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  • 31.12.2010 – Krankenkassen müssen Reserven anzapfen
    31.12.2010 – Krankenkassen müssen Reserven anzapfen
    GESUNDHEIT – KOSTENDÄMPFUNG Nur durch Zusatzbeiträge ist es den gesetzlichen Krankenkassen gelungen, in den ersten neun Monaten 2010 ein Defizit zu vermeiden. Für das Ges...

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ApoRisk® Nachrichten - Gesundheit:


KOSTENDÄMPFUNG

Krankenkassen müssen Reserven anzapfen

 

Nur durch Zusatzbeiträge ist es den gesetzlichen Krankenkassen gelungen, in den ersten neun Monaten 2010 ein Defizit zu vermeiden. Für das Gesamtjahr rechnet das Gesundheitsministerium dennoch mit einem Minus.

Der anhaltende Kostendruck in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) dürfte nach Einschätzung des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) dazu führen, dass die Krankenkassen insgesamt mit einem Defizit abschließen und auf Finanzreserven zurückgreifen werden müssen. In den ersten neun Monaten ergab sich zwar noch ein Überschuss von 277 (Vorjahr plus 1.400) Millionen Euro. Dies sei aber den von einigen Kassen erhobenen Zusatzbeiträgen zu verdanken, der 463 Millionen Euro eingebracht habe, teilte das Ministerium jetzt in Berlin mit.

Im Neun-Monats-Zeitraum standen in der GKV Einnahmen in Höhe von 131,2 Milliarden Euro Ausgaben in Höhe von 130,9 Milliarden Euro gegenüber. Für das Gesamtjahr müsse aber gesehen werden, dass die Ausgaben im vierten Quartal regelmäßig höher seien als im Durchschnitt der ersten drei Quartale, erklärte das BMG.

Gesundheitsminister Dr. Philipp Rösler (FDP) sieht in der ungünstigen Entwicklung in der GKV eine Bestätigung für die von ihm durchgesetzten Maßnahmen zur Kostendämpfung im Arzneimittelmarkt und zum GKV-Finanzierungsgesetz, das 2011 ein drohendes Defizit von jetzt erwarteten neun Milliarden Euro abwenden soll.


Leistungsausgaben stiegen um 3,9 Prozent je Versicherten


Die Leistungsausgaben der Krankenkassen stiegen in den neun Monaten um 3,9 Prozent je Versicherten. Im ersten Halbjahr hatte der Anstieg allerdings noch bei 4,2 Prozent gelegen. Dem Ausgabenanstieg stand ein Zuwachs der gesetzlichen Krankenkassen von 2,7 Prozent gegenüber. „Dieser Einnahmezuwachs resultierte vor allem aus einem höheren Bundeszuschuss", stellte das Ministerium fest.

Für ambulante ärztliche Behandlung lag der Zuwachs bei den Ausgaben bei 3,7 Prozent je Versicherten nach einem Zuwachs von 7,4 Prozent im gesamten Jahr 2009.

Der Anstieg bei den Ausgaben für die Krankenhausbehandlung lag je Versichertem bei 4,5 Prozent. Auch dieser Zuwachs sattelt bereits auf einen Anstieg von 6,6 Prozent im Jahr 2009 drauf.


Kostendämpfung bei Arzneimittel greift


Der Anstieg der Arzneimittelausgaben (ohne Impfkosten) lag in den ersten neun Monaten bei 4,2 Prozent je Versicherten. Im ersten Halbjahr hatte der Zuwachs noch bei 4,8 Prozent gelegen.

„Die deutliche Ausgabenabflachung nach den hohen Ausgabenanstiegen der letzten Jahre ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass erste Maßnahmen des Arzneimittelsparpakets bereits ab 1. August 2010 wirksam wurden", erklärte das Ministerium.

Das BMG ist überzeugt, dass durch die Anhebung des Pharmarabatts für Nicht-Festbetragsarzneimittel die Kassen ab diesem Zeitpunkt monatlich um rund 100 Millionen Euro entlastet würden. Im vierten Quartal werde diese Entlastung nach Meinung des Ministeriums für sämtliche Monate wirksam und zu einer weiteren deutlichen Abflachung der Ausgabenzuwächse beitragen.

Weitere Informationen: http://www.aporisk.de/nachrichten

(verpd) (ApoRisk)


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