MARKT – Todesspritzen
Berlin - Der Medizinkonzern Fresenius hat den Export seines Narkosemittels Propofol in die USA eingeschränkt. Grund ist die Absicht des US-Bundesstaats Missouri, das weit verbreitete Medikament künftig für Giftspritzen bei Hinrichtungen einzusetzen. Fresenius bestätigte am Dienstag, dass die Zahl der Großhändler in den USA von rund 30 auf unter 15 reduziert wurde. Den Zwischenhändlern wurde untersagt, Propofol an Gefängnisse oder Strafvollzugsbehörden weiterzugeben, bestätigte ein Unternehmenssprecher.
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WISSENSCHAFT – Parkinson-Pflaster
Berlin - Das transdermale Pflaster Neupro (Rotigotin) muss nicht mehr im Kühlschrank gelagert werden. Der Hersteller UCB weist daraufhin, dass die Lagerung künftig bei Raumtemperatur bis zu 25 Grad Celsius erfolgen kann.
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INTERNATIONALES – Niederlande
Berlin - In den Niederlanden stehen die Margen für Apotheken und Großhandel seit Jahren unter Druck. Da hilft auch die Konzernisierung nichts: Mediq, Marktführer sowohl als Großhändler als auch als Kettenbetreiber, hatte bereits mit einem massiven Stellenabbau reagiert: Bis Ende letzten Jahres musste in jeder der rund 230 Filialen ein Angestellter gehen. Jetzt kreist der Rotstift erneut: Bis Ende 2014 werden in den Apotheken noch einmal knapp 60 Vollzeitstellen gestrichen.
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MARKT – Kommentar
Berlin - Der Versandhandel ist tot, es lebe der Versandhandel. Zehn Jahre ist es her, dass Rabauken wie Ralf Däinghaus oder Oliver Blume zum Angriff auf den Apothekenmarkt geblasen haben. Das System hat den Anfeindungen stand gehalten und allenfalls einen Imageschaden davongetragen; die „kreativen Zerstörer“ sind – mehr oder weniger freiwillig – weiter gezogen. Jetzt will es ein ganz anderer Typus von Unternehmern noch einmal wissen. Freund und Feind sind auf den ersten Blick nicht leicht zu unterscheiden. Und die Anzag macht überraschend als Steigbügelhalter mit.
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MARKT – Generika-Verträge
Berlin - Hersteller dürfen zwar finanzielle Anreize für Apotheken schaffen, die Pharmazeuten aber nicht zur Abgabe der eigenen Produkte verpflichten. Das ist der Tenor der heutigen Verhandlung zwischen der Wettbewerbszentrale und des Generikaherstellers Winthrop am Kammergericht Berlin. Das Urteil steht noch aus.
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MARKT – Lieferdienste
Berlin - Der Lieferdienst „Dedendo“ steht in den Startlöchern. Ende des Jahres sollen Apotheken der Anzag-Kooperation Vivesco über die Internetplattform die ersten Aufträge erhalten. Das Start-up will sich nach dem Vorbild des Internetshops „Zalando“ mit massiver Werbung bei den Kunden etablieren. Hinter dem Projekt stecken global aufgestellte Investoren; die Anzag hat vorrangig die Aufgabe, so viele Apotheken wie möglich einzusammeln.
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POLITIK – Arzneimittelbegriff
Berlin - Eine pharmakologische Wirkung liegt auch dann vor, wenn eine Substanz mit irgendeinem zellulären Bestandteil im Körper des Anwenders interagiert. Das hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) entschieden. Damit ist ein Präparat auch dann pharmakologisch wirksam – und somit als Arzneimittel einzustufen – wenn es beispielsweise auf Bakterien, Viren oder Parasiten einwirkt.
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POLITIK – Praxishonorare
Berlin - Die Ärzteproteste für mehr Honorar und weniger Bürokratie sind in rund 35.000 der knapp 90.000 Arztpraxen angelaufen. Das teilte die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) mit. „Wir gehen davon aus, dass es noch mehr werden“, sagte ein KBV-Sprecher.
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POLITIK – Praxishonorare
Berlin - Erneut überraschen die niedergelassenen Ärzte mit einer Protestmaßnahme gegen die Krankenkassen: Der NAV-Virchowbund hat über mehr als 30 ärztliche Fachverbände dazu aufgerufen, die Zentralen der Krankenkassen und Krankenkassenverbände mit Protestfaxen zu „bombardieren“. In den Faxen fordern die Ärzte die Kassen auf, die „ständigen Diffamierungen zu beenden“ und mehr Geld für die Praxishonorare zur Verfügung zu stellen.
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POLITIK – Apothekenhonorar
Berlin - Noch während die Protestabfrage des niedersächsischen Landesapothekerverbandes (LAV) läuft, erteilt Verbandschef Heinz-Günter Wolf Streikmaßnahmen eine Abfuhr. Ein streikähnlicher Protest, unter dem die Arzneimittelversorgung leide, sei nicht das richtige Mittel, sagte Wolf, der auch ABDA-Präsident ist. „Unser Ziel ist es, gemeinsam mit der Apothekerkammer Niedersachsen die Landesregierung in ihren Forderungen für die Apothekerschaft gegenüber der Bundesregierung zu unterstützen.“
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POLITIK – Apothekenhonorar
Berlin - Die Apotheker in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen sammeln derzeit Unterschriften für eine deutlichere Anpassung des Fixhonorars. Die Apothekerkammer aus Niedersachsen sowie die Verbände und Kammern aus Nordrhein-Westfalen haben alle Apothekeninhaber und -mitarbeiter aufgefordert, an der Aktion teilzunehmen. Die Sammlungen sollen den beiden Landeschefs David McAllister (CDU) und Hannelore Kraft (SPD) übergeben werden. Insgesamt könnten dabei mehr als 46.000 Unterschriften zusammen kommen.
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POLITIK – Sozialversicherung
Berlin - Trotz Überschüssen in den Kassen der Sozialversicherungen plant das Bundesarbeitsministerium nach einem Zeitungsbericht höhere Beiträge. Das gehe aus dem Entwurf zur sogenannten Sozialversicherungs-Rechengrößenverordnung 2013 hervor, berichtet die Bild-Zeitung. Mit der Verordnung werden bestimmte Werte zur Berechnung der Sozialversicherungsbeiträge jährlich der Einkommensentwicklung angepasst.
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POLITIK – Pharmakovigilanz
Berlin - Das EU-Parlament will die Regeln für Arzneimittel-Zulassungen weiter verschärfen. Die entsprechende Pharmakovigilanz-Richtlinie und die zugehörige Verordnung sollen morgen um einige Punkte ergänzt werden: So sollen Pharmafirmen künftig der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) mitteilen, wenn und warum Arzneimittel vom Markt genommen werden.
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POLITIK – Praxishonorar
Berlin - Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) hat die Ärzte zu Besonnenheit im Honorarstreit mit den Krankenkassen aufgerufen. „Es ist ein übliches Scharmützel, dass man auch mit Aktionen seine Position stärkt, aber Krankenkassen wie Ärzte haben eine großes Interesse daran zu beweisen, dass sie auch gemeinsam gute Verhandlungen führen und zu einem Ergebnis kommen können“, sagte Bahr am Montag vor einer FDP-Präsidiumssitzung.
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POLITIK – Praxishonorare
Berlin - Mit „gezielten Nadelstichen“ starten die Kassenärzte heute ihre Protestaktionen im Honorarstreit mit den Krankenkassen. In erster Linie soll zunächst die Kassen-Bürokratie ins Visier genommen werden. Die Ärzte wollen keine Bonushefte mehr ausfüllen, schriftliche Anfragen der Krankenkassen nicht beantworten und Gespräche mit Kassenmitarbeitern nur noch vor 8 und nach 20 Uhr führen. Die Patienten sollen so zunächst nicht unter den Protestaktionen leiden.
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POLITIK – Praxishonorare
Berlin - Die niedergelassenen Ärzte haben die angekündigten Proteste zunächst nicht auf breiter Front begonnen. Mehr als 30 ärztliche Verbände riefen ihre rund 100.000 Mitglieder aber auf, sich daran zu beteiligen. „Ab sofort machen die Ärzte Dienst nach Vorschrift“, sagte der Vorsitzende des NAV-Virchow-Bundes, Dr. Dirk Heinrich. Am Mittwoch würden die Ärzte für einen Tag die Praxishelferinnen abziehen.
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POLITIK – Wettbewerbsrecht
Berlin - Im Rahmen der Novellierung des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) will die Bundesregierung die Krankenkassen dem Kartellrecht unterstellen. Die Kassen laufen Sturm gegen die Regelung. Mit erstem Erfolg: Einem Bericht der „Welt“ zufolge soll das Kartellamt die Kassen in Zukunft zwar stärker beaufsichtigen dürfen. Allerdings sollen auch in Zukunft Kooperationen einzelner Kassen möglich sein, ohne dass die Behörde eingeschaltet wird.
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POLITIK – „Vorteil24“
Berlin - Für die Kassen könnte „Vorteil24“ ein Nachspiel haben: Nach Abstimmung mit den Finanzbehörden der Länder teilt das Bundesfinanzministerium (BMF) mit, dass beim Bezug von Arzneimittel über ausländische Versandapotheken die Kassen die Mehrwertsteuer an den deutschen Fiskus zahlen müssen. Dabei spielt es keine Rolle, ob von den niederländischen Anbietern deutsche Bruttobeträge in Rechnung gestellt wurden.
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POLITIK – Rabattverträge
Berlin - Die AOK schränkt ihre Rabattverträge mit der Firma Betapharm ein. Die vier Produkte Metoprolol, Metoprolol/HCT, Ranitidin sowie Spironolacton werden ab Oktober nicht mehr exklusiv von dem Augsburger Generikahersteller bereitgestellt. Der Vertrag über den Betablocker Metoprolol wurde zum Jahresende komplett gekündigt. Vereinbarungen über zehn weitere Wirkstoffen bleiben indes bestehen.
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POLITIK – Rabattverträge
Berlin - Die Barmer GEK hat die Zuschläge für die nächste Rabattrunde erteilt und heute morgen die künftigen Rabattpartner informiert. Insgesamt 89 Wirkstoffe wurden vergeben, davon 76 exklusiv an einen Hersteller. Die Verträge sollen im November starten; ursprünglich hatte die Kasse 96 Wirkstoffe ausgeschrieben, 80 davon exklusiv. Spätestens morgen sollen die Gewinner veröffentlicht werden.
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