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Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:
NON-COMPLIANCE KANN VERSCHIEDENE URSACHEN HABEN
Berlin - Nimmt ein Patient
verordnete Medikamente nicht wie vorgesehen ein, kann das verschiedene
Gründe haben. Etwa jeder zweite Patient, der eine Langzeittherapie
braucht, zeigt eine mangelnde Therapietreue, auch Non-Compliance
genannt. "Vergesslichkeit ist nur eine Ursache für Non-Compliance.
Patienten haben ganz unterschiedliche Gründe, warum sie ein Medikament
nicht wie vorgesehen einnehmen", sagt Friedemann Schmidt, Vizepräsident
der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. "Wenn der Arzt
oder der Apotheker seine Patienten offen auf Probleme mit der
Arzneitherapie anspricht, erfährt er viel über die Ängste und Probleme.
Im persönlichen Gespräch lassen sich oft Lösungen finden, die die
Therapietreue erhöhen."
Verschiedene Gründe für Non-Compliance lassen sich am Beispiel der
medikamentösen Behandlung depressiver Patienten verdeutlichen. Zu Beginn
der Arzneimitteltherapie bemerken Patienten oft noch keine
Stimmungsaufhellung, aber bereits Nebenwirkungen wie Mundtrockenheit
oder Gewichtszunahme. Weil sie an der Wirksamkeit zweifeln, setzen
einige Patienten das Antidepressivum auf eigene Faust ab. Dieses
vorschnelle Absetzen kann vermieden werden, wenn der Arzt und der
Apotheker den Patienten über den verzögerten Wirkungseintritt des
Antidepressivums aufklären. Wenn nötig, kann der Arzt einen Wirkstoff
mit schnellerem Wirkungseintritt verordnen. Schmidt: „Wenn nach einiger
Zeit die Wirkung der Antidepressiva einsetzt und sich die Stimmung
aufgehellt, nehmen manche Patienten die Antidepressiva nur noch
unregelmäßig ein - auch aus Angst, abhängig zu werden. Das ist falsch."
Für eine Erhaltungstherapie wird empfohlen, nach dem Abklingen der
akuten Depression die Antidepressiva einige Monate lang weiter
einzunehmen. So wird das Risiko eines Rückfalls verringert.
Ärzte und Apotheker wollen gemeinsam die Arzneimitteltherapie
verbessern. Die ABDA und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV)
sehen in ihrem „Zukunftskonzept" Maßnahmen vor, wie sie die
Arzneimitteltherapie preiswerter und besser gestalten können. Auf Basis
einer Wirkstoffverordnung und einer Medikationsliste wollen sie ein
gemeinsames Medikationsmanagement anbieten.
Diese Pressemitteilung und weitere Informationen stehen unter http://www.abda.de
Kontakt
Dr. Ursula Sellerberg, MSc
Stellv. Pressesprecherin und Apothekerin
ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände
Jägerstr. 49/50, 10117 Berlin
Tel.: 030 - 40004 134
Mail: u.sellerberg@abda.aponet.de
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