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Berlin - Morgen dürfte für die Apotheken kein allzu ruhiger Tag werden: Am 1. April treten die neuen Rabattverträge der AOK, der Techniker Krankenkasse (TK) und des BKK-Dienstleisters GWQ Service Plus in Kraft. Damit gelten für rund 35 Millionen Versicherte neue Abgaberegeln. Die Ausschreibungen der Kassen unterscheiden sich. Bei den Zuschlägen haben sich oft etablierte Hersteller durchgesetzt.
Neue Herausforderung: Zum 1. April starten die Rabattverträge von AOK, TK und GWQ. Foto: Elke Hinkelbein
Die AOK startet morgen bereits ihre vierte Rabattrunde. Insgesamt 80
Wirkstoffe sind betroffen, darunter Pantoprazol, Glibenclamid und
Fentanyl. Den Zuschlag erhielt jeweils ein Unternehmen in einem von fünf
Gebietslosen. Allerdings hat in 80 Prozent der Fachlose ein Unternehmen
alle Gebietslose gewonnen. Am erfolgreichsten war die
Bietergemeinschaft um Ratiopharm, die sich 173 der insgesamt 400
vergebenen Fachlose gesichert hatte. Die Hexal-Tochter 1A Pharma konnte
90 Fachlose gewinnen, gemeinsam mit Sandoz weitere 26.
Zusammen mit den bereits laufenden Rabattverträgen will die AOK 2010 520
Millionen Euro sparen. Das Einsparvolumen aus Rabattverträgen seit 2007
soll damit noch in diesem Jahr über die Milliardengrenze springen. Mit
der für April angekündigten fünften Ausschreibung hätte die AOK den
Generikamarkt im Wesentlichen abgedeckt. Die nächste Tranche soll im
Oktober in Kraft treten.
Die Techniker Krankenkasse hatte Ende Januar erstmals eine große
Ausschreibung über 89 Wirkstoffe über die Bühne gebracht. Zu den
Gewinnern zählt 1A Pharma/Sandoz mit 20 Zuschlägen. Die Sanofi-Tochter
Winthrop hatte zusammen mit der Konzernmutter ebenfalls 20 Wirkstoffe
gewonnen. Bei der TK werden die Zuschläge bundesweit und für jeden
Wirkstoff exklusiv an einen Rabattpartner vergeben. Die Kasse erhofft
sich nach eigenen Angaben Einsparungen im hohen zweistelligen
Millionenbereich.
Einen neuen Ansatz hat der BKK-Dienstleister GWQ gewählt: Bei den 48
Fachlosen hat zwar ebenfalls nur ein Hersteller den Zuschlag gewonnen.
Die existierenden Portfolioverträge laufen aber parallel weiter. Nur
wenn der Ausschreibungsgewinner unter der garantierten Mindestabnahme
bleibt, meldet sich GWQ bei den Softwarehäusern. Die Sortimentsverträge
werden dann schrittweise abgemeldet. Eindeutiger Sieger ist auch hier 1A
Pharma/Sandoz mit 17 von 48 Zuschlägen, gefolgt von der
Bietergemeinschaft Ratiopharm, CT Arzneimittel und AbZ Pharma mit sieben
Wirkstoffe. Für die Ausschreibung hatten sich 36 Krankenkassen mit mehr
als 4 Millionen Versicherten zusammengeschlossenen.
Alexander Müller, Mittwoch, 31. März 2010, 12:40 Uhr
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