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  • 15.12.2023 – Alarmierende Lage bei Unternehmensnachfolgen im deutschen Mittelstand
    15.12.2023 – Alarmierende Lage bei Unternehmensnachfolgen im deutschen Mittelstand
    LEGISLATIVE | Steuer & Recht | Dass Generationswechsel gelingen, ist für die Zukunft des Mittelstands enorm wichtig. Doch nie war es lt. DIHK schwieriger für Senior-Chefs, geeig...

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ApoRisk® Nachrichten - Legislative:


Steuer & Recht |

Alarmierende Lage bei Unternehmensnachfolgen im deutschen Mittelstand

 

Die Zukunft des deutschen Mittelstands steht auf dem Spiel, da gelungene Unternehmensnachfolgen zunehmend zur Herausforderung werden. Die aktuelle Situation, wie sie im DIHK-Report Unternehmensnachfolge 2023 dargestellt wird, ist alarmierend. Rund 250.000 Unternehmen sehen sich in den nächsten Jahren mit der drohenden Schließung konfrontiert, da ein Viertel der nachfolgesuchenden Betriebe ernsthaft in Betracht zieht, vorzeitig den Betrieb einzustellen.


Die Zahl der potenziellen Nachfolger hat in den letzten Jahren drastisch abgenommen. Im Vergleich zu 2019, als noch etwa 4.300 Personen bei Industrie- und Handelskammern (IHKs) nach einem geeigneten Übernahmeobjekt suchten, hat sich die Zahl auf rund 2.000 im Jahr 2023 halbiert. Dies markiert einen historischen Tiefstand seit Beginn der Statistik im Jahr 2007. Die Folge ist, dass es mittlerweile in der IHK-Nachfolgeberatung mehr als dreimal so viele Unternehmensangebote wie Interessenten gibt.

Ein zentraler Grund für das schwindende Interesse liegt in der demografischen Entwicklung, die die potenziellen Nachfolgergenerationen ausdünnt. Doch allein dies erklärt nicht den dramatischen Rückgang der letzten beiden Jahre. Unternehmen berichten von erheblicher Verunsicherung über die wirtschaftliche Zukunft, steigenden Energiekosten, Fachkräftemangel sowie einer übermäßigen Bürokratie und Regulierungsdichte.

Besonders im Osten Deutschlands gestaltet sich die Suche nach Nachfolgern noch schwieriger. Hier kommen auf einen Interessenten fast vier Unternehmen, was etwa ein Viertel schlechtere Quote als in den westlichen Wirtschaftsregionen bedeutet. Die Ost-West-Abwanderung vergangener Jahrzehnte hat zu einer zusätzlichen Ausdünnung der unternehmerisch aktiveren jüngeren Jahrgänge geführt. Gleichzeitig erreichen viele der nach der Wende gegründeten Unternehmen nun das Ruhestandsalter.

Die IHKs sensibilisieren und informieren zunehmend über die Herausforderungen der Unternehmensnachfolge. Im vergangenen Jahr haben mehr als 24.000 Alt-Inhaberinnen und Alt-Inhaber sowie Übernahmeinteressenten an entsprechenden Informationsveranstaltungen teilgenommen. Dennoch gibt es in der Praxis vielfältige Hürden, von emotionalen Bindungen der Senior-Unternehmer bis hin zu nachlassenden Investitionen in die Modernisierung, insbesondere in den Bereichen Digitalisierung.

Insgesamt zeigt sich, dass eine verlässliche und mittelstandsorientierte Wirtschaftspolitik von entscheidender Bedeutung ist. Die hohen Energiepreise und Unsicherheiten in der Energieversorgung erfordern Maßnahmen wie die Absenkung der Stromsteuer auf das europäische Mindestmaß. Eine gezielte Förderung von StromPartnerschaften in der Wirtschaft könnte zudem das Stromangebot erweitern.

Der DIHK betont, dass eine Reduzierung der Bürokratie einen zentralen Ansatzpunkt darstellt, um die Unternehmensnachfolge zu erleichtern. Es ist entscheidend, dass Betriebe spürbare Entlastungen im Alltag erfahren. Gleichzeitig sollte geplante Mehrbelastungen, wie das EU-Lieferkettengesetz, überdacht und Ausnahmen von der "One in, one out"-Regel in ein „One in, X out“-Modell überführt werden.

Die Erfahrung zeigt, dass je einfacher der Einstieg in die Unternehmensnachfolge ist, desto eher lassen sich geeignete Kandidaten finden. Eine stärkere Verankerung ökonomischer Bildung an Schulen und Hochschulen sowie bessere Betreuungsmöglichkeiten für unternehmerisches Engagement und Familie könnten weitere Schlüssel sein, um die Unternehmensnachfolge im Mittelstand zu fördern.


Kommentar: Handlungsbedarf in der Politik und Wirtschaft

Die alarmierenden Zahlen des aktuellen DIHK-Reports zur Unternehmensnachfolge 2023 zeigen eine akute Krise im deutschen Mittelstand. Die zunehmende Anzahl von Unternehmen, die mit der Schließung konfrontiert sind, sollte als Weckruf für die Politik und die Wirtschaft dienen.

Die demografische Entwicklung allein kann nicht als Entschuldigung für den dramatischen Rückgang der Übernahmeinteressenten herhalten. Es ist offensichtlich, dass wirtschaftliche Unsicherheiten, steigende Kosten und bürokratische Hürden einen erheblichen Einfluss auf die Bereitschaft potenzieller Nachfolger haben.

Es ist ermutigend zu sehen, dass sich im Mittelstand zunehmend das Bewusstsein für die Herausforderungen der Unternehmensnachfolge schärft. Die Informationsveranstaltungen der IHKs haben hier einen wichtigen Beitrag geleistet. Dennoch müssen konkrete Maßnahmen ergriffen werden, um die Lage zu verbessern.

Die Politik ist gefordert, eine verlässliche und mittelstandsorientierte Wirtschaftspolitik zu entwickeln. Die Absenkung der Stromsteuer und die Förderung von StromPartnerschaften sind dabei nur erste Schritte. Eine entschlossene Reduzierung der Bürokratie und die Schaffung besserer Rahmenbedingungen für Unternehmensnachfolgen sind ebenfalls unverzichtbar.

Es ist an der Zeit, dass die Wirtschaft und die Politik gemeinsam handeln, um die Unternehmensnachfolge im Mittelstand zu stärken. Andernfalls droht nicht nur der Verlust von Zehntausenden von Unternehmen, sondern auch ein erheblicher Schaden für die deutsche Wirtschaft insgesamt.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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