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KRANKENKASSEN
Berlin - Aufgrund der günstigen konjunkturellen Entwicklung wird der Gesundheitsfonds 2010 und 2011 höhere Einnahmen erzielen als bislang erwartet. Zu diesem Ergebnis kommt der Schätzerkreis, dem Experten des Bundesversicherungsamt, des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) und des GKV-Spitzenverbandes angehören.
Höhere Einnahmen: Der Schätzerkreis geht davon aus, dass das
Kassendefizit 2011 geringer ausfällt als erwartet. Foto: Elke Hinkelbein
Für 2010 fallen die Einnahmen demnach mit 173,5 Milliarden Euro um1
Milliarde Euro höher aus als nach der vorherigen Schätzung, die auf
gesamtwirtschaftlichen Daten des Frühjahres beruht hatte. Trotzdem
bleiben die Zuweisungen des Fonds an die Kassen mit 170,3 Milliarden
Euro konstant. Der Überschuss könne für den Aufbau der
Liquiditätsreserve verwendet werden, so die Schätzer. Die
Kassenausgaben werden auf 172,4 Milliarden Euro geschätzt. Mit
Einnahmen der Kassen außerhalb des Fonds - wie etwa Zusatzbeiträgen -
beschäftigt sich der Schätzerkreis nicht.
Für 2011 erwarten die Experten Gesundheitsfondseinnahmen von 181,1
Milliarden Euro, die Ausgaben liegen demnach bei 178,9 Milliarden Euro.
Damit könnten 2011 im Durchschnitt alle Kassenausgaben durch
Fondszuweisungen gedeckt werden, so die Schätzer. Der Bundeszuschuss
von 2 Milliarden Euro könnte demnach vollständig für die
Liquiditätsreserve und für die Finanzierung in den Folgejahren genutzt
werden.
Der GKV-Spitzenverband schließt weitere Zusatzbeiträge für 2011 nicht
aus, rechnet aber nur in vereinzelten Fällen mit neuen Zusatzbeiträgen.
Das ausbleibende Defizit sei das Verdienst der laufenden
Gesundheitsreform, sagte Vorstandsvorsitzende Dr. Doris Pfeiffer.
Vor dem Treffen des Schätzerkreises war ein Defizit von elf Milliarden
Euro erwartet worden. Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler
(FDP) hatte gesagt, die angesprungene Konjunktur vermindere die Lücke
wohl auf rund zehn Milliarden. Der Beitragssatz soll kommendes Jahr von
14,9 auf 15,5 Prozent steigen, das Umsatzplus von Ärzten, Kliniken und
Pharmaunternehmen um 3,5 Milliarden gesenkt werden. Die nach oben
offenen Zusatzbeiträge sollen künftige Kostensteigerungen ab 2012
decken.
dpa, Donnerstag, 30. September 2010, 17:28 Uhr
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