Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:
Düsseldorf - „Sauberes
Wasser für eine gesunde Welt" - so lautet das Motto des diesjährigen
„Tag des Wassers" am 22. März. Dazu leistet jeder einen wichtigen
Beitrag, der alte Medikamente richtig entsorgt. Um dabei für Mensch und
Ökologie das Optimum zu gewährleisten, fordert die Verbraucherzentrale
NRW, über Jahrzehnte Bewährtes wieder einzuführen: die Rücknahme
abgelaufener und unverbrauchter Arzneimittel durch Apotheken.
Ausgerechnet das, was gesund machen soll, belastet das Trinkwasser in
Deutschland: Medikamente. Eine Umfrage des Instituts für
sozialökologische Forschung zeigt: Jeder Zweite entsorgt flüssige
Arzneimittel zumindest gelegentlich über die Toilette - oft in der
Absicht, das leere Medikamentenfläschchen zum Altglascontainer zu
bringen. Gut gemeint, aber schlecht für die Umwelt. Rückstände von
Arzneien lassen sich bereits in Bächen, Flüssen und Seen nachweisen.
Dort gefährden sie die Tiere und können über das Trinkwasser auch
wieder beim Menschen landen.
Ob Hustensaft oder Antibiotikum in Tabletten: In NRW verhält sich jeder
ökologisch korrekt, der alte Medikamente in die Restmülltonne wirft.
Sinnvoll ist dabei, die Arzneien nicht obenauf liegen zu lassen,
sondern mit dem sonstigen Abfall zu vermischen Andernfalls droht, dass
neugierige Kinder die bunten Pillen und die Flüssigkeiten in den
interessanten kleinen Fläschchen probieren.
Was für NRW zutrifft, sieht bundesweit anders aus. Denn nur zwischen
Aachen und Bielefeld lodert alles, was in Restmülltonnen landet, später
garantiert im Feuer. Durch die hohen Temperaturen bei der Verbrennung
werden die Wirkstoffe in den Heilpräparaten soweit zerstört, dass sie
die Umwelt nicht mehr gefährden können. In anderen Bundesländern
hingegen wird der Restmüll vielfach auch weiterhin zu Deponien
gebracht. So können die Wirkstoffe aus den Arzneien durch Versickern
ins Erdreich und über den Wasserkreislauf zu den Menschen
zurückgelangen.
Die Verbraucherzentrale NRW fordert deshalb, das bis 2009 allseits
bewährte System der kostenlosen Rückgabe von alten Medikamenten in den
Apotheken wieder bundesweit einzuführen. Dadurch war gewährleistet,
dass die Arzneien von Entsorgungsfirmen abgeholt und zu einer
Müllverbrennungsanlage gebracht wurden. Momentan nehmen Apotheken nur
noch vereinzelt Medikamente aus Kulanz zurück. Dieses umweltfreundliche
Verfahren hat einen weiteren Vorteil: Anders als bei der Entsorgung
über die Restmülltonne wird dem Eindruck entgegenwirkt, medizinische
Präparate im Abfall seien ebenso harmlos wie beispielsweise Tierstreu
oder gebrauchte Windeln.
Die Gefährdung von Mensch und Tier durch Arzneien in Gewässern kann
sich verschärfen. Da die Bevölkerung zunehmend altert und dadurch der
Verbrauch an Arzneimitteln weiter ansteigen wird, werden sich immer
mehr Spuren medizinischer Substanzen in Bächen, Seen und Flüssen finden
- sofern die ökologisch optimale Verbrennung unterbleibt.
Ansprechpartner für die Redaktion:
Philip Heldt (0211) 38 09 - 226
Kontakt
Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen
Pressestelle
Mintropstraße 27
D 40215 Düsseldorf
http://www.vz-nrw.de
(APOTHEKE ADHOC) (GESUNDHEIT ADHOC)
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