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  • 24.09.2024 – Retaxation wegen angeblicher Rezeptfälschung
    24.09.2024 – Retaxation wegen angeblicher Rezeptfälschung
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Apotheker Dr. Abdulnasser Almasalmeh aus Springe ist mit einer unerwarteten Retaxation konfrontiert: Ein Rezept für das Diabetes-Medikame...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Retaxation wegen angeblicher Rezeptfälschung

 

Apotheker widerspricht Vorwurf der Krankenkasse und verschärft Kontrollprozesse

Apotheker Dr. Abdulnasser Almasalmeh aus Springe ist mit einer unerwarteten Retaxation konfrontiert: Ein Rezept für das Diabetes-Medikament Ozempic wurde von der Krankenkasse als „deutlich erkennbare Fälschung“ eingestuft, obwohl es bei der Abgabe keinerlei Auffälligkeiten aufwies. Nun steht der Apotheker vor der Herausforderung, seine Prüfprozesse zu verschärfen, um ähnliche Fälle in Zukunft zu vermeiden. Der Vorfall verdeutlicht den zunehmenden Druck auf Apotheken, Rezeptfälschungen zu erkennen, und unterstreicht die wachsende Bedeutung einer Retax-Versicherung für den finanziellen Schutz.


Dr. Abdulnasser Almasalmeh, Inhaber der Rosen-Apotheke in Springe, Niedersachsen, steht vor einer unerwarteten Herausforderung. Eine Retaxation der Krankenkasse, die auf den Vorwurf einer vermeintlich „deutlich erkennbaren Fälschung“ eines Ozempic-Rezepts basiert, bringt ihn in Bedrängnis. Im Januar dieses Jahres hatte die Apotheke das Diabetes-Medikament Ozempic auf Grundlage eines Rezepts eines Berliner Arztes abgegeben. Trotz einiger anfänglicher Bedenken, da das Rezept aus einer anderen Stadt kam, entschieden sich Almasalmeh und sein Team nach einer gründlichen Überprüfung der Daten zur Belieferung. Die Online-Recherche bestätigte die Existenz des Arztes und alle Angaben schienen korrekt. Auch wenn die Dosierung etwas ungewöhnlich war, erschien das Rezept ansonsten regulär.

Vor wenigen Tagen jedoch erhielt die Rosen-Apotheke eine Retaxation mit der Begründung, das Rezept sei gefälscht und die Fälschung sei „deutlich erkennbar“ gewesen. Dieser Vorwurf sorgt bei Almasalmeh für Unverständnis. „Eine Fälschung war für uns nicht offensichtlich. Das Rezept schien in Ordnung zu sein,“ erklärt der Apotheker. Im Nachhinein stellte das Team der Apotheke fest, dass auf dem Rezept unterschiedliche Schriftarten verwendet wurden – ein Hinweis, der möglicherweise auf eine Fälschung hinweist. Diese Diskrepanz war jedoch zunächst nicht erkennbar und führte dazu, dass das Rezept wie gewohnt beliefert wurde.

Der Apotheker hat den Fall an den Landesapothekerverband weitergeleitet und wartet auf eine Entscheidung. Gleichzeitig nutzte Almasalmeh die Gelegenheit, um frühere Verordnungen von Ozempic erneut zu prüfen. Dabei entdeckte er ein weiteres, fast identisches Rezept, das ebenfalls dieselben Merkmale wie das bereits beanstandete aufweist. Auch hier rechnet er mit einer bevorstehenden Retaxation.

In Zukunft plant Almasalmeh, die Prüfungsprozesse in seiner Apotheke zu verschärfen. Jedes Rezept soll künftig noch genauer überprüft und bei Unregelmäßigkeiten direkt beim ausstellenden Arzt rückgefragt werden. Diese Maßnahmen erfordern jedoch mehr Zeit, was zu längeren Wartezeiten für die Kundschaft führen könnte. „Wir müssen künftig mit größerer Sorgfalt arbeiten und dabei auch den Kontakt zu den Ärzten intensivieren,“ so Almasalmeh. Die zusätzliche Belastung für das Apothekenteam ist dabei nicht zu unterschätzen, insbesondere, da bereits jetzt personelle Engpässe bestehen.

Dieser Fall verdeutlicht einmal mehr die Notwendigkeit für Apotheken, sich umfassend abzusichern. Eine Retax-Versicherung gewinnt für viele Betreiber zunehmend an Bedeutung. Solche Versicherungen schützen Apotheken vor finanziellen Einbußen durch Retaxationen, die aufgrund formaler Fehler oder vermeintlicher Fälschungen entstehen. Gerade in Fällen wie diesem, in dem die Fälschung nicht sofort erkennbar war, kann eine Retax-Versicherung wirtschaftliche Sicherheit bieten und vor erheblichen Verlusten schützen.

Almasalmeh bleibt dennoch zuversichtlich, dass der Fall sich aufklären lässt, und hofft, dass ähnliche Vorfälle in Zukunft vermieden werden können. Bis dahin jedoch wird er die Prüfungsprozesse in seiner Apotheke weiter optimieren, um das Risiko weiterer Retaxationen zu minimieren.


Kommentar:

Der Fall von Dr. Abdulnasser Almasalmeh zeigt exemplarisch, wie groß der Druck auf Apothekenbetreiber durch Retaxationen inzwischen geworden ist. Krankenkassen fordern von Apotheken nicht nur, dass Rezepte formal korrekt bearbeitet werden, sondern auch, dass mögliche Fälschungen auf den ersten Blick erkannt werden. Dies führt zu einer erheblichen Mehrbelastung für das Apothekenteam, das ohnehin schon mit einem hohen Arbeitsaufwand und Personalmangel zu kämpfen hat.

Die zunehmenden Anforderungen an die Rezeptkontrolle erfordern eine präzisere und zeitaufwendigere Prüfung, die insbesondere in kleineren Apotheken oft schwer zu bewältigen ist. Längere Prüfzeiten führen nicht nur zu einem erhöhten Arbeitsaufwand, sondern auch zu längeren Wartezeiten für die Kunden. Für viele Apothekenbetreiber stellt sich zudem die Frage, wie sie sich vor den finanziellen Folgen von Retaxationen schützen können.

Hier kommt die Retax-Versicherung ins Spiel, die in der heutigen Apothekenlandschaft eine immer zentralere Rolle einnimmt. Sie bietet Apothekern eine wichtige Absicherung gegen die oftmals schwer vorhersehbaren Rückforderungen der Krankenkassen. Denn auch wenn das Team in der Apotheke sorgfältig arbeitet, sind Fälle wie dieser, in denen die Fälschung auf den ersten Blick nicht erkennbar ist, nicht vollständig auszuschließen.

Der Fall von Dr. Almasalmeh verdeutlicht zudem, dass die Kommunikation zwischen Apotheken und Ärzten verbessert werden muss. Eine stärkere Vernetzung könnte helfen, Unsicherheiten bei der Rezeptprüfung schneller zu klären und Missverständnisse zu vermeiden. Gleichzeitig zeigt dieser Vorfall, wie wichtig es ist, dass Apothekenbetreiber nicht nur auf technologische und organisatorische Lösungen setzen, sondern auch auf Versicherungen, die sie vor den wirtschaftlichen Folgen von Retaxationen schützen.

Letztlich ist zu hoffen, dass dieser Fall nicht nur als Belastung für den betroffenen Apotheker gesehen wird, sondern auch als Anstoß, die Herausforderungen, denen Apotheken heute gegenüberstehen, stärker in den Fokus zu rücken und Lösungen zu entwickeln, die allen Beteiligten – Apothekern, Krankenkassen und Patienten – zugutekommen.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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