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Berlin - Apotheker verdienen aus Sicht der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) zu viel. „Es kann nicht sein, dass die gesetzlich Versicherten mit Zusatzbeiträgen zur Kasse gebeten werden, während andere ihre Besitzstände wahren", sagte Vorstand Gerd Billen. Er forderte, die Absenkung des Kassenabschlags zurückzunehmen und die Großhandelsrabatte zu kürzen. Knapp eine Milliarde Euro ließen sich nach Auffassung der Verbraucherzentrale im Arzneimittelvertrieb einsparen.
Abschlag erhöhen, Rabatte kürzen: Verbraucherschützer Gerd Billen fordert Milliardeneinsparung bei Apotheken. Foto: vzbv
Billen ist gegen die von der Schiedsstelle beschlossene Absenkung des
Kassenabschlags von 2,30 Euro auf 1,75 Euro: „Die Senkung passt nicht
zur aktuellen gesellschaftlichen Lage und muss zurückgenommen werden",
fordert Billen. „Jeder Cent Apothekenabschlag spart den Versicherten 6
Millionen Euro." Die Absenkung würde die GKV daher jährlich rund 330
Millionen Euro kosten.
Weitere Einsparungen sieht der vzbv bei den Einkaufskonditionen der
Apotheken. Hier sollen „zwei Prozent des Großhandelsrabattes zugunsten
der GKV abgeschöpft" werden. Dies könne die Kassen um weitere 600
Millionen Euro entlasten. „Die Koalition und der Gesundheitsminister
sind gefordert, Apothekenabschlag und Großhandelsrabatt auf dem
Verordnungswege festzulegen und so für mehr Wirtschaftlichkeit im
Arzneimittelvertrieb zu sorgen", fordert Billen.
Auch bei den Ärzten setzt die Verbraucherzentrale den Rotstift an: Die
Einkommenssteigerungen der Vertragsärzte sollten von der
gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und der Einnahmebasis der GKV
abhängig gemacht werden. Zudem soll über eine gestärkte ambulante
Versorgung Geld im Krankenhaussektor eingespart werden.
Ein Video-Interview mit Dr. Stefan Etgeton vom vzbv finden Sie unter:http://www.apotheke-adhoc.de
APOTHEKE ADHOC, Dienstag, 27. April 2010, 13:29 Uhr
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