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HAUSARZTTARIF
Berlin - In Bayern streiten
sich derzeit Hausärzteverband (BHÄV) und AOK. Weil die Mediziner damit
drohen, das Kassenarztsystem zu verlassen, will die AOK den Medizinern
nun einen gut dotierten Sondervertrag kündigen.
Laut GKV-Finanzierungsgesetz dürfen neue Hausarztverträge beim Honorar
nur noch dann über dem KV-Schnitt liegen, wenn die Mehrkosten durch
Einsparungen refinanziert werden. Der Verband hatte der Bundesregierung
vorgeworfen, sie wolle dadurch die Hausarztverträge wieder einschränken,
und hatte von einer „Hausarztvernichtungskampagne" gesprochen.
Am 26. Januar will der Verband seine Mitglieder in Nürnberg über ihren
kollektiven Ausstieg aus dem Kassenarztsystem informieren.
Der Vorstandsvorsitzende der AOK Bayern, Dr. Helmut Platzer, sagte, die
Aktion des Verbandes sei gesetzwidrig. Und es wäre seines Erachtens
ebenfalls ein Gesetzesverstoß, wenn die Kassen Verträge mit Ärzten
schließen, die keine Kassenzulassung mehr haben.
Bayerns Gesundheitsminister Markus Söder (CSU) schloss sich der Warnung
der AOK vor einem System-Ausstieg an. Die Hausärzte hätten bis 2014 die
Garantie, dass die heute geltenden Verträge fortbestehen. Das
Kassenarztsystem zu verlassen, sei der falsche Weg.
An dem Vertrag der AOK Bayern beteiligen sich derzeit rund 7000
Hausärzte und 2,6 Millionen Versicherte. Für die Patienten bietet er
eine teilweise Befreiung von der Praxisgebühr. Die teilnehmenden Ärzte
erhalten ein Honorar, das rund ein Viertel höher ist als der
Bundesdurchschnitt.
APOTHEKE ADHOC/dpa, Freitag, 03. Dezember 2010, 16:57 Uhr
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