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Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:
NEUE ALLGEMEINE GESUNDHEITSZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND / AUSGABE SEPTEMBER
Essen - Viele
Dinge schätzt man erst dann in angemessenem Umfang, wenn man sie nicht
mehr hat. Das trifft auch auf Apotheken zu: Rund um die Uhr sorgen
Apotheken dafür, dass wir dringend benötigte Arzneimittel erhalten. Das
gut ausgebildete Apothekenpersonal berät, warnt vor Risiken und
Nebenwirkungen und bestellt nicht vorrätige Medikamente innerhalb
kürzester Zeit.
Die Neue Allgemeine Gesundheitszeitung für Deutschland thematisiert im
Leitartikel der Septemberausgabe die Leistungen der Apotheke und deren
Wert für die Gesellschaft. Anlass ist eine aktuelle Kampagne der ABDA
Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände unter http://www.abda.de
Die anschauliche und aktive Website verrät dem Besucher allerlei
Details zu Gesundheit, Medizin und Apotheken. Unter anderem, wie viele
Patienten pro Tag eine Apotheke aufsuchen, wie oft ein Herz in einem
Leben schlägt, wie hoch der Kondomverbrauch pro Minute ist und wie viele
Stunden Notdienst die Apotheken täglich leisten - und wie viele
Apotheken täglich für immer ihre Pforten schließen.
Die neue Allgemeine Gesundheitszeitung erscheint deutschlandweit
monatlich mit einer Auflage von 1 Million Exemplaren und ist kostenlos
in Apotheken erhältlich.
VERTRAUEN IN DIE APOTHEKE
Zwei von drei leichter Erkrankten gehen zuerst in die Apotheke
„Noch 48 Sekunden bis zur nächsten Geburt, noch 47, 46, 45 ..." Ein
Klapperstorch gleitet von links ins Bild. Aus dem weißen Bündel in
seinem Schnabel ragen ein Köpfchen und zwei rosafarbene Füßchen heraus.
Jetzt ist die kostbare Fracht fast über dem roten Kinderwagen
angekommen. Der Klapperstorch lässt Bündel und Baby fallen, genau in den
Kinderwagen. Der geht ein wenig in die Knie.
„Alles für Ihre Gesundheit" - so nennt die ABDA Bundesvereinigung
Deutscher Apothekerverbände ihre neue spannende Seite im Internet. Die
flirrt und flimmert und bewegt sich. Für jeden, der wissen will, was
seine Apotheke so alles für ihn leistet. Wenn er sie denn braucht,
sollte er einmal http://www.abda.de eingeben. Dort trifft er auf eine bunte und lebendige Fülle von Informationen, die laufend fortgeschrieben werden.
Hat man nachmittags gerade gelesen, dass heute schon mehr als 170 000
Arzneimittelbotendienste von der Apotheke an den Patienten nach Hause
stattfanden - etwa weil das Medikament erst noch bestellt werden musste
und der Kranke nicht noch einmal in die Apotheke kommen konnte - sind es
ein paar Stunden später schon 220 000. Und der Zähler läuft weiter. Am
Ende des Tages bleibt die Uhr bei 250 000 Botendiensten stehen - eine
beeindruckende Zahl. Botendienste dürfen dabei nur von Mitarbeitern
durchgeführt werden, die zur Apotheke gehören.
Doch die Informationen auf der besagten Website betreffen nicht nur die
Funktion und die Arbeit der Apotheke: Wer weiß schon, dass ein Herz in
einem Leben drei Milliarden Mal schlägt? Drei Milliarden Mal - die Natur
ist den technischen Möglichkeiten des Menschen immer noch himmelhoch
überlegen.
Interessant auch diese Zahl: 4,57 Milliarden Euro hat Finanzminister
Schäuble im Jahre 2010 an Mehrwertsteuer auf Arzneimittel kassiert. 19
Prozent Mehrwertsteuer sind einsame Spitze in Europa. Die meisten Länder
entlasten ihr Gesundheitssystem durch einen niedrigeren Steuersatz auf
Medikamente. So kassiert Frankreich nur 2,1 Prozent auf
verschreibungspflichtige Arzneimittel. Einige Länder, wie Schweden und
Großbritannien, haben diese Arzneimittel sogar ganz von der
Mehrwertsteuer befreit.
Kein Wunder, dass die Krankenkassen in Deutschland mehr an
Mehrwertsteuer an den Finanzminister abführen als sie für die Arbeit
aller 21 441 Apotheken aufwenden. Nur 2,5 Prozent der Ausgaben der
gesetzlichen Krankenversicherung sind kein zu hoher Preis für eine
perfekte Arzneimittelversorgung bis in den entlegensten Winkel
Deutschlands.
Darauf wies Fritz Becker, Vorsitzender des DAV (Deutscher
Apothekerverband), jüngst in einer Pressemeldung hin: „Apotheken gehören
zu den kleinsten Ausgabenposten der Krankenkassen, leisten aber einen
erheblichen Beitrag zur Gesundheit der Menschen in Deutschland." Die 148
000 Mitarbeiter, die diese volkswirtschaftlich, gesellschaftlich und
gesundheitspolitisch so wichtige Leistung erbringen, bestehen - darauf
weist die ABDA hin - vorwiegend aus gut ausgebildeten
Pharmazeutisch-Technischen Assistenten/innen (PTA) und approbierten
Apothekern. Das garantiert die hohe Qualität der Beratung in der
Apotheke.
Die Politik - speziell die Gesundheitspolitik - interessiert dies nur am
Rande. Seit den Zeiten Ulla Schmidts (SPD) als Gesundheitsministerin
werden andere Wege des Arzneimittelvertriebs vorangetrieben. Ohne
zwingende rechtliche Notwendigkeit, das sieht auch der Europäische
Gerichtshof so, wurde der Versandhandel mit Arzneimitteln in Deutschland
zugelassen.
Kein Wunder also, dass alle paar Stunden eine ortsnahe Apotheke für
immer aufgeben muss. Wann die nächste Schließung dran ist, kann man auf
der Seite http://www.abda.de
ebenfalls sehen. Die Stundenuhr läuft ohne Unterlass. Unangenehm nur,
dass man dann bis zur nächsten Apotheke weiterfahren muss. Das kostet
die Volkswirtschaft und die Verbraucher Geld und Zeit. Zeit, die knapp
sein kann, wenn es sich um einen Notfall handelt.
Notfälle passieren oft in der Nacht. Gut zu wissen, dass Nacht für Nacht
2 000 Apotheken geöffnet haben. An die 20 000 Mal pro Nacht schellt die
Klingel in diesen Apotheken. Überproportional oft sind es Rezepte von
Kinderärzten für Eltern, die dringend Arzneimittel für ihr krankes Kind
benötigen. Dass im Jahre 2010 alleine 7 Millionen Packungen (!)
außerhalb der regulären Öffnungszeiten im Notdienst abgegeben wurden,
zeigt die Wichtigkeit des Nachtdienstes. Daran sollte nicht nur die
Politik denken, wenn ausländische Versandapotheken und deren
Abholstellen für Arzneimittel in Drogeriemärkten, Tankstellen,
Reinigungen und Blumenläden gehätschelt werden. Diese Versandapotheken
machen keinen Notdienst.
Versandapotheken kümmern sich auch nicht um Rezepturen. Doch die
zeitaufwendige Herstellung von speziellen Salben gehörte immer schon zu
den grundsätzlichen Aufgaben der Apotheke. Sage und schreibe 16
Millionen Rezepturen wurden in den deutschen Apotheken im Jahre 2010
angefertigt. Wer je von seinem Hautarzt eine solche Rezeptur
verschrieben bekam, wird die Apotheke zu schätzen wissen.
Doch nicht nur aus diesem Grund. Die Apotheke ist erstes und wichtigstes
Anlaufzentrum für Menschen mit Befindlichkeitsstörungen und leichteren
Erkrankungen. Denn immerhin 65 Prozent aller Menschen, die sich krank
fühlen, suchen bei leichteren Beschwerden zuerst die Apotheke auf. Dass
jeder fünfte Patient Probleme mit der Selbstmedikation hat, ist nur ein
scheinbarer Widerspruch zur hohen Qualität der Beratung in der Apotheke.
„Selbstmedikation" bedeutet, dass der Kunde ohne weitere Informationen
ein bestimmtes verschreibungsfreies Medikament in der Apotheke fordert,
von dem er glaubt, dass es ihm hilft. Oder er versucht, sich mit einem
Produkt aus den Regalen der Drogeriemärkte zu kurieren. Doch auch
leichtere Erkrankungen wollen fachmännisch behandelt werden. Ein
vertrauensvolles Gespräch mit dem Apotheker ist daher Grundvoraussetzung
für eine schnellere Heilung.
Dass jeder zweite Patient bei verschreibungspflichtigen Medikamenten
Probleme mit dem Beipackzettel hat, ist nicht Schuld der Apotheke. Das
muss vielmehr ein Warnsignal für die Arzneimittelhersteller sein. Auch
wenn die meisten Informationen auf einem Beipackzettel gesetzlich
vorgeschrieben sind, so sollte er doch das, was sein muss, so
verständlich und einfach wie möglich wiedergeben. Ist das nicht der
Fall, bricht der Kranke unter Umständen die Einnahme des Arzneimittels
ab: „Non-Compliance" heißt das im neudeutschen Sprachgebrauch. Fehlende
Akzeptanz des Arzneimittels durch verunsicherte Patienten aber kostet
die Krankenkassen ein Vielfaches des Preises für das Medikament: Zu den
Kosten des Arzneimittels addieren sich die horrenden Kosten einer sich
verschlimmernden Krankheit.
Die Apotheke als modernes Dienstleistungszentrum? Dazu hat sich die
Apotheke längst gemausert. Eine Fülle von Dienstleistungen erbringt sie
nicht erst seit heute. Insbesondere das fachmännische Messen von
Gesundheitswerten wie Cholesterin, Blutzucker und Blutdruck gehört zu
den Routineleistungen der Apotheke. Nicht ohne Grund haben die Apotheken
„Diskretionszonen" eingerichtet. Diskret geht es daher auch bei der
Inkontinenzberatung zu. Vorbei die Zeit, in der jeder mithören konnte,
woran man denn gerade litt.
Messungen und Beratungen als Dienstleistung sind eine Sache, handfeste
Problemlösungen eine andere: Nicht zuletzt kann sich eine werdende oder
gewordene Mutter in der Apotheke auch Babywaage und Milchpumpe leihen.
Wobei wir wieder beim Klapperstorch wären. Dass er „nur" alle 48
Sekunden Deutschland anfliegt, ist auch die Schuld eines anderen
Produkts, dessen Mengenverbrauch auf der Internetseite der ABDA
werbewirksam gezeigt wird.
342 Mal in der Minute benutzen Männer in Deutschland ein Kondom.
PLATZ 1
Ein Kommentar der Redaktion
Mehr als 4 Millionen Menschen suchen täglich eine Apotheke auf. Sei es,
weil sie „Besorger" sind, die für einen Angehörigen ein Arzneimittel
benötigen, sei es, weil sie selbst erkrankt sind und Medikamente, Rat
und Hilfe brauchen.
Offensichtlich fühlen sie sich gut aufgehoben. „Beste Dienstleister
Deutschlands" - noch vor Friseuren und Bäckereien - ein größeres
Kompliment kann man den Apotheken nicht machen. Auch wenn, wie Politiker
gerne behaupten, Umfragen mit Vorsicht zu genießen sind: Der Trend
stimmt immer!
Kontakt
NOWEDA eG
Neue Allgemeine Gesundheitszeitung für Deutschland
Heinrich-Strunk-Straße 77
45143 Essen
Telefon: 0201/802-0
Email: redaktion@neue-allgemeine.de
http://www.neue-allgemeine.de
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