POLITIK – VERSORGUNGSGESETZ
Berlin - Heftige Kritik aus dem Finanzministerium musste sich Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) in den vergangenen Wochen wegen der Finanzierung des Versorgungsgesetzes gefallen lassen. Um die finanziellen Anreize für Landärzte gegen die Kritik seines Kabinettskollegen Wolfgang Schäuble (CDU) zu verteidigen, nutzte Bahr offenbar auch das Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG) als Argument: Mit der Reform im Arzneimittelmarkt habe man sich den nötigen „Spielraum erarbeitet", um mehr Geld für die ambulante Versorgung zur Verfügung zu stellen, sagte Bahr bei der heutigen Vorstellung des Gesetzes.
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MARKT – MEDIZINPRODUKTE
Berlin - Der Medizinprodukte-Konzern Paul Hartmann hat im ersten Halbjahr weniger Gewinn gemacht als im Vorjahreszeitraum. Das operative Ergebnis (EBIT) ging um 1,7 Prozent auf 54 Millionen Euro zurück. Das Konzernergebnis verschlechterte sich um 5,4 Prozent und liegt bei 35 Millionen Euro.
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MARKT – MEDCO CELESIO
Berlin - Versorgung aus der Distanz, Betreuung vor Ort. Das Gemeinschaftsprojekt Medco Celesio geht in die nächste Ausbaustufe: Nachdem seit einigen Monaten das Daten-Dienstleistungsgeschäft für Krankenkassen erprobt wird, soll nun auch das Geschäftsfeld „Specialty Care" aufgebaut werden. Dabei werden vor allem besonders teure und beratungsbedürftige Arzneimittel an die Patienten nach Hause geliefert - etwa durch die Versandapotheken der Mutterkonzerne, DocMorris (Celesio) und Europa Apotheek Venlo (Medco). Pflegedienste helfen dann vor Ort bei der Anwendung.
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APOTHEKENPRAXIS – STANDESVERTRETUNG
Berlin - Apothekerkammern übernehmen viele Aufgaben. Sie überwachen als Selbstverwaltungskörperschaften die Berufsausbildung, nehmen Fachapotheker-Prüfungen ab und kümmern sich um Weiter- und Fortbildung sowie um Qualitätssicherung. Hinzu kommt die Vertretung der Apothekerinteressen gegenüber Politik und Öffentlichkeit. Die Kosten werden auf alle Mitglieder umgelegt. Das gibt Anlass zu Diskussionen: Denn als Zwangsmitglieder teilen nicht alle Apotheker die inhaltliche Richtung ihrer Kammer. Zudem ist die Belastung durch die Beiträge nicht überall gleich. Je nach Bezirk können Höhe und Berechnungsgrundlage der Umlage variieren.
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WISSENSCHAFT – CHIRURGIE
Berlin - Kardiologen der Uniklinik Heidelberg ist nach eigenen Angaben ein großer Erfolg bei einem Eingriff am Herzen gelungen. Erstmals in Deutschland wurde einer 81-jährigen Patientin mit Hilfe eines Leistenkatheters eine Herzklappenprothese an der sogenannten Mitralklappe eingesetzt. Eine komplizierte Operation am offenen Herzen konnte so vermieden werden. Weltweit sei dies die zweite erfolgreiche Klappenverpflanzung dieser Art, teilte die Uniklinik mit.
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WISSENSCHAFT – ROTE-HAND-BRIEF
Berlin - Das Leukämie-Medikament Sprycel (Dasatinib) erhöht möglicherweise das Risiko einer präkapillären, pulmonalen arteriellen Hypertonie (PAH). Darauf weist der Hersteller Bristol-Myers Squibb in einem Rote-Hand-Brief hin. Ärzte sollen bei Patienten, die Sprycel bekommen, die Diagnose PAH stärker in Betracht ziehen und gegebenenfalls das Medikament absetzen. Vor einer Behandlung mit Sprycel sollte abgeklärt werden, ob bei den Patienten bereits kardiopulmonale Vorerkrankungen bestehen.
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GESUNDHEIT – BUNDESKABINETT BESCHLIEßT VERSORGUNGSSTRUKTURGESETZ
Berlin - Das Bundeskabinett hat heute den Entwurf eines Gesetzes zur Verbesserung der Versorgungsstrukturen in der gesetzlichen Krankenversicherung beschlossen. Es sieht ein Bündel von Maßnahmen für eine gute ärztliche Versorgung in unterversorgten oder von Unterversorgung bedrohten Gebieten vor. Damit soll sichergestellt werden, dass in allen Regionen Deutschlands genügend Ärztinnen und Ärzte für eine wohnortnahe, medizinische Versorgung zur Verfügung stehen. Eine bessere Verzahnung zwischen Krankenhausärzten und niedergelassenen Fachärzten ermöglicht Menschen mit schweren oder seltenen Erkrankungen eine bestmögliche und reibungslose Behandlung.
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GESUNDHEIT – UNTERSTÜTZUNGSLEISTUNGEN FÜR LANDÄRZTE
Berlin - Anlässlich des heutigen Kabinettsbeschlusses zum Versorgungsstrukturgesetz erklärte Thomas Ballast, Vorstandsvorsitzender des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek): "Das nun vom Kabinett beschlossene Versorgungsstrukturgesetz enthält viele positive Ansätze, um die ärztliche Versorgung flexibler und sektorenübergreifend zu gestalten. Alle Beteiligten sind jetzt gefordert, die Möglichkeiten zu nutzen und regionalen Versorgungsengpässen entgegenzutreten.
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GESUNDHEIT – NEUE ALLGEMEINE GESUNDHEITSZEITUNG
Essen - Nichts weniger als die Abschaffung der sogenannten "Pick-up-Stellen" fordert die Neue Allgemeine Gesundheitszeitung für Deutschland in ihrer August-Ausgabe. Die Möglichkeit für den Patienten, selbst verschreibungspflichtige, hoch wirksame Arzneimittel in ausländischen Versandapotheken zu bestellen und sie in Drogeriemärkten, Tankstellen, Reinigungen oder Blumenläden abzuholen, wo sie unkontrolliert "zwischengeparkt" werden, ist nicht nur Arzneimittelexperten ein Dorn im Auge. Auch viele Politiker haben die Gefahren, die von diesem ungesicherten Weg der Arzneimittelbeschaffung ausgehen, erkannt. Dennoch scheint das längst überfällige Verbot nicht in Sicht zu sein. Innen- und Justizministerium blockieren die Entscheidung aus nicht nachvollziehbaren Gründen. Der Leitartikel der Ausgabe August greift das Thema auf und erläutert die Hintergründe.
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GESUNDHEIT – PRESSEMITTEILUNG
Berlin - Anlässlich der Kabinettsentscheidung über den Entwurf des Versorgungsgesetzes erklären Harald Terpe, Obmann im Gesundheitsausschuss, und Biggi Bender, Sprecherin für Gesundheitspolitik:
Der Gesetzentwurf zeigt, dass die heftige Kritik aus dem Bundesfinanzministerium völlig berechtigt war. Das Gesetz wird zu erheblichen Mehrausgaben führen, ohne die Versorgung der Versicherten zu verbessern und Versorgungsengpässe zu verhindern.
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GESUNDHEIT – MARLIES VOLKMER:
Berlin - Zur Verabschiedung des Kabinettsentwurfs des GKV-Versorgungsgesetzes äußert sich die stellvertretende gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion Marlies Volkmer:
Durch dieses Gesetz wird sich die Gesundheitsversorgung in Deutschland nicht verbessern. Das Einzige, mit dem fest zu rechnen ist, sind höhere Honorare für Ärzte und steigende Kosten für die Versicherten.
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GESUNDHEIT – LANFERMANN:
Berlin - Zum heutigen Kabinettsbeschluss des Versorgungsstrukturgesetzes erklärt der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion Heinz LANFERMANN:
Ziel des Versorgungsstrukturgesetzes ist es, eine gute und flächendeckende medizinische Versorgung auch künftig sicherzustellen.
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GESUNDHEIT – KAPITALGEDECKTE SÄULE ALS NACHHALTIGKEITSRESERVE AUFBAUEN
Berlin - Nach Auffassung des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek) darf die Reform der Pflegeversicherung nicht auf die lange Bank geschoben werden. Der Vorstandsvorsitzende des vdek, Thomas Ballast, erklärte: "Noch in diesem Jahr sollte die Diskussion wieder neu aufgegriffen werden, Probleme und Lösungsmöglichkeiten analysiert werden." Der Vorstoß der CDU/CSU-Abgeordneten rund um Jens Spahn sei dabei ein Schritt in die richtige Richtung.
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GESUNDHEIT – MARTINA BUNGE
Berlin - "Wirkungslos, falsch, unzureichend, ungerecht - dieses Versorgungsgesetz krankt an allen Ecken und Kanten und hat seinen Namen nicht verdient. Es ist höchstens ein Ärztebeglückungspaket auf Kosten der Versicherten", beurteilt Martina Bunge den Kabinettsentwurf der Bundesregierung zum Versorgungsgesetz. Die gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE weiter:
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BRANCHENNACHRICHTEN
Karlsruhe - Wir haben im Leben immer die Wahl. Denn alternativlos ist nichts und niemand, es sei denn, wir machen die Situation selbst dazu und legen uns von vornherein auf eine Entscheidung fest. Zumindest theoretisch sollten wir uns aber die innere Freiheit herausnehmen, wenigstens zwei Alternativen in Betracht zu ziehen. Im Bereich der Risikoabsicherung in Apotheken gibt es eine solche Wahlmöglichkeit zwischen zwei grundsätzlichen Absicherungsstrategien. Das ist einerseits die umfassende Risikoabsicherung in einer einzigen All-Risk-Police, sozusagen all-inclusive.
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PANORAMA – BIO-SUPERMARKT
Berlin - Das Projekt „Biotheke" des hessischen Apothekers Hermann Müller ist gescheitert. In dem Bio-Supermarkt in Bürstadt bei Worms wollte Müller Lebensmittel verkaufen, die „ohne gentechnisch manipulierte Rohstoffe hergestellt wurden, nicht radioaktiv bestrahlt und frei von gehärteten Fetten sind sowie keine synthetischen Farb-, Aroma- und Konservierungsstoffe enthalten".
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PANORAMA – USA
Berlin - In den USA wird Pentobarbital für Todesstrafen verwendet - gegen den erklärten Willen des Herstellers. Erstmals ist der Wirkstoff, der eigentlich zum Einschläfern von Tieren und zur Notfallbehandlung von Epileptikern verwendet wird, am vergangenen Freitag auch im US-Staat Delaware bei einer Hinrichtung benutzt worden. Lundbeck, in den USA der einzige Anbieter von Pentobarbital, wehrt sich gegen die „missbräuchliche Verwendung" des Barbiturats. Alle bisherigen Interventionen seien jedoch vergebens gewesen.
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WISSENSCHAFT – IMPLANTATE
Berlin - Kaputte Bandscheiben wollen US-Forscher in Zukunft mit biologischen Implantaten ersetzen. Erste Tests mit Bio-Bandscheiben, die aus Zellen von Schafen aufgebaut worden waren, seien in Versuchen mit Ratten erfolgreich verlaufen. Die Implantate ermöglichten den Tieren volle Beweglichkeit und hatten sich nach sechs Monaten fast wie natürliche Bandscheiben in die Wirbelsäule integriert, schreiben die Experten in den „Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften.
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INTERNATIONALES – ÖSTERREICH
Berlin - In Wien ruft die Diskussion um längere Öffnungszeiten der Apotheken die Politik auf den Plan. Die konservative Österreichische Volkspartei (ÖVP) wirft den Apotheken mangelnde Kundenfreundlichkeit vor: Es sei nicht nachvollziehbar, dass Verbraucher samstagnachmittags „zwar alle möglichen Produkte, aber keine Arzneimittel" kaufen könnten, kritisierte Ingrid Korosec, Gesundheitssprecherin der ÖVP Wien.
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POLITIK – KRANKENKASSEN
Berlin - Die BKK Heilberufe steht offenbar kurz vor einer Schließung. Wie der Spiegel berichtet, hat das Bundesversicherungsamt (BVA) eine Frist gesetzt: Findet sich bis Ende August kein Fusionspartner, werde das BVA die Schließung anordnen, heißt es in dem Bericht mit Bezug auf Vorstandskreise mehrerer Krankenkassen. Offenbar hat bislang nur eine Kasse ein Übernahmeangebot abgegeben.
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