu bei, das Gesundheitssystem zu entlasten. Gleichzeitig stehen Apothekenbetreiber jedoch vor der Herausforderung, diese neuen Aufgaben mit größter Sorgfalt und Professionalität umzusetzen.
Ein zentraler Punkt ist der umfassende Versicherungsschutz. Die neuen Haftungsrisiken erfordern speziell angepasste Berufshaftpflichtversicherungen, die die erweiterten Aufgabenbereiche abdecken. Apotheken, die ihre Versicherungen nicht anpassen, laufen Gefahr, im Schadensfall nicht ausreichend abgesichert zu sein. Eine individuelle und lückenlose Absicherung ist daher nicht nur ein Schutz vor finanziellen Risiken, sondern auch ein Zeichen von Verantwortung gegenüber Patienten und Mitarbeitenden.
Die Digitalisierung der Prozesse bringt ebenfalls erhebliche Risiken mit sich. Digitale Impfdokumentationen erleichtern zwar die Arbeit, erhöhen jedoch die Gefahr von Cyberangriffen. Ein Datenverlust oder ein Hackerangriff kann nicht nur finanzielle Einbußen bedeuten, sondern auch das Vertrauen der Patienten beeinträchtigen. Eine branchenspezifische Cyberversicherung ist daher unerlässlich, um diese Risiken zu minimieren und den Betrieb auch im digitalen Zeitalter sicher zu gestalten.
Neben den technischen und rechtlichen Herausforderungen ist die regelmäßige Überprüfung des Versicherungsschutzes essenziell. Gesetzliche Änderungen, wirtschaftliche Entwicklungen und die wachsenden Anforderungen an Apotheken erfordern eine kontinuierliche Anpassung der Absicherungen. Nur so können Apotheken langfristig bestehen und sich den neuen Aufgaben erfolgreich stellen.
Die erweiterten Kompetenzen bieten Apotheken eine einmalige Chance, ihre Rolle im Gesundheitssystem auszubauen. Doch diese Chance erfordert Weitsicht, eine gezielte Absicherung und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Nur Apotheken, die diese Herausforderungen aktiv annehmen, können das Vertrauen der Patienten stärken und ihre Position als unverzichtbarer Bestandteil der Gesundheitsversorgung festigen.
Zehn Jahre rezeptfreie Pille danach: Aufklärungsbedarf bleibt bestehen
Vor zehn Jahren wurden Notfallkontrazeptiva wie Ulipristalacetat (beispielsweise Ellaone®) und Levonorgestrel (zum Beispiel Pidana®) aus der Verschreibungspflicht entlassen, sodass sie seitdem rezeptfrei in Apotheken erhältlich sind. Doch auch ein Jahrzehnt nach dieser Entscheidung gibt es nach wie vor große Wissenslücken in der Bevölkerung über die korrekte Anwendung und Wirkungsweise der sogenannten „Pille danach“. Dies zeigte eine Expertendiskussion, die kürzlich vom Hersteller von Ellaone, Perrigo, veranstaltet wurde.
Eine repräsentative Yougov-Umfrage aus dem Jahr 2024, die von Dr. Ute Koch, Apothekerin und Expertin für Notfallkontrazeptiva, vorgestellt wurde, verdeutlicht die bestehenden Aufklärungslücken. Demnach wussten lediglich etwa 30 Prozent der befragten Erwachsenen ab 18 Jahren, dass die Pille danach rezeptfrei in Apotheken erhältlich ist. Ein Ergebnis, das Dr. Koch als „katastrophal“ bezeichnete und das den dringenden Bedarf an weiterer Aufklärung unterstreicht. Besonders auffällig war, dass rund 39 Prozent der Befragten Bedenken hinsichtlich der Nebenwirkungen und der potenziellen gesundheitlichen Risiken hormoneller Präparate äußerten. Diese „Hormonangst“ scheint sich auch auf die rezeptfreie Pille danach auszuwirken.
Ein weiteres Problem, das in der Umfrage zum Vorschein kam, ist das weit verbreitete Missverständnis über die Wirkungsweise der Notfallkontrazeptiva. Fast die Hälfte der Befragten ging davon aus, dass diese Mittel eine Abstoßung der befruchteten Eizelle bewirken würden, was nicht der Fall ist. Die Notfallkontrazeptiva verhindern vielmehr, dass der Eisprung überhaupt stattfindet und somit die Befruchtung der Eizelle durch Spermien erschwert wird. „Aufklärung ist notwendig, um diese Mythen zu entkräften“, so Dr. Koch.
Professor Dr. Thomas Herdegen vom Universitätsklinikum Kiel ergänzte, dass die pharmakologischen Grundlagen entscheidend sind, um Missverständnisse aufzuklären. So wirken Notfallkontrazeptiva wie Levonorgestrel und Ulipristalacetat, indem sie den Eisprung verzögern. Dies verhindert, dass Spermien, die bis zu fünf Tage überleben können, eine Eizelle befruchten. Ein entscheidender Faktor dabei ist der Zeitpunkt des Eisprungs. Während Levonorgestrel nur vor dem Anstieg des luteinisierenden Hormons (LH) wirkt, hat Ulipristalacetat einen längeren Wirkzeitraum, da es auch während des LH-Anstiegs aktiv ist. Dies erweitert das Zeitfenster für eine wirksame Anwendung um etwa zwei Tage.
Die korrekte Anwendung ist ein weiterer wichtiger Aspekt. Notfallkontrazeptiva sollten möglichst schnell nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr eingenommen werden. Ulipristalacetat sollte innerhalb von 120 Stunden, Levonorgestrel innerhalb von 72 Stunden nach dem Vorfall eingenommen werden. Besonders hervorzuheben ist die Bedeutung von Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. So können beispielsweise Substanzen wie Johanniskraut, die als CYP3A4-Induktoren wirken, die Wirksamkeit der Pille danach beeinträchtigen.
Trotz der positiven Erfahrungen mit der Verträglichkeit der Notfallkontrazeptiva gibt es weiterhin eine große Unsicherheit bei den Anwenderinnen. Professor Herdegen empfiehlt daher, dass Apothekerinnen und Apotheker den Kundinnen alle relevanten Informationen zur Anwendung und zu möglichen Nebenwirkungen mit auf den Weg geben, um die Bedenken zu zerstreuen und eine korrekte Anwendung zu gewährleisten. Um die Aufklärung weiter zu fördern, bietet der Ellaone Campus ab dem 5. Februar 2025 neue Webinare für Apotheker an, die sich mit der richtigen Handhabung und Beratung in Bezug auf Notfallkontrazeptiva befassen werden.
Die Entlassung von Notfallkontrazeptiva aus der Verschreibungspflicht war ein wichtiger Schritt in der Gesundheitsversorgung und sollte den Zugang zu Verhütungsmitteln im Notfall erleichtern. Doch zehn Jahre nach dieser Entscheidung zeigt sich, dass der Aufklärungsbedarf weiterhin hoch ist. Die Umfrageergebnisse, die eine erschreckend niedrige Bekanntschaft mit dem rezeptfreien Status der Pille danach zeigen, sind alarmierend. Es ist offensichtlich, dass viele Menschen immer noch mit Mythen und Fehlinformationen über die Wirkungsweise der Mittel kämpfen.
Die medizinische Aufklärung darf nicht nur in den Apotheken stattfinden. Sie muss eine breitere gesellschaftliche Dimension erhalten, um sicherzustellen, dass alle betroffenen Gruppen die notwendigen Informationen erhalten. Die Einführung von Webinaren und die Bereitstellung von weiterführenden Materialien für Apotheker sind gute Ansätze, aber es braucht noch mehr: eine proaktive Kampagne, die Menschen jeden Alters über die sichere Anwendung und die gesundheitlichen Aspekte der Notfallkontrazeptiva aufklärt. Nur so kann sichergestellt werden, dass Frauen im Notfall auf die ihnen zur Verfügung stehenden Mittel vertrauen und diese korrekt anwenden können.
Herausforderungen durch indische Arzneimittelschachteln im deutschen Fälschungsschutzsystem
Der Import indischer Arzneimittelschachteln auf den deutschen Markt stellt Apotheken weiterhin vor Herausforderungen, auch wenn der sogenannte »Indian-Coding« mittlerweile seltener anzutreffen ist. Diese Arzneimittel, die ursprünglich für den indischen Markt produziert und dann in Länder mit strengen Codierungsanforderungen exportiert werden, sind häufig mit Codes versehen, die dem in der EU für verschreibungspflichtige Arzneimittel vorgeschriebenen DataMatrix-Code ähneln. Jedoch gibt es wichtige Unterschiede, die im Fälschungsschutzsystem Securpharm nicht erkannt werden. Das System, das seit dem 9. Februar 2019 die Pflicht zur Überprüfung jeder Rx-Packung vorschreibt, kann diese speziellen Codes nicht validieren.
Der Grund für dieses Problem liegt in den unterschiedlichen Codierungsstandards zwischen Indien und der EU. In Indien gelten eigene Regeln zur Codierung von Arzneimitteln, die für Märkte ohne ein vergleichbares Überwachungssystem bestimmt sind. Diese Packungen weisen oftmals das »GTIN«-Emblem auf, während europäische Produkte mit »PC« gekennzeichnet sind. Zudem beginnt der Produktcode auf diesen Schachteln nicht mit den in Europa üblichen Kombinationen wie »11« oder »04150«. Solche Abweichungen führen dazu, dass diese Arzneimittel im deutschen Fälschungsschutzsystem als ungültig gelten, da die Codes nicht erkannt werden.
Obwohl die Situation in den letzten Jahren weniger häufig geworden ist, sind solche Arzneimittelpackungen weiterhin auf dem Markt, da sie vor Einführung des europäischen Fälschungsschutzsystems zugelassen wurden. Diese Packungen gelangen weiterhin in Apotheken, da sie vor der Umsetzung des europäischen Überwachungsmechanismus verkauft und vertrieben wurden. Das führt zu Problemen bei der Verifikation, da Apotheker und Apothekenpersonal sicherstellen müssen, dass die Arzneimittel ordnungsgemäß verifiziert werden.
Die Verantwortung liegt nun bei den Apotheken, beim Scannen von Arzneimitteln darauf zu achten, dass der DataMatrix-Code korrekt erfasst wird. Neben dem Code muss zudem das Emblem »PPN« (Pharmaceutical Product Number) in Klarschrift vorhanden sein, um die Authentizität zu gewährleisten. Diese zusätzlichen Prüfungen sind notwendig, um das Risiko von Fälschungen zu minimieren und die Sicherheit der Patienten zu garantieren.
Das Problem der falschen Codierung, das insbesondere nach der Einführung des europäischen Fälschungsschutzsystems zunahm, stellt Apotheken vor eine fortwährende Herausforderung. Trotz einer Abnahme des »Indian-Coding« ist die Notwendigkeit zur genauen Überprüfung der Arzneimittelverpackungen nach wie vor gegeben. Apotheker müssen weiterhin wachsam sein und auf die richtigen Markierungen achten, um sicherzustellen, dass sie den rechtlichen Anforderungen entsprechen und die Sicherheit der Patienten gewahrt bleibt.
Die Herausforderungen, die sich durch die indische Arzneimittelschachtel-Codierung im deutschen Fälschungsschutzsystem ergeben, sind nicht zu unterschätzen. Trotz der Bemühungen, den Markt für gefälschte Medikamente zu schließen, bleiben solche Probleme bestehen, die Apotheken in ihrer täglichen Arbeit vor Herausforderungen stellen. Die Codierungsproblematik zeigt deutlich, wie wichtig es ist, international harmonisierte Regeln für die Arzneimittelverpackung und -kennzeichnung zu entwickeln. Es bleibt zu hoffen, dass weitere internationale Kooperationen die Vereinheitlichung der Codierungsstandards fördern und Apotheker von bürokratischen Hürden entlastet werden. Gleichzeitig müssen Apotheken weiterhin die Verantwortung tragen, die Sicherheit der Arzneimittelversorgung durch genaue Prüfungen und moderne Technologie zu gewährleisten.
Erste Hilfe bei Unterkühlung und Erfrierungen – So retten Sie Leben in Kälte-Notfällen
In den kalten Wintermonaten steigt das Risiko für Unterkühlung und Erfrierungen, insbesondere bei langanhaltender Kälteeinwirkung. Diese beiden Zustände stellen eine ernsthafte Gefahr für die Gesundheit dar und können, wenn sie nicht richtig behandelt werden, lebensbedrohlich enden. Obdachlose, alkoholkranke Personen und Menschen, die sich längere Zeit ungeschützt draußen aufhalten, sind besonders gefährdet. In solchen Kälte-Notfällen ist schnelles Handeln entscheidend, um das Leben der Betroffenen zu retten.
Erfrierungen entstehen, wenn die Haut und das darunterliegende Gewebe durch extreme Kälte geschädigt werden. Besonders betroffen sind Körperstellen wie Finger, Zehen und Ohren. Zu den ersten Anzeichen zählen eine bläulich-rote Verfärbung der Haut, die später weiß-gelb oder grau wird, sowie ein starkes Druckgefühl in den betroffenen Bereichen. Später können die betroffenen Körperteile hart und gefühllos werden. Bei einer schweren Erfrierung kann es zu einem irreversiblen Gewebeschaden kommen, der möglicherweise eine Amputation erforderlich macht.
Unterkühlung tritt auf, wenn der Körper über längere Zeit mehr Wärme verliert, als er erzeugen kann. Dies führt dazu, dass die Körpertemperatur auf ein gefährliches Niveau sinkt, wodurch die Organe ihre Funktion einstellen. In den ersten Stadien äußert sich eine Unterkühlung durch Zittern, schnelle Atmung und einen erhöhten Kreislauf. Später verlangsamen sich Atmung und Puls, es treten Muskelsteifheit und Bewusstlosigkeit auf. In besonders schweren Fällen kann der Betroffene ohne schnelle Hilfe sterben.
Die Symptome von Erfrierungen und Unterkühlung sind oft eng miteinander verbunden, da beide Zustände durch Kälteeinwirkung hervorgerufen werden. Besonders wichtig ist es, bei beiden Notfällen die richtige Reihenfolge bei der Behandlung zu beachten. Mediziner empfehlen, dass bei gleichzeitigem Auftreten von Unterkühlung und Erfrierungen zuerst die Unterkühlung behandelt werden muss, da sie das unmittelbare Lebensrisiko darstellt.
Im Falle einer Unterkühlung sollte sofort der Notruf 112 gewählt werden. Bis der Rettungsdienst eintrifft, ist es wichtig, den Betroffenen zu wärmen, jedoch ohne dabei zu aktiv vorzugehen. Eine Wärmflasche oder direkte Hitzequelle sollte vermieden werden, da das kalte Blut aus den Extremitäten zurück zum Herzen fließt und Herzrhythmusstörungen verursachen kann. Stattdessen kann eine Rettungsdecke verwendet werden, um den Betroffenen vor weiterem Wärmeverlust zu schützen. Bewusstlose Personen sollten sofort auf Atmung überprüft werden und in die stabile Seitenlage gebracht werden, falls sie noch atmen.
Bei Erfrierungen gilt ebenfalls, dass der Notruf 112 so schnell wie möglich erfolgen muss. Bis Hilfe eintrifft, sollten betroffene Körperstellen vorsichtig gewärmt werden, wobei die eigene Körperwärme eine Möglichkeit darstellt. Die betroffenen Gliedmaßen können in die Achselhöhle, zwischen die Oberschenkel oder in die Leistenbeuge gehalten werden. Auf keinen Fall dürfen betroffene Stellen gerieben oder mit heißer Wärme behandelt werden, da dies den Schaden nur verschärfen würde. Bei schwereren Erfrierungen, bei denen das Gewebe bereits hartgefroren ist, ist es wichtig, die betroffenen Körperstellen nicht zu bewegen, um weitere Schäden zu verhindern.
Die Prävention von Unterkühlung und Erfrierungen ist ebenso entscheidend. Besonders bei Obdachlosen und anderen Risikogruppen sollte auf das Angebot von Kältehilfen hingewiesen werden. In vielen Städten gibt es entsprechende Einrichtungen, die über die Webseite kaeltekarte.de eingesehen werden können. Diese Einrichtungen bieten eine wichtige Anlaufstelle, um Menschen vor den Folgen extremer Kälte zu schützen.
Der Winter bringt viele Gefahren mit sich, aber mit der richtigen Vorbereitung und der richtigen Reaktion in Kälte-Notfällen lässt sich das Leben vieler Menschen retten. Wer sich bewusst ist, wie man richtig auf Unterkühlung und Erfrierungen reagiert, kann im Notfall einen entscheidenden Beitrag leisten, um das Leben eines Mitmenschen zu retten.
Kälte-Notfälle sind tragische, aber häufige Ereignisse in den Wintermonaten, und oft entscheidet eine schnelle und sachgerechte Reaktion über Leben und Tod. Es ist ein alarmierendes, aber notwendiges Thema, das mehr Aufmerksamkeit in der breiten Öffentlichkeit verdient. Die häufigsten Fehler – wie das Nutzen von Wärmflaschen oder das Reiben von Erfrierungen – können zu schwerwiegenden Komplikationen führen, weshalb jeder Einzelne wissen sollte, wie man in solch kritischen Situationen richtig handelt. Gerade für die besonders gefährdeten Personengruppen wie Obdachlose oder Menschen mit Alkoholproblemen kann jede Sekunde zählen. Daher ist es entscheidend, dass wir alle unseren Teil dazu beitragen, wachsam zu bleiben und im Notfall richtig zu handeln. Denn die richtige Reaktion kann Leben retten.
Rückgang der Organspenden in Deutschland: Ein Appell zur Veränderung
Deutschland verzeichnet einen besorgniserregenden Rückgang der Organspenden im Jahr 2024. Laut der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) sank die Zahl der postmortalen Organspenden auf 2854, im Vergleich zu 2877 im Vorjahr. Der Rückgang erfolgt trotz eines leichten Anstiegs im Jahr 2023, als 2662 Organe entnommen wurden. Dieser Trend auf niedrigem Niveau bleibt bestehen, während die Zahl der Organspender ebenfalls mit 953 einen der hinteren Plätze im internationalen Vergleich einnimmt.
Die Organspenden aus Deutschland werden weiterhin von der internationalen Vermittlungsstelle Eurotransplant verteilt, wobei 3013 Organe im Jahr 2024 übertragen wurden, mehr als im Vorjahr (2986). Doch die DSO warnt, dass die Zahl der wartenden Patienten – 8260 Menschen – dramatisch hoch bleibt. Die Organspende ist in vielen Fällen die einzige Überlebenschance, was die Situation für betroffene Patienten und ihre Angehörigen erschwert.
In Deutschland ist die Organspende nach dem Prinzip der ausdrücklichen Zustimmung geregelt, was bedeutet, dass Organentnahmen nur mit der Zustimmung des Verstorbenen oder seiner Angehörigen erfolgen können. Ein wesentliches Problem besteht darin, dass nur 15,3 Prozent der potenziellen Organspender ihren Willen zur Spende schriftlich hinterlassen haben. Dies lässt auf eine deutliche Diskrepanz zwischen den medizinischen Möglichkeiten und der Bereitschaft zur Organspende schließen. Die DSO fordert daher eine verstärkte Aufklärung und Sensibilisierung der Bevölkerung sowie die Einführung einer Widerspruchslösung, wie sie in anderen Ländern bereits praktiziert wird.
Die Widerspruchslösung würde es ermöglichen, dass jeder Bürger als Organspender gilt, es sei denn, er widerspricht aktiv. Diese Regelung hat in Ländern wie Spanien, wo die Organspendenrate deutlich höher liegt, positive Ergebnisse gezeigt. Doch in Deutschland stößt diese Lösung weiterhin auf politischen Widerstand, was die Organspendequote weiter bremst.
Die DSO appelliert an alle Menschen, ihre Entscheidung zur Organspende zu Lebzeiten zu treffen und diese in einem Organspendeausweis oder einer Patientenverfügung festzuhalten. Nur durch eine solche proaktive Entscheidung kann die Zahl der Organspenden nachhaltig erhöht und das Leben vieler Menschen gerettet werden.
Der Rückgang der Organspenden in Deutschland zeigt eindrucksvoll, dass die bisherige Praxis der Organspende nicht ausreicht, um die steigende Zahl der wartenden Patienten zu bedienen. Angesichts der medizinischen Möglichkeiten, die Leben retten könnten, ist es nahezu unverständlich, dass in einem wohlhabenden Land wie Deutschland eine so niedrige Bereitschaft zur Organspende herrscht. Das Problem liegt nicht nur in der mangelnden Aufklärung, sondern auch in der zögerlichen Haltung der Politik.
Die Widerspruchslösung, die in anderen Ländern erfolgreich zur Steigerung der Organspenden geführt hat, sollte dringend auch in Deutschland eingeführt werden. Sie würde nicht nur die Zahl der Spenden deutlich erhöhen, sondern auch die Kultur der Organspende stärken. Jeder, der eine Organspende als Leben rettende Maßnahme ansieht, sollte sich dazu bekennen, bevor es zu spät ist.
Es ist an der Zeit, die Diskussion über Organspenden in Deutschland auf ein neues Niveau zu heben. Die Einführung der Widerspruchslösung könnte der entscheidende Schritt sein, um der „unerträglichen Situation“, wie sie von der DSO bezeichnet wird, entgegenzuwirken und Tausenden von Patienten eine zweite Chance auf Leben zu geben.
Herztumoren: Seltene, aber ernste Gefahr für das Leben
Herzkrankheiten sind weit verbreitet, doch eine besonders seltene Form von Krebs bleibt häufig unbeachtet: Herztumoren. Diese Tumoren, die sich im Herzen bilden können, sind so außergewöhnlich, dass sie in den meisten Statistiken gar nicht erfasst werden. Experten des Krebsinformationsdienstes (KID) stellen fest, dass Herztumoren in Deutschland nur in wenigen Einzelfällen auftreten und ihre genaue Häufigkeit daher schwer festzulegen ist. Besonders auffällig ist, dass die Entstehung von Tumoren im Herzen eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit hat, da Herzzellen in der Regel kaum noch eine Teilung durchlaufen.
Trotz dieser Seltenheit ist es möglich, dass sowohl gutartige als auch bösartige Tumoren im Herzen entstehen. Über 75 Prozent der Herztumoren sind gutartig, wobei primäre Herztumoren, die direkt im Herzen entstehen, in den meisten Fällen harmlos sind. Diese Tumoren, wie Myxome und Lipome, können im Herzen wachsen, ohne dass sie sofort Symptome verursachen. In einigen Fällen sind sie so unauffällig, dass sie erst bei Routineuntersuchungen oder bei auftretenden Beschwerden entdeckt werden. Ein chirurgischer Eingriff zur Entfernung des Tumors wird häufig durchgeführt, um Komplikationen zu verhindern, da auch gutartige Tumoren aufgrund ihrer Lage problematisch sein können.
Die wesentlich bedrohlichere Form sind sekundäre Herztumoren, die als Metastasen von Krebsarten aus anderen Körperbereichen wie Lungenkrebs oder Brustkrebs ins Herz streuen. Diese Tumoren sind immer bösartig und stellen eine große Gefahr dar. Etwa 10 Prozent der Krebspatienten entwickeln Metastasen im Herz, was das Herz zu einem Zielorgan für Streuung macht. In diesen Fällen sind die Heilungschancen oft begrenzt, da die Tumoren häufig erst entdeckt werden, wenn sie sich bereits ausgebreitet haben.
Bösartige primäre Herztumoren, wie das Angiosarkom, sind ebenfalls äußerst selten, aber sie kommen vor und können eine extrem schlechte Prognose haben. Sie entstehen häufig in der rechten Herzhälfte und betreffen vor allem Männer im mittleren Alter. Rhabdomyosarkome, Fibrosarkome und Leiomyosarkome gehören ebenfalls zu den gefährlichen, bösartigen Herztumoren, die meist rasch wachsen und einen hohen Grad an Aggressivität zeigen. Diese Tumoren müssen operativ entfernt werden, um die Ausbreitung zu stoppen und die Überlebenschancen der Patienten zu erhöhen.
Die Diagnose von Herztumoren ist durch das Fehlen spezifischer Symptome besonders schwierig. Oft wird die Erkrankung erst im fortgeschrittenen Stadium festgestellt, wenn der Tumor bereits Metastasen gebildet hat. Frühzeitige Untersuchungen und regelmäßige kardiologische Kontrollen sind daher wichtig, um das Risiko zu minimieren und Tumoren im Herzen rechtzeitig zu erkennen.
Herztumoren sind zwar selten, doch ihre Existenz zeigt, wie vielfältig Krebs in unserem Körper auftreten kann. Angesichts der Seltenheit und der damit verbundenen Schwierigkeiten bei der Diagnose ist es umso wichtiger, das Bewusstsein für diese Krankheit zu schärfen. Während gutartige Herztumoren oft eine gute Prognose haben und durch eine Operation erfolgreich entfernt werden können, stellen bösartige Tumoren eine erhebliche Herausforderung dar. Insbesondere bei sekundären Tumoren, die als Metastasen in das Herz gelangen, sinken die Heilungschancen erheblich, da die Krankheit meist schon fortgeschritten ist, wenn sie diagnostiziert wird. Die Forschung muss weiter daran arbeiten, diese Tumoren früher zu erkennen und die Behandlungsmöglichkeiten zu verbessern.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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