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ARZNEIMITTEL-SPARPAKET
Berlin - Der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH) hat in einem Brief an Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler (FDP) die überproportionale Belastung der Pharmaunternehmen durch das geplante Sparpaket beklagt. Der BAH-Vorsitzende Hans-Georg Hoffmann sieht in der Kumulation von erhöhtem Herstellerabschlag und Preismoratorium ein Problem.
Härtefallklausel für Hersteller: Der BAH-Vorsitzende Hans-Georg Hoffmann fordert Entlastungen für Pharmafirmen. Foto: Elke Hinkelbein
Bei einigen Unternehmen sei diese Belastung substantiell und reiche bis
zu 22 Prozent bezogen auf den Gesamtumsatz, schreibt Hoffmann an Rösler.
„Eine solche Belastung ist insbesondere nicht verkraftbar für solche
Unternehmen, die ohne internationale Konzernstruktur sind und die als
reines Pharmaunternehmen die abschlagsbedingten Einbußen nicht über
andere Unternehmenssparten kompensieren können", so der Verbandchef
weiter. Daher werde primär der Mittelstand belastet.
Die Regierungsfraktionen haben laut Hoffmann „eine derartige
überproportionale Belastung der Arzneimittel-Hersteller durch die
Herstellerabschläge nicht gewollt". Generika seien von dem erhöhten
Abschlag ausgenommen worden, um eine Summierung auf 26 Prozent zu
verhindern, da dies eine unzumutbare Belastung darstellen würde. „Diese
Bewertung muss aber aus Sicht des Verbandes erst recht für die
Gesamtbelastung eines Unternehmens in der Kumulation durch alle
Maßnahmen folgerichtig Anwendung finden", so Hoffmann.
„Für die Kumulation von erhöhtem Abschlag und moratoriumsbedingtem
Zusatzabschlag sehen die Regierungsfraktionen bislang keine derartige
Überforderungs- oder Härtefallklausel vor", schreibt Hoffmann. Zwar sei
das Preismoratorium als solches legitim und nachvollziehbar, um
sicherzustellen, dass der erhöhte Herstellerabschlag tatsächlich den
Krankenkassen zugute komme und nicht durch Preiserhöhungen ausgeglichen
werde. „Der Abschlagsgesamtbetrag darf aber nach meiner Auffassung nicht
zu einer 22 prozentigen Belastung bezogen auf den Gesamtumsatz der
Unternehmen führen", führt Hoffmann aus und bittet Rösler die geplanten
Maßnahmen in dieser Hinsicht zu überprüfen.
APOTHEKE ADHOC, Freitag, 07. Mai 2010, 18:19 Uhr
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