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Berlin - Bundesgesundheitsminister
Philipp Rösler (FDP) stößt mit seinen Plänen zum Sparkurs im
Arzneimittelbereich bei der SPD auf Skepsis. Rösler plant, dass
Hersteller und Krankenkassen künftig die Preis für neue Arzneimittel
aushandeln sollen und erwartet davon Einsparungen von bis zu zwei
Milliarden Euro im Jahr. Der gesundheitspolitische Sprecher der
SPD-Bundestagsfraktion, Professor Dr. Karl Lauterbach, bezweifelte
hingegen im Kölner Stadt-Anzeiger, dass das von Rösler vorgeschlagene
Verfahren überhaupt zu Einsparungen führt.
„Die Pharmahersteller werden mit Preisforderungen in die Verhandlungen
gehen, in denen der Rabatt schon einberechnet ist. Sie lassen sich also
einen von vornherein einkalkulierten Preisnachlass „abhandeln" und
umgehen damit dauerhaft die Prüfung durch das Institut für Qualität und
Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)", sagte Lauterbach der
Zeitung. Röslers Konzept spare mithin „keinen Cent". Vereinbarungen mit
der Pharmabranche hätten noch nie zu Kostensenkungen geführt.
Lauterbach forderte Kosten-Nutzen-Bewertungen durch das IQWiG für alle
neuen Präparate vor der Markteinführung. „Herr Rösler ist offenbar
bereit, Lehrgeld zu bezahlen - leider ist es nicht seines, sondern das
der Versicherten."
Rösler will sein Konzept in einigen Tagen vorstellen. Die
Gesamtaufwendungen für Medikamente machen mit zuletzt mehr als 30
Milliarden Euro etwa ein Fünftel der Ausgaben der Krankenkassen aus.
Der Gesundheitsexperte der CDU/CSU-Fraktion, Jens Spahn, warnte Rösler
vor einem Alleingang. „Wir haben dieses Papier bis heute nicht. Das gab
es selbst zu Zeiten der großen Koalition nicht", sagte der
CDU-Politiker der „Rheinischen Post".
dpa, Dienstag, 09. März 2010, 08:00 Uhr
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