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GESUNDHEITSWIRTSCHAFT
Berlin - Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler (FDP) hat sich für die Stärkung der Gesundheitswirtschaft als Jobmotor in Deutschland ausgesprochen. Zum ersten Mal hat das Bundesgesundheitsministerium heute eine Konferenz zu diesem Thema veranstaltet. Als liberaler Gesundheitsminister scheint Rösler gewillt, den wirtschaftlichen Aspekt in sein Ressort zu tragen. Unterstützung erhielt er von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel.
Gesundheit und Wirtschaft: Bundeskanzlerin Angela Merkel und
Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler wollen den Wachstumsmarkt
Gesundheit stärken. Foto: Elke Hinkelbein
Rösler bezeichnete das Gesundheitssystem als „Garant für Arbeitsplätze".
Bei einem Jahresumsatz von 263 Milliarden Euro seien bereits heute
knapp 5 Millionen Menschen in der Gesundheitswirtschaft beschäftigt.
„Und das sind sichere Arbeitsplätze, die am Standort Deutschland bleiben
müssen", sagte Rösler. Er rechnet damit, dass es im Jahr 2030 jeder
fünfte Beschäftigte in der Gesundheitsmarkt tätig sein wird.
Insgesamt will Rösler das System wettbewerblicher ausrichten, „damit
derjenige Erfolg hat, der die beste Leistung bringt", so der Minister.
„Das heißt aber nicht, dass wir auf Qualität verzichten oder die
Menschen der Gesundheitswirtschaft ausliefern." Rösler nutzte die
Gelegenheit, um erneut für sein Modell einer Gesundheitsprämie zu
werben. Ein steuerfinanzierter Sozialausgleich sei gerechter als ein
einkommensabhängiger Beitragssatz: „Das ist ein Solidarausgleich, der
nicht halt macht vor der Beitragsbemessungsgrenze."
Merkel wollte sich im Anschluss zwar von Rösler nicht als
„Gesundheitskanzlerin" ausrufen lassen, unterstrich aber den besonderen
Stellenwert der Gesundheitswirtschaft. Den Wachstumsmarkt will die
Kanzlerin auch in der Exportwirtschaft stärken. Die Medizintechnik liege
mit einer Exportquote von 65 Prozent heute auf Platz zwei hinter den
USA, so Merkel. Dazu müsse auch hierzulande die Forschung weiter
gestärkt werden.
Auch Merkel sieht die Aufgaben des BMG weit gesteckt: „Gesundheit ist
etwas, das weit über das eigentliche Ressort hinausgeht." Mit Blick auf
die von fast allen Ministerien besetzte Regierungskommission zur
Gesundheitsreform kann man den Satz allerdings auch anders verstehen.
Alexander Müller, Donnerstag, 29. April 2010, 15:26 Uhr
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