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Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:
HAMBURG SPITZENREITER BEI DER ORGANSPENDE
Hamburg - In Deutschland
hoffen derzeit mehr als 12.500 Menschen auf ein Spenderorgan und jeden
kann die Notwendigkeit einer lebensrettenden Organtransplantation
treffen. Obwohl 75 Prozent der Bundesbevölkerung der Organspende positiv
gegenüberstehen, füllen nur 25 Prozent einen Organspendeausweis aus und
bekennen sich damit zu ihrer Entscheidung. Gerade vor dem Hintergrund
der angestrebten Erklärungslösung zur Organspende möchte die Behörde für
Gesundheit und Verbraucherschutz (BGV) auf diese besondere Situation
aufmerksam machen.
„Jeder sollte sich einmal im Leben mit der Organspende auseinandersetzen
und sich dazu erklären. Deshalb appelliere ich dringend an alle
Hamburgerinnen und Hamburger sich mit dieser Thematik
auseinanderzusetzen und ihre persönliche Entscheidung in einem
Organspendeausweis festzuhalten.", erklärt Gesundheitssenatorin
Prüfer-Storcks.
Liegt kein Organspendeausweis vor, werden die Angehörigen um die
Einwilligung zur Organentnahme bei einem Verstorbenen gebeten. Viele
sind dabei unsicher, mit welcher Entscheidung sie dem Willen des
Verstorbenen entsprechen. Diese Situation bedeutet sowohl für die
Angehörigen als auch für das Klinikpersonal eine vermeidbare seelische
Belastung.
Im Bundesgebiet haben im vergangenen Jahr 1.259 Menschen ihre Organe
gespendet, dies entspricht 15,9 Organspendern pro Million Einwohnern. In
Hamburg wurden im Jahr 2010 von 61 Hamburgerinnen und Hamburger 195
Organe für die Transplantation und damit zur Rettung schwerstkranker
Menschen gespendet. Mit 34,2 postmortalen Organspendern pro Million
Einwohner hat Hamburg somit den mit Abstand höchsten Wert aller
deutschen Organspenderregionen erreicht.
„Dies ist ein ermutigendes Signal für die 222 Hamburgerinnen und
Hamburger, die auf der Warteliste für ein passendes Spenderorgang
stehen. Wir müssen uns dafür stark machen, dass dieser Trend anhält.",
so Senatorin Prüfer-Storcks weiter. „Gerade deshalb suchen wir die
Diskussion in der Öffentlichkeit. Es ist viel besser als Angehörige
damit zu belasten. Vor allem deshalb begrüße ich das klare Votum der
Gesundheitsministerkonferenz (GMK) für die Erklärungslösung zur
Organspende. Die vorgeschlagene Regelung achtet das Recht der Menschen
auf Selbstbestimmung und findet wohl auch in der Bevölkerung breite
Zustimmung. Der Bundestag sollte nun schnell ein entsprechendes Gesetz
beschließen. Ein weiterer Baustein des Erfolgs ist die Bestimmung von
Transplantationsbeauftragten in den Hamburger Kliniken. Mit der
freiwilligen Einführung von Transplantationsbeauftragten waren die
Krankenhäuser der Stadt Vorreiter und haben dazu beigetragen, dass
Hamburg bundesweit Spitzenreiter bei der Organspende ist."
Die Gesundheitsministerkonferenz sprach sich einstimmig dafür aus, dass
in Deutschland Transplantationsbeauftragte gesetzlich vorgeschrieben
werden sollen. Für diesen Schritt soll die für Herbst 2011 vorgesehene
Novellierung des Transplantationsgesetzes genutzt und gleichzeitig die
sogenannte Erklärungslösung zu Organspende gesetzlich fixiert werden.
Demnach sollen die Bürgerinnen und Bürger in einem noch festzulegenden
Verfahren über Organspende informiert und zu einer persönlichen
Erklärung aufgefordert werden, ob sie einer Organspende zustimmen, sie
ablehnen oder sich nicht erklären möchten. Bei unterbliebener Erklärung
ist eine Organentnahme bei einem potenziellen Organspender erlaubt,
sofern die Angehörigen zustimmen.
Um die Menschen für dieses Thema zu interessieren und zu motivieren sich
schon jetzt zur Organspende zu erklären hat die BGV zuletzt auch einen
ungewöhnlichen Weg beschritten. Neben klassischen Einzelaktionen wie zum
Beispiel Informationsstände anlässlich des Tags der Organspende wurden
die Studierenden des Studiengangs Illustration der Hochschule für
angewandte Wissenschaften in Hamburg in Kooperation mit einer
Krankenkasse dazu aufgerufen, die Thematik Organspende aus
künstlerischer Perspektive zu interpretieren. Die vielfältigen
Reaktionen auf die insgesamt 40 Werke, die im Mai auf Plakaten in der
ganzen Stadt und auf Szenepostkarten zu sehen waren und bis Ende März
2012 als Wanderausstellung gezeigt werden, zeigen dass durch originelle
Ideen ein neuer Zugang zu dem immer noch mit vielen Tabus belegten Thema
geschaffen werden kann und hierdurch auch neue Menschen motiviert
werden können, sich mit der Organspende auseinanderzusetzen.
Weiterführende Informationen zu den Beschlüssen der Gesundheitsministerkonferenz sowie die offiziellen Papiere stehen unter http://www.gmkonline.de zur Verfügung. Organspendeausweise und weitere Informationen auch zum Kunstprojekt können unter http://www.hamburg.de
aus dem Internet herunter geladen werden. Organspendeausweise sind in
Papierform kostenlos auch bei allen Krankenkassen sowie in allen
Apotheken und Arztpraxen erhältlich.
Kontakt
Rückfragen der Medien:
Pressestelle der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz
Rico Schmidt; Tel.: 428 37-2332
E-Mail: pressestelle@bgv.hamburg.de
http://www.hamburg.de/bgv
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