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  • 30.04.2010 - Brandenburg will Unistandort für Pharmazie
    30.04.2010 - Brandenburg will Unistandort für Pharmazie
    POLITIK – STUDIUM Berlin - Im Flächenland Brandenburg zeichnet sich zunehmend ein Apothekermangel ab. „Noch ist die Bevölkerung gut versorgt, aber der Verkauf von Apot...

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STUDIUM

Brandenburg will Unistandort für Pharmazie

 

Berlin  -  Im Flächenland Brandenburg zeichnet sich zunehmend ein Apothekermangel ab. „Noch ist die Bevölkerung gut versorgt, aber der Verkauf von Apotheken ist schon heute sehr schwierig", sagte eine Sprecherin der Apothekerkammer Brandenburg gegenüber APOTHEKE ADHOC. Insbesondere östlich von Berlin sei zudem die Bereitschaft, sich niederzulassen, sehr niedrig. Die Kammer hofft, mit einem brandenburgischen Universitätsstandort für Pharmazie dem Nachwuchsmangel entgegenwirken zu können.

Neuer Studienstandort: Die Apothekerkammer Brandenburg möchte, dass
 auch in Brandenburg Pharmazie studiert werden kann. Foto: Elke 
Hinkelbein

Neuer Studienstandort: Die Apothekerkammer Brandenburg möchte, dass auch in Brandenburg Pharmazie studiert werden kann. Foto: Elke Hinkelbein

Bremen und Brandenburg sind die einzigen Bundesländer, deren Universitäten keinen Pharmazie-Studiengang anbieten. In Berlin kann der universitäre Teil der Apothekerausbildung seit der Schließung des Fachbereichs Pharmazie an der Humboldt-Universität (HU) im Jahr 2002 nur noch an der Freien Universität (FU) absolviert werden. Aufgrund des langjährigen Doppelangebots in Berlin habe die brandenburgische Landesregierung in der Vergangenheit keinen Bedarf nach einem eigenen Angebot gesehen, so die Kammersprecherin.

Die Zahl der Studienanfänger ist in den vergangenen Jahren in Berlin allerdings kontinuierlich gesunken. Während Ende der 80er Jahre an FU und HU zusammen insgesamt 180 Studenten pro Semester begonnen haben, bot die FU im vergangenen Wintersemester nur noch knapp 70 Plätze an. Wenn Nachfolger für die aktuell unbesetzten Professorenstellen gefunden sind, soll die Zahl der Studenten an der FU pro Semester auf immerhin 90 steigen. An Bewerbern mangelt es nicht: Mehr als 580 Bewerbungen hatte die Berliner Universität vorliegen.

Ausreichend Interessenten für einen zweiten Studiengang in der Region wären somit vorhanden. Ob es jedoch dazu kommen wird, hängt letztlich von den finanziellen Ressourcen des Landes ab. Erste Gespräche auf Staatssekretärebene hat die Kammer bereits geführt. Nun sollen die Ministerien für Gesundheit und Bildung angeschrieben werden.

Als Standorte kämen die Universitäten Cottbus, Frankfurt/Oder und Potsdam in Frage. Letzte dürfte die besten Chancen haben, da alle Pharmazie-relevanten Naturwissenschaften angeboten werden und auch Kooperationen mit den umliegenden außeruniversitären Instituten denkbar sind.

Ob sich allerdings der befürchtete Apothekermangel auf dem Land durch mehr Studenten in der Region beheben lässt, ist offen. Viele ländliche Regionen seien nicht sehr attraktiv für die Selbstständigkeit, sagte eine Sprecherin der Apothekerkammer. Zudem liegt der Jahresumsatz jeder fünften Apotheke in Brandenburg nach Kammerangaben unter einer Million Euro. Dies sei heutzutage nicht mehr wirtschaftlich und damit nicht interessant für junge Apotheker.

Désirée Kietzmann, Freitag, 30. April 2010, 11:09 Uhr

 

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