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Berlin - Viele Köpfe sind im Bundesgesundheitsministerium (BMG) nach der Übernahme durch die FDP im Herbst nicht gerollt. Neben der abgewählten Ministerin Ulla Schmidt (SPD) und ihren Staatssekretären mussten von den politischen Beamten die Abteilungsleiter Franz Knieps und Ulrich Tilly ihren Hut nehmen. Der neue Ressortchef Dr. Philipp Rösler (FDP) wollte zumindest in den Schlüsselpositionen keine Vertrauten Schmidts und altgediente Sozialdemokraten. Doch ihre Schatten wird Rösler nicht so einfach los, denn beide Geschassten sind inzwischen als Partner bei der Unternehmens- und Politikberatung Wiese Consult. Knieps stellte dem neuen Minister jetzt ein wenig schmeichelhaftes Zwischenzeugnis aus.
Hände weg von Rabattverträgen: Der ehemalige BMG-Abteilungsleiter
Franz Knieps kritisiert heute als Politikberater die Linie des
FDP-geführten Ministeriums. Foto: Elke Hinkelbein
Rösler sei „in der Realität angekommen - zumindest mit einem Bein",
kommentierte Knieps in der Fachzeitschrift „Monitor
Versorgungforschung". Der ehemalige BMG-Abteilungsleiter glaubt dem
Neuling in der Gesundheitspolitik nicht, dass er sich wie angekündigt
mit der Pharmabranche anlegen wird. Zwar lasse sich Rösler von der
Boulevardpresse zum „Kämpfer gegen Monopole und Kartelle" hoch
stilisieren, konkrete Pläne zur Kosten-Nutzen-Bewertung gebe es aber
nicht.
Stattdessen attackiere Rösler die Rabattverträge und gehe damit
„Marktschreiern eines Verbandes auf den Leim, die hinter dem stets
bemühten Bild der Apokalypse das alte Kartell weniger Großanbieter
wieder herstellen wollen", wettert Knieps. Dabei hätten erst die
Rabattverträge Mittelständlern den Markt geöffnet und für echten
Wettbewerb gesorgt.
„Also bitte Hände weg von den Rabattverträgen", so der Rat des Mannes,
der im Ministerium für Krankenkassen und damit für die Rabattverträge
zuständig war. Vor rund einem Jahr hatte Knieps die AOK bei der
Präsentation ihrer neuen Rabattverträge unterstützt; vor seinem Wechsel
ins BMG war er selbst beim AOK-Bundesverband tätig.
Heute ist er als „Managing Partner" bei Wiese Consult in guter
Gesellschaft anderer Sozialdemokraten. Zu den Partnern zählen auch sein
ehemaliger Kollege aus dem Ministerium, Ulrich Tilly, unter Schmidt Chef
der BMG-Grundsatzabteilung. Dr. Gerd Andres, der von 1987 bis 2009 für
die SPD im Bundestag saß, ist ebenfalls bei Wiese gelandet.
Der Chef der Unternehmensberatung, Heino Wiese, war ebenfalls MdB,
Geschäftsführer der niedersächsischen SPD sowie Wahlkampfmanager für
Ex-Kanzler Gerhard Schröder und den neuen SPD-Vorsitzenden Sigmar
Gabriel. Zwischenzeitlich war er in der Geschäftsleitung des
Modekonzerns s.Oliver tätig, dessen Hauptstadtbüro heute wiederum von
Wieses Firma betreut wird.
Wiese Consult sieht sich an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft und
Politik. Knieps zeichnet seinen Kommentar als gesundheitspolitischer
Berater der SPD-Fraktion. Aus diesem Sammelbecken ehemaliger Genossen
könnte der liberale Rösler noch so manches Mal Störfeuer bekommen.
Alexander Müller, Freitag, 09. April 2010, 15:28 Uhr
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