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Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:
PRESSEMITTEILUNG VERBAND DER PRIVATEN KRANKENVERSICHERUNG E.V.
Berlin - Zum Entwurf des
SPD-Präsidiums für die Einführung einer Bürgerversicherung erklärt der
Vorsitzende des Verbandes der privaten Krankenversicherung (PKV),
Reinhold Schulte:
"Die Pläne des SPD-Präsidiums für eine sogenannte Bürgerversicherung
bedeuten vor allem massive Steuer- und Beitragserhöhungen. Geradezu
fatal wäre die von der SPD geplante Sondersteuer auf Arbeitsplätze, denn
nichts anderes ist die Abschaffung der Bemessungsgrenze für Arbeitgeber
beim Krankenkassenbeitrag. Ausgerechnet qualifizierte und innovative
Arbeitsplätze sowie vor allem kleine und mittelständische Betriebe
würden durch diese neue „Gesundheitssteuer" besonders belastet.
Schließlich müssen auch die Kosten des Arbeitgeberanteils immer vom
jeweiligen Arbeitnehmer erwirtschaftet werden. Mit dem SPD-Konzept droht
also die Vernichtung wertvoller Arbeitsplätze. Überdies wirkt der
Wegfall der Bemessungsgrenze wie eine Bremse auf künftige Lohn- und
Gehaltserhöhungen.
Das SPD-Präsidium will in Zukunft alle Versicherten in ein
Einheitssystem lenken, das keinerlei Rücklagen für die absehbaren
demografischen Probleme bildet. Schlimmer noch: Das gut funktionierende
System der privaten Krankenversicherung von 9 Millionen Bürgern, die mit
kapitalgedeckten Alterungsrückstellungen eine vorbildliche
generationengerechte Vorsorge getroffen haben, würde mutwillig zerstört.
Stattdessen würde das Umlageverfahren, das weder demografiefest noch
generationengerecht ist, sogar noch ausgeweitet. Damit würde die
Belastung für die nachfolgenden Generationen weiter verschärft.
Bei einer Abschaffung der privaten Krankenversicherung würde ein
wertvoller Finanzierungsbeitrag zum gesamten Gesundheitssystem wegfallen
- mit entsprechenden Einbußen in der Versorgungsqualität und negativen
Folgen für alle Patienten. Statt dessen plant das SPD-Präsidium ein
Einheitssystem mit immer weiter steigendem Staatsanteil. Dadurch würde
aus der heutigen Krankenversicherung mit individuellen
Leistungsansprüchen jedes Bürgers aus eigenen Beiträgen am Ende eine
staatlich gesteuerte Gesundheitsversorgung nach jeweiliger Kassenlage
des Bundeshaushalts. Wo das endet, lässt sich am maroden
Gesundheitssystem in Großbritannien beobachten, das gerade einen Weg aus
der gescheiterten Staatsmedizin sucht, auf die das SPD-Präsidium jetzt
zusteuern will.
Die Absicht des SPD-Präsidiums, den Bürgern künftig die Wahl einer
privaten Krankenversicherung zu verbieten, ist zudem verfassungswidrig.
Neben der Einschränkung der bürgerlichen Entscheidungsfreiheit käme dies
einem Berufsverbot für eine ganze Branche gleich und würde die vom
Grundgesetz geschützte Berufsfreiheit sowie die Eigentumsgarantie
verletzen. Überdies würden zehntausende Arbeitsplätze in der
Versicherungswirtschaft bedroht.
Wenn die SPD auf die bisher propagierte Erschließung neuer
Beitragsquellen aus Kapitalerträgen und Mieteinkünften verzichtet,
gesteht sie damit immerhin ein, dass dies viel zu bürokratisch wäre und
schon daher nicht funktioniert. Auch hat die SPD inzwischen eingesehen,
dass ihr alter Plan einer Einbeziehung der PKV in den
GKV-Finanzausgleich oder gar einer Enteignung des PKV-Kapitalstocks
nicht möglich ist. Damit sind die seit vielen Jahren von der SPD
verkündeten Hauptziele einer Bürgerversicherung hinfällig. Wozu dann
eigentlich noch das Festhalten am Trugbild der Bürgerversicherung?
Die Pläne des SPD-Präsidiums sind eine Mogelpackung. Sie schwächen die
Leistungsfähigkeit des deutschen Gesundheitswesens und verschlechtern
die Tragfähigkeit des Systems in der absehbaren demografischen
Entwicklung. Sie sind deshalb politisch nicht zu verantworten."
Kontakt
Stefan Reker
- Geschäftsführer -
Leiter des Bereiches Kommunikation
Verband der privaten Krankenversicherung e.V.
Friedrichstraße 191
10117 Berlin
Telefon 030 / 20 45 89 - 44
Telefax 030 / 20 45 89 - 33
E-Mail stefan.reker@pkv.de
http://www.pkv.de
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