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Berlin - Trotz
des Widerstandes aus der CSU will das FDP-geführte
Bundesgesundheitsministerium (BMG) einen einkommensunabhängigen
Pauschalbeitrag einführen. Die Regierungskommission, die an diesem
Mittwoch ihre Arbeit aufnehmen wird, werde sich - wie im
Koalitionsvertrag vereinbart - damit beschäftigen, „wie der Einstieg in
ein neues Finanzierungssystem gestaltet werden soll", sagte ein
Sprecher des Ministeriums. Dazu gehöre auch der geplante
Sozialausgleich über Steuern.
Einen Zeitungsbericht, wonach Gesundheitsminister Dr. Philipp Rösler
(FDP) im kommenden Jahr eine Teil-Pauschale von 29 Euro im Monat plane,
wies der Sprecher zurück. Solange die Ergebnisse der
Regierungskommission nicht vorlägen, werde sich das
Gesundheitsministerium „zu Spekulationen über Einzelheiten" nicht
äußern. Die Pauschale solle „ganz langsam eingeführt werden. Wir
überfordern dabei niemand."
Grüne und Linke kritisierten die vermeintliche Teil-Pauschale: Auch bei
einer gleichzeitigen Streichung des Sonderbeitrags für Arbeitnehmer
werde der Durchschnittsverdiener monatlich mit mehr als sieben Euro
zusätzlich belastet, Gutverdiener dagegen entlastet, sagte die
gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen, Biggi Bender. Bei einer
Einfrierung des Arbeitgeberbeitrags werde die Kopfpauschale zudem „sehr
schnell sehr viel teurer werden", so Bender. Die von Rösler genannten 5
Milliarden Euro für den Sozialausgleich würden „hinten und vorne nicht
reichen".
Rösler betreibe mit der kleinen Kopfpauschale „Salamitechnik", sagte
Martina Bunge, gesundheitspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion
Die Linke. Versicherten sollten so an die „ungerechte und
unsolidarische Finanzierung der Krankenversicherung" gewöhnt werden.
Offen sei zudem, wie der angekündigte Sozialausgleich finanziert werden
solle.
dpa/APOTHEKE ADHOC, Montag, 15. März 2010, 15:22 Uhr
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