Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:
HAMBURGS APOTHEKER INFORMIEREN:
Hamburg - Die Deutschen
trinken zu viel Alkohol. Jeder Bundesbürger nimmt laut Jahrbuch Sucht
2010 durchschnittlich knapp zehn Liter reinen Alkohol im Jahr zu sich.
Übermäßiger Konsum alkoholischer Getränke schadet nicht nur der
Gesundheit und kann abhängig machen. Alkohol kann auch die Wirkung von
Medikamenten beeinflussen.
„Wer Medikamente einnimmt, sollte vorsichtig mit Alkohol sein", rät Dr.
Jörn Graue, Vorsitzender des Hamburger Apothekervereins. „Selbst
freiverkäufliche Schmerzmittel und Präparate gegen Erkältungen oder
Heuschnupfen können mit Bier, Wein und Schnaps Wechselwirkungen
auslösen." Insgesamt mehrere hundert Medikamente sind davon betroffen.
Bei welchen Wirkstoffen es mit Alkohol gefährliche Wechselwirkungen
geben kann, kann in Rücksprache mit Arzt oder Apotheker geklärt werden.
Der Wirkstoff Paracetamol wird zum Beispiel über ein bestimmtes Enzym
der Leber abgebaut. Da auch Alkohol zum Teil über dieses System
verarbeitet wird, kann es zu einem gefährlichen Stau im Stoffwechsel
kommen - Leberschäden und Vergiftungen können im schlimmsten Fall die
Konsequenzen sein.
Wechselwirkungen von Alkohol kann es auch mit Arzneimitteln geben, die
längerfristig eingenommen werden müssen. „Alkohol kann den dämpfenden
Effekt zentral wirkender Medikamente wie Benzodiazepine oder
Antidepressiva verstärken", erklärt Rainer Töbing, Präsident der
Apothekerkammer Hamburg. Andere Wirkstoffe erhöhen dagegen die
Alkoholwirkung - so zum Beispiel der Blutdrucksenker Clonidin und der
Wirkstoff Verapamil zur Behandlung von Herzkrankheiten.
„Patienten mit chronischen Erkrankungen müssen nicht dauerhaft auf
Alkohol verzichten", sagt Töbing. Wer sich ein Glas Sekt oder ein Bier
genehmigt, sollte sich allerdings bewusst sein, dass es zu
Wechselwirkungen kommen kann. „Ob und wie stark solche Interaktionen
auftreten, hängt von der Art des Getränks und der Alkoholmenge ab."
Töbing empfiehlt, sich in der Apotheke vor Ort zu der Verträglichkeit
des eingenommenen Medikaments mit Alkohol beraten zu lassen.
Ansprechpartner: Dr. Reinhard Hanpft, Tel. 040 - 44 80 48-30
Hinweise an die Redaktion: Die Apothekerkammer Hamburg ist die
Berufsorganisation aller Apotheker in der Freien und Hansestadt Hamburg.
Der Hamburger Apothekerverein e.V. ist der Verband der selbstständigen
Apothekenleiter in Hamburg.
Kontakt
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E-Mail: info@apothekerkammer-hamburg.de
Telefon: 040 - 44 80 48-30
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