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Berlin - AOK-Rabattchef Dr. Christopher Hermann hält nichts von dem Vorschlag der Union, die Rabattverträge zu entschärfen und dafür die Herstellerabschläge zu erhöhen: „Das Konzept artikuliert im Kern ein zentralistisches Einheitsdenken, das ich von dieser Regierung nicht erwartet hätte", sagte er gegenüber APOTHEKE ADHOC.
"Zentralistisches Einheitsdenken": AOK-Rabattchef Dr. Christopher Hermann ist von den Plänen der Union irritiert. Foto: Elke Hinkelbein
Hermann ärgert sich vor allem darüber, dass in dem Unions-Papier erneut
die Summe von 380 Millionen Euro für das Jahr 2009 genannt wird: „Wir
haben wiederholt kommuniziert, dass allein die AOK im vergangenen Jahr
400 Millionen Euro durch Rabattverträge gespart hat", so Hermann. Zwar
ließen sich bis zur Veröffentlichung der Zahlen anderer Krankenkassen
die Gesamtsumme nur schätzen, „aber eine Milliarde wird es sein, davon
gehe ich aus", sagte Hermann.
Die Anhebung der Herstellerrabatte um 10 Prozent würde aus seiner Sicht
deshalb nicht ausreichen: „Wenn die Regierung wirklich die gleichen
Einsparungen erzielen will, müsste sie Zwangsrabatte von 40 bis 50
Prozent erheben." In der Debatte würden die Erfolge der Rabattverträge
gezielt klein geredet.
Von der Union ist Hermann enttäuscht: „Preismoratorien sind doch die
Instrumente aus der Folterkammer staatlicher Regulierung. Warum geht man
nicht in Richtung mehr Wettbewerb, sondern immer weiter in Richtung
Zentralismus?" Jetzt hofft Hermann, dass die Union mit ihren Vorschlägen
im Bundesgesundheitsministerium kein Gehör findet: „Ich setze auf die
Aussagen von Herrn Rösler, dass er sich für mehr Autonomie der
Krankenkassen einsetzen wird und nicht einem Zentralismus das Wort
redet", so Hermann.
Alexander Müller, Dienstag, 23. März 2010, 14:47 Uhr
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