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PRESSEMITTEILUNG
Berlin - Zu einem Erfolg hat
sich das vor zweieinhalb Jahren in Deutschland eingeführte
Hautkrebsscreening entwickelt. 28 Prozent der Berechtigten haben die
Früherkennungsuntersuchung in Anspruch genommen, die gesetzlich
Krankenversicherten ab dem 35. Geburtstag alle zwei Jahre kostenlos
zusteht. Dies hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa in einer
repräsentativen Bevölkerungsbefragung ermittelt, deren Ergebnisse die
Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG) heute (29.) in Berlin
vorstellte. Der Präsident der DDG, Professor Dr. Thomas Luger, betonte,
dass die Beteiligungsrate noch ausbaufähig sei: 93 Prozent der
Bundesbürger halten Vorsorgeuntersuchungen laut Forsa für sinnvoll.
Dieses Potenzial gelte es zu nutzen, denn die frühe Diagnose sei ein
entscheidender Hebel, um einen der häufigsten bösartigen Tumore zu
bekämpfen und die Sterblichkeit zu senken, betonte Luger aus Anlass der
morgen (30.) in Dresden beginnenden 46. DDG-Tagung. Immerhin erkrankten
rund 100.000 Menschen pro Jahr in Deutschland an Hautkrebs. Mit dem in
die Regelversorgung der gesetzlichen Krankenversicherung eingeführten
flächendeckenden Hautkrebsscreening sei Deutschland weltweit
beispielgebend.
Der Leiter des Hamburger Competenzzentrums Versorgungsforschung in der
Dermatologie (CVderm), Professor Dr. Matthias Augustin, lobte das
flächendeckende Hautkrebsscreening als „eine sichere und nutzenbringende
Vorsorgemaßnahme mit hoher Reputation in der Bevölkerung." Sie
erschließe auch sozial schwachen Gruppen den Zugang zu einer
hochwertigen Prävention und Versorgung. Immerhin 88 Prozent aller von
Forsa Befragten gaben an, dass ihnen die kostenlose Inanspruchnahme der
Untersuchung „sehr wichtig" oder „wichtig" ist.
Augustin hob hervor, dass eine versorgungspolitische Maßnahme wie das
Hautkrebsscreening, die letztlich dämpfend auf das Wachstum der
Gesundheitskosten wirken solle, nur Bestand haben könne, wenn ihre
Durchführung qualitätsgesichert sei und ihr Erfolg hochwertig überprüft
werde. Dieser Aufgabe hätten sich die DDG als wissenschaftliche und der
Berufsverband Deutscher Dermatologen (BVDD) als berufspolitische
Organisation verschrieben. Mit ihrer Begleitforschung hätten sie
letztlich eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe übernommen. Dadurch werde
sichergestellt, dass - anders als bei eher ökonomisch begründeten
Evaluierungen - medizinische Aspekte nicht zu kurz kommen.
Neben der Initiierung des Competenzzentrums hätten DDG und BVDD bereits
2009 mit dem DDG-Hautkrebsforum eine versorgungspolitische Plattform
geschaffen, die regelmäßig Schwerpunkte in der Hautkrebsforschung setze
und nationale Versorgungsziele formuliere. Durch neun aktuelle Studien
würde die Sichtweise von Ärzten, Hautärzten und Patienten auf das
gesetzliche Hautkrebsscreening ermittelt, was Voraussetzung für die
Optimierung der Versorgung sei.
Als Beispiel nannte Augustin die jährliche Versorgungsstudie, mit der
die Auswirkungen des Screenings erfasst würden. So hätte sich die Zahl
der Untersuchungen im Jahr 2009 um 36,7 Prozent und 2010 um 47 Prozent
gegenüber dem Ausgangsjahr 2008 erhöht. In gut 80 Prozent der Praxen sei
danach auch die Zahl operativer Eingriffe um 23 Prozent in die Höhe
gegangen. In 40 Prozent der Praxen stiegen die Arzneimittelverordnungen
leicht um rund sechs Prozent an.
Professor Augustin: „Die Dermatologen haben mit dem Hautkrebsscreening
einen wichtigen gesetzlichen Versorgungsauftrag angenommen, dessen
Umsetzung jedoch noch optimierter Rahmenbedingungen Bedarf." Trotz
höherer Inanspruchnahme des Screenings seien die Leistungsdaten stabil
geblieben.
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