Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:
Gefahr durch Apothekenfremdbesitz und Apothekenketten
Köln - Der
Apothekenmarkt, mit einem Gesamtumsatz von ca. 35 Milliarden Euro einer
der größten der Welt, ist in Bewegung. Nachdem der Gesetzgeber im Jahr
2004 das Versandhandelsverbot abgeschafft und das Mehrbesitzverbot
eingeschränkt hat, soll nunmehr das Fremdbesitzverbot und damit das dem
deutschen Apothekenrecht zugrunde liegende Leitbild des "Apothekers in
seiner Apotheke" zum Abschuss frei gegeben werden.
Kapitalanleger erhoffen sich auf diesem Markt ein lukratives Geschäft.
Da eine Kapitalgesellschaft über eine ganz andere Kapitalkraft verfügt
als eine natürliche Person, zählt bei einer Aufhebung des
Fremdbesitzverbotes entsprechend dem "Gesetz des Stärkeren" der
unabhängige Apotheker bzw. die unabhängige Apothekerin alsbald zu einer
vom Aussterben bedrohten Spezies. An ihre Stelle treten dann "vertikal
integrierte Arzneimittelunternehmen", bei denen von der Produktion über
den Großhandel bis zur Abgabe der Arzneimittel an den Endverbraucher
alles unter einem Dach erfolgt, zentral gesteuert von einer
"Führungsholding". Beides, der Verlust unabhängiger Apothekerschaft wie
auch die "Vertikalisierung" des Arzneimittelmarktes, lässt sich, wenn
überhaupt, nur schwer wieder rückgängig machen.
Gesundheitseinrichtungen in der Hand allein gewinnorientiert agierender
Kapitalanleger, können nur durch die Beschäftigung von qualifizierten
Angestellten eine primär dem Wohl des Patienten verpflichtete
Gesundheitsversorgung nicht in gleichem Maße gewährleisten, wie eine
unabhängige, inhabergeführte Apotheke. Die inhabergeführte Apotheke und
Arztpraxis garantieren flächendeckend eine patientennahe und sichere
Versorgung der Patienten rund um die Uhr. Mit der Einführung von
Fremdbesitz und Apothekenketten würden die Qualität der unabhängigen
Beratung leiden und funktionierende mittelständische Strukturen weiter
zerstört. Genügten generell qualifizierte Angestellte, so wären auch
Arztketten, Anwaltsketten etc. im Fremdbesitz der nächste logische
Schritt, welcher auch die Bildung integrierter Hersteller-, Arzt-,
Krankenhaus- und Apothekenketten unter einem Dach zur Folge hätte. Die
persönliche Beziehung des Patienten zum Arzt und Apotheker hätte
dahinter zurückzutreten.
IfUH gegen Gewinnmaximierung zu Lasten der Patienten
Ziel der IfUH (Initiative für unabhängige Heilberufe e. V. http://www.ifuh.de)
ist die Erhaltung, Unterstützung und Förderung der Unabhängigkeit der
Heilberufe für eine optimale Gesundheitsversorgung der Bevölkerung.
Auslöser für die Gründung der Initiative war, dass der Saarländische
Minister für Justiz, Gesundheit und Soziales (CDU) im Jahr 2007 das
Fremdbesitzverbot von Apotheken für unvereinbar mit dem Europäischen
Gemeinschaftsrecht erklärte und DocMorris, einer niederländischen
Aktiengesellschaft, die Erlaubnis für den Betrieb einer Apotheke in
Saarbrücken erteilte. Der mit dieser Erlaubnis heraufbeschworene
Rechtsstreit beschäftigt mittlerweile auch den EuGH. Er wird am 3.
September über die Gemeinschaftsrechtskonformität des
Fremdbesitzverbotes verhandeln; eine Entscheidung ist für Mitte 2009 zu
erwarten.
Die Unabhängigkeit der Heilberufe gewährleistet am besten eine allein
an den Bedürfnissen des Patienten orientierte Beratung und Betreuung.
Der vor Ort präsente, unabhängige Heilberufler bildet die Grundlage für
ein nachhaltiges Vertrauensverhältnis. "Darauf baut die persönliche, an
gesundheitlichen Interessen ausgerichtete Versorgung auf", so Helga
Neumann-Seiwert, Saarbrücken, stv. Vorsitzende des IfUH.
"Eine persönliche und ortsnahe Versorgung von Patienten und
Verbrauchern ist auch in Zukunft am besten durch unabhängige
Heilberufler gewährleistet, die frei von Beeinflussung und Weisungen
durch Berufsfremde für ihre Patienten tätig werden können", so Dr.
Valentin Saalfrank, Vorsitzender des IfUH. Nur die Verknüpfung von
Eigentum und Beruf bringt jenen Typus des qualifizierten und integren
Eigentümers hervor, der sich nicht von seinem Gewinnstreben beherrschen
lässt, sondern der umgekehrt sein Gewinnstreben beherrscht und sich im
übergeordneten Interesse auch mit weniger als dem maximal möglichen
Gewinn zufrieden gibt. Für den derart geprägten Heilberufler geht auch
innerlich Gesundheit vor Gewinn.
Die IfUH hofft auch auf Ihre Unterstützung.
Weitere Informationen:
Dr. Valentin Saalfrank
Tel: 0221 - 660 98 62
Mail: info@ifuh.de
Initiative für Unabhängige Heilberufe e.V. (IfUH)
c/o Kanzlei Dr. Saalfrank
Berrenrather Str. 393
50937 Köln
Tel: 0221 / 660 98 62
Fax: 0221 / 660 98 66
info@ifuh.de
http://www.ifuh.de
APOTHEKENNACHFOLGE-REGELUNG
Existenzgründung, Kauf oder Pacht:
die Apothekenübergabe ist eine
Entscheidung fürs Leben
http://www.aporisk.de
APOTHEKENZAHL IN DEUTSCHLAND SINKT ERSTMALS SEIT 2003
Ludwig Erhards freie Marktwirtschaft - oder wie Apotheken erfolgreich
sein können
http://www.aporisk.de
MEHR FREIRAUM FÜR WICHTIGE AUFGABEN
Die Deutschen suchen privat die Risiko- und Bestandsabsicherung -
geschäftlich ist sie noch wichtiger
http://www.aporisk.de
ARZNEIMITTELLIEFERVERTRÄGE
Bei Apothekenrisiken auf die richtigen Allianzen setzen
http://www.aporisk.de
PRESSEMITTEILUNG
Kosten senken im Apothekenbetrieb durch eine Geschäftsversicherung für
(fast) alle Risiken
http://www.aporisk.de
ApoRisk GmbH | Deutschland | www.aporisk.de | www.pharmarisk.de
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