Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:
Berlin - Das
Europäische Parlament hat heute die neue EU-Kommission bestätigt: Neuer
EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz ist der 61-jährige
John Dalli aus Malta. Dalli war zuletzt Minister für Sozialpolitik
seines Landes und tritt die Nachfolge der aus Zypern stammenden
Androulla Vassiliou an. Für das Ressort Binnenmarkt und
Dienstleistungen ist künftig der Franzose Michel Barnier zuständig. Der
59-Jährige löst Charlie McCreevy aus Irland ab und erbt damit auch
dessen Apothekerverfahren.
Bereits vor seiner offiziellen Bestätigung hatte Dalli angekündigt,
künftig die Patientenrechte in der EU stärken zu wollen. Er will dazu
die derzeit auf Eis liegende Richtlinie zur grenzüberschreitenden
Gesundheitsversorgung weiterverfolgen.
Wie das EU-Parlament mitteilte, stimmten 488 Abgeordnete für das
Kollegium der 26 Ressortchefs der EU-Exekutive unter
Kommissionspräsident José Manuel Barroso, 137 stimmten dagegen und 72
enthielten sich. Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger
wird künftig in der EU-Kommission für Energie zuständig sein.
apotheke adhoc, Dienstag, 09. Februar 2010, 15:22 Uhr
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Berlin - Der designierte EU-Gesundheitskommissar John Dalli will die Patientenrechte in der EU stärken. Der ehemalige Gesundheitsminister Maltas will schnell einheitliche Regelung schaffen. Das Thema müsse vorangetrieben werden, sagte er bei seiner Anhörung vor dem Europaparlament in Brüssel. Die geplante Richtlinie soll erstmals festschreiben, zu welchen Bedingungen sich Europäer in einem anderen EU-Mitgliedstaat behandeln lassen können. Noch im Dezember war ein entsprechender Vorstoß gescheitert.
Interessen austarieren: Der designierte EU-Gesundheitskommissar John Dalli will die Patientenrechte stärken. Foto: EC
Anders als seine Vorgänger soll Dalli als EU-Gesundheitskommissar auch
für Arzneimittel zuständig sein. Darum hatten sich bisher die
Industriekommissare gekümmert. Er wolle sicherstellen, dass Medikamente
allen Bürgern unabhängig vom Einkommen zur Verfügung stehen, sagte
Dalli. Es gelte, die Interessen von Patienten und Pharmakonzernen
auszutarieren. Dalli setzt sich für eine klare Unterscheidung zwischen
Information und Werbung im Arzneimittelbereich ein. Anderenfalls
bestehe die Gefahr, dass Patienten nicht auf geeignete Arzneimittel
zurückgriffen.
Die Fraktion der Europäischen Volkspartei (EVP) begrüßte die Pläne des
konservativen Politikers. Der gesundheitspolitische Sprecher Peter
Liese (CDU) sprach von einem „erfreulichen Paradigmenwechsel". Als
Industriekommissar war bislang Günter Verheugen für den Bereich
Arzneimittel zuständig.
Die designierten EU-Kommissare müssen sich derzeit jeweils
dreistündigen Anhörungen im Europaparlament stellen. Die Volksvertreter
sollen am 26. Januar über die neue europäische „Geschäftsführung"
abstimmen. Dabei kann die Kommission nur en bloque gewählt oder
abgelehnt werden.
apotheke adhoc/dpa, Freitag, 15. Januar 2010, 09:53 Uhr
Berlin - EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso hat das Team seiner neuen Kommission vorgestellt. Die endgültige Entscheidung über die künftige Zusammensetzung liegt zwar beim Europäischem Parlament, das die designierten Kommissare im Januar anhören wird. Aber schon jetzt ist klar, dass sich die Zuschnitte einiger Ressorts ändern werden.
Binnenmarkt im Fokus: Michel Barnier beerbt Charlie McCreevy als EU-Kommissar. Foto: EU
Michel Barnier soll eine der Schlüsselpositionen in der Kommission
erhalten: Der Franzose ist künftig für den Binnenmarkt zuständig.
Barnier löst Charlie McCreevy aus Irland ab und erbt damit auch dessen
Apothekerverfahren.
Barnier wird nicht zum ersten Mal der EU-Kommission angehören: Der
58-Jährige war von 1999 bis 2004 für Regionalpolitik zuständig, im Jahr
2000 kümmerte er sich zusätzlich um die Institutionenreform und um die
Regierungskonferenz von Nizza. Anschließend kehrte er in die nationale
Politik zurück: Barnier war bis 2005 Außenminister Frankreichs, zwei
Jahre später wurde er zum Minister für Landwirtschaft und Fischerei
ernannt. Der Kontakt zur EU-Kommission blieb bestehen: Seit drei Jahren
ist Barnier Sonderberater von Barroso.
Seit 2006 ist Barnier Vize-Präsident des französischen Pharma- und
Diagnostikakonzerns Mérieux Alliance - dort ist der EU-Politiker für
internationale Entwicklung zuständig. Ebenfalls seit 2006 ist Barnier
Vizepräsident der bürgerlichen Europäischen Volkspartei, die zurzeit
die größte Fraktion im Europäischen Parlament stellt. Barnier ist
verheiratet und hat drei Kinder.
Industriekommissar und einer von insgesamt sieben Vizepräsidenten der
EU-Kommission soll der Italiener Antonio Tajani werden. Er folgt damit
auf Günter Verheugen, der bislang für Deutschland in der Kommission
saß. Bislang war Tajani in der Kommission für Verkehr zuständig. Der
Jurist war von 1994 bis 2008 Mitglied des Europäischen Parlaments und
gehörte dort verschiedenen Ausschüssen an - zum Beispiel dem für
Auswärtige Angelegenheiten, Transport und Tourismus oder Sicherheit und
Verteidigung. Seit 2002 ist er stellvertretender Vorsitzender der
Europäischen Volkspartei. Tajani ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Für Arzneimittel wird der neue Kommissar für Industrie und Unternehmen
nicht länger zuständig sein. Dies wird stattdessen zu den Aufgaben des
neuen Gesundheitskommissars gehören. Für diesen Posten hat Barroso John
Dalli aus Malta vorgesehen, der damit auch für die Europäische
Arzneimittelbehörde EMEA zuständig sein wird. Außerdem soll Dalli der
Abteilung für Biotechnologie, Pestizide und Gesundheit vorstehen - sie
gehörte bislang zum Ressort des Umweltkommissars.
Dalli wird erstmals Kommissionsmitglied. Seit 2008 ist er Maltas
Gesundheitsminister, zuvor war er für kurze Zeit Außenminister. Der
Wirtschaftsprüfer, der über ein Jahrzehnt lang als Finanz- und
Wirtschaftsminister tätig war, betreibt außerdem ein
Consulting-Unternehmen. Dalli ist verheiratet und hat zwei Töchter.
apotheke adhoc, Montag, 30. November 2009, 15:33 Uhr
Berlin - Es ist Zeit, Abschied zu nehmen von Brüssel und den Schaltstellen der Macht in Europa: Wenn die neue EU-Kommission mit einigen Monaten Verspätung vereidigt sein wird, muss der bisherige Binnenmarktkommissar Charlie McCreevy seinen Schreibtisch geräumt haben. Die Akte „Apotheken" bleibt in der Ablage „Zu erledigen" - vielleicht hinterlässt der Ire seinem Nachfolger sogar einige handschriftliche Notizen auf gelben Klebezetteln. Denn an der neoliberalen Einstellung des Iren hat auch die Finanzkrise als größte Herausforderung seiner Amtszeit nichts geändert.
Zurück nach Hause: Charlie McCreevy wechselt von der EU-Kommission - vielleicht in die Wirtschaft. Foto: EC
Mehr Jobs, mehr Wohlstand, mehr Steuereinnahmen, mehr Sozialleistungen
- im Abschiedsinterview mit der hauseigenen Postille „Single Market
News" erklärt McCreevy noch einmal, warum ein europäischer Binnenmarkt
aus seiner Sicht für die meisten Mitgliedstaaten zu einer erheblichen
Verbesserung des Lebensstandards führen wird. Seinem Nachfolger rät er,
jenen Kräften Stand zu halten, „die aus einer Vielzahl von politischen
Gründen - einige ideologischer, andere philosophischer Natur - den
Binnenmarkt blockieren wollen".
McCreevy sieht die andauernden politischen Debatten nach eigenem
Bekunden als Hindernis auf dem Weg zu einem umfassenden Binnenmarkt.
„Wir verbringen unglaublich viel Zeit mit diesen hohen politischen
Standpunkten, und ich denke, dass die Leute dieser Sache etwas
überdrüssig sind, auch die Wähler."
Der Kommission wünscht McCreevy daher mehr Handlungsspielraum bei den
Vertragsverletzungsverfahren: „Wenn der Kommissar oder die
Generaldirektion der Meinung ist, dass eine Verletzung des
Gemeinschaftsrechts vorliegt, dann sollten wir fortfahren können, um
möglichst rasch ein Ergebnis zu bekommen." Führten die Verhandlungen
mit dem betreffenden Mitgliedstaat zu keinem Erfolg, sollte die nächste
Stufe eingeleitet werden können, ohne dass erst größere Debatten
geführt werden. „Was passiert wenn wir Fälle verlieren? Dann haben wir
wenigstens Rechtssicherheit."
Doch das betrifft den Chefabmahner der EU selbst ohnehin nicht mehr:
McCreevy will nach seinem Ausscheiden aus der Kommission die Politik
verlassen und sich vielleicht direkt in der Wirtschaft engagieren.
Zuletzt hatten die Finanzkrise und der wirtschaftliche Abschwung dem
ehemaligen Sozial- und Finanzpolitiker die Amtszeit in Brüssel
vermasselt: „Wenn ich gewusst hätte, dass das passiert, hätte ich
gesagt: 'Gott, hol mich hier raus, gib mir einen anderen Job.'"
Patrick Hollstein, Montag, 21. Dezember 2009, 12:25 Uhr
Berlin - Bei
einer Behandlung im EU-Ausland können sich Patienten auch künftig nicht
voll auf die Bedingungen verlassen, unter denen ihre Krankenkasse ihnen
die Behandlungskosten erstattet. Die europäischen Gesundheitsminister
einigten sich am Dienstag in Brüssel wider Erwarten nicht auf eine
EU-Richtlinie dazu. Für deutsche Patienten ändert sich allerdings nicht
viel.
Dennoch bedauerte Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler, dass es
beim „Status Quo" bleibt. Von einem „einheitlichen Rechtsrahmen" hätten
auch die deutschen Leistungserbringer wie Ärzte und Krankenhäuser, die
Patienten aus dem europäischen Ausland behandeln, profitiert, meinte
Rössler.
Nach deutschem Recht erstatten die Krankenkassen in der Regel die
Kosten für ambulante Behandlungen im EU-Ausland ohne Vorabgenehmigung.
Bei Krankenhaus-Aufenthalten können die Kassen aber eine Genehmigung
verweigern, wenn die Behandlung in Deutschland in einem angemessenen
zeitlichen Rahmen möglich wäre.
Sieben Mitgliedstaaten waren EU-Diplomaten zufolge gegen die Einigung:
Spanien, Griechenland, Portugal, Polen, Litauen, Rumänien und die
Slowakei. Es wird erwartet, dass frühestens nach der Übernahme des
EU-Ratsvoritzes durch Belgien im Sommer kommenden Jahres weiter über
die EU-Richtlinie verhandelt wird, wenn nicht die EU-Kommission ihren
Vorschlag nicht zuvor ohnehin zurückzieht.
Zahlreiche EU-Staaten wie Spanien und Portugal waren Diplomaten zufolge
von Anfang an gegen die Richtlinie. So habe es Ängste gegeben mit Blick
auf die Trennung von gesetzlichen und privaten Kassen, etwa in Ländern
wie Polen oder Rumänien, in denen die privaten Leistungserbringer vom
gesetzlichen System ausgeschlossen sind. In Spanien leben zudem viele,
vor allem auch deutsche Rentner, die nach Ansicht der Regierung das
Gesundheitssystem überfordern könnten.
Die Diskussion dreht sich auch um ethische Aspekte, etwa mit Blick auf
die unterschiedlichen Rechtsgrundlagen bei künstlicher Befruchtung. In
Deutschland sind die Regeln weitaus strenger als in Nachbarländern wie
Belgien oder Tschechien.
Der Gesetzesvorschlag sieht vor, dass die Krankenkassen unter
bestimmten Umständen auf eine Vorabgenehmigung dringen können. Und
zwar: Wenn der Patient mindestens eine Nacht in einem Krankenhaus
verbringen wird, eine hoch spezialisierte Behandlung anstrebt oder
„besondere Risiken für den Patienten oder die Bevölkerung" drohen. Eine
solche Vorabgenehmigung müsse aber „angemessen" sein und dürfe keine
bürokratischen Hürden aufbauen. Behandlungen innerhalb der EU müssen
danach bis zu der Höhe erstattet werden, die die gleiche Leistung im
Heimatland des Patienten kosten würde.
dpa, Dienstag, 01. Dezember 2009, 17:46 Uhr
Berlin - Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger wird künftig in der EU-Kommission für Energie zuständig sein. Dies teilte EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso mit, der heute die Ressorts der designierten Kommissionsmitglieder bekannt gab. Das EU-Parlament muss der Berufung der Kommission noch zustimmen.
Für Energie zuständig: Günther Oettinger übernimmt dieses Ressort in der neuen EU-Kommission. Foto: Elke Hinkelbein
Der Franzose Michel Barnier soll künftig das auch für den Apothekenmarkt wichtige Binnenmarktressort übernehmen und damit den Iren Charlie McCreevy ablösen. Für das Ressort Gesundheit, das Barroso um den Bereich der Verbraucherpolitik erweitert hat, wird der Maltese John Dalli zuständig sein. Dalli wird damit Nachfolger der Zyprerin Androulla Vassiliou. Der Spanier und Vizepräsident der Brüssler Behörde Joaquín Almunia, zuvor Kommissar für Wirtschaft und Währung, erhält das Ressort Wettbewerb.
Insgesamt umfasst die neue Kommission inklusive Barroso 27 Mitglieder. 14 von ihnen saßen bereits in der bisherigen Kommission. Das Parlament kann die vorgeschlagene Kommission nur en bloque bestätigen oder ablehnen.
apotheke adhoc, Freitag, 27. November 2009, 17:34 Uhr
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