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hier ist der vollständige Text für Sie:
STERILREZEPTUREN
Berlin - Der gestern Abend ausgestrahlte Bericht des ARD-Magazins „PlusMinus" zu Nachforderungen für Krebsrezepturen hat beim Verband zytostatikaherstellender Apotheker (VZA) für Verärgerung gesorgt. Die Darstellung, dass es sich um ein bundesweites Problem handele, weist der Verband als diffamierend für alle Apotheken zurück. „Das ist maßlos übertrieben, mir sind effektiv drei Apotheken bekannt, die entsprechende Forderungen gestellt haben", sagt VZA-Präsident Peter Eberwein.
Zweifelhafte Forderungen: Die Nachberechnungen von
Zytostatika-Apotheken sorgen derzeit für viel Medienaufmerksamkeit.
Foto: Elke Hinkelbein
Die aktuelle Medienaufmerksamkeit für das Thema führt Eberwein auf eine
gezielte Initiative der Privaten Krankenversicherer (PKV) zurück. Im
Vorfeld der anstehenden juristischen Auseinandersetzungen solle die
öffentliche Meinung geprägt werden: „Die PKV will zudem sich für die
nächsten Preisverhandlungen positionieren", sagt Eberwein. Durch die
Kampagne solle Einfluss auf politische Entscheidungen genommen werden.
Mehrere Publikumsmedien berichteten in den vergangenen Wochen darüber,
dass Apotheken Nachforderungen an Patienten oder Hinterbliebene gestellt
hatten: Zuvor war der maximale Aufschlag von 90 Prozent nicht
ausgeschöpft worden; es sei „versehentlich zu wenig in Rechnung gestellt
worden", heißt es in den Briefen.
„Ich kann die Nachforderung grundsätzlich verstehen, halte sie
allerdings moralisch für bedenklich", sagt Eberwein. Zumal einige
Apotheken in der Vergangenheit bewusst weniger angesetzt hätten. „Einige
Kollegen hielten 30 Prozent für auskömmlich, andere haben die
geringeren Preise als Marketinginstrument genutzt oder wurden von ihren
Onkologen unter Druck gesetzt", so der VZA-Präsident. Nun
Nachforderungen zu stellen sei ungeschickt und schwer zu vermitteln. Es
falle ihm zudem schwer zu glauben, dass man sich tatsächlich verrechnet
habe, so Eberwein.
Désirée Kietzmann, Mittwoch, 26. Januar 2011, 12:49 Uhr
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