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Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:
GEMEINSAME PRESSEMITTEILUNG VON BNC, BDC UND BAO
Nürnberg - Bis zum Jahr 2020
werden etwa 55 Prozent der niedergelassenen Chirurgen und 32 Prozent der
Krankenhauschirurgen in Deutschland in Rente gehen. Bereits heute
verzeichnen 35 Prozent der Kliniken unbesetzte Facharztstellen, bei den
Assistenzarztstellen ist sogar in jeder zweiten Klinik mindestens eine
Stelle vakant. Gleichzeitig werden die Menschen immer älter und
benötigen intensivere ärztliche Versorgung - und der medizinische
Fortschritt ermöglicht Operationen und moderne Therapien bis ins hohe
Lebensalter.
Der Münchener Gesundheitsökonom Prof. Günter Neubauer sieht eine Lösung
für dieses Problem in der Delegation ärztlicher Leistungen: „Ärzte
sollten sich auf das konzentrieren, was sie am besten können - und
andere Leistungen qualifizierten Assistenzberufen überlassen", sagte
Neubauer bei einer Podiumsdiskussion im Rahmen des gemeinsamen
Bundeskongresses Chirurgie 2011. Auch die chirurgischen Referenten
bezeichneten die vermehrte Delegation von Leistungen als alternativlos.
So stellte der BDC-Geschäftsführer Dr. Jörg Ansorg fest: „Die Kliniken
können in diesem Punkt viel von niedergelassenen Chirurgen und
Belegpraxen lernen, wo qualifizierte Arzthelferinnen den Arzt längst von
vielen Tätigkeiten entlasten." Ein wichtiger Schritt sei die Schaffung
qualifizierter Berufsbilder, etwa des Chirurgisch-Technischen
Assistenten (CTA) oder der Chirurgisch-Administrativen Assistentin
(CAA), für die der BDC gerade ein modulares Weiterbildungskonzept
entwickelt hat. Der Präsident der Landesärztekammer Westfalen-Lippe Dr.
Theodor Windhorst betonte allerdings, dass letztlich immer der Arzt die
ganzheitliche Verantwortung für den Patienten tragen müsse: „Delegieren
heißt zwar übertragen, doch die Verantwortung für durchgeführte
Tätigkeiten bleibt beim Arzt!" Der Vertreter des BNC, der Chirurg Dr.
Stephan Dittrich aus Thüringen, forderte deshalb eine gezielte
Versorgungsplanung: „Wir müssen klar definieren, wer wen wie wann und wo
behandeln kann und darf."
Klar ist immerhin, dass die strikte Trennung zwischen ambulanter und
stationärer Versorgung im deutschen Gesundheitssystem längst überholt
ist. Die chirurgischen Berufsverbände engagieren sich seit vielen Jahren
für neue Versorgungsmodelle, darunter die Integrierte Versorgung,
Tageskliniken sowie das Beleg- und Honorararztwesen. Mit der gemeinsamen
Ausrichtung ihrer jeweiligen Jahreskongresse präsentierten der
Berufsverband Niedergelassener Chirurgen (BNC), der Berufsverband der
Deutschen Chirurgen (BDC) und der Bundesverband Ambulantes Operieren
(BAO) dieses Engagement nun erstmals auch nach außen. Ihr gemeinsamer
Kongress war mit über 1.000 Teilnehmern ein wichtiger Brückenschlag
zwischen Klinik und Praxis sowie den beteiligten Fachgruppen. „Wir alle
haben das Gefühl, dass hier etwas Besonderes passiert", lobte
BAO-Präsident Dr. Axel Neumann den Schulterschluss der drei
Berufsverbände.
Kontakt
Pressekontakt:
Antje Soleimanian, Freie Medizinjournalistin
Essener Str. 4, D3, 22419 Hamburg
Tel.: 040 32596116, antje.soleimanian@bncev.de
http://www.bncev.de, http://www.bdc.de, http://www.operieren.de
Weitere Informationen: http://www.aporisk.de/nachrichten
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