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  • 11.04.2011 – Anleger wollen lieber Mietzinsen als Sparzinsen
    11.04.2011 – Anleger wollen lieber Mietzinsen als Sparzinsen
    FINANZEN – TOP-IMMOBILIEN Der Verkauf von Mietshäusern in Deutschland ist zurzeit ein glänzendes Geschäft. In den Toplagen ist der Markt bereits leer gefegt.

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TOP-IMMOBILIEN

Anleger wollen lieber Mietzinsen als Sparzinsen

 

Der Verkauf von Mietshäusern in Deutschland ist zurzeit ein glänzendes Geschäft. In den Toplagen ist der Markt bereits leer gefegt.

Für den Verkäufer hätte das Geschäft kaum besser laufen können: 2,8 Millionen Euro zahlte der neue Eigentümer für das Mietshaus in guter Kölner Innenstadtlage. "Vor einem Jahr lagen die Gebote nur bei 2,3 Millionen Euro", beschreibt Makler Ulrich Dahl, Geschäftsführer des auf Gewerbe- und Anlageimmobilien spezialisierten Vermittlers Engel & Völkers Commercial (E&V Commercial), den Verkaufserfolg.

Das sei keineswegs ein Einzelfall: "Im Lauf eines Dreivierteljahres sind die Preise für Mietwohnhäuser in Köln um 20 Prozent gestiegen", sagt Dahl und liefert die Begründung gleich mit: "Die Nachfrage ist groß, der Markt in den Spitzenlagen bereits leer gekauft. Deshalb steigen nun auch in den guten und mittleren Lagen die Preise."

Und das keineswegs nur in Köln. In allen deutschen Großstädten, so ein aktueller Marktbericht von E&V Commercial, sind Mietshäuser bei privaten Anlegern zurzeit gefragt wie seit Jahren nicht mehr. Bundesweit investierten sie 2010 etwa 14 Milliarden Euro in klassische Wohn- und Geschäftshäuser, eine Milliarde Euro mehr als 2009. Und während bis 2008 vor allem ausländische Investoren - allen voran skandinavische Fonds und angelsächsische Finanzinvestoren - den Markt dominierten, hat sich nun die typische deutschen Käuferklientel zurückgemeldet: "Freiberufler, Selbstständige, Handwerker und Ärzte", beschreibt E&V-Researchleiter Carsten Rieckhoff den Kundenkreis.

Bei diesen Berufsgruppen hat die Investition in das klassische städtische Mietshaus mit sechs, acht oder auch zehn Wohnungen und einem kleinen Laden, Praxis- oder Kanzleiräumen im Erdgeschoss Tradition: Mehr als die Hälfte aller deutschen Wohnungen wird nicht von Profis, sondern von privaten Kleineigentümern vermietet. Jahrzehntelang galt für sie das sogenannte Zins- oder Rentenhaus, wie man in Süddeutschland sagt, als integraler Teil der Vermögensanlage und Altersvorsorge.

Doch in den Zeiten vor der Lehman-Pleite, als die Börsen heiß liefen und Banken selbst das Parken von Tagesgeld mit Zinsen von mehr als vier Prozent belohnten, änderte sich dies: Wer ärgere sich für kaum mehr als fünf, sechs Prozent Rendite schon gern über renitente Mieter, lautete das gängige Argument gegen die Investition in eine Wohnimmobilie. Außerdem war der Investmenthunger der finanzkräftigen internationalen Käufer so groß, dass selbst kaufinteressierte Private kaum noch zum Zuge kamen. Inzwischen machen sich internationale Käufer wieder rar, "die Ausländer stehen heute eher auf der Verkäuferseite", sagt Matthias Baron, geschäftsführender Gesellschafter des Hamburger Maklers Zinshausteam & Kenbo.

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