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Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:
Berlin - Der
Gesundheitsbericht 2010/2011 liegt vor. Er stellt statistische Daten des
Gesundheitszustandes wie Lebenserwartung, vorzeitige bzw. vermeidbare
Sterblichkeit, Todesursachen, Pflegebedürftigkeit, gesundheitsrelevante
Verhaltensweisen, Inanspruchnahme von Vorsorgeuntersuchungen,
Gesundheitsförderung und Gesundheitsschutz vor.
„Der Bericht belegt erneut, dass der Gesundheitszustand der
Berlinerinnen und Berliner im Allgemeinen gut ist. Das kommt auch in der
gestiegenen Lebenserwartung für Berlin zum Ausdruck. Die höchste
Lebenserwartung haben Frauen aus Steglitz-Zehlendorf und
Charlottenburg-Wilmersdorf, die niedrigste Frauen und Männer aus
Friedrichshain-Kreuzberg, gefolgt von Neukölln und Mitte. In Bezirken
mit ungünstigen sozialen Bedingungen gibt es also auch die niedrigste
Lebenserwartung", sagte Berlins Gesundheitssenatorin Katrin Lompscher
bei der Vorstellung des Berichts.
Zusammenfassung einiger wichtiger Ergebnisse
Entwicklung der Bevölkerung und Lebenserwartung
In Berlin lebten Ende 2010 3.460.725 Menschen. Das sind rund 18.000 mehr
als im Vorjahr. Damit ist Berlins Bevölkerung im sechsten Jahr in
Folge gestiegen.
Erfreulicherweise lässt sich für Berlin auch im Jahr 2010 - fortgesetzt
seit 2007 - ein Geburtenüberschuss feststellen. Im Verlaufe des Jahres
2010 kamen 33.393 Kinder lebend zur Welt, dies bedeutet einen Anstieg um
1.289 Kinder bzw. vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 32.234
Berlinerinnen und Berliner sind 2010 verstorben, knapp zwei Prozent mehr
als im Vorjahr.
Die Lebenserwartung beträgt gegenwärtig für Berliner Frauen 82 Jahre und
für Berliner Männer 77 Jahre. Sie ist für beide Geschlechter gestiegen.
Nahezu jede zweite in Berlin lebende Frau (48 %) und fast jeder dritte
Mann (32 %) erleben den 85. Geburtstag.
Nach wie vor haben Männer im Vergleich zu Frauen eine deutlich geringere
Lebenserwartung: die Differenz bewegt sich zwischen sechs Jahren in
Mecklenburg-Vorpommern und fünf Jahren in Baden-Württemberg - in Berlin
beträgt sie, wie auch im Bundesdurchschnitt, ebenfalls fünf Jahre.
Fast jeder vierte Mann und jede achte Frau starben vorzeitig, d.h. vor
dem 65. Lebensjahr. Ein Teil davon ist auf negatives
Gesundheitsverhalten zurückzuführen: die Hälfte der vermeidbaren
Todesfälle wird durch Lungenkrebs und Krankheiten der Leber verursacht.
Etwa jeder zehnte Sterbefall geht zu Lasten einer bösartigen Neubildung
der Lunge. Brustkrebs war bei den Berliner Frauen für nahezu jeden
zwölften Sterbefall verantwortlich.
Behinderung und Pflegebedürftigkeit
In Berlin sind 69.000 der weiblichen (3,9 %) und 32.300 der männlichen
(1,9 %) Bevölkerung von Pflegebedürftigkeit betroffen. Mehr als 80
Prozent der Pflegebedürftigen sind 65 Jahre und älter. Die absolute Zahl
der Pflegebedürftigen nahm seit 1999 bei den Frauen um 20 Prozent und
bei den Männern um 39 Prozent zu.
Etwas mehr als die Hälfte der Berliner Pflegebedürftigen war 2009 in
Pflegestufe I eingestuft (Frauen 57 %, Männer 55 %), Leistungen nach
Pflegestufe II erhielten 32 Prozent aller Pflegebedürftigen.
Schwerstpflegebedürftig (Pflegestufe III) waren 11.500 Menschen (11,4
%), davon 7.800 Frauen und 3.700 Männer. Fast die Hälfte aller in
Pflegestufe III eingestuften Frauen und mehr als zwei Drittel aller
schwerstpflegebedürftigen Männer werden zu Hause gepflegt.
Ambulante Morbidität und Versorgung
Erstmalig werden im Rahmen der Berliner Gesundheitsberichterstattung
Informationen zu personenbezogenen Diagnosehäufigkeiten und
Behandlungsanlässen aus Abrechnungsdaten der Kassenärztlichen
Vereinigung (KV) Berlin präsentiert. Grundlage sind Daten aus dem Jahr
2007. Die Ergebnisse zeigen einerseits das Krankheitsspektrum im
ambulanten Sektor, andererseits geben sie Hinweise für eine an der
Morbidität der Bevölkerung orientierten Bedarfs- und Versorgungsplanung.
Rückenschmerzen, Bluthochdruck und Sehfehler sind laut Abrechnungsdaten der KV Berlin die am häufigsten gestellten Diagnosen.
Neben chronischen Leiden spielen akute Infekte sowie
Früherkennungsuntersuchungen und Impfungen eine bedeutende Rolle bei der
Nachfrage von Leistungen im Rahmen der vertragsärztlich-medizinischen
Versorgung.
Sowohl chronische als auch akute Erkrankungen sind geprägt durch
verschiedene räumliche Verteilungen über das Berliner Stadtgebiet:
So werden anhand der Abrechnungsdaten zum Beispiel Typ-II-Diabetes,
Empfängnisverhütung und Gesundheitsvorsorgeleistungen wie beispielsweise
Impfungen vorrangig in den östlichen Stadtteilen Berlins beobachtet,
wohingegen Depressionen und Angststörungen eher in den westlichen
Bezirken zu beobachten sind.
Insbesondere Krankheiten mit einer starken Lebensstilkomponente
(Ernährung, Bewegung, mentale Gesundheit) sind in der räumlichen
Gliederung mit der Höhe der sozialen Belastung korreliert:
Typ-II-Diabetes, Adipositas, psychische Krankheiten, chronisch
obstruktive Lungenkrankheit (COPD), aber auch Infekte, Rückenschmerzen
und Verletzungen zeigen in Gebieten mit schlechter Sozialstruktur
überdurchschnittliche Erkrankungsraten.
Der Basisbericht 2010/2011 - Daten des Gesundheits- und Sozialwesens ist im Internet unter http://www.berlin.de abrufbar.
Kontakt
Regina Kneiding
Pressestelle
Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz,
Brückenstr. 6, 10179 Berlin
Tel: 030 - 9025 - 2156
Fax: 030 - 9025 - 2501
Email: regina.kneiding@senguv.berlin.de
http://www.berlin.de/sen/guv/
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