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Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:
DEUTSCHER APOTHEKERTAG
München - Die mit dem
Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG) verbundenen Belastungen der
Apotheken werden eines der zentralen Themen beim Deutschen Apothekertag
in München sein. „Die Umstellung des Großhandelshonorars ist nicht
notwendig, sondern ein massiver Fehler", sagte ABDA-Präsident
Heinz-Günter Wolf bei der Auftaktpressekonferenz in München. „Hier
werden wir abkassiert", so Wolff. „Das ist ungerecht und
unverhältnismäßig. Das ist Raubbau an der Apotheke."
Konkrete Bedrohung: Laut ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf werden die Apotheken durch die Umstellung des Großhandelshonorars abkassiert. Foto: Elke Hinkelbein
Zum einen ist laut Wolf im Ministerium unsauber gerechnet worden. Statt
der anvisierten 175 Millionen Euro würden 630 Millionen Euro an
Einsparungen generiert. „Der Gesetzgeber muss dringend nachrechnen.
Sonst werden die Belastungen ins Unermessliche gesteigert", so Wolf.
Zum anderen sind laut ABDA die Funktionsrabatte bei der Umstellung des
Apothekenhonorars längst berücksichtigt worden: „Wäre 2004 auch das
Großhandelshonorar umgestellt worden, wäre das Apothekenentgelt höher
festgesetzt worden", so ABDA-Geschäftsführer Karl-Heinz Resch.
Die Beziehung der Apotheker zu ihren Handelspartnern ist derzeit von
Misstrauen geprägt: „Wir werden extrem aufmerksam, wenn einzelne
Großhandelsvertreter die geplante Margenkürzung begrüßen", so Wolf.
„Eine solche Umstellung kann nur ein strategischer Baustein sein." Der
Großhandelsverband Phagro hatte eine aufwandsneutrale Umstellung
vorgeschlagen.
Die derzeit im Raum stehenden Zahlen seien ein massiver Einschnitt in
die flächendeckende, wohnortnahe Versorgung. „Die geplanten Kürzungen
bedeuten das Aus für viele Apotheken und deren Mitarbeiter", so Wolf.
„Dieses Gesetz wird dramatischste Auswirkungen auf die komplette
Versorgung haben. Das ist kein Schreckensszenario, sondern die pure
Realität."
Zu Konditionskürzungen der Großhändler könnten schnell
Lieferpauschalen und andere Gebühren kommen. Dann aber seien
Streichungen bei den Serviceleistungen unvermeidlich. „Wir wollen von
der Politik wissen, auf welche Leistungen die Patienten künftig
verzichten sollen", so Wolf weiter.
Man habe kein Problem damit, als Leistungserbringer im Gesundheitswesen
einen Sparbeitrag zu leisten. „Wir weigern uns aber zu akzeptieren,
dass echte Einschnitte auf der einen Seite und die Begrenzung von
Ausgabenzuwächsen auf der anderen Seite politisch als gleichwertig
gesehen werden."
Wolf forderte die Bundesregierung außerdem auf, sich endlich zum
versprochenen Pick-up-Verbot durchzuringen. Die geplante Novellierung
der Packungsgrößenverordnung soll nach dem Willen der ABDA aus dem
AMNOG gestrichen werden. Wegen der Substitutionsprobleme bei den
Rabattverträgen machte sich Wolf erneut für das Zielpreismodell von
ABDA und Kassenärztlicher Bundesvereinigung stark.
Patrick Hollstein, Mittwoch, 06. Oktober 2010, 14:01 Uhr
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