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  • 24.12.2024 – Apotheken-News: Direktabrechnungen – ohne Sicherheit? Apotheken kämpfen um ihr Geld
    24.12.2024 – Apotheken-News: Direktabrechnungen – ohne Sicherheit? Apotheken kämpfen um ihr Geld
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Private Krankenversicherungen sorgen zunehmend für Frustration bei Apotheken: Trotz klarer Abtretungserklärungen überweisen sie die Arz...

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Direktabrechnungen – ohne Sicherheit? Apotheken kämpfen um ihr Geld

 

Private Krankenversicherungen zahlen an Versicherte statt an Apotheken. Klare Regeln und Konsequenzen werden gefordert

Private Krankenversicherungen sorgen zunehmend für Frustration bei Apotheken: Trotz klarer Abtretungserklärungen überweisen sie die Arzneimittelkosten häufig an die Versicherten, anstatt an die Apotheken. Für die betroffenen Betriebe bedeutet dies nicht nur finanzielle Unsicherheit, sondern auch einen erheblichen zusätzlichen Verwaltungsaufwand. Ein aktueller Fall verdeutlicht, wie Apotheken mit rechtlichem Druck um ausstehende Zahlungen kämpfen müssen. Besonders kleinere Apotheken stehen dabei vor kaum bewältigbaren Herausforderungen. Warum diese Praxis nicht nur das Vertrauen belastet, sondern auch die Existenz vieler Apotheken gefährdet, und welche politischen und rechtlichen Maßnahmen dringend notwendig sind, erfahren Sie hier.


In der Zusammenarbeit mit privaten Krankenversicherungen stoßen Apotheken zunehmend auf Probleme bei Direktabrechnungen. Obwohl diese ausdrücklich vereinbart werden, zahlen Versicherer häufig die Arzneimittelkosten an die Versicherten statt an die Apotheken. Dieses Vorgehen sorgt nicht nur für finanzielle Unsicherheiten, sondern erhöht auch den Verwaltungsaufwand erheblich. Ein aktueller Fall zeigt exemplarisch, wie Apotheken gezwungen sind, hartnäckig um ihre Ansprüche zu kämpfen.

Eine Apotheke ging mit über 1300 Euro in Vorleistung für die Abgabe eines hochpreisigen Medikaments zur Behandlung von Krampfanfällen bei Kindern. Trotz bestehender Abtretungserklärung überwies die private Krankenversicherung den Betrag direkt an den Kunden, anstatt die vertraglich vereinbarte Zahlung an die Apotheke vorzunehmen. Der erste Schritt der Apotheke war, sich an den Versicherten zu wenden, doch dieser ließ sich mit der Rückzahlung Zeit. Zwischenzeitlich verwies er lediglich auf angeblich laufende Prüfungen seines Kontos, ohne eine konkrete Lösung anzubieten.

Die Apotheke sah sich in einer schwierigen Lage. Trotz klarer Absprachen mit der Krankenversicherung war sie gezwungen, eine Lösung für die entstandene Zahlungslücke zu finden. Schließlich entschied sich eine Mitarbeiterin, rechtliche Schritte anzudrohen, und forderte die Versicherung schriftlich zur Überweisung der ausstehenden Summe auf. Das Schreiben setzte eine Frist von 14 Tagen und machte unmissverständlich deutlich, dass bei Nichteinhaltung weitere Maßnahmen eingeleitet würden.

Diese Intervention zeigte Wirkung: Innerhalb einer Woche nach der Aufforderung zahlte die Krankenversicherung den ausstehenden Betrag an die Apotheke. Doch während das Problem in diesem Fall gelöst wurde, bleibt die Grundproblematik bestehen. Apothekerinnen und Apotheker berichten regelmäßig von ähnlichen Fällen, bei denen trotz Vereinbarungen Gelder an die Versicherten fließen.

Besonders kleinere Apotheken ohne ausreichendes Personal oder finanzielle Rücklagen stehen in solchen Situationen unter enormem Druck. Neben den ohnehin hohen Anforderungen im Tagesgeschäft entsteht durch den zusätzlichen Verwaltungsaufwand ein Mehraufwand, der kaum zu bewältigen ist. In vielen Fällen müssen Forderungen über Mahnungen und erneute Kontaktversuche verfolgt werden, was wertvolle Zeit und Ressourcen kostet.

Die Apothekenbranche fordert daher dringend klare Regelungen und stärkere Kontrollen für private Krankenversicherungen. Es sei nicht hinnehmbar, dass Apotheken, die essenzielle Dienstleistungen für das Gesundheitssystem erbringen, auf ihre Forderungen warten oder gar auf diesen sitzen bleiben. Für eine funktionierende Gesundheitsversorgung ist eine verlässliche Abrechnung zwischen Apotheken und Versicherern unabdingbar.

 
Kommentar:

Der wachsende Druck auf Apotheken durch unzuverlässige Zahlungen privater Krankenversicherungen ist ein ernstes Problem, das weit über Einzelfälle hinausgeht. Die Tatsache, dass trotz vereinbarter Direktabrechnungen Gelder an Versicherte überwiesen werden, zeigt ein eklatantes Versagen im System. Apotheken stehen in einer Dreiecksbeziehung zwischen Versicherten, Versicherern und ihrer eigenen Verpflichtung, Medikamente bereitzustellen. Wenn diese Beziehung durch unzuverlässige Praktiken belastet wird, geraten Apotheken unweigerlich in eine finanzielle und organisatorische Schieflage.

Besonders für kleinere Betriebe mit begrenzten personellen und finanziellen Ressourcen sind solche Probleme existenzbedrohend. Während größere Apotheken möglicherweise die Kapazitäten haben, ausstehende Beträge zu verfolgen und rechtliche Schritte einzuleiten, bleibt dies für kleinere Häuser oft ein kaum tragbarer Aufwand. Die Belastung durch solche Fälle kann nicht nur die wirtschaftliche Stabilität gefährden, sondern auch die Qualität der Patientenversorgung beeinträchtigen.

Die Verantwortung liegt eindeutig bei den Krankenversicherungen, die sich an die Vereinbarungen halten müssen. Es ist unverständlich, warum in so vielen Fällen gegen die Abtretungserklärung verstoßen wird. Auch der Gesetzgeber ist gefragt, um eine klare und verbindliche Regelung zu schaffen, die den Schutz der Apotheken gewährleistet. Strafzahlungen oder Sanktionen bei Verstößen könnten ein effektives Mittel sein, um die Versicherer zur Einhaltung ihrer Verpflichtungen zu bewegen.

Trotz der systemischen Herausforderungen zeigt der beschriebene Fall auch, dass Entschlossenheit und rechtliche Konsequenz Wirkung zeigen können. Doch sollte dies nicht die Regel sein müssen. Apotheken dürfen nicht darauf angewiesen sein, ihre Rechte mit Nachdruck einzufordern, sondern sollten auf verlässliche Rahmenbedingungen bauen können.

Dieser Konflikt beleuchtet zudem eine Schwachstelle im deutschen Gesundheitssystem, die dringend adressiert werden muss: Apotheken spielen eine zentrale Rolle in der medizinischen Versorgung. Ihre finanzielle Stabilität ist essenziell für das Funktionieren der gesamten Kette – von der Verschreibung bis zur Versorgung der Patienten. Es ist Zeit, die Belastungen für Apotheken zu reduzieren und ihnen den Rücken zu stärken, damit sie sich auf ihre eigentliche Aufgabe konzentrieren können: die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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