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ARZNEIMITTELZULASSUNG
Berlin - Angesicht des bereits seit Jahren bestehenden Antragsstaus beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) fordert der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH), die Zulassung für bestimmte Arzneimittel zu vereinfachen. Um die gesetzliche Bearbeitungsfrist von sieben Monaten einzuhalten, schlägt der BAH vor, die Verfahrensabläufe beim BfArM weiter zu straffen und neue Zulassungswege zu beschreiten.
In der Warteschlange: Beim BfArM stauen sich aktuell 5.500 Zulassungsanträge. Foto: APOTHEKE ADHOC
Beim BfArM sind aktuell 5.500 Anträge in der Warteschlange. Schon seit
mehreren Jahren bewegt sich der Antragsstau auf diesem Niveau, Besserung
ist nicht in Sicht. Das BfArM sieht die Ursache in den zahlreichen
europäischen Zulassungsverfahren, die es als federführende Behörde
betreut. In dezentralisierten Verfahren wählen Hersteller die deutsche
Behörde am häufigsten. Im Verfahren der gegenseitigen Anerkennung steht
das BfArM immerhin am Platz 3 der beliebtesten europäischen
Zulassungsbehörden.
„Durch eine bilaterale Anerkennung von Arzneimitteln, die bereits in
anderen Ländern zugelassen sind, könnte viel Zeit gespart werden", sagte
Dr. Rose Schraitle vom BAH gegenüber APOTHEKE ADHOC. Zwar sehe das
EU-Recht eine wechselseitige Anerkennung bislang nicht vor, die Behörden
könnten allerdings untereinander entsprechende Vereinbarungen treffen.
Der BAH moniert zudem die Personalpolitik des BfArM. Demnach haben etwa
ein Viertel der Angestellten befristete Verträge, die in der Regel nicht
länger als zwei Jahre laufen. „Ehe die neuen Mitarbeiter eingearbeitet
sind, ist die Zeit schon fast wieder um. Diese Situation ist für alle
Beteiligten unbefriedigend", so Schraitle. Die zwangsläufig fehlende
Erfahrung sei dafür verantwortlich, dass Bescheide der Behörde an die
Antragsteller defizitär seien.
Zudem werden laut BAH behördliche Kapazitäten durch zahlreiche
Klageverfahren gebunden. Der Verband appelliert deshalb an das BfArM,
Streitigkeiten in Zukunft frühzeitig aus dem Weg zu räumen.
Désirée Kietzmann, Mittwoch, 05. Mai 2010, 15:14 Uhr
Bundesbehörden: BfArM stockt auf
Arzneimittelzulassung: Bund will BfArM-Stellen schaffen
Personalmangel: BfArM kommt nicht hinterher
Zulassungsbehörde: Hersteller fordern mehr Beamte
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